Der Berg ist noch sehr hoch!

  • Habe meine Fotoalben weggeworfen. Ist irgendwie wie die Vergangenheit weggzuwerfen. Kurze Zeit war ich wie befreit, bald tat es mir leid. Bilder aus meiner Schulzeit,
    meiner komminion und Firmung alles weg. Es ist ein Zwang für mich alles wegzuwerfen oder wegzuräumen, was zu Hause an mich erinnert.
    Ich fühle mich überflüßig und mache sachen, die ich kurze Zeit später, bereue.

    LG Wolfgang

  • Ich will alles perfekt machen und schaffe es nicht.
    Kritik, vertrage ich nicht, ich versuche es aber schaffe es nicht.
    Ich schaffe es nicht meine Probleme und Sorgen, bei meiner Frau auszusprechen. Trage eine Maske vor mir her, das kostet viel Kraft und baut Spannung in mir auf, bekomme Suchtdruck oder ich scneide mich, um die Spannung abzubauen.
    Meine Therapie läuft in ein paar Wochen aus und die Krankenkasse will keine Therapiestunden in diesem Jahr mehr bezahlen.
    Habe große Angst davor.

    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    die Schwere in deinem Leben ist durch alle Zeilen zu lesen, immer wieder schreibst du ja davon, wie du den Druck nur noch durch Schneiden abbauen kannst.

    Ich glaub dir, daß du Angst bekommst, wenn die Krankenkasse keine Therapiestunden mehr bezahlen will. Immernoch kannst du da Widerspruch einlegen.

    Vor Monaten habe ich dich mal angesprochen, ob es für dich nicht besser wäre, etwas Abstand von deiner Familie zu nehmen. Eine Auszeit. Ich habe den Eindruck, daß es dir dort nicht gut geht.

    Ich weiß es ja nicht und schnelle Lösungen gibt es nicht, aber wäre das ein Weg aus dieser Erstarrung herauszukommen? Daß du für DICH und nur für dich, dich kümmerst. Niemandem es rechtmachen versuchen, nicht kritisieren lassen und nicht mehr perfekt sein müssen.

    Vielleicht weißt du instinktiv genau, was nicht gut ist für dich. Vielleicht sind deine Sorgen bei deiner Frau wirklich am falschen Platz.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Wolfgang,

    ich weiß es ist eine Binsenweisheit, aber niemand ist perfekt und keiner macht alles perfekt.
    Es sind nicht die zu hohen Ansprüche der Anderen sondern deine eigenen Ansprüche an dich die zu hoch sind.Sie hindern dich zu glauben das du anderen so wie du bist genügst.
    D solltest unbedingt nochmal Widerspruch bei deiner Krankenkasse einlegen.
    Alles Gut,Pierre!

  • Hallo Wolfgang !
    erstmal möchte ich Dich - wenn auch arg verpätet - hier recht herzlich begrüßen. Ich finde es toll, dass Du es schaffst Deine Sorgen und Nöte hier zu artikulieren. Allein das ist schon eine ganze Menge und viele sind dazu nicht in der Lage. Vor allem aber ist das Erkennen der Mißstände ja Grundvoraussetzung, um etwas zu ändern. So weit bist Du schon lange !

    Weißt Du Wolfgang, ich denke oft genug, dass ich keinen Grund zum jammern haben kann, haben darf, weil ich doch alles habe: Tollen Mann, prima Kindern, Haus, Job, ... alles da. Und trotzdem ... manchmal ist jammern einfach gut und nützlich. Es ist auch ok, sich ab und an überflüssig vorzukommen, doch es ist wichtig da auch wieder raus zu kommen. Du bist nicht überflüssig, es gibt Menschen die Dich lieben und brauchen. Das weißt Du natürlich selber, warum läßt Du es dann nicht zu ?

    Was mir sofort ins Auge sprang, war die Aussage Deines Kollegen, der Dich loswerden will. Das schmerzt Dich menschlich verständlicherweise sehr, aber ich denke mal, dass er als Kollege rechtlich keinen Einfluß auf eine Kündigung o.ä. haben wird. Du bist Gemeindearbeiter und hast in dieser Funktion zum Glück einige Rechte. Wende Dich doch mal an Deinen Personalrat und informiere Dich darüber, was passieren kann, wie sie die Sache sehen usw. Es ist Dein gutes Recht, Dir Unterstützung zu holen ! Nutze sie !

