Beiträge von Neuweg

    Hallo miteinander!

    Ich habe Gebrutstag! Ich bin seit genau einem Jahr hier im Forum unterwegs und möchte mich aus diesem Anlass nochmal bei allen die mich so treu hier unterstützt haben bedanken. Vielen lieben Dank!

    Ich habe zu Feier des Tages meine Beträge nochmal durchgelesen und frage mich heute - war ich das?! So hilflos un durcheinander?

    Heute ist ja soviel besser, das was vor einem Jahr war, ist so weit weg und so unvorstellbar.

    Ich fühle mich - trotz vieler Sorgen, die ich immer noch habe - viel viel besser und das habe ich auch zu einem großen Teil diesem Forum zu verdanken!

    Schön, dass es euch gibt!

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Liebe Hanni,

    Ich lese deine Geschichte und bin plötzlich wieder in meiner Vergangenheit. So wie bei dir war es bei mir vor einem Jahr noch. Die gleichen Probleme mit dem Mann, dazwischen zwei Kinder, Hund, traumhaus, ein tolles aufgebautes Leben, viel Geld, ein erbe in alles hereingesteckt, Träume, Hoffnungen...

    Du beschreibst deinen Mann, wie ich meinen erlebe. Meiner scheint noch zurückhaltender zu sein in der körperlichen Gewalt.
    Vielleicht magst du ja mal bei mir lesen.

    Ich lese deine Geschichte, frage mich was dich noch hält , und weiß es eigentlich genau, weil ich vor gerade mal einem Jahr ein ähnliches weihnachten gefeiert habe, ähnliches erlebt habe -mich hat er am Arm gepackt und vor den Kindern niedergemacht, weil ich angeblich eine türe nicht richtig geschlossen habe.

    Ja, auch ich dachte, so schlimm ist es nicht, du übertreibst, eigentlich ist er doch ganz nett, trennen, nein, wegen der Kinder, dem Haus, dem Hund. Wohin auch? Auch meine Eltern sind gestorben und ich hatte keine Zuflucht.
    Auch mein Xy hat nicht mehr getrunken. Aber das brachte nur noch mehr groll und Streit. Ging bis zum Hass. Schließlich durfte er wegen mir Ja nicht trinken....

    Nun bin ich getrennt, ich hab mich da rausgewurstelt und es war das einzig richtige. Jetzt mit dem Abstand fällt es mir wie schuppen von den Augen, wie falsch unsere Beziehung war. Eine totale schieflage, dazwischen zwei Kinder, die Schäden nehmen.
    Ich muss jetzt mit einem rosenkrieg leben und vieles ist schwer, aber um nichts in der Welt möchte ich nochmal so leben, wie damals.
    Ich muss mit Hilfe einer Therapeutin viel aufarbeiten von den Schäden, die ich davon getragen habe. Die Kinder auch und das bricht mir manchmal das herz.

    Aber Hanni, es ist nicht unsere schuld!!!!! Es ist so gekommen weil die Konstellation zweier Menschen es eben so weit gebracht hat. Lass dir sowas nie einreden, lass dich da nicht manipulieren. Du kannst gehen, es ist mehr als gerechtfertigt. Es ist sogar deine Pflicht, etwas zu ändern. Für deine Kinder und für dich.

    Ich empfehle dir, informiere dich. Tausche dich aus. Spreche mit fachleuten in einem Frauenhaus, familienberatung, eine Therapeutin. Es gibt auch Telefonnummern für Gewalt gegen Frauen, falls du dich nicht wohin gehen traust. Informiere dich im Internet mal auf der Seite von re-empowerment und lese mal was über narzissmus nach.

    Es gibt nichts, was verbale oder körperliche Gewalt rechtfertigt. Und ich schließe mich den Beiträgen an. Versprechen kann man viel, vielleicht ist momentan auch ein Wille da, nichts zu trinken. Aber ich befürchte hier auch, dass der Groll deswegen zunimmt. Und was denkst du, was passiert, wenn er wieder trinkt? Was meinst du, wer dann - in seinen Augen! - daran schuld ist? Was denkst du, könnte das für Auswirkungen haben? Rechne damit, sichere dir wichtige Sachen, spreche mit jemandem vom Frauenhaus und vielleicht auch mal mit einem Rechtsanwalt.

    Ich schreibe viel im geschlossenen Bereich, hat mir viel geholfen. Vielleicht wäre das was für dich? Da kannst du viel offener schreiben.
    Und rechne damit, dass er dich kontrolliert. Denn er merkt, dass du dich veränderst und das macht ihn misstrauisch.

    Bring dich und deine Kinder in Sicherheit. Er kann dann handeln, wenn er das wirklich möchte.

    Ich wünsche dir viel, ganz viel kraft!!!!!

    Neuweg

    Hallo miteinander,

    ich wollte mich nach langer Zeit mal wieder melden.

    Vor einem Jahr lebte ich noch mit XY zusammen. Es gab ständig Streit, er war ständig betrunken, es gab verbale Gewalt, die Kinder litten, ich fühlte mich leer und hoffnungslos, wusste nicht, was ich machen sollte. Wollte mich trennen oder was ändern, machte mir Sorgen um die Kinder. Ich war müde, hilflos, schlaflos und verzweifelt.
    Der Alkohol und sein Verhalten war bereits mehrmals angesprochen, was für noch mehr Probleme und Streit sorgte. Auch innerhalb der Familie, z.B seiner Mutter.

