Hallo,
neulich ist mir mal wieder ein Nachteil der Abstinenz aufgefallen: Man muss negative Gefühle aushalten und kann sie nicht mehr einfach wegsaufen.
Konkreter Anlass bei mir war gerade eine enttäuschte Verliebtheit. Da saß ich denn zu Hause mit gebrochenem Herzen und konnte nicht zur Flasche greifen. (War übrigens mal wieder heil froh, dass es in meiner Wohnung keinen Alkohol gibt.)
Aber irgendetwas musste ich tun, um mit diesen negativen Gefühlen umzugehen. Letztlich habe ich dann eine Email an eine gute Freundin geschrieben, und mich darin so richtig über die vermeindliche Schlechtigkeit der früher angebeteten ausgelassen. Das hat auch erstmal geholfen. Nur leider war meine Bekannte nicht so recht begeistert, solche Emails von mir zu bekommen.
Am nächsten Tag habe ich mich dann erstmal für die Mail bei ihr entschuldingt und angefangen nochmal über die Situation nachzudenken.
Ich denke, dass ich durch den jahrelangen Alkohlmissbrauch verlernt habe mit negativen Gefühlen umzugehen, und muss das jetzt erst wieder neu lernen. Aber letzlich ist das wohl eine Chance seine Fähigkeiten zu verbessern. Solche Situationen werden wiederkommen und jetzt habe ich schonmal die Erfahrung gemacht, dass man auch auf den Gesprächspartner Rücksicht nehmen muss, wenn man sich irgendwo auskotzen will.
Mein Fazit: Abstinenz ist nicht immer ein Zuckerschlecken, aber mit viel Training werde ich hoffentlich mit der Zeit Fähigkeiten erlernen, die ich bisher noch nicht kannte.
Liebe Grüße
cduck