Beiträge von Speranza

    Hallo Lea!

    Naja ob er wirklich trocken werden will reden kann er ja viel, für mich liest es sich nicht so, Sport ist zwar wichtig aber davon bekommt niemand seine Sucht in den Griff.

    Was er damit bezweckt ist ja egal aber er wollte doch schon öfters große Taten vollbringen und die Sucht in den Griff bekommen oder?

    Meine Meinung ist daß ihr euch gegenseitig nicht gut tut und beide getrennt voneinander Hilfe bräuchtet.

    Bisher haben wir uns beide blockiert mit der Haltung "Warum soll ich aufhören zu trinken, wenn du die ganze Zeit eine scheiß Partnerin bist" bzw "Wie soll ich mich 100% auf dich einlassen, wenn du trinkst".

    Auf dieser Ebene eine Beziehung zu führen kann nicht gutgehen und selbst wenn er zurückkommen würde würde es nichts geben. Man kann ausserdem nur sich selbst ändern und nicht den Partner, aber das weißt du ja schon längst.

    Nun besinne dich doch mal auf dich, hole dir Hilfe wenn du es alleine nicht schaffst, aber nicht Hilfe um ihm zu helfen sondern für dich selber.

    LG Marie

    Hallo Tini!

    Leider läuft es oft so wie du es beschreibst für die Suchtkranken gibt es soviel Hilfe und sie wollen sie einfach nicht annehmen, die Angehörigen gehen oft leer aus da es für diese gar nicht soviele Angebote gibt.

    Psychologe: es läuft im Moment für mich ein Antragsverfahren wegen Kostenübernahme einer außervertraglichen Therapie, es gibt einfach keine Therapeuten!!

    Ja das war bei mir auch so aber plötzlich hatte meine KK doch Psychologen die Plätze frei hatten und kassenärztlich zugelassen waren. Genau 3 Wochen habe ich warten müssen bis ein Platz frei war, wohl in der nächstgrößeren Stadt. Ich war aber nicht wegen den Alkoholproblemen meines Mannes beim Psychologen sondern wegen einer chronischen Erkrankung die mich depressiv gemacht hat.

    Von meinem Mann habe ich mich von mir aus getrennt weil ich es nicht mehr aushalten konnte und habe mich abgegrenzt so gut es ging. Zu ihm habe ich immer gesagt er soll sich Hilfe holen ich könnte ihm nicht helfen. Er ist auch betrunken Auto gefahren, hat rumgepöbelt und mich ständig beleidigt, hat aber immer gearbeitet.

    Ich weiß nicht ob du die Kraft besitzt einen Schnitt zu machen deinem Sohn gegenüber, das Handy klingeln zu lassen ohne zu antworten und ihn seinem Schicksal überlassen, wenigstens versuchsweise. Vielleicht hilft das wenn er niemanden mehr hat kann ja sein daß er zum Nachdenken kommt.

    Liebe Tini ich würde dir so gerne lauter positive Dinge schreiben aber leider kannst du sein Problem nicht lösen das kann er nur selbst machen.

    LG Marie

    Hallo Tini!

    Auch ein wiederholter Anruf heute beim sozialpsychiatrischen Dienst in unserem Kreis hilft nicht weiter, die sagen, er kann sich zu Hause "totkiffen, totsaufen", und letztendlich ist er für sich selbst verantwortlich.

    Das hört sich schlimm an aber leider ist es wirklich so, man kann niemanden dazu bringen aufzuhören wenn er selber das nicht will. Gegen seinen Willen geht gar nichts du kannst ihn noch nichtmal in eine Klinik einweisen lassen. Ich persönlich habe diese Hilflosigkeit dem Suchtkranken gegenüber immer als das Schlimmste empfunden.

    Du kannst nur für dich etwas tun, gibt es vielleicht Angehörigengruppen in deiner Nähe? Es kann ja gut tun sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, das lenkt zumindest etwas ab. Vielleicht wäre es möglich für dich ein paar Wochen eine Reha zu beantragen um dich mal eine Zeitlang aus deinem Umfeld lösen zu können. Vielleicht tun dir auch Gespräche bei einem/r Psychologen/in gut. Es geht dabei hauptsächlich um dich und daß es dir wieder besser geht und nicht um deinen Sohn dem du momentan nicht helfen kannst.

    Vielleicht ist dein Sohn eines Tages soweit daß er Hilfe annimmt ich würde es dir sehr wünschen.