    So eierte ich noch bis Juni herum, es gab Trennungen, Hoffnung, Versöhnung, Enttäuschung.
    Bis ich mich im Juni entgültig trennte.

    Nun lebe ich alleine, betreue die Kinder im wöchentlichen Wechsel, habe eine schöne Wohnung eine „vorsichtige“ neue Beziehung und ein eigenes Leben.
    Ich habe die Familie verloren, die mir wichtig war. XY hat sich auf manipulative Weise und mit viel Lügen reingewaschen. So dass seine Familie die Probleme nun verkennt und ich nun nicht mehr willkommen bin, weil ich es gewagt habe zu gehen.

    Ich habe damit sehr zu tun und bin sehr enttäuscht. Aber trotzdem ist mein Leben viel viel besser und ruhiger, planbarer und selbstständiger geworden.
    Ich kann mir mein zu Hause einrichten, wie ich will, tun und lassen was ich will. Kommen und gehen wie ich will. Lachen und Denken wie ich will.

    Ich habe das Gefühl so langsam aber sicher wieder ich zu sein. Kann mich wieder freuen, oder wütend und traurig sein. Oder herzhaft lachen und mit den Kindern Quatsch machen. Ich muss nicht mehr durchs Haus schleichen, aus Angst vor dem nächsten Streit, ständig auf der Hut, etwas falsch zu machen und mit willkürlichen Demütigungen konfrontiert zu werden.
    Ich habe so viel erkannt und gelernt, verstehe jetzt viel und habe auch viel verarbeitet.

    Der Trennungsprozess ist nicht einfach. XY ist nicht der Mann, den man so einfach verlässt. Wir führen einen subtilen Rosenkrieg und das strengt mich sehr an.

    Aber obwohl es oft sehr anstrengend und frustrierend und hart ist – um nichts in der Welt würde ich in mein altes Leben zurück wollen. Und nun kommt der Satz, auf den ich mich früher gefreut habe, ihn mal schreiben zu können:

    Es war richtig und ich hätte schon viel viel früher gehen sollen!!!

    An alle Angehörigen eines alkoholkranken Partners, die wie ich früher zweifeln, aufschieben, hoffen und nicht weiterwissen. Geht den Weg in ein eigenes Leben! Es wird anstrengend, es wird schwierig. Aber es macht auch stark und gesünder und es lohnt sich!

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo miteinander,

    ich wollte mich gerne mal wieder melden - es ist viel passiert.
    Ich weiß gar nicht wo anfangen mit erzählen...

    Nun, als erstes: Ich sitze nun tatsächlich in meiner eigenen Wohnung. Meine eigenen vier Wände, ein zu Hause, ein Ort der Ruhe und Sicherheit, mein Nest. Ich habe es geschafft, ich bin stolz darauf und geniesse das.

    So gut es geht, denn leider ist nicht alles so gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe und es wird auch noch vieles auf mich zu kommen.
    XY führt einen Rosenkrieg, einen Machtkampf der subtilen Art.
    Aebr das wußte ich ja, dass das auf mich zu kommt, wenn ich mich ernsthaft trenne.
    Die Schwiegermutter, die mich unterstützt hat, hat mich fallen gelassen.

    Die Gerichtsverhandlung war enttäuschend. Ich habe eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben, mit Fakten und Wahrheiten.
    XY argumentierte ausgiebig mit allem Möglichen dagegen, zu Beginn der Verhandlung, er war gut vorbereitet. Die Richterin interessierte das alles nicht. Sie erklärte, sie mache hier einen Strich, Vergangenes interessiere nicht und empfahl das Wechselmodell, also wöchentliche Wechsel der Kinderbetreuung. Sie erklärte, ansonsten müsse man ein" großes Fass "aufmachen, dass sei hier unangebracht und wir sollten uns als Erwachsene und Eltern doch bitte einigen. Man verhandelte Tage, wieviel wer betreut. Wie auf einem Basar. Schlimm.
    Meine Bedenken interssierten nicht und nun haben wir eine Kinderbetreuung von ein 8 Tage bei mir und 6 Tage bei XY. Die Richterin erklärte noch, hier könne sich der Vater ja beweisen und wenn es nicht klappt, wird man das ja bald merken. Na dann.

    Ja, nun ist es so. Ich hab daran noch zu knabbern. Ich fühle mich irgendwie verraten und verkauft, ich habe viel Kraft und Mut investiert und viel verloren. Meine Schwiegermutter will von mir nichts mehr wissen, weil ich ja gewagt habe, mich zu trennen und vor allem - Fakten nach außen zu tragen!! Das war ganz schlimm.

    Nun macht sie ihm alles. Sie hat meinen Platz eingenommen. Sie putzt, wäscht, bügelt, macht den Garten und die Kinderbetreuung und klappt nächstens zusammen.

    Co halt!

    Ich versuche aus meiner Zitrone Limonade zu machen. Ich genieße die Tage mit den Kindern in meiner sehr schön gewordenen Wohnung. Diese Ruhe und dieser Frieden ist einfach herrlich. Ich genieße die Tage ohne die Kinder tatsächlich auch, wenn das auch sehr schwierig ist. Ich vermisse sie und habe große Sorgen und Bauchweh und .... naja.

