Beiträge von Olaf1960

    Moin Frank,
    Rückfall von Gruppenmitgliedern werden Dir immer wieder begegnen.
    Jede Gruppe geht damit anders um.
    Das geht von Verständnis bis hin zu dem Gedanken " Rückfall, nun hat die Gruppe versagt".

    Wichtig für mich ist, was ich aus dem Rückfall eines anderen mache.

    Ganz Krass ausgedrückt. Ich war dankbar für Rückfälle anderer.
    Jeder Rückfall eines anderen hat mich weitergebracht. Ich habe genau zugehört.
    Die "Fehler" die der Rückfällige gemacht hat, brauche ich nicht mehr machen.
    Mir wird aufgezeigt, wie es zum Rückfall kommen kann, so das ich mein Risiko weiter vermindern konnte.

    Ich konnte mich jedesmal fragen, ob meine eigene Risikominderung ausreicht oder ob ich daran noch etwas verändern sollte.
    Das hat dazu geführt, das ich viele Dinge die ich vorher als unwichtig eingestuft habe jetzt zu den wichtigsten gehören.

    LtG
    Olaf

    Moin,
    und wieder Ausreden.
    Vorher Ausreden, warum ich trinken mußte.
    Jetzt Ausreden warum ich nicht mehr trinke.
    .

    Zitat

    ... mit dem Auto da bist
    ... eine Diat/Fastenkur machst (ich glaub das machen viele und nicht nur Frauen ...)
    ... dein Arzt dir das gesagt hat (stimmt ja auch)
    ... du Medikamente nimmst
    ... in letzter Zeit zu viel getrunken hast und jetzt auf die Bremse trittst.
    ... am nächsten Tag früh raus musst


    Genau die gleichen Ausreden, die ich während meine Trinkzeit genutzt habe, um zu erklären warum ich denn nicht wie sonst was trinke.


    Ich habe für mich entschieden.
    Schluß mit ausreden, Schluß mit fadenscheinigen Begründungen
    Schluss mit dem rumeiern.
    Das habe ich Jahre lang so gemacht, als ich noch getrunken habe.


    Für mich war das offene Gespräch mir Personen die mir wichtig waren auch gleichzeitig ein Schutz. ( mein Arbeitgeber war übrigens der erste den ich informiert habe).
    Ich habe mir selber am Anfang noch nicht richtig getraut. Wenn amn es genau betrachtet, gehörte das offen machen zu meinem Notfallkoffer.
    Dadurch das ich mein Alkoholismus offen gemacht habe, kam niemand auf die Idee mir Alkohol anzubieten.
    Es am niemand auf die Idee, Alkohol mitzubringen.
    Ganz wichtig für mich,
    ICH BRAUCHTE MICH NICHT WEITER RECHTFERTIGEN.

    Wie gesagt, meine Art mein Weg meine Entscheidung

    Zitat

    das Bild der Gesellschaft ist ja immer noch der Alkoholiker = Penner unter der Brücke.


    Wenn ich das Bild selber noch habe, wird es noch schwieriger.

    LtG
    Olaf

    Moin Poster

    Zitat von Poster

    In diesem Thread geht es um die Frage ob ich mir von jemanden helfen lassen möchte der selbst einer lebensbedrohenden Sucht nachgeht.
    Also quasi mir vom Belzebub den Teufel austreibe...ist für mich nogo....


    Das ist Deine Meinung dazu, der ich mich aber nicht anschließ/e muss.

    Ich kann diese beiden Bereiche durchaus trennen. Für mich ist Alkohol (und vieles andere auch) eine mein Bewußtsein verändernde Droge.
    Nikotin; Koffein oder auch Teein verändern nicht mein Bewußtsein. Damit sind sie nicht weniger gefährlich und gehören zu den Süchten an den ich noch arbeiten muß.
    Alles zu seiner Zeit. Ich entscheide, wann diese Zeit ist.
    Dannach Menschen zu beurteilen steht mir nicht zu. Ich bleibe da lieber bei mir und meinen Süchten. Damit habe ich genug zu tun.
    Ein NOGO wäre für mich, wenn ein Therapeut selbst ein Alkohol/Drogenproblem hat.