    LG Marie

    Hallo Tini!

    Herzlich willkommen hier im Forum ich bin auch eine Angehörige, mein Ehemann hat getrunken. Wenn ich mir vorstelle eines meiner Kinder würde so ein Leben führen würde ich es noch viel schlimmer empfinden. Sucht ist immer etwas sehr Schlimmes aber das Band zu den Kindern bleibt ein Leben lang.

    Du hast schon so viel für ihn getan mehr kannst du gar nicht mehr tun. Du kannst ihm höchstens noch durch Nichthilfe helfen. Das ist auch nötig um dich selber zu schützen so gehst du vor die Hunde. Er will sich ja nicht helfen lassen mehr Hilfe kann man gar nicht mehr anbieten. Er ist ja erwachsen und hat das Recht sich für so ein Leben zu entscheiden.

    Sein Lieblingssatz: „Wenn du nicht zahlst, siehst du mich nie wieder. Ich saufe mich zu Tode, bekiffe mich und fahre gegen den nächsten Baum und du bist schuld.“

    Dann bist du es nicht schuld sondern er selber denn er ist für sich und sein Leben verantwortlich. Du merkst ja selber daß deine ganze Hilfe nicht ankommt weil er sehr tief in seiner Sucht gefangen ist. Es ist halt so wenn du ihm Geld gibst oder seine Schulden bezahlst wird er erst recht nichts unternehmen um da rauszukommen. Es läuft doch gut er kommt mit seinen emotionalen Erpressungen ja weiter (denkt er).

    Auch wenn es jetzt hart klingt und sehr schwer ist versuche jetzt mal auf dich zu schauen. Keine Hilfe mehr in Form von Geld, Rechnungen zahlen oder sonstiges, sondern möglichst gar keinen Kontakt mehr, der Vater und die Schwester handeln richtig. Ich weiß als Mutter liebt man sein Kind aber irgendwann hat man keine Fürsorgepflicht mehr.

    Ich wünsche dir viel Kraft für dich.

    LG Marie

    Hallo Speedy!

    Deinen Nick kenne ich noch wir haben aber nicht miteinander geschrieben. Ich bin jetzt seit 10 Jahren hier - wenn auch mit Unterbrechungen. Ich war auch co-abhängig und das viele lange Jahre. Vor 10 Jahren habe ich den Absprung geschafft und ein neues Leben ohne meinen Mann aufgebaut.

    Er lebt nicht mehr ich habe mich - so meine ich selber - sehr gut entwickelt und habe meine co-abhängigen Anteile sehr gut erkannt und bearbeitet.

    Hier im Forum hat sich einiges geändert vom Besitzer und der neuen Optik mal abgesehen. Es melden sich zwar viele Leute an aber die meisten schreiben nur ein paar Beiträge und sind dann wieder weg.

    Ich kann mich auch noch an einige frühere Nicks erinnern, manche Fädchen waren richtig spannend zum Lesen und ich habe mitgefiebert ob es der/diejenige schafft ein neues Leben zu beginnen.

    Es ist schön zu lesen daß dein Mann noch immer trocken ist und ihr beide noch ein Paar seid, das ist ja die große Ausnahme.

    LG Marie

    Hallo Peter!

    Ich bin auch von der Flutkatastrophe betroffen es hat uns zum Glück aber nicht so schwer getroffen wie die Leute im Ahrtal. Aber auch im meinem Bekanntenkreis gibt es genug Leute die ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Bei uns in der Stadt ist auch kein einziges Geschäft heil geblieben und noch immer türmen sich die Schuttberge auf den Strassen.

    Niemals hätte ich gedacht daß so etwas möglich sein könnte denn es waren noch nichtmal Flüsse sondern eher unbekannte Bäche die diese verheerende Katastrophe ausgelöst haben. Ich habe mich auch ehrenamtlich betätigt so weit es mir möglich war, aber diese vielen Schicksale machen mich oft einfach sprachlos.

    Es wird noch lange dauern bis diese immensen Schäden beseitigt und behoben sein werden, manches ist unwiederbringlich verloren. Ich möchte dir auch Mut zusprechen, irgendwie geht es ja immer weiter auch wenn es nie mehr so sein wird wie früher.

    LG Marie

    Hallo Aranea!

