Wohin führt neue Weg!!

  • Hallo neuweg
    ich finde es auch schön das du noch schreibst und sehe das als ein Zeichen das du die Tür in ein besseres Leben damit einen Spalt weit offenläßt(nicht ganz zurückgegangen bist)
    Du hast schonmal probiert wie es sein könnte..........möglicherweise ..........

    Pass gut auf dich auf denn kein anderer wird das tun.
    Die Verantwortung für sich und dein Tun gehört dazu und du kannst das.

    LG R..

  • [quote='Ich hoffe, eines Tages (und das hoffentlich sehr bald) morgens aufzuwachen und dann ganz klar zu sehen: „Trennung – heute ist es so weit, wie konnte ich jemals was anderes denken.“
    [/quote']

    Kann sein, muss aber nicht. Die Gefahr in der Co-Abhängigkeit, besteht darin, immer wieder Gründe zu finden, warum man meint bleiben zu müssen. Die Ängste die man hat, kann man sich auch beliebig lange im Kopf zurechtspinnen, Theorien aufstellen, letztendlich kommt es trotzdem meist anders als man denkt.

    Scheue dich nicht Hilfe anzunehmen. Evtl. lässt du dich auch mal von einem Rechtsbeistand beraten. Evtl. nimmst du auch das Jugendamt mit ins Boot, falls es auf den Rücken deiner Kinder ausgetragen wird, hat man dort die Möglichkeit auf ein betreutes Treffen zwischen Vater und Kinder.
    Freunde, Bekannte, Verwandte einweihen, die als potenzielle Umzugshelfer fungieren können, oder zeitweise die Kinder mitbetreuen können.

    Du bist sehr auf Sicherheit bedacht, dass kenn ich auch sehr gut.
    Letzendlich kannst du aber nicht alles im Vorfeld abwägen was da genau alles auf dich zukommt oder wie sich dein Partner denn nun letztendlich verhalten wird. ABER: Du kannst auf dich vertrauen, als Mutter und Frau mit sicherlich Power, die einzelnen Situationen zu meistern.

    LG
    Verflixt

  • Hallo,

    ich freue mich wieder über die Antworten. Ja, ich hatte tatsächlich kurzfristig den Gedanken, hier nicht mehr zu schreiben. Aber nur kurz, weil es wirklich eine Hilfe ist, hier zu schreiben und zu lesen und ich mich hier auch wirklich verstanden fühle.

    Hallo Verflixt, ich habe schon recht viel an Hilfe angenommen, Rechtsanwalt, Jugendamt, Beratungen und bei einer Psychologin bin ich auch. Und dann gibt’s noch zahlreiche Bücher. Zeitweise bin ich wahrscheinlich sogar „übertherapiert“.

    Es gab, nachdem ich zurück bin, tatsächlich einige Tage, an denen ich den Kopf in den Sand gesteckt habe, und bei mir dachte: ok, versagt, ich schaffs nicht, ich bleib wo ich bin und mach einfach weiter, wie die Jahre zuvor. Aber das war nur kurz, geht ja auch gar nicht mehr, da war schon zu viel und es hat sich auch zu viel verändert, auch bei mir.

    Die letzten Tage waren auch wieder voller Schlüsselerlebnisse. Der Termin bei meiner Psychologin war diese Woche echt gut, so langsam geht’s richtig los und ich fühle mich gut aufgehoben.

    Vieles was wir dort gesprochen haben, hab ich hier auch schon gelesen. Und es ging auch darum, warum ich mich mit der endgültigen Trennung so schwer tue: Das hat zum einen eben mit meinem Selbstwertgefühl zu tun, die eigene Wertschätzung. Zum anderen haben wir auch darüber gesprochen, dass die Zwischenschritte, also die Konfrontation und diese dann auch aushalten können, eben notwendig sind, um sich ernsthaft und gesund zu trennen. Voller Angst davon laufen ist nicht das richtige, für mich nicht und auch für die Kinder, da ich mich mit XY einfach weiter auseinander setzten muss, auch nach einer Trennung.
    Solange ich mich noch immer von XY Meinung abhängig mache – und das tue ich, wird es schwierig werden. Seine Trinkpause ist allerdings eine gute ruhige Zeit für mich zu üben, da die Aggressionen nicht so ausgeprägt sind.

    Wie lange die Trinkpause noch geht, da bin ich auch gespannt. Er verlangt in letzter Zeit immer wieder die „ Erlaubnis“ von mir: Heute trink ich aber auch mal ein Bier – so langsam müßtest du es ja kapiert haben, dass ich kein Problem habe..“
    Ich lasse die Verantwortung bei ihm, dass passt ihm gar nicht. Würde ich ok sagen, und mich dabei am besten noch entschuldigen, dass ich mich geirrt habe, hätten wir wahrscheinlich ruck zuck wieder das Alte…

    Ach ja Schlüsselerlebnisse: ich bin erst die Tage wieder von jemandem aus der Bekanntschaft angesprochen worden. Natürlich fällt die Trinkpause von XY auf. Der Bekannte war sehr direkt und im Gespräch wurde mir erst bewusst, was für eine Außenwirkung unser Eheleben die letzten Jahre hatte, wie die Leute auch darüber denken. Das Trinken, das Verhalten XY mir ggü., und auch meine Isolation.
    Jahrelang dachte ich, keiner merkt es, und plötzlich werde ich immer wieder angesprochen. Also scheine ich ja doch nicht „zu spinnen“, habe mich doch nicht in etwas „verrannt“ ?!?!?