    Es hat sich so viel verändert. Ich habe mit dem Abstand und der harten Arbeit vor allem an mir sehr viel gelernt. Ich erkenne jetzt erst so richtig, wie krank die Beziehung zu XY war, wie wenig Wertschätzung und Liebe es in dieser Ehe gab. Das schon seit Jahren.

    Meine Lebensqualität hat sich um so vieles verbessert, trotz Einbusen und Enttäuschungen.

    Ich habe verstanden, dass man auch investieren oder aufgeben muss, um etwas zu verändern.
    Ich habe verstanden, dass man es nicht jedem Recht machen kann.
    Ich versuche mit meinem ständigen schlechten Gewissen und meinen Schuldteufelchen fertig zu werden und schlage mich für mein Empfinden recht tapfer.

    Ich bereue nichts!
    Außer, dass ich zu lange, viel zu lange gewartet habe.

    Ich bin auf dem neuen Weg entschieden vorwärts gekommen.
    Ich bin glücklich - trotz Problemen und Schwierigkeiten.
    Aber mit geht es viel besser, viel viel besser!

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo Miteinander,

    für die, die meinen Weg mit verfolgt und unterstützt haben ein kleiner Zwischenbericht:

    Nachdem ich eine schöne Wohnung gefunden habe, die ich letzten Wochen gerichtet und bezugsfertig gemacht habe, ist nun in Kürze ein Gerichtstermin, um zu klären, ob ich mit den Kindern in die Wohnung ziehen kann, da sich XY damit nicht einverstanden zeigt.

    Das bedeutet direkte Konfrontation und klares Aussprechen der Probleme und Gefühle. Nicht gerade meine Stärke, aber ich habe die letzten Wochen sehr viel gelernt und verstanden.

    Ich sehne mich sehr, nach der neuen Wohnung und freue mich, dort endlich ein zu Hause zu finden, ein Ort der Ruhe und ein eigenes Nest. Hier im alten Haus ist kein zu Hause mehr. Ich fühle mich unwohl und durch die Nähe zu XY eingeengt und kontrolliert. Er wohnt weiterhin bei seiner Mutter in unmittelbarer Nähe und ich finde das belastend.

    Zur Zeit bin ich sehr erschöpft und müde. Ich war zwar ein paar Tage mit den Kindern weg, aber eine Wohnung richten, das alte zu Hause trotzdem noch einigermaßen in Schuss halten, nach den Kindern schauen, Hund, Garten, Arbeit und die Sorgen und viele Gedanken den ganzen Tag. Schon ein Kraftakt, aber wenn der Gerichtstermin am Freitag gut läuft, hoffe ich auf eine baldige Entscheidung und kann dann endlich in die neue Wohnung umziehen - mit den Kindern...?!

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo miteinander,

    hallo weinender Engel, nett dass du wissen willst wie es geht.

    Nachdem ich mich Anfang Juni von XY getrennt habe und er ausgezogen ist, kam nach dem Jammertal die Wut. Und damit der Beginn eines unterschwelligen "kalten" Rosenkrieges der ganz subtilen Art. Mit schmutziger Wäsche hintenrum und Reinwaschen und Freundlichkeit vorne herum. Meiner Meinung nach werden auch die Kinder dazu benutzt, um Druck auf mich auszuüben.

    Das ganze spitzte sich zu. XY versuchte sich überall "rein zu waschen". Zum Teil mit Erfolg. Insbesondere bei seiner Mutter, die er monatelang mies behandelte und ignorierte. Natürlich, wie viele hier schon vorausgesagt haben, reichte einmal über den Kopf streicheln und alles war wieder gut, das A-Problem gabs plötzlich nicht mehr.

    Nun ist XY bei ihr in die Wohnung gezogen, in der ich auch schon einmal war. Er ist dort in nächster Nähe und ich finde die Situation sehr problematisch. Er taucht oft hier auf, mäht Rasen und ist eben da. Die Kinder machen sich Hoffnung. Mir macht er Angst.

    Für mich ist das so nicht mehr auszuhalten. Zuviel Druck von allen Seiten und ich habe letzte Woche eine sehr schöne Wohnung gemietet, die ich derzeit richte und hoffentlich bald beziehen werde. Da XY damit nicht einverstanden ist, muss das natürlich geregelt werden.

    Ich habe viel gelernt in der letzten Zeit. Ich habe hier sehr oft gehört, man muss handeln, eigenverantwortlich Entscheidungen treffen und die Folgen aushalten und dazu stehen. Ich habe verstanden, was das heißt, zu handeln, zu entscheiden, für sich das Richtige zu finden. Ich kann schon sehr viel besser auf mein Bauchgefühl hören und meinen Wahrnehmungen trauen.

    Und Kaleu - für dich: Deine Beiträge habe ich immer sehr gemocht - mittlerweile habe ich auch ein ganz anderes Verständnis für das, was du hier vertrittst. Und ja, ich bin trotz dem ganzen Theater, den ich gerade um mich habe und trotz all der Probleme immer feste barfuß durch das Grass gelaufen. Das wollte ich mir nicht nehmen lassen. Ich hoffe, es kommt bald eine Zeit, in der ich das unbeschwert genießen kann...

    Viele liebe Grüße

    Neuweg

    Guten Morgen,

    nachdem ich einige Zeit im geschlossenen Bereich geschrieben und mich hier nicht gemeldet habe, möchte ich doch für die, die mich hier so gut unterstützt und meinen Weg verfolgte haben, einen kleinen Zwischenbericht schreiben.

