Beiträge von NNGNeo

    hallo quadrat2

    Zitat von pauline37

    Ich kann keine qualifizeirte Entgiftung empfehlen, wenn man nicht schon massive Entugssyndrome hat. Dort geht es nur um Medikamente. Wenn du nicht entzügig bist (so wie ich), passiert dort gar nichts. Du hängst nur rum und wirst mehr und mehr depri. Und wenn du noch halbwegs im Leben stehst, macht dich das Klientel fertig.

    da muss ich aber sowas von widersprechen. ich habe eine qualifizierte entgiftung gemacht und es war die beste entscheidung meines lebens.
    sicherlich bekommt man dort medikamente gegen den entzug, aber das ist doch nicht alles. wir hatten dort einen geregelten tagesablauf mit verschiedenen therapieprogrammen wie gruppensitzungen, sport, entspannungsübungen und vieles mehr.

    außerdem kann man dort schon erste kontakte mit verschiedenen selbsthilfegruppen aufbauen und dort auch alles weitere für eine anschließende langzeittherapie in die wege leiten bei der dir auch kliniken empfohlen werden. außerdem bekommst du hilfe beim ausfüllen der anträge.

    der vorteil einer qualifizierten entgiftung ist nicht nur das sie länger dauert, sondern man kann viel intensiver auf dich eingehen da ja mehr zeit zur verfügung steht als es bei einer normalen entgiftung der fall ist da diese ja nur 1 woche dauert.

    Zitat von Quadrat2

    Aber hattet Ihr nicht auch Schiss davor?


    ja ich hatte schiss davor, das ist auch was ganz normales denke ich. aber es war total unbegründet. ich bin heute immer noch unendlich dankbar das ich diesen schritt gewagt habe, denk dran so schlimm wird es nicht.

    lass dich nicht entmutigen, du tust meiner meinung nach genau das richtige.
    grüße
    NNGNeo

    hallo hartmut

    ich kann mich noch dran erinnern das es mir doch ziemlich ähnlich war. gerade mal frisch angetrocknet wollte ich schon so weit sein wie andere LZT erst nach jahren gewesen sind. hier im forum gab es deswegen auch die ein oder andere kritik von anderen usern.

    ich habe schon eine ganze zeit gebraucht (mehrere jahre) bis ich mich als stabil bezeichnen konnte. wenn man sein halbes leben nur gesoffen hat dauert es eben einige zeit bis sich das gehirn umstrukturiert und geht sicher nicht von heute auf morgen.
    deswegen frage ich mich schon manchmal warum das bei einigen scheinbar so schnell geht.
    grüße
    NNGNeo

    hallo hartmut

    mir wurde in meiner entgiftung auch angeboten mit beiden aufzuhören.
    wir mussten sogar an einer nichraucher stunde teilnehmen, war sowas ähnliches wie eine therapiestunde die war für alle raucher pflicht. aber das war nur eine sitzung.
    wer dann aufhören wollte konnte dann noch weitere nichtraucher sitzungen besuchen, ich glaube mich erinnern zu können das in der 3. oder 4 sitzung dann aber vorraussetzung war das man bereits das rauchen eingestellt hatte wenn man weitere sitzungen besuchen wollte.

    ich habe mich damals bewusst dagegen entschieden, ich habe von anfang an gesagt das mir persönlich beides auf einmal zu viel geworden wäre. gerade die ersten 2. wochen habe ich durch den alkoholentzug mehr geraucht als sonst, hatte mit dem alkoholentzug trotz medikamente schon genug zu tun.
    das hat sich dann aber wieder auf mein normales level eingependelt.

    ich denke mit beiden aufzuhören macht das trockenwerden nicht unbedingt leichter und ich denke auch das ich dadurch vielleicht wieder rückfällig geworden wäre.
    leider habe ich es bis heute nicht geschafft mit dem rauchen aufzuhören, ich hoffe doch das ich es eines tages vielleicht doch noch schaffe.
    grüße
    NNGNeo

    hallo isebon

    wie meine vorschreiber schon geschrieben haben, gibt es für einen alkoholiker kein kontrolliertes trinken. entweder saufen oder trocken sein das sind die einzigsten 2 möglichkeiten die es für einen alkoholiker noch gibt.

    ich habe schon öfter von kontrollierten trinker programmen gehört, und ich könnte mich da jedesmal drüber aufregen. ein nicht alkoholiker braucht nichts zu kontrollieren da er kein problem mit alkohol hat. er kann einfach nach dem 1. oder 2. glas aufhören und gut ist. ein alkoholiker kann genau eben dies nicht mehr da zuvor ein kontrollverlust stattgefunden hat. das heißt ein alkoholiker muss so lange weitertrinken bis er seinen alkoholpegel erreicht hat.
    tut er das nicht ist der alkoholiker auf entzug, der wirklich schlimm sein kann.

    ich habe über die jahre immer wieder versucht (wie wohl viele hier) kontrolliert zu trinken. weißt du wie oft ich das geschafft habe?
    ganze 0 mal. es hat bei mir eher das gegenteil bewirkt, ich habe danach noch mehr gesoffen als zuvor weil ich "ja was nachholen musste".

    wenn dein mann wirklich alkoholiker ist, dann kann er entweder nur weitersaufen oder aufhören, alles andere ist nur selbstbetrug.
    grüße
    NNGNeo

    hallo hull

    ja auch ich kenne diese träume. erst vor ein paar tagen hatte ich nach langer zeit wieder einen alk-traum. ich habe im traum eine flasche wein getrunken, obwohl ich nie weintrinker war. sonst habe ich immer von bier geträumt.

    im traum selbst hatte ich ein schlechtes gewissen und war enttäuscht von mir selber das ich es "wieder" nicht geschafft habe. mir war bewusst das ich die ganze zeit die ich mittlerweile trocken bin kaputt gemacht habe.
    manchmal habe ich mir im traum dann überlegt wie ich weitertrinken könnte ohne das es jemand merkt.

    aber wenn ich dann aufgewacht bin und gemerkt habe das es nur ein traum war bin ich jedesmal erleichtert, das es eben nur ein traum war und ich nicht wirklich wieder getrunken habe.
    wie carl friedrich es schon geschrieben hat, es ist das suchtgedächtnis was geblieben ist. es erinnert mich aber auch immer daran das ich nicht geheilt bin.