    Hast Du die Ablehnung weiterer Therapiestunden durch die Krankenkasse schriftlich oder wurde es Dir womöglich nur mündlich mitgeteilt ? Wenn es nur mündlich war, dann beantrage sie schriftlich. Dafür reicht ein einfaches Blatt Papier mit Namen, Adresse unde der Bitte um Weitergewährung. Mach es nur möglichst bald, damit Du keine Therapiepause riskierst und mit entsprechender Stellungnahme Deines Arztes. Gegen einen Ablehnungsbescheid kannst Du dann angehen und auch dafür kannst Du Dir Hilfen holen. Es gibt Organisationen, die sich damit richtig gut auskennen !

    Hole Dir einfach jede Hilfe, die Du bekommen kannst und vielleicht ist der Hinweis von Linde ja auch genau der richtige für Dich !?! Step by step wird das was, davon bin ich fest überzeugt !

    Liebe Grüße
    Tina

  • Danke,
    wegen der Therapiestunden wurde meine Therapeutin von der Kasse angeschrieben.
    Tina, ich weis die Gemeinde kann mich nicht entlassen, da ich eine 50 % Schwerbehinderung habe. Es tut mir aber weh, wie wenig wert ich weil ich nicht mehr funktioniere. Wo ist die Menschlichkeit?
    Linde, ich hatte letztes Jahr eine 4 Monate lange Auszeit.
    Habe das Gefühl, es war ein Anfang.
    31 Jahre Alkoholkonsum, hat in mir viel kaputt gemacht.
    Jetzt laufe ich der Zeit hinterher.

    LG
    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang!

    Zitat

    Ich fühle mich überflüßig

    Da klingeln bei mir die Alarmglocken!!

    Zitat

    Jetzt laufe ich der Zeit hinterher.

    bringt auch nichts!!Das Hier und Jetzt zählt,da verpuffst Du Deine Kraft wenigstens nicht umsonst!!Das Hier und Jetzt braucht Dich ganz.

    31 Jahre Alkohol-Missbrauch gehen nicht spurlos an uns vorbei! Da kann ich aus Erfahrung sprechen.
    Wir können auch nicht in einem Tag,Monat oder so trocken und zufrieden werden.Aber ich glaube,das weisst Du.

    Für mich liest Du Dich recht depressiv. Kenne ich von mir.Das ist für mich grossteils eine Folge vom Alkoholismus . Aber auch das wird besser werden.

    Bitte,glaub an Dich!

    Ich glaube auch,dass Dir eine Auszeit,also eine Zeit weg von zu Hause,gut tun würde.

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    P.S. Kann sich Deine Therapeutin nicht für Dich einsetzten damit Du die Therapie weiter machen kannst?

    ichbinda123

  • Hallo,

    eine Auszeit hatte ich im letzten Jahr, 4 Monate am Stück.
    Ich will meiner Frau es nicht schon wieder zumuten.
    Sicher ist mein jetziger Zustand eine Folge meiner Saufzeit. 31 Jahre kann ich nicht so leicht wegwischen.

    Hier über meine Probleme zuschreiben tut mir gut, meinen Müll hierzulassen, hilft mir ein wenig.
    Ich bin auch in einer realen Shg. sogar zweiter Gruppenleiter, schaffe es aber nicht in der Gruppe über mich zu reden, hier ist es Irgendwie leichter.
    Ich höre mir lieber Probleme anderer an, als ich über meine rede.
    Habe eigentlich keine Lust mehr auf das Leben, will aber doch für meinen Enkel weiter Leben.