    Seit knapp zwei Wochen ist XY nicht mehr hier im Haus. Nach einigen Zwischenfällen, viel Arbeit an mir, der Hilfe von euch und einigen guten Gedanken, habe ich es geschafft, mich diesmal vernünftig und sachlich und bestimmt auch mit Bestand, zu trennen. Diesmal war es kein kopfloses, panisches Davonlaufen, sondern ich konnte klar und konsequent sagen, wie ich es mir vorstelle. An der Reaktion von XY habe ich auch gemerkt, dass er es diesmal auch ernst nimmt.

    Dieses Mal flüchte ich mich nicht in eine Traumwelt von einem besseren Leben, sondern ich versuche überlegt Stück für Stück die wichtigen Dinge und Entscheidungen anzugehen. Barfuss durchs Gras laufen kann ich dann, wenn das wichtigste geregelt ist, auch wenn es sehr schön ist, barfuß durch das Gras zu laufen.javascript:emoticon(':lol:')

    Diesmal gibt es keine Hoffnung mehr, dass alles gut wird, wenn er nicht mehr trinkt. Die Beziehung ist gescheitert - ich habe lange gebraucht und viele mussten mir das etliche Male sagen, aber ich habe verstanden und eingesehen.

    XY hat letzte Runde zu mir gesagt: "Du hast dich verändert!"
    Damals habe ich das noch gerechtfertigt und beschwichtigt.
    Dieses Mal hat er das auch gesagt und ich konnte mit einem: Das ist auch gut so, antworten.

    Der geschlossene Bereich ist prima. Man kann schreiben wie man will, und das hilft auch sehr, seine Gedanken zu ordnen. Mir geht es jedenfalls so, dass ich beim Durchlesen immer wieder Dinge finde, über die ich mir dann selber klar werde.

    Es wird noch einiges zu tun sein. Es ist und bleibt auch noch ein Kraftakt. Aber ich merke, wie es mir gut tut, Dinge selbst anzugehen, selbst zu entscheiden und dafür auch die Verantwortung zu tragen.

    Übrigens geht es den Kindern den Umständen entsprechend gut.

    Ich werde mal wieder schreiben und ich möchte mich auch nochmals bei allen bedanken, die hier immer so viel und umfangreich geschrieben haben. War super - hat mir ganz viel geholfen!!

    Ganz liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo Teresa,

    Ich mag deinen Humor und finde es Super, dass du das lachen nicht verlernt hast. Du hast ja schon ganz viel geschafft, ich lese immer gern bei dir. Gibt mir immer wieder neue Motivation.

    Viele Grüße

    Neuweg

    Ja, ich Schlag dich schließlich nicht... Das hab ich auch schon oft gehört. Oder: Bei uns gibt es keine häusliche Gewalt.
    Außerdem waren es bei uns keine Kartoffeln sondern Kartoffelknödel, die zwar er gekocht hat, aber nix geworden sind, weil ich im weg stand.

    Tja!

    Viele Grüße
    Neuweg

    Danke für den Tipp,

    Frauenhäuser sind eine gute Einrichtung und sie Beraten auch unabhängig davon, ob man sich dorthin geflüchtet hat. Hatte schon eine Beratung nach dem harten Wochenende, nachdem ich zu meiner Schwimu bin.
    Damals hab ich mich fast geärgert, nicht in ein Frauenhaus gegangen zu sein. Die damals massive verbale Gewalt, bis nachts um drei, wäre durchaus ein Grund gewesen und ist tatsächlich eine Form der häuslichen Gewalt.
    War mir da nicht so klar, wie es heute ist. Und die eigenen Grenzen sinken tiefer und tiefer, je mehr man mitmacht.
    Frauenhaus ist durchaus eine Option, wenn es sehr wüst wird, ist aber nicht meine Traumlösung, da es doch sehr gravierende Folgen hat.

    Heute Morgen gabs Streit. War ja klar. Ging aber doch ruhig über die Bühne und ich konnte sehr stabil bleiben.
    Ich wollte es wohl mal wieder wissen?! Es gab Vorwürfe und null Einsicht von seiner Seite . Und er erwartete eine Entschuldigung, dass ich mich geirrt habe, da er ja kein A-Problem hat. Außerdem merke er keine Veränderung ohne Alkohol..... Usw und so fort.
    Ich blieb bei mir, versuchte nochmal (zum x-ten mal) zu erklären, dass es mir nicht gut geht, da er sich mir ggü so verhält. Keine Einsicht, gar nichts. Zum Thema Hund sagte er nur, ich hab dem doch nur eine auf den A. gegeben.
    Und außerdem ist er immer nett zu mir?!

    Egal, ich beendete das Gespräch damit, dass wir uns nicht mehr einig sind, mit dem Finger auf uns zeigen, kein Respekt oder Wertschätzung mehr im Haus ist und die Kinder mitten dring groß werden.

    Daran war ich dann schuld... Ok. Dann bin ich es halt. Es ist mir tatsächlich (fast) egal, zum ersten Mal fühl ich mich nach so einem Gespräch nicht total schlecht vor lauter Schuld.

    Jetzt ist eigentlich alles gesagt. Ich denke, mehr muss nicht mehr sein.

    Mir geht es ganz gut im Moment. Ich hab mich für heute zurückgezogen. Ich mag diesen Wechsel von Selbstmitleid und Großspurigkeit nicht mehr um mich haben.