    Zitat von Poster

    ...und weniger rauchen ist genauso verderblich wie weniger trinken....
    Beides führt zum qualvollen Ende...


    Sehe ich genauso. Für mich gibt es auch nur aufhören oder weitermachen.
    In Bezug aufs Rauchen habe ich mich noch nicht für das aufhören entschieden.
    Bin ich aber deswegen weniger trocken, ist jede Zigarette dann als Rückfall zu werten?
    Das kann ich für mich ganz klar verneinen.

    LtG
    Olaf

    Moin,
    ich glaube es hat auch etwas mit der Erwartungshaltung zu tun.

    In meiner LzT habe ich anfangs von meinem Therapeuten einen "Leitfaden für das Leben ohne Alkohol" erwartet.
    Der muß das doch Wissen. Pustekuchen der wußte das auch nicht.

    Heute sehe ich das anders. Ein Therapeut kann nur so gut/schlecht sein, wie ich mich selber einbringe.

    Zum Anfang der LzT habe ich versucht, meinem Therapeuten das zu erzählen, was er meiner Meinung nach von mir hören wollte damit ich ihm damit zeige wie gut ich doch bin. :!::?::idea:
    Sehr verworren und viel zu kompliziert.

    Nach ca. 4 Wochen hat sich dann bei mir etwas geändert.

    Ich habe einfach nur von mir erzählt. Nicht mehr erwartet das er daraus Schlüsse zieht und mir entsprechende Anweisungen gibt.
    Er hat mich aber durch gute Fragen und Bemerkungen meine eigenen Schlüsse ziehen lassen.
    Das war der Beginn einer grossen Freundschaft.
    Nicht mit den Therapeuten sondern mit mir selber.

    Ich weiß garnicht ob er geraucht hat. Das ist für mich auch nicht wichtig. Das lenkt nur von mir ab.
    Nach der Therapie habe ich ihn sogar auf der Strasse getroffen. Mit einer Kiste Bier in der Hand.
    Warum auch nicht. :!:
    LtG
    Olaf

    Hallo neuer Fori :lol: ,

    Zitat von Hiagspiegel

    Was mir noch ein wenig Sorgen macht, ist daß ich zu ungeduldig bin, ich wache oft morgens auf und fühle mich alles andere als ausgeschlafen :? fast als hätte ich gestern gesoffen.Ich dachte ich spüre schneller,daß das Gift aus meinem Körper raus ist Wie war das bei euch?Wann habt ihr welche (körperlichen oder sichtbaren), Veränderungen bemerkt?


    Ungeduldig war ich auch, mir ging alles zu langsam. Ich wollte möglichst viel in kurzer Zeit erreichen.
    Ein Impulse dem ich nicht nachkommen konnte. Meine eigenen Ansprüche an mich waren einfach zu hoch.
    Ich habe ohne den Alkohol unglaublich viel Energie gespürt, die ich dann nutzen wollte.
    Erst als ich anfing mir einen "erreichbaren" Tagesplan zu erstellen, wurde es besser.
    Bei dem Tagesplan habe ich (nach mehreren Versuchen) festgestellt, das ich mir auch entsprechende "Ruhezeiten" gönnen muss. "Ruhezeiten" die mir sehr gut tun.
    Insgesamt führte das dazu, das ich wieder anfing alles bewußter zu erleben und natürlich auch zu geniessen.
    Das war bei mir aber ein Prozess, der sich über Monate erstreckt hat.
    Im dem Fall ist Geduld angesagt und auch wirklich, wenn ich Geduld mit mir selber habe, ist das auch eine Tugend.