    LG
    Wolfgang

  • Hallo kossi,

    ich verfolge als stiller Mitleser Deine Postings als auch Deinen Thread und frage mich stets,wieso die immer Deine vergangenen 31 Jahre Alkoholkonsum mit einbringst?Ich kann mir kaum vorstellen,das Du in diesen 31 Jahren (~11315 Tagen) dieselbe Menge an Alkohol konsumiert hast also quasi nonstop ~11315 Tage durchgesoffen hast.
    Hast Du Dir schon einmal überlegt einen Psychiater aufzusuchen der Dich mittels Hypnose oder anderen Maßnahmen zu rehabilitieren?Denn Suizidgedanken sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und sollte sich die Krankenkasse quer stellen - Was spricht dagegen sich in die Psychiatrie einweisen zu lassen?Mensch kossi Du hast schon sovieles errreicht (Familie,Dein Trockenleben) hast einen unkündbaren Beruf,hast doch alles was Dich glücklich und zufrieden macht.
    Die "Schuld" zu suchen bei Dir oder in Deinem engeren sozialen Umfeld macht Dich doch noch mehr kaputt.Stelle Dir Mal vor - es gibt Menschen die vor Dir Respekt haben -JA- Dich gar als Vorbild haben.Meine Tante hat sich das Leben genommen wegen Geldschulden auch Sie war Alkoholikerin.Sie war zu Stolz oder im Nachhinein zu feige um Hilfe anzunehmen,und Sie hätte alles bekommen,doch woher sollten es mein Vater und seine anderen Geschwister gewusst haben wenn Sie sich doch stets bei gelegentlichen Besuchen als souverän und standhaft erwiesen hat,das liegt nun schon sehr lange zurück und mein Vater macht sich bis heute Schuldgedanken als auch seine anderen Geschwister.
    Suche nicht die Schuld bei anderen - suche Dir Hilfe.

    Ich wünsche Dir Alles Gute

    schönen Gruss

    Frank

  • Hallo Kossi!

    Da bin ich ganz der Meinung von Frank! Lass Dir helfen!

    All diese dunklen Gedanken versperren Dir zur Zeit den Platz Deiner Trockenheitsarbeit.

    Sei Dir das wert,lieber Frank!

    Jetzt,am Anfang der Woche hast Du Zeit Dich umzusehen.

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • @kossi

    Zitat von kossi

    Ich bin auch in einer realen Shg. sogar zweiter Gruppenleiter, schaffe es aber nicht in der Gruppe über mich zu reden, hier ist es Irgendwie leichter.

    Dieser Satz macht mich stutzig.
    Du versuchst anderen zu helfen, gibts denen Kraft und Tipps .... damit verschwendest du (nach meiner Meinung) die Energie die du für DICH brauchst und wie du es vorher beschreibst lebst du da auch in oder hinter deiner "Maske". Du hilfst anderen und kümmerst dich nich um dein EGO.

    Das halte ich für unehrlich den anderen und dir selbst gegenüber.

    Vielleicht wäre es (auch) für dich und die anderen der SHG das Beste du outest/erklärst dich als Patient und nicht als "Ratgeber". Das geht in 2 Sätzen oder auch auf einem Stück Papier für alle zum lesen .....
    Ich bin mir sicher danach ginge es dir besser und du verlierst ein Stück deiner "Maske".

    :arrow: (... nur mal zum Nachdenken !!!!) :idea:

    Gruss

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat von kossi

    eine Auszeit hatte ich im letzten Jahr, 4 Monate am Stück.
    Ich will meiner Frau es nicht schon wieder zumuten.

    In einem ähnlichen Fall habe ich dann an mich gedacht und das getan was mir guttut. Profitiert haben davon dann sowohl meine Frau als auch ich.

    Zitat von kossi

    Ich bin auch in einer realen Shg. sogar zweiter Gruppenleiter, schaffe es aber nicht in der Gruppe über mich zu reden, hier ist es Irgendwie leichter. .

    Das Problem kenne ich. Ich leite selber eine Gruppe und habe mich am Anfang auch immer zurückgehalten, sogar hinten an gestellt. Ich habe immer gedacht, das meine Dinge nicht so wichtig sind wie die der anderen Mitglieder.
    Das hat sich mittlerweile geändert.
    Ich nehme mich auch in der Funktion als Gruppenleiter selber wichtig, denn in erster Linie bin auch ich ein Gruppenmitglied.
    Durch meine Beiträge über mich, bekommen die anderen Mitglieder dann vielleicht auch einen entscheidenen Hinweis für sich selber.
    Ich kann nicht immer nur geben, sondern muß um meiner Selbst willen auch nehmen.

    Zitat von kossi

    Ich höre mir lieber Probleme anderer an, als ich über meine rede.

    Ist ja auch viel einfacher, da die Probleme anderen dann schön weit weg von mir selber sind.
    Mich bringt das aber kein Stück vorran, sondern raubt mir Kraft und Zeit die ich für mich viel besser nutzen kann.

    Zitat von kossi

    Habe eigentlich keine Lust mehr auf das Leben, will aber doch für meinen Enkel weiter Leben.

    Als Opa ist das auch für mich ein Grund. Neben bestimmt mind.20 anderen.
    Das Leben ist auf jedenfall Lebenswert, auch wenn es mir manchmal nicht so vorkommt.