    Co-Abhängigkeit ist keine Krankheit in dem Sinne sondern eher eine Verhaltensstörung. Es gibt auch einige Abstufungen es muß ja nicht immer so gravierend sein wie man bei manchen hier im Forum liest. Man kann die Co-Abhängigkeit aber auch auf andere Bereiche ausdehnen es muß nicht nur mit Alkohol zu tun haben.

    Ich schreibe dir wie es bei mir war, ich war ein Mensch der sein Wohlbefinden immer von der Meinung anderer Menschen abhängig gemacht hat. Also kann mich ein anderer Mensch nur lieb haben wenn ich alles mache um es ihm recht zu machen. Also ich sehe zu daß mein Mann nicht mehr trinkt, meine Schwiegermutter zufrieden ist oder meine Kinder nicht rumnörgeln. Wenn es doch so ist war ich nicht gut genug und mußte mich mehr anstrengend um alle zufrieden zu stellen. Egal wenn ich selber bis zur Erschöpfung arbeite, Hauptsache ich bekomme endlich ein Lob um in meinem Tun mich bestätigt zu fühlen.

    Wenn nicht bin ich es schuld und muß mich noch mehr anstrengen. Laut meine Meinung zu sagen ging nicht da mich die anderen bestimmt nicht mehr lieb haben. Streit konnte ich ganz schlecht aushalten besonders mit dem Ehemann denn der wird mich bestimmt wieder niedermachen oder mir Gemeinheiten an den Kopf werfen wie doof, wie faul oder wie unwissend ich bin. Ich machte mich immer kleiner um vor seinen Ausbrüchen meine Ruhe zu haben, ich fühlte mich auch schuldig wenn er wieder trank, hätte ich nur dieses oder jenes nicht gesagt oder getan.

    Aber irgendwann hatte ich die Nase so voll dass meine Geduld in Wut umgeschlagen ist, das war das Beste was mir passieren konnte. Mir gingen endlich die Augen auf und ich fand die Kraft mich von ihm zu trennen. Mir war klar daß ich meine Einstellung gründlich überdenken mußte und so nach und nach kroch ich aus meinem Schneckenhaus und streckte meine Fühler aus.

    Natürlich habe ich mich nicht um 180 Grad gewendet ich bin halt so ein Mensch der freundlich und friedfertig ist, ist ja auch eine Charaktersache. Aber ich habe es geschafft mich so zu verändern daß ich mich wohl fühle, manche Dinge fallen mir immer noch schwer aber ich hole dann tief Luft und versuche mein Bestes. Es muß mich ja nicht jeder liebhaben, mich zu respektieren reicht ja. Wenn mich jemand schlecht behandelt sage ich meine Meinung und distanziere mich dann, ich ziehe mir nicht mehr jeden Schuh an.

    LG Marie

    Hallo Hartmut!

    Da habe ich für „mich“ als CO nichts verändert.

    Ich habe zwar nicht erlebt daß mein Mann aufgehört hat zu trinken aber ich habe trotzdem einiges für mich verändert. Ich habe viel nachgedacht warum ich so lange bei ihm geblieben bin und diese untragbare Situation so lange erduldet habe. Ich habe mir aber auch Vorwürfe gemacht daß ich mein Leben so gründlich an die Wand gefahren habe.

    Ganz wichtig war mir daß mir nie wieder etwas in der Art passieren soll und ich habe feine Antennen entwickelt wenn mir Gefahr droht. Daß muß ja nun kein Mann sein der trinkt es geht auch darum mein Helfersyndrom in Schach zu halten.

    Ansonsten denke ich mir ich bin halt wie ich bin - freundlich, hilfsbereit und friedfertig, aber ich vertrete durchaus meine Interessen. Auf jeden Fall fühle ich mich sehr viel wohler in meiner Haut.

    LG Marie

    Hallo Hartmut!

    Ob Alkoholiker/in oder Co-Abhängige/r die Hilfe kann nur dann ankommen wenn der Betreffende dazu bereit ist. Nun möchte man denken daß jeder der sich hier anmeldet Hilfe sucht aber das ist nicht so, er/sie ist oft noch nicht bereit dazu weil es oft eine gravierende Veränderung im Leben bedeuten würde. Man liest hier oft wirklich erschreckende Dinge z.B. daß Coabhängige mißhandelt werden, nasse Alkoholiker Auto fahren ohne an Konsequenzen zu denken usw. und trotzdem wollen Viele die Hilfe nicht annehmen und denken sogar man will ihnen etwas Böses.