    Was das Schlafen bzw. die Müdigkeit auch am Tag betrifft, hatte ich gerade in den ersten Monaten auch grosse Schwierigkeiten.
    Bei mir wurde das nach und nach besser.
    Ich glaube, das die Energie die mein Körper und mein Geist aufbringen muß, um die Veränderungen zu verkraften ist enorm hoch.
    Hinzu kam noch, das ich gerade in der Nacht eine "Kopfkino" gefahren habe.
    Das ist für mich nicht förderlich um einen wirklich erholsamen Schlaf zu haben.
    Hier war mir dann auch die irgendwann erreichte Geduld sehr hilfreich.

    LtG
    Olaf

    Hallo Linde und Hartmut
    auch wenn das meiner Meinung nach jetzt nicht in diesen Thread gehört, folgende Frage zu Deinem und auch Hartmuts letzten Beitrag hier

    Zitat von Linde66

    Hallo Pittchen,
    die Zeit, die du hier darauf verwendest, deine Sätze balken- und grundsteinkonform zu formulieren könntest du auch darauf verwenden, dir ein anderes Forum zu suchen, wo du frei von der Leber weg drauflos schreiben kannst.
    Gruß, Linde

    Soll das heißen, das ich hier meine Beiträge immer darauf überprüfen muß, wie diese im Forum ankommen?
    Ich hoffe nicht.

    Lieben trockenen Gruß
    Olaf

    Hallo,

    Ich habe im Laufe meiner Trockenheit, das Wort Schuld durch Verantwortung ersetzt.
    Dadurch stellte ich fest, egal wie mein bisheriges Leben verlaufen ist, verantwortlich bin ich dafür.
    Nicht mein Alkohol kranker Vater noch sonst wer haben mich dazu gebracht Alkohol zu trinken.
    Ok, ich habe es nicht anders gesehen, aber ich habe getrunken und das vielzuviel und vielzulange.

    Solange ich mich hinter der "Schuld" anderer versteckt habe, bin ich aus der Selbstmitleidschiene nicht rausgekommen.
    Ich habe nach wie vor das "arme Schweinchenspiel" gespielt. Genau wie zu meiner Trinkzeit.
    >Ich armes Schweinchen, mir geht es ja so schlecht und deswegen muß ich trinken<

    Ich bin verantwortlich für meine Zukunft.
    Solange ich nicht trinke kann ich diese weitesgehend beeinflussen.

    Liebe trockene Grüße
    Olaf

    Hallo Wolfgang,

    Zitat von kossi

    eine Auszeit hatte ich im letzten Jahr, 4 Monate am Stück.
    Ich will meiner Frau es nicht schon wieder zumuten.

    In einem ähnlichen Fall habe ich dann an mich gedacht und das getan was mir guttut. Profitiert haben davon dann sowohl meine Frau als auch ich.

    Zitat von kossi

    Ich bin auch in einer realen Shg. sogar zweiter Gruppenleiter, schaffe es aber nicht in der Gruppe über mich zu reden, hier ist es Irgendwie leichter. .

    Das Problem kenne ich. Ich leite selber eine Gruppe und habe mich am Anfang auch immer zurückgehalten, sogar hinten an gestellt. Ich habe immer gedacht, das meine Dinge nicht so wichtig sind wie die der anderen Mitglieder.
    Das hat sich mittlerweile geändert.
    Ich nehme mich auch in der Funktion als Gruppenleiter selber wichtig, denn in erster Linie bin auch ich ein Gruppenmitglied.
    Durch meine Beiträge über mich, bekommen die anderen Mitglieder dann vielleicht auch einen entscheidenen Hinweis für sich selber.
    Ich kann nicht immer nur geben, sondern muß um meiner Selbst willen auch nehmen.

    Zitat von kossi

    Ich höre mir lieber Probleme anderer an, als ich über meine rede.