    Neuweg

    Hallo alle,

    tja, was soll ich sagen. Natürlich erstmal danke für die Beiträge.
    Bei mir zu Hause spitzt sich die Lage zu, scheint wieder kurz vor der Eskalation zu sein.
    XY ist derzeit für mich überhaupt nicht mehr berechenbar. Mal ist er gut gelaunt, mal total grantig. Dann willkürlich wütend, insbesondere auf mich. Da häufen sich die Kritken und Demütigungen wieder massiv, er ist total sauer, richtig wütend oder redet nichts. Am nächsten Tag – alles wieder „normal“ wenn man dazu noch normal sagen kann.

    Gestern Abend bin ich von einem Termin nach Hause gekommen. Als ich ging, war es ok, als ich zurückkam schlug er den Hund, weil er bellte, motzte mich an und überhäufte mich mit irgendwelchen Vorwürfen.

    Der Nachbar war daneben gesessen, war fassungslos und ist dann gegangen.
    Er sagte mir heute Morgen in aller Deutlichkeit, dass er gestern echt Angst um mich hatte, weil xy im Gespräch, bevor ich heimkam, wirklich böse von mir geredet hatte.
    „ich hatte das Gefühl, er haßt dich“.

    Heute war ich bei meiner Therapeutin und hab die letzten Tage geschildert. Sie war bisher immer der Meinung, dass ich mich Schritt für Schritt distanzieren solle. Nun ist die Lage anders und auch sie hat Sorge und sagt ganz klar: Gehen, Abstand, die Leichen im Keller sind im Nachhinein dran.
    Kaleu, wie du auch gesagt hast. Weg vom agro Männe, der Rest kommt später.

    Ich habe jetzt auch wieder gemerkt, dass ich echt Angst habe, vor xy. Nicht so sehr vor körperlicher Gewalt, sondern vor der psychischen. Und er ist wirklich sehr intelligent. Ich werde mich gründlich absichern müssen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn es dann soweit ist, jemanden mit zu nehmen, oder zu informieren, dass er greifbar ist.

    Ich habe das Gefühl, dass er manchmal nicht mehr Herr seiner Sinne ist. Heute Morgen am Telefon war alles, wie wenn nichts gewesen wäre.
    Heute Abend war ich arbeiten, da kamen immer wieder Anrufe, mit verschiedenen Vorwürfen, die keinen Sinn machen. Kurz bevor ich heimkam hatte ich Herzklopfen und als ich sah, dass er bereits im Bett war war ich erleichtert.

    So, eine kleine Zwischenbilanz: Therapeutin, Familienberatung, nähere Familienangehörige, Freunde, Nachbarn, Psychologe vom Sohn, das Forum, und ich selbst (der eine Teil)– alles sagen das gleiche! Und was macht die gute Neuweg? Klebt an ihrem xy wie an einem Magnet. Wenigstens konnte mich die Therapeutin heute Morgen aufbauen und sagte mir, dass mein Verhalten weitgehend normal ist, nach der langen Zeit – in einer Art Gewaltspirale. Und dass ich Angst habe und zögere und meine, es nicht gebacken zu kriegen, kann ja fast nicht anders sein.

    Und ja Kaleu, ich will mir was beweisen. Schon immer. Was meinst du, weshalb ich jahrelang ausgiebig Triathlon gemacht habe und dann auch noch einen Ironman?
    Dann habe ich die Kinder versucht perfekt großzuziehen, ich denke auch um was zu beweisen. Den Garten, dass Haus, die vielen Dinge XY ggü. Immer sollte es perfekt sein.
    Klar, ich wollte immer was beweisen.
    Nur bringt mich das Wissen gerade nicht weiter.

    Das einzige was mir hilft ist die Unterstützung, die ich von allen Seiten habe. Und wenn XY so weitermacht kommt wahrscheinlich demnächst jemand vorbei und zieht mich an den Haaren aus diesem Schlachtfeld. Vielleicht brauch ich das ja.javascript:emoticon(':roll:')

    Termin bei Rechtsanwalt ist ausgemacht. Danach muss ich schauen, wie ich finanziell stehe, was ich machen kann.
    Nach der offiziellen Trennung muss ich weg. Sofort Abstand, und diesmal weiter weg! Er wird nicht gehen und gemeinsam in einem Haus, dass geht nicht. Ich weiß, wie es das letzte Mal war. Und diesmal soll es entgültig sein.

    Ich werde einen Zufluchtsort brauchen. Teresa, so wie du das bei deinen Eltern hattest. Ich habe da leider niemanden mehr. Nur die Schwiemu, die will ich aber nicht nochmal reinziehen. Und meine Tante auch nicht. Ich schaue gerade nach Ferienwohnungen und möblierten Zimmern für die erste Zeit. Da gibt s recht viele bei uns in der Gegend. Vielleicht wäre das was?

    Vielleicht mach ich mir auch wirklich zu viele Gedanken? Und es kommt tatsächlich ganz anders?

    Jetzt ist erstmal ein langes Wochenende, vor dem es mir graut.
    Und eine Hochzeit – mit viel Alkohol.
    Ich habe heute meine Notfalltasche auf Vordermann gebracht und auch wieder ein paar wichtige Unterlagen dazu gelegt.

    Bei einem Geburtstag hat der Sohn ein kleines Gedicht vorgelesen. Ein Auszug:...
    Glücklich sind alle, die noch lachen,
    leben, lieben, weitermachen...
    Ich fand das schön.