    Leider gibt es Menschen die sehr leidensfähig sind und immer weiter in ihrer Leidensgeschichte verharren. Ich habe es ja auch viele Jahre mitgemacht und war inkonsequent. Wollte ich meinem Partner aus seiner Sucht helfen war ich entweder lästig oder er hat mir zugestimmt um seine Ruhe zu haben.

    Was in nassen Alkoholikern so vorgeht werde ich niemals begreifen obwohl sich Sucht und Verhaltensweise ähnlich sind. Es gehört auch viel Eigeninitiative dazu um den richtigen Weg zu finden.

    LG Marie

    Hallo Becki!

    Erstaunlich finde ich es, dass den Alkoholikern im Forum gesagt wird: Schäm dich nicht, Alkoholismus ist eine Krankheit wie Krebs oder HIV. (Ist ja auch so.) Aber gleichzeitig wird den Angehörigen geraten sich von dem Menschen abzuwenden und sein Ding zu machen. Ergo soll man sich bei den anderen Krankheiten auch am besten von den nahestehenden Menschen abwenden und sein Leben glücklich woanders verbringen? Getreu dem Motto - was kümmert mich das Leid anderer.

    Es muß sich auch keiner schämen krank zu sein denn Alkoholismus ist eine schwere Krankheit. Aber der nasse Alkoholiker hat auch nicht das Recht durch seine Trinkerei mein Leben schwer zu machen und mich bis aufs Blut zu drangsalieren. Er kann ziemlich erfolgreich etwas gegen seine Sucht tun sofern er das will. Das ist der springende Punkt, er will oft gar nicht etwas ändern. Über 30 Jahre habe ich das mitgemacht, er hat in den 30 Jahren immer nur versprochen aufzuhören und mich hingehalten. Meinst du nicht ich hätte ihn lange genug "begleitet"? Gut ich hätte noch 6 Jahre länger bei ihm bleiben können dann hätte ich sogar miterlebt daß er an seiner Sucht stirbt. Wäre das in deinem Interesse? Dann bitteschön bleibe bei ihm bis ans Ende seiner/deiner Tage es hindert dich niemand.

    Es ist keine Schande krank zu sein aber man kann mit einer Krankheit gut leben wenn man sich bemüht und sich mit der Krankheit befasst. Ich bin selber schon ganz viele Jahre krank aber bemühe mich trotzdem am Leben teilzunehmen und das Leben zu geniessen. Als Trinker oder Co-Abhängiger geht das aber auf keinen Fall - man kann kein glückliches Leben führen.

    LG Marie

    Hallo Mimose!

    Ich bin nicht in deinem Alter aber habe ähnliches mitgemacht. Ich war viele Jahre mit meinem alkoholkranken Mann zusammen und es war ein ewiges Hoffen und Bangen und dann doch wieder die Enttäuschung daß er wieder angefangen hat zu trinken. Aus tiefster Überzeugung hat er mir versprochen nicht mehr zu trinken es hat nie lange vorgehalten. Als ich 39 Jahre war wie du jetzt hing ich mitten drin im Strudel seiner Sucht und weitere 10 Jahre später hat es sich nur noch verschlimmert.

    Was du da erlebst ist ein sogenannter "Drehtürpatient" viele Entgiftungen und genauso viele Rückfälle er dreht sich im Kreis und ist meistens in den umliegenden Kliniken gut bekannt weil er eben häufig entgiftet und ziemlich schnell wieder rückfällig wird.

    Ich kann dir auch nichts Positives erzählen, mein einzig Positives war daß ich mich nach vielen Jahren getrennt habe weil ich die Nase voll hatte von diesem Suchtleben in das ich immer wieder reingezogen wurde. Ganz selten geht es auch mal gut aus aber ob man darauf jahrelang warten möchte und doch alles im Ungewissen bleibt muß jeder selbst für sich entscheiden. Es kann natürlich auch sein daß man nach vielen Jahren irgendwann mit leeren Händen dasteht und vielleicht gesundheitliche Schäden genommen hat.

    Aus meiner Sicht hat es sich nicht gelohnt so lange zu warten, ich habe viele Jahre meines Lebens an seine Sucht die ja ständig im Mittelpunkt stand vergeudet. Heutzutage würde ich auf der Stelle die Flucht ergreifen wenn ein Mann ein Suchtproblem hat, er könnte ansonsten noch so nett sein, ich wäre sofort weg.

    LG Marie

    Hallo Sarah!