    Liebe trockene Grüße
    Olaf

    Meine Zukunft ist von dem abhängig,was ich bereits heute in die Wege leite

  • Hallo,
    ich weis das ich nerve. Der Druck war zu groß, habe mich geschnitten. Besser ich schneide mich, als das ich trinke. Es ist das erste mal seit 6 Monaten, dass ich es getan habe.
    Die Spannung ist weg, dafür habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen.
    Ein schlechtes Gewissen, falls es meine Frau sieht, ist da.
    Weis nicht wie ich es ihr erklären soll.
    Ich muß es loswerden, meine nächste Therapiestunde ist erst am Donnerstag.
    Heute mache ich eine Gruppe im Krankenhaus, dass lenkt mich ab und tut mir gut.
    Suchtdruck habe ich kaum noch, dafür habe ich andere Spannungen.
    Ich bin ruhiger seit dem schneiden, habe meine Probleme jetzt losgelassen und das ist gut so.

    LG
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    wie geht es dir nun?

    Ich habe diesen Eintrag gelesen und mich hat das sehr betroffen gemacht. Ich muss sagen, ich habe mit Dingen dieser Art überhaupt keine Ahnung und wenn ich nun nur Humbug schreibe, sieh's mir bitte nach:

    Was mir auffällt ist, dass du schreibst:

    Zitat

    Ich bin ruhiger seit dem schneiden, habe meine Probleme jetzt losgelassen...

    Ich kenne das in der Form, dass sich bei mir auch langsam und stetig Druck aufbaut. Bei mir isses so, dass ich sehr wütend werde und irgendwann hilflos. Und bin ich verzweifelt. Mir hilft frische Luft, ob spazieren gehend oder joggend. Auf jeden Fall Bewegung - sonst werde ich verrückt. Und irgendwann lösen sich Tränen. Das ist mein Ventil, um loslassen zu können.

    Und dann kann ich das genauso so sagen wie Du... ich habe losgelassen und werde deutlich ruhiger und es ist gut so wie es ist.

    Hast du mal gezielt für dich danach Ausschau gehalten, was dir quasi als Alternative zum Schneiden dienen könnte als Drucklöser?

    Außerdem nervst du nich' ;-).

    Lieben Gruß
    Maria

  • Hallo Maria,
    ich gehe in ein Fitnesstudio, dort baue ich auch Druck ab.
    Ich übetreibe es halt immer wieder und mache mir immer wieder was kaputt. Letztes Jahr hatte ich eine Ermüdungsbruch im Unterschenkelkopf. Bei den letzten Therapien habe ich Skills gelernt, aber das Umsetzen fällt mir schwer.
    Du hast keinen Humbug geschrieben, bei mir läuft es Ähnlich.

    LG
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    ich habe mir nochmal alle Beiträge hier von dir durchgelesen.

    Du schreibst sehr viel von Druck, Selbstzweifel und nicht gebraucht werde.

    In einem anderen Thread schreibst du

    Zitat

    Ich kenne sehr viel Menschen die Alkohol trinken können ohne Angst haben zu müßen, abhängig zu werden. Ich gönne allen den Genuß vom Alkohol und beneide sie. Den sie können trinken ,ich halt nicht.

    Wolfgang, suche dir und nehme jede Hilfe an die du bekommen kannst, das hört sich nicht gut an was du schreibst.

    LG Martin

  • Danke,
    ich gehe jede Woche einmal, zur Psychotherapie.
    Bin regelmäßig, bei meinen Hausarzt, er hatte früher einmal in der Entwöhnungsklinik Furth im Wald, gearbeitet.
    Letzten Donnerstag habe ich es sogar geschafft, in meiner realen Shg., über meine Probleme zu reden.
    Ich will nicht mehr trinken und ich werde nicht mehr trinken, dass ist mein Ziel.
    Wie lange das weiss nur Gott.
    Ich gehe in meinen sozialen Umfeld sehr offen mit meiner Krankheit um, so habe ich mir die Hintertürchen zugemacht.
    Ich will auch meinen Enkel, mit klaren Kopf aufwachsen sehen.

    LG
    Wolfgang

  • lieber wolfgang

    Zitat

    Wie lange das weiss nur Gott.

    du legst die verantwortung für deine trockenheit in gottes hände? ich bin dafon ausgegangen das jeder für sich selbst verantwortung trägt!!!!!! du hasts in der hand, nicht gott und sonnst auch kein anderer!!!!!

    gruß melanie

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