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo Ihr,

    Hallo Kaleu, danke für den Denkanstoss. Du bringst den Vergleich zwischen Alkoholiker und Partner. Sozusagen wäre ich hier "Rückfallgefährdet" und müßte mein "Suchtmittel" komplett weglassen. Aber auch bei den Alkoholikern ist doch eine grundsätzliche eigene Veränderung nötig, um ernsthaft etwas zu ändern, oder? Da bin ich dran, ich möchte den Focus doch auch mehr auf mich richten und an mir arbeiten. Sicher wäre es "ohne" besser, aber auch schwierig. Ich denke, dieser Punkt wurde hier im Forum auch schon oft diskutiert.

    Hallo, Girasole. Genau das macht mir die Tage so wahnsinnig Angst, da es ja einige Schwierigkeiten gibt, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Vielleicht dann im geschlossenen Bereich. Die Probleme mit dem Sohn werfen mich zur Zeit wirklich sehr aus der Bahn und sind eine große Zusatzbelastung, zumal ich mir eben immer wieder selbst große Vorwürfe mache. Ich mache mich auch mit Zukunftsorgen verrückt.

    Ich merke, wie ich hier in der Situation rudere und rudere.

    XY wird merklich "angriffslustiger" in Form von ständigen Kritiken und Schuldzuweisungen, Vorwürfen. Das Wochenende war echt schlimm und ich merke wie ich das fast nicht mehr aushalte, kurz vor dem Platzen bin.
    Ich würde es aber gerne an mir abprallen lassen, würde das auch gerne kommunizieren, dass er merkt, dass es so für mich nicht ok ist. Nicht, um etwas zu retten, sondern damit ich nicht wieder zu viel in mich reinbuttere.

    Ich versuche mir so oft wie möglich eine schöne Zeit zu machen.
    Ich habe mit meiner Nachbarin jetzt einen täglichen abendlichen Spaziergang abgemacht, der mir sehr gut tut. Das wäre vor einem Jahr unmöglich gewesen - aus dem Haus gehen, einfach so nicht für xy da sein?!?!. Das wäre undenkbar gewesen und jetzt kann ich den Abend sogar ohne schlechtes Gewissen genießen. Ein großer Gewinn und ich merke, wie mir die Gespräche mit anderen guttun.

    Wenn ich das hier so schreibe, kommt mir gerade der Gedanke: Unglaublich, du freust dich über eine halbe Stunde Spaziergang - wie weit ist es eigentlich gekommen?!

    Ich mache gerade Kassensturz, mache finanzielle Aufstellungen, hab einen Termin beim Rechtsanwalt. Es gibt viel zu klären. Mein ganzes Hab und Gut habe ich sehr blauäugig in Haus und Hof usw. gesteckt. Ich merke auch hier, wie ich da schon wieder geneigt war und bin, darauf zu verzichten, um Konfrontationen zu vermeiden. Aber es geht hier schon um ganz schön viel und ich muss ja auch an Altersvorsorge und die Kinder denken.

    Ich schaue Immobilien an, Wohnungen, durchdenke Möglichkeiten. Ich merke, wie ich vol lauter Sorge vor dem, was da kommt, am liebsten schon eine Wohnung einrichten würde, dass ich mich xy nach der Trennung möglichst schnell entziehen kann. Aber das wäre ja wieder Flucht...

    Manchmal sehe ich das alles als Riesen Ding vor mir, manchmal sehe ich das total klar und gar nicht so schlimm.

    Ich habe jetzt meine Bücher über Alkoholismus mal Beiseite gestellt und lese gerade "lebe wild und unersättlich". Hab erst angefangen, liest sich aber sehr gut. Es geht um Freiheiten und Unabhängigkeit und die Eigenverantwortung , sein Leben selbst zu gestalten.

    Meine Pläne, was eine Kur angeht, hab ich noch nicht beiseite geschoben, trotz Rückkehr zu xy. Zumal mir der Psychologe meines Sohnes mir das auch empfohlen hat. Geh morgen zur Familienberatung, bei der ich immer wieder war. Die beraten dort auch bei Kuren und vermitteln auch.

    XY hat mir gerade Vorwürfe gemacht, weil ich noch nicht ins Bett gehe. Ich ärgere mich. Ich ärgere mich, sollte es mir denn nicht besser egal sein? Oder ist der Ärger gut? Sollte ich drüber lachen? Ich merke, wie ich da noch nicht so richtig weiter komme. Naja, früher wäre ich husch husch ins Bett. Heute schreibe ich hier und denke zumindest darüber nach....

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo Susanne und Girasole,

    ja es ist erschreckend, was die Menschen sich gegenseitig antun können, was sie aushalten (meinen zu müssen) und wie dumm man manchmal ist.
    Und wie viele Kinder groß werden.

    Beruflich bedingt habe ich viel mit Sucht und Problemfamilien zu tun. Ich kenne Gewaltspirale und weiß auch einiges über häusliche Gewalt. Ich weiß sehr wohl, wie Kinder groß werden und was es anrichtet. Und das Kinder ihre Eltern nachleben.

    Meine Eltern waren Trinker und eigentlich sollte man meinen, gerade jemand, der sich etwas auskennt, sollte das eigentlich nicht passieren. Trotzdem stecke ich tief drin. Oder vielleicht auch deshalb?!

