Lieber Matthias,
Du hast schon richtig gedeutet, das ABER ist es wohl woran ich noch arbeiten muss, und zwar für mich und meine Kids (und nicht für meinen Mann)
Das "du hast ja Recht" gilt eher für Inga selbst, sie für sich hat Ihre selbstbestimmten Konsequenzen gezogen - zu Recht.
Das ABER ist dann eher der Link zu meinen Gedanken und Gefühlen - die Suche nach positivem, nach Happy End wenn Du so willst. Weißt Du, manchmal lässt mich der Glaube daran das es vielleicht so etwas gibt jeden Tag weitermachen (vor allem wenn er trinkt), ich habe ziemliche Angst davor ohne dieses Gefühl aufzuwachen, weil ich dann nicht wirklich weiß wie der Tag zu bewältigen wäre.
Manche denken vielleicht wenn man dies liest, die ist ganz schön blauäugig oder naiv oder harmonie süchtig (wie mich mein Gatte immer nennt), stimmt aber nicht - ich stehe mit beiden Beinen fest im Leben, habe aber nun mal an mein Leben Anforderungen und mir Wege gesucht (bewußt oder unbewußt sei dahingestellt), mit meiner Situation klar zukommen. Im Moment denke ich, fehlt mir wahrscheinlich noch das konsequente Denken - so weit geht es im Moment noch nicht.
Ich habe jetzt seit langen Jahren zum ersten Mal die Gelegenheit mich mitzuteilen, Meinungen zu meinen Gedanken zu hören und zu verarbeiten und hoffentlich!!! daran zu wachsen (dafür sorgt Ihr alle - vielen Dank dafür!), das ist ein wunderbares Gefühl.
Es ist unheimlich schwierig solche Gedanken überhaupt anzufangen, das wissen sicher auch viele hier, da ich an sich ein sehr positiv denkender Mensch bin und Egoismus nicht in mein Lebensbild passt und meinen Mann tatsächlich noch liebe macht es alles manchmal so schwierig und kompliziert.
Vielleicht liegt liegt darin auch das Problem
Zu seinem Trinkverhalten, nein so etwas habe ich mit ihm noch nicht durchgemacht. Wenn er trinkt dann in seiner Werkstatt und ich kümmere mich auch nicht mehr "rührend" um ihn (das war mal und ist schon lange vorbei). Ich sorge mich um ihn und seinen Zustand - vor allem wenn er denkt er kann zu Hause da raus - alleine Abtrinken. Ich weiß wie gefährlich das ist. Was mich nicht mehr kümmert sind seine Depressionen die er dabei hat (totsaufen, erschießen, er will nicht mehr), da kann ich ihm nicht mehr helfen, dass weiß ich inzwischen.
Seine Aggressionen, der andere Mensch der da auf einmal ist, das macht mir Angst - da hasse ich ihn manchmal und natürlich auch der ekelhafte Gestank nach Alkohol, die bitterbösen Dinge die er sagt, ja dann hasse ich ihn dafür...ich habe mir das sogar mal aufgeschrieben, damit ich's nicht wieder vergesse und irgendwann wieder alles eididei ist - aber nach einer Erholungsphase (dann wenn er 10 Tage auf Entzug ist - ) ist alles so weit weg und ich versuche zu hoffen alles bleibt gut...und da muss ich raus - wie gesagt der schwierigste Schritt.
Was das verhindern eines Tiefpunktes angeht, wie soll das denn gehen? Natürlich läuft hier alles weiter, Haus ist sauber, Rechnungen bezahlt, Klamotten wieder rein - das Leben läuft wunderbar weiter, aber mit Kindern muss es das auch (das mache ich nicht für ihn sondern wirklich nur für meine Familie) - Nein tut mir leid, das war jetzt gelogen, zum Teil wenigstens, ja ich denke mir auch immer, er wird sicherlich stolz auf mich sein wie ich das alles wieder gewuppt habe und froh sein das ich da bin, vielleicht brauche ich mal jemanden der mir den Kopf wieder gerade rückt Wie soll er denn da seinen Tiefpunkt erreichen?
Manchmal wenn der Teufel auf meiner Schulter sehr laut wird, sagt er mir: Er hat mich vielleicht nur deswegen geheiratet, sich sein Leben so eingerichtet, dass er immer wieder weiter saufen kann und nichts passiert.....
Tut mir leid, so viel wollte ich gar nicht schreiben und alle zu texten, das kam alles so raus.
Danke fürs da sein
Aleksa