    übrigens empfinde ich an solchen träumen nichts schlimmes, für mich sind sie keine gefahr für meine trockenheit. im gegenteil ich finde sie sogar förderlich. durch mein schlechtes gewissen das ich in meinen träumen verspüre, kenne ich quasi die gefühle nach einem rückfall und kann damit im realen leben etwas für meine trockenheit tun.
    aber das ist nur meine persönliche sicht.
    grüße
    NNGNeo

    hallo thalia

    ich sehe es ähnlich wie sunshine, ich denke nicht das ich auf einem pulverfass sitze. wenn ich mir vorstellen müsste das ich quasi immer auf einer bombe sitze die jederzeit hochgehen kann, dann würde ich mich damit wohl ziemlich mies fühlen.

    selbstverständlich bin ich mir darüber klar das jeder von uns nicht vor einem rückfall zu hunder prozent sicher ist, aber ich lebe nicht in ständiger angst vor einem rückfall. würde ich das tun dann würde mein leben immer noch vom alkohol bestimmt werden, auch wenn ich ihn gar nicht mehr trinke.
    ich will keine angst haben, sondern mein leben selbst bestimmen, was ich auch tue. ich habe mir ein alkoholfreies leben aufgebaut, dafür habe ich hart gekämpft und das will ich nie wieder hergeben.
    ich hoffe und denke das dies auch so bleiben wird, auch wenn man sich nicht zu hundert prozent sicher sein kann, aber ich bin stabil und werde auch alles dafür tun das dies so bleibt.

    mein selbstwertgefühl war auch kaputt, als ich aufhörte zu trinken hatte ich auch oft genug zweifel ob ich es auch weiterhin schaffe trocken zu bleiben.
    nach und nach habe ich wieder zu mir vertrauen gefunden, und somit meine trockenheit weiter stabelisieren können. ich glaube auch das man nicht zufrieden trocken sein kann wenn man sich selbst nicht über den weg traut wie sunshine es schon gesagt hat. das kam alles erst mit einer gewissen zeit.

    heute kann ich sagen das ich wieder ein ganz normales leben habe, als alkoholiker. das geht aber nur wenn man trocken ist, sich selbst vertraut und akzeptiert.
    grüße
    NNGNeo

    hallo thalia

    ich antworte mal als etwas länger trockenen :wink:
    gerade in meiner anfangszeit war es mir wichtig eine gruppe zu finden in der ich mich auch wohl fühle, und das war hier von anfang an der fall.

    damals kurz vor meiner entgiftung habe ich im vorstellungsbereich sehr viel zuspruch erhalten, unser lieber mod martin war damals der erste der mir geantwortet hat :)
    ich hatte damals ziemliche angst vor der entgiftung, und ich habe mich von den anderen hier sofort vestanden gefühlt. sie haben mir meine angst vor der entgiftung ein wenig nehmen können, in dem sie geschrieben haben das alles nicht so schlimm wäre und man unter ärztlicher kontrolle ist bei dem entzug. gegen die entzugserscheinungen gab es medikamente.

    und die anderen hier hatten recht, so schlimm war es wirklich nicht.

    ich schreibe ja wie du auch eher im geschützten bereich und fühle mich hier wohl. das forum hier ist meine shg, wenn auch nicht real, aber das tut für mich nichts zur sache. dafür ist sie 24 stunden am tag 7 tage die woche offen. ich brauche keine reale shg, wozu auch, aber das muss ja jeder für sich selbst wissen.

    also um es auf den punkt zu bringen, ich empfinde hier ein gruppengefühl, vor allem im geschützten bereich.
    grüße
    NNGNeo

    hallo matthias

    ich denke auch das es immer noch besser ist als saufen.
    ob suchtverlagerung schädlich ist hängt meiner meinung nach davon ab um was für eine suchtverlagerung es sich handelt und wie weit sie mein leben beinflusst. ein paar bonbons am abend zu essen ist immer noch besser als andere drogen oder spielsucht.
    dieses pokemon spiel da halte ich übrigens auch nicht viel von, ich muss ja nicht jeden trend mitmachen.
    grüße
    NNGNeo

    hallo matthias

    ich denke jeder von uns hat mal die ein oder andere suchtverlagerung gehabt. als ich in der entgiftung war hab ich geraucht wie ein schornstein.
    als ich wieder zuhause war habe ich eine zeitlang viel süßes und chips in mich reingestopft und massenweise tee getrunken.
    phasenweise esse ich heute immer noch viel chips und süßes, das ist dann eine zeitlang so und dann ist auch wieder gut.

    ich denke nicht das ich deswegen rückfallgefährdet bin, gerade am anfang hat mir diese "suchtverlagerung" unglaublich viel geholfen um nicht wieder rückfällig zu werden. zusätzlich habe ich mich hier viel ausgetauscht und bin in den geschützten bereich gegangen wo ich immer noch bin. ich habe auch nicht mein altes leben einfach so weitergelebt nur ohne zu trinken, sondern habe jede menge veränderungen vorgenommen, auch wenn ich mich am anfang ein bisschen schwer damit getan habe.

    und matthias, nein du bist nicht seit 1987 rückfällig :wink:
    grüße
    NNGNeo