    Als ich die schwierigen Tage, nachdem ich zu xy zurück bin, durchlebte, hatte ich auch den Gedanken: "Am besten würden die Kinder bei anderen Eltern großwerden. Nicht bei einer hilflosen Mutter und einem verkorksten Vater. Das haben sie nicht verdient!"

    Die Depri Tage sind vorbei - und ich mach jetzt einfach weiter. Die Hau Ruck Variante hat nicht funktioniert. Dann eben Schritt für Schritt, Hauptsache ich mache was. Denn eins hab ich verstanden - es liegt in meiner Verantwortung! Und Verantwortung ist nicht nur eine Pflicht - sondern auch ein Privileg. Denn hat man Verantwortung, dann kann man auch was ändern.

    Mein Trost - eigentlich habe ich viel erreicht und verstanden. Es kann nur noch besser werden.

    Viele liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo,

    ich freue mich wieder über die Antworten. Ja, ich hatte tatsächlich kurzfristig den Gedanken, hier nicht mehr zu schreiben. Aber nur kurz, weil es wirklich eine Hilfe ist, hier zu schreiben und zu lesen und ich mich hier auch wirklich verstanden fühle.

    Hallo Verflixt, ich habe schon recht viel an Hilfe angenommen, Rechtsanwalt, Jugendamt, Beratungen und bei einer Psychologin bin ich auch. Und dann gibt’s noch zahlreiche Bücher. Zeitweise bin ich wahrscheinlich sogar „übertherapiert“.

    Es gab, nachdem ich zurück bin, tatsächlich einige Tage, an denen ich den Kopf in den Sand gesteckt habe, und bei mir dachte: ok, versagt, ich schaffs nicht, ich bleib wo ich bin und mach einfach weiter, wie die Jahre zuvor. Aber das war nur kurz, geht ja auch gar nicht mehr, da war schon zu viel und es hat sich auch zu viel verändert, auch bei mir.

    Die letzten Tage waren auch wieder voller Schlüsselerlebnisse. Der Termin bei meiner Psychologin war diese Woche echt gut, so langsam geht’s richtig los und ich fühle mich gut aufgehoben.

    Vieles was wir dort gesprochen haben, hab ich hier auch schon gelesen. Und es ging auch darum, warum ich mich mit der endgültigen Trennung so schwer tue: Das hat zum einen eben mit meinem Selbstwertgefühl zu tun, die eigene Wertschätzung. Zum anderen haben wir auch darüber gesprochen, dass die Zwischenschritte, also die Konfrontation und diese dann auch aushalten können, eben notwendig sind, um sich ernsthaft und gesund zu trennen. Voller Angst davon laufen ist nicht das richtige, für mich nicht und auch für die Kinder, da ich mich mit XY einfach weiter auseinander setzten muss, auch nach einer Trennung.
    Solange ich mich noch immer von XY Meinung abhängig mache – und das tue ich, wird es schwierig werden. Seine Trinkpause ist allerdings eine gute ruhige Zeit für mich zu üben, da die Aggressionen nicht so ausgeprägt sind.

    Wie lange die Trinkpause noch geht, da bin ich auch gespannt. Er verlangt in letzter Zeit immer wieder die „ Erlaubnis“ von mir: Heute trink ich aber auch mal ein Bier – so langsam müßtest du es ja kapiert haben, dass ich kein Problem habe..“
    Ich lasse die Verantwortung bei ihm, dass passt ihm gar nicht. Würde ich ok sagen, und mich dabei am besten noch entschuldigen, dass ich mich geirrt habe, hätten wir wahrscheinlich ruck zuck wieder das Alte…

    Ach ja Schlüsselerlebnisse: ich bin erst die Tage wieder von jemandem aus der Bekanntschaft angesprochen worden. Natürlich fällt die Trinkpause von XY auf. Der Bekannte war sehr direkt und im Gespräch wurde mir erst bewusst, was für eine Außenwirkung unser Eheleben die letzten Jahre hatte, wie die Leute auch darüber denken. Das Trinken, das Verhalten XY mir ggü., und auch meine Isolation.
    Jahrelang dachte ich, keiner merkt es, und plötzlich werde ich immer wieder angesprochen. Also scheine ich ja doch nicht „zu spinnen“, habe mich doch nicht in etwas „verrannt“ ?!?!?

    Das Gespräch war super – und nachdem der Bekannte mir gut zugehört hat und dann auch noch was sehr Nettes zu mir (zu mir!!) gesagt hat, wurde ich butterweich. Es tat so gut. Da merkte ich erst wieder, wie alleine ich mich fühle und wie nötig ich es auch habe, mich wieder mit „gesunden“ Menschen zu umgeben. Menschen, die einen respektieren und mögen und sich auch interessieren und zuhören.

    Das hat mich ganz arg motiviert. Und ich habe mich jetzt endlich für das geschlossene Forum entschieden, um offener Schreiben zu können. Ich freue mich darauf und bin auch gespannt. Ich werde hier aber auch immer wieder weiter lesen und schreiben.

