• Hallo,

    letzte Woche ist die Mutter meines Vaters gestorben. Ich war noch in den letzten Stunden bei ihr ...mein Vater hatte dafür keine "Zeit" ...er hat sie dann das letzte Mal gesehen, wo sie schon nicht mehr ansprechbar gewesen ist ...war ihm egal. Jetzt geht es um die Beerdigung und alles ist problematisch. Ich habe ihm heute gefragt, was er denn dem Pastor nach der Beerdigung geben möchte ...seine Antwort: wieso soll ich dem was geben? Mich kotzt dieses gefühllose Verhalten total an ...es geht nur um ihn. Weiß nicht, ob ich das noch haben möchte ...mit nem Menschen, der nicht einmal fragt, wie es einem geht, der nur Ich bezogen ist ...

  • Zitat von CoLibri

    Hallo Just,

    mein Beileid. Und gleich eine Frage: Hast du eine andere Reaktion von deinem Vater erwartet?

    Wie geht es dir heute?

    Liebe Grüße
    Colibri

    Mir geht es ok, danke. Ich frage mich nur wieder, warum ich trotzdem noch den Kontakt suche zu ihm ...was erwarte ich zu finden, bzw was vermisse ich ohne die Besuche etc.

  • Zitat von Kitze

    Hallo Just,
    auch von mir ein herzliches Beileid.
    Gehst du denn jetzt auf Abstand zu ihm? Qualitativ und Quantitativ?
    lg

    Qualitativ bin ich schon auf Abstand gegangen aber ich frage mich warum ich einen Menschen besuchen soll, der Null Empathie besitzt, alle anderen für doof hält, keine Selbstkritik übt, nicht einmal reflektiert und mir nie gesagt hat: hey Du, wie geht es Dir? Alles ok? Oder: ich freue mich für Dich ...

  • Zitat von Kitze

    Oh ja, da wird man eher auf Abstand gehalten. Mein verrücktes Verhalten war damals dann trotzdem gefallen zu wollen und dafür alles zu tun.
    lg
    Kitze

    Ich glaube, mein "verrücktes" Verhalten besteht darin, den Schutz der Familie, die Familie an sich etc zu bekommen ...ich verbinde Vater mit Familie ...und dann Familie mit ....(füllen Sie hier ihre Wunschgedanken bezüglich Familie ein) :)

  • Hallo Just,

    genau das damit zu verbinden ist das Natürlichste der Welt. Deine Gefühle, Familie mit Schutz zu verbinden, sind doch völlig in Ordnung. Daß man als EK in eine suchtstrukturkranke Familie hineinwächst, ändert doch nichts an den Grundgefühlen- und bedürfnissen eines Kindes. Und Kind seiner Eltern ist man ja ein Leben lang, auch wenn man erwachsen ist. Wenn die Grundbedürfnisse nie gestillt worden sind, hängt einem das nach. Mir hat das lange zu schaffen gemacht, diesen Abgleich zwischen eigentlich völlig normalen biologischem Verhalten (Liebe, Fürsorge, Interesse, Schutz usw., was z. B. Tiermütter bzw. - eltern so selbstverständlich hinbekommen) und der Wirklichkeit. Wichtig war mir, daß nicht meine Bedürfnisse und Gefühle "verrückt" sind. Sondern daß ich als EK in einer kranken Situation gelandet bin, die ich mir nie im Leben so ausgesucht hätte.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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