Warum ich hier bin, liebe Aurora, habe ich schon öfter hier in meinem strang erklärt. Weil ich den Austausch mit anderen Betroffenen suche, mit Angehörigen, die Ähnliches erlebt haben und erleben wie ich.
Auch weil ich an meiner eigenen Co-Abhängigkeit arbeiten möchte, sie weiterhin abbauen will.
Mein Partner ist nun seit einem halbem Jahr trocken. Für mich war dieses halbe Jahr eine aufregende und emotional aufwühlende Zeit, in der ich viele neue Erfahrungen machen konnte und in der ich Hilfe und Unterstützung durch andere Angehörige bitter nötig hatte. Ich griff und ich greife nach wie vor nach allem, was mir Orientierung und Hilfe sein könnte.
Genial wäre natürlich, wenn mir das Forum das geben könnte. Aber das scheint eher nicht möglich zu sein, da, was ja nachvollziehbar ist, hier nur wenige Leute schreiben, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich.
Daher frage ich Dich, liebe Aurora, weil Du einen Mann geheiratet hast, der seit einigen Jahren trocken ist. Wie ist es bei Dir, wie gehst Du eigentlich mit dem Wissen um, dass Dein Partner theoretisch jederzeit rückfällig werden könnte, dass er und damit letztlich eigentlich auch Du als seine Partnerin immer nur einen Schluck Alkohol vom Chaos entfernt ist?
Denn bei mir ist es so, dass die Gedanken daran zwar im Laufe der Zeit nachgelassen haben, mir aber die Gefahr trotzdem bewußt ist.
In den realen SHG`s, die ich besuche, kann ich mich mit Angehörigen darüber austauschen. Erfahre ich, was sie erlebt haben, wie sie mit ihren Ängsten und Bedenken umgegangen sind. Diese Gruppen sind für mich und auch für meinen Partner eine ganz wesentliche Stütze.
Sorry, das soll jetzt echt nicht schon wieder Werbung sein, aber ich kann ja auch nix dafür, dass hier im Forum anscheinend kaum Angehörige schreiben, die mit einem trockenen Partner zusammenleben.
Herzliche Grüße
Leonia