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hi Teresa,

    ha, dass mit dem von der Brücke springen ist gut. Überhaupt fühle ich mich recht wohl in deiner Jammerecke, erkenne ich doch echt sehr viel wieder, nur dass du schon einen entscheidenden Schritt voraus bist.
    Dieses Meinung annehmen, dass berühmte Fähnlein im Winde, ich kenne es nur zu gut. Auch die Sache mit den Komplimenten ist mir sehr bekannt. Was Nettes annehmen, nee das geht nicht. Aber kommt Kritik, oder sogar was Boshaftes, da springt voll drauf an!
    Es ist erstaunlich, was man alles mitmacht, über sich ergehen läßt, auch mit dem Denken dabei, es "gut" und "richtig" zu machen, wenn man es wieder und wieder erträgt. Seine eigene Meinung außer Acht lässt, sofern man überhaupt eine hat, oder seine Gefühle beiseite schiebt.

    Klappt alles prima, bis zu dem Punkt, an dem man endlich aufwacht und erkennt. Und ab da fragt man sich immer mehr und mehr: "was zum Teufel hast du eigentlich all die Jahre da gemacht?"
    Ich wäre auch von der Brücke gesprungen - jetzt nicht mehr! Und der Rest wird auch noch kommen.

    Es tut mir leid mit deinem Hund. Kann deine Trauer voll nachvollziehen. Ich hab auch so einen lieben Wollknäuel, der sich an meinen ausgiebigen Spaziergängen oder Läufen freut, bei denen ich versuche meinen wirren Kopf zu ordnen.
    Was aus ihm wohl wird, wenn ich dann mal soweit bin? Ich hoffe, ich kann ihn bei mir behalten und ein friedliches ruhiges zu Hause bieten. Zusammen mit den Kindern und der Katze!
    Eigentlich war er ein Geschenk an XY. Ich dachte damals, es wäre eine gute Idee, dass XY wieder glücklicher wird und nicht so viel trinken muss...... Mmmhhm....??!?!

    Ich wünsche dir alles Gute und freu mich für dich, dass du den Schritt gewagt und geschafft hast. Und ich würde mich freuen, weiter bei dir lesen zu können.

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo Ihr lieben,

    danke für eure Beiträge, da waren wieder gründliche Denkanstöße dabei und ich habe mir die Beiträge auch mehrmals durchgelesen und sehr viel nachgedacht. Manches hat mir doch auch zu schaffen gemacht. Und ich sehe dadurch wieder einiges anders, und auch wieder etwas klarer.

    Gut und Böse – diese Aufteilung gibt es schon seit immer auf der ganzen Welt, ich sehe das nicht als Problem. Es ist eher mal wieder diese Schuldsache. Sich selber Schuldig fühlen und dadurch die Schuld auch gleich weitergeben zu wollen.

    Die Situation bei uns zu Hause ist total wirr, ungesund, falsch und verlogen. Nun sensibler erkenne ich das jeden Tag mehr.

    Über die Frage, ob ich das nun beende, bin ich hinweg. Es muss beendet werden.
    Und natürlich ist da auch eine Feigheit dahinter, diesen Schritt nicht zu wagen. Ich fühle mich mit der Verantwortung überfordert. Ich hätte gern, dass diese Entscheidung jemand für mich trifft, dass ich raus bin aus dieser Verantwortung. Deshalb fühle ich mich auch so besch…, so schwach, schäme mich.

    Nachdem ich jetzt allerdings erst gelesen habe, dass diese Trennungsambivalenz eigentlich doch relativ normal ist, bin ich beruhigter. Wichtig ist natürlich, da schnellstmöglich raus zu kommen.

    Die größte Angst, die ich habe, ist einfach nur die Reaktion von xy. Die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass er, wenn er verletzt ist oder sich angegriffen fühlt, keine Rücksicht nimmt auf die Gefühle der Kinder oder auch auf Gefühle anderer.
    Ich habe fürchterlich Angst vor diesem Kampf, das Gezerre um die Kinder. Äußerungen wie“ Eure Mama macht alles kaputt“, oder ähnliches. Ich habe gelesen, dass eine Trennung in unserer Situation für die Kinder der bessere Weg ist, aber nur, wenn die Trennung sachlich verläuft.
    Ich habe Befürchtung, dass es das nicht wird.

    Und natürlich muss ich auch damit rechnen mit den bittersten Vorwürfen überhäuft zu werden. Vor denen habe ich Angst, nennen wir es gerne feige?! Ich fühle mich derzeit noch nicht stark genug, das auszuhalten. Ich mache mich noch zu sehr von seiner Meinung abhängig, um da stark und konsequent zu bleiben.
    Also muss ich daran noch arbeiten - jeden Tag. Eben um diese Distanz zu erreichen.

    Und ich finde, da auch schon viel erreicht zu haben. Wenn ich heute z.b. darüber nachdenke, wie es vor einem Jahr war oder auch schon früher, kann ich über mich nur den Kopf schütteln. Also habe ich mich schon verändert. Und so will ich auch weitermachen.

    Und solange will ich die Zeit nutzen, nicht mehr das „Ob“ sondern das „wie“ zu überlegen. Das ist eben dieses Seil an dem ich mich entlang hangeln will. Ich möchte es eben gerne durchgeplant haben, um sicher zu sein. Ich kläre derzeit meine finanziellen Möglichkeiten, suche im Internet nach Wohnmöglichkeiten, etc…

    Ich hoffe, eines Tages (und das hoffentlich sehr bald) morgens aufzuwachen und dann ganz klar zu sehen: „Trennung – heute ist es so weit, wie konnte ich jemals was anderes denken.“
    So wie Speranza das auch sagt, es war egal, was er sagt oder denkt. So egal, dass sie entschlossen auftreten konnte. Dann wird's was, oder?

    Liebe Grüße
    Neuweg