    Ist ja auch viel einfacher, da die Probleme anderen dann schön weit weg von mir selber sind.
    Mich bringt das aber kein Stück vorran, sondern raubt mir Kraft und Zeit die ich für mich viel besser nutzen kann.

    Zitat von kossi

    Habe eigentlich keine Lust mehr auf das Leben, will aber doch für meinen Enkel weiter Leben.

    Als Opa ist das auch für mich ein Grund. Neben bestimmt mind.20 anderen.
    Das Leben ist auf jedenfall Lebenswert, auch wenn es mir manchmal nicht so vorkommt.

    Liebe trockene Grüße
    Olaf

    Hallo Poster,

    schön das Du schon 50 Tage trocken bist.

    Zitat von Poster


    ....das Monster soll verdursten.
    Jetzt nach 50 Tagen liegt es in Agonie.

    Das "Monster" wird aber den Todeskampf sehr lange führen.

    Liebe trockene Grüße
    Olaf

    Hallo Mathias,

    Zitat von silberkralle

    mir gribbeln paar fragen in den fingern - brauch noch bissl zeit zum formulieren + feilen < damits nich als provokation aufgefasst wird

    Damit bist Du dann nicht bei Dir, sondern versuchst die Reaktion anderer Menschen zu erahnen. Hat was von Wahrsagerrei.

    Immer wenn ich mir Gedanken darüber mache, was andere Menschen über meine Aktionen oder Kommentare denken und wie sie darauf reagieren könnten, war das vergebene Arbeit.
    Kraft die ich anders einsetzen kann.
    Mich muß und kann schon längst nicht mehr jeder liebhaben.
    Damit kann ich aber gut leben.
    Wenn meine Beiträge als Provokation aufgefasst werden, ist das nicht mein Problem, sondern das Problem desjenigen der es so auffasst.

    In dem Fall kann das dann zu neuen Gedanken führen.

    Liebe trockene Grüße
    Olaf

    Hallo an alle,
    vielen Dank für die vielen Glückwünsche.
    Obwohl ich ja nicht viel dazu getan habe, nehme ich sie dankbar an.

    Ich bin froh, das ich meine, bisher, beiden Enkel trocken und nüchtern aufwachsen sehen kann.

    Das ist mir sehr wichtig, da mir das bei meinen eigenen Kindern nicht gelungen ist.

    Dazu dann aber mehr im erweiterten Bereich.

    Olaf

    Hallo zusammen,

    ich lese hier in den verschiedensten Beiträgen und unterschiedlichen Zusammenhängen immer wieder den Begriff " Reale SHG " im Vergleich zu diesem Forum.

    Für mich ist das Forum absolut REAL. Damit auch eine REALE SHG

    Mein Gefühl dabei ist, das es hier Betroffenen gibt die das Forum als nicht REAL ansehen und somit auch die Ernsthaftigkeit des Forums nicht sehen.

    Vielleicht lese ich auch zuviel daraus und es ist einfach der Begriff schlecht gewählt.

    Wie seht Ihr das?

    Liebe trockene Grüße
    Olaf

    Zitat von Martin S.

    @Olaf

    10, bzw. 20€/Quartal mehr "machen den Kohl nit fett", aber überall "rumbetteln" zu müssen ist (schon etwas) deprimierend und nicht immer förderlich für ein zufrienenes, trockenes, ausgeglichenes Leben + wie gesagt

    Ich sehe das nicht als "betteln" an. Für mich geht es dabei um

    >Hilfe einfordern<-->Hilfe bekommen<-->Hilfe annehmen<

    Hier hatte ich grade in meiner Anfangszeit des trocken seins/werden auch meine Probleme.
    Heute weiß ich, das diese unnötig und oft sogar unsiinig waren.

    Wie gesagt, das ist meine Einstellung und Erfahrung dazu.


    auch "nur mal zum Nachdenken"

    Gruß
    Olaf