    Es kommt selten vor daß eine Beziehung mit einem nassen Alkoholiker gut geht. Erstens müsste der Alkoholiker trocken werden und auch der Co-Abhängige müsste an sich arbeiten. Das "Problem" dabei ist daß sich beide je nachdem stark verändern und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zusammen passen würden.

    Ich habe mich in den letzten Jahren sehr verändert, bin viel selbstbewusster und selbstständiger geworden. das sog. Helfersyndrom ist auf ein Minimum geschrumpft und ich habe keinerlei Bedürfnis mehr jemanden vor irgenwas zu retten. Wenn überhaupt möchte ich einen Partner auf Augenhöhe was ein Alkoholiker selten zulässt. Ich brauche auch solches Beziehungsdrama mehr und niemanden um den ich mich "kümmern" müsste weil er trinkt oder ein Muttersöhnchen ist.

    Du könntest dir immer wieder sagen daß deine Beziehung keine Zukunftsperspektive haben kann, du hast dir ein schöneres Leben verdient.

    LG Marie

    Hallo Aranea!

    Und mich plagt das schlechte Gewissen meinem Mann die Kinder weg genommen zu haben. Völlig bescheuert, ich weiß.

    Es hatte ja gute Gründe daß du so gehandelt hast, vielleicht rüttelt es ihn jetzt auf und er beginnt ein anderes trockenes Leben. Ansonsten ist dein jetziges Leben besser als ein Leben mit deinem Mann zusammen.

    LG Marie

    Hallo Aram!

    Als ich mich damals von meinem Mann getrennt habe bin ich ausgezogen. Wir hatten ein großes Haus mit sehr großem Grundstück. Heutzutage bin ich froh daß ich diesen Schritt gegangen bin denn das Haus barg ja viele unschöne Erlebnisse und meinen ganzen Leidensweg. Finanziell konnte ich mich mit meinem Mann gütlich einigen.

    Es war für mich aufregend mich wohnlich neu zu orientieren, ich zog in ein kleines Häuschen das kernsaniert wurde. Mit viel Liebe und Eigeninitiative habe ich daraus ein gemütliches Heim geschaffen. Hier bin ich noch immer glücklich und zufrieden und möchte nie mehr weg. Im Nachhinein bin ich auch froh daß ich diejenige war die ausgezogen ist denn das große Haus mit Grundstück bedeutete auch sehr viel Arbeit. Als mein Mann gestorben ist habe ich das große Haus verkauft und den Erlös mit meinen Kindern geteilt.

    Vielleicht müsstest du dich auch beim Anwalt beraten lassen wie es mit der gemeinsamen Wohnung geregelt wird. Ich kann mir vorstellen daß nicht nur das Finanzielle belastend ist sondern daß es dir auch psychisch schlecht geht. Aber auch du kannst dich psychisch behandeln lassen das Recht steht dir genauso zu. Aber es ist wirklich so wenn man nicht selbst aktiv wird passiert da nicht viel.

    Ich habe auch schon eine Psychotherapie gemacht ich hatte ein ärztliches Attest daß ich psychologische Hilfe brauche das legte ich der Krankenkasse vor.

    Innerhalb von 3 Wochen hatte ich einen Platz ich musste aber so flexibel sein daß ich die nächste Stadt in Betracht zog, vor Ort habe ich auch nichts bekommen.

    Damals war ich oft verzweifelt und alles war mir zuviel aber ich habe einfach funktioniert. Aber als ich das erste Mal in meinem neuen Häuschen über Nacht blieb war das überwältigend und ich habe tief und fest geschlafen. So langsam ging es wieder aufwärts mit mir, ich würde meinen Weg immer wieder gehen denn es kann nur besser werden.

    Hast du schonmal eine psychosomatische Reha in Betracht gezogen, die könntest du mit deinem Hausarzt gemeinsam beantragen und mal ein paar Wochen nur für dich würden dir bestimmt gut tun.

    LG Marie

    Liebe Sensual!

    Versuche es doch mal anders zu sehen am Anfang hat er dich belogen und sich so dargestellt wie er überhaupt nicht ist, er hat dir etwas vorgegaukelt und genau gemerkt wie er dich an sich fesseln kann. Das was er jetzt schon seit längerem zeigt ist sein wahres Gesicht. Er merkt daß du immer noch in seiner Falle sitzt und versucht es immer wieder dich dort festzuhalten.

