Hallo Lütte, Hallo Sunshine,
danke für eure ehrlichen Worte. Ja, es wird tatsächlich so sein, dass ich mir vieles schönrede. Das will ich auch gar nicht abstreiten.
Es kann auch daran liegen, dass ich sehr stur bin und grundsätzlich das Gegenteil mache von dem was man mir sagt. Wenn alle sagen, lauf da bloß weg, bin ich diejenige, die sagt „ihr habt alle keine Ahnung, in meinem Fall wird es schon gutgehen, ihr werdet sehen“. Das man damit in diesem Fall zu 99% auf die Schnauze fallen wird, sei mal dahingestellt.
Und ja ich klammere mich immer an die einzelnen Ausnahmegeschichten, die man hört oder in seinem Umfeld sieht, wo es ein HappyEnd gab. Die gescheiterten Beziehungen blendet man in dem Moment aus.
Ich wohne mit meinem Partner nicht zusammen und wenn ich jetzt auf Abstand gehen würde, dass heißt das - Trennung. Aber die Vorstellung, dass er eine andere Partnerin hat, würde mir das Herz brechen. Weil die Liebe eben trotz allem noch präsent ist. Sonst würde mir das Ganze auch nicht so nahe gehen. (Auch wenn vermutlich keine Frau es lange bei ihm aushalten wird, wie es die vergangenen Jahre gezeigt haben).
Ich bin auch ehrlich, dass ich (noch) nicht bereit bin, ihn aufzugeben. Der Punkt ist bei mir einfach noch nicht erreicht. Und ich finde das muss jeder für sich entscheiden, wann er/sie genug hat und geht. Einige hier im Forum berichten davon, dass sie viele Jahre gebraucht haben, um endlich den Schlussstrich zu ziehen. Natürlich raten sie jetzt aus Erfahrung je schneller desto besser aus der Sache rauszukommen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass denen das damals bestimmt auch geraten wurde, aber auch sie mussten ihre „Schmerzgrenze“ eben erst einmal erreichen.
Sunshine_33 Und so wie ich das hier im Forum gelesen habe und ich jetzt hoffentlich nichts verwechsle, ist dein Partner/Mann auch bei dir geblieben. Und du hast es geschafft. Auch wenn das eine nichts mit dem anderen zu tun hat i.S.v. dass das der Grund dafür war. Also seid ihr auch im weitesten Sinne diese Ausnahme. Wenn ich jetzt was durcheinander bringe, tut es mir leid. Warum kann meine oder die eines anderen hier im Forum nicht eben auch diese Art von Ausnahme werden. Das wird in diesem Forum leider von vornherein ausgeschlossen und man soll bloß weg von dieser Person.
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Nun zum derzeitigen Stand und meinen Gedanken, um später alles revue passieren zu lassen:
Heute hatte er seinen ersten Termin bei der MPU-Vorbereitung mit der Suchttherapeutin. Beim nächsten Termin in 2 Wochen ist auch ein Psychologe dabei. Und dann wird eingestuft, ob er ein Alkoholproblem hat oder an dem Tag wo er betrunken Auto gefahren ist, einfach einen „schlechten Tag“ hatte.
Sollte er es schaffen sie um den Finger zu wickeln und sie stufen ihn in die zweite Variante ein, habe ich nichts mehr in der Hand, denn dann hat ein Fachmann geurteilt, dass er ja gar kein Alkoholproblem hätte. (Ich glaube spätestens dann muss ich mir eingestehen das Feld zu räumen, da nichts mehr zu machen sein wird.) Gruppen- und Einzelsitzungen stehen auch noch bevor. Vielleicht leuchtet ihm im Prozess was ein.
Mir wurde von einem guten Freund geraten, das Ganze eher still zu beobachten und ihn erstmal machen zu lassen. (DAS kann ich ja überhaupt nicht, am liebsten würde ich alles kontrollieren können). Denn wenn es jetzt von allen Seiten auf ihn einprasselt, dass er ein Problem hat und ich dann noch ankomme mit „Ha! Ich habe es ja gesagt“ könnte es passieren, dass er dann gleich wieder hinschmeißt.
Aber dass er vorhatte beim Termin zu lügen und die Menge von Samstag auf 3 Bier zu verringern, ist schon sehr bezeichnend…