    Lasse es nicht zu er macht dich unglücklich und spielt mit dir. Vielleicht wirft er dir ab und zu ein paar Bröckchen hin um deine Hoffnung auf gute Zeiten zu wecken. Aber die guten Zeiten kommen nicht mehr wenn du dich auf ihn verlässt. Die guten Zeiten kommen wieder wenn du dich auf nichts mehr einlässt und ihn weiterhin blockierst. DU musst das Ruder in die Hand nehmen und dein Lebensboot in eine andere Richtung steuern und zwar möglichst weit weg von ihm.

    Er ist nicht der Traumprinz aber das weisst du ja schon länger. Es wird dir auch nie gelingen ihn dazu zu machen denn er will ja andere Wege gehen das zeigt er ja schon längere Zeit. Er will weitertrinken und weiterspielen mit dir und hat noch nichtmal ein schlechtes Gewissen und lehnt jede Verantwortung ab. Man kann niemanden dazu bringen sich zu verändern wenn derjenige das überhaupt nicht will.

    Aber DU kannst dich verändern, dich aufrecht hinstellen und dir sagen daß du dir für so etwas zu schade bist, daß du so nicht leben willst, das du nicht länger sein Spielball sein willst. Du hast dir Besseres verdient als so eine schräge und krankmachende Beziehung.

    LG Marie

    Ich habe mal gelesen,Suchtabhänige sind Egoisten, und die Gefühle für Mitmenschen verflachen oder verschwinden sogar.

    Ja das stimmt daß sie Egoisten sind sie müssen trinken um nicht in den Entzug zu geraten da ist kein Platz mehr für andere Menschen. Ich habe viele Jahre bei suchtkranken Menschen gearbeitet und ständiger Alkoholgenuß kann zu diesen Verflachungen führen, auch die Intelligenz leidet darunter. Inwieweit sich das bessert wenn jemand nicht mehr trinkt kann keiner genau sagen. Ich habe es oft so empfunden daß diese Menschen "leer" sind, sei es von der Mimik als auch vom Gesprächsstoff her, auch mein Mann hatte hirnorganisch nachgelassen.

    ..... Ihn in seinem Elend alleine lassen

    Nur kein falsches Mitleid mit ihm er hat sich sein Elend ja selber ausgesucht bzw. sein Elend war auch vor dir schon da. Du hast alles richtig gemacht!

    Entweder komme ich ,oder lass es bleiben

    So ist es aber wenigstens ist er ehrlich zu dir, manche Alkoholiker geben sich mehr Mühe die Partnerin hinters Licht zu führen. Er gibt wenigstens offen zu was dich erwartet, also dich erwartet ein nasser Alkoholiker der sich total gehen lässt und der dich wenn du alle Arbeit bei ihm machst und nicht herummotzt an seiner Seite duldet.

    Nee Tina auch wenn du an ihm hängst reiß ihn dir aus dem Herzen, ich weiß nicht inwiefern nasse Alkoholiker überhaupt lieben können oder ob sie dazu in der Lage sind. Sie sehen im Grunde nur sich selber und auf jeden Fall kommt die Flasche vor dir.

    LG Marie

    Hallo Tina!

    Sprach auch nochmal an,dass er nichts im Haus alleine hinkriegt ,...wenn ich ihm sagen würde ,was er machen soll,würde er es tun...er sieht zwar das was zu machen wäre,kann es aber nicht umsetzen,meint dass wäre auch eine Krankheit.

    Natürlich gibt es Krankheiten bei denen man so lebt und nichts hinbekommt, aber an Krankheiten könnte man ja arbeiten. Sagen kann er ja viel, es geht aber darum was er umsetzen kann und das ist momentan nicht besonders viel. Wenn er es ernst meint soll er doch entgiften und sein Leben wieder auf die Reihe bekommen. Sorry so einen "Pflegefall" wollte ich nicht haben.

    LG Marie

    Hallo Aranea!

    Du übertreibst überhaupt nicht, ich finde es ganz schlimm was da bei dir passiert. Du brauchst auf jeden Fall Hilfe sonst gehst du kaputt und die Kinder leiden unter diesen Bedingungen. Wenn du die Möglichkeit hast in ein Frauenhaus zu gehen dann mache es. Da wärst du erstmal sicher und könntest überlegen wie es weitergehen könnte. Bloß möglichst schnell weg von deinem Mann bevor er wirklich handgreiflich wird.

    LG Marie