    Das Gespräch war super – und nachdem der Bekannte mir gut zugehört hat und dann auch noch was sehr Nettes zu mir (zu mir!!) gesagt hat, wurde ich butterweich. Es tat so gut. Da merkte ich erst wieder, wie alleine ich mich fühle und wie nötig ich es auch habe, mich wieder mit „gesunden“ Menschen zu umgeben. Menschen, die einen respektieren und mögen und sich auch interessieren und zuhören.

    Das hat mich ganz arg motiviert. Und ich habe mich jetzt endlich für das geschlossene Forum entschieden, um offener Schreiben zu können. Ich freue mich darauf und bin auch gespannt. Ich werde hier aber auch immer wieder weiter lesen und schreiben.

    Liebe Grüße
    Neuweg

  • Zitat von Neuweg


    Es gab, nachdem ich zurück bin, tatsächlich einige Tage, an denen ich den Kopf in den Sand gesteckt habe, und bei mir dachte: ok, versagt, ich schaffs nicht, ich bleib wo ich bin und mach einfach weiter, wie die Jahre zuvor.

    Hallo Neuweg,

    die Gefahr besteht tatsächlich.
    Das ist mir erst so richtig bewusst geworden, als ich letztens im WWW über einen Bericht zu einer Ärztetagung zum Thema Coabhängigkeit gestolpert war.
    Dort stand u.a., dass dies tatsächlich ein mögliches "Ende" ist: Der Coabhängige wird nämlich im Verlauf der Abhängigkeit immer schwächer, und manchmal ist es dann einfach schlicht "zu spät" :shock:

    Dann ist man ev. so geschwächt, dass man es echt nicht mehr schafft.
    Dies endet laut diesem Bericht meist in einer Depression und/oder eigenen Suchterkrankung, häufig Medikamente oder Essen, des COs.

    Was ich auch noch sehr interessant fand: Laut diesem Bericht ist Coabhängigkeit schlicht und ergreifend sozial erlernt.
    Also, was vielen ja schon klar war,- was viele aber auch noch beharrlich ausblenden:
    Hier nochmal schwarz auf weiß:
    Eure Kinder lernen von euch das Co-Abhängigsein und werden es sehr wahrscheinlich später auch.

    Bitter, aber wahr.

    LG
    Girasole

  • Liebe Neuweg,
    ich kann mich Girasole nur anschließen.
    Ich bin in meiner Zweiten Ehe innerhalb von 2 Jahren aus einem normalen Leben abgestürzt in die Hölle.
    Psychoterror und Alkoholsucht meines Mannes führten bei mir fast zur kompletten Selbstaufgabe.
    Nicht nur Alkoholismus kann tödlich ändern.
    Für meine Kinder war es eine schreckliche Zeit ( sie waren schon älter) und wir haben gemeinsam Jahre gebraucht, um alles aufzuarbeiten...tun es heute noch.
    Ich war zum Schluß ein Nichts, wie gelähmt.
    Mein Überlebenswille war aber noch vorhanden und so habe ich es gerade noch geschafft.
    Ich hatte keine Wahl mehr und ich hatte keine Ahnung, wie es weiter gehen würde....aber zu gehen war der Beginn des Weges in MEIN Leben.
    Jegliche Verharmlosung der Co-Abhängigkeit und deren Folgen für die betroffenen Kinder halte ich für die absolute Katastrophe und das bringe ich hier auch immer wieder zum Ausdruck.
    LG
    Susanne

  • Hallo Susanne und Girasole,

    ja es ist erschreckend, was die Menschen sich gegenseitig antun können, was sie aushalten (meinen zu müssen) und wie dumm man manchmal ist.
    Und wie viele Kinder groß werden.

    Beruflich bedingt habe ich viel mit Sucht und Problemfamilien zu tun. Ich kenne Gewaltspirale und weiß auch einiges über häusliche Gewalt. Ich weiß sehr wohl, wie Kinder groß werden und was es anrichtet. Und das Kinder ihre Eltern nachleben.

    Meine Eltern waren Trinker und eigentlich sollte man meinen, gerade jemand, der sich etwas auskennt, sollte das eigentlich nicht passieren. Trotzdem stecke ich tief drin. Oder vielleicht auch deshalb?!

    Als ich die schwierigen Tage, nachdem ich zu xy zurück bin, durchlebte, hatte ich auch den Gedanken: "Am besten würden die Kinder bei anderen Eltern großwerden. Nicht bei einer hilflosen Mutter und einem verkorksten Vater. Das haben sie nicht verdient!"

    Die Depri Tage sind vorbei - und ich mach jetzt einfach weiter. Die Hau Ruck Variante hat nicht funktioniert. Dann eben Schritt für Schritt, Hauptsache ich mache was. Denn eins hab ich verstanden - es liegt in meiner Verantwortung! Und Verantwortung ist nicht nur eine Pflicht - sondern auch ein Privileg. Denn hat man Verantwortung, dann kann man auch was ändern.

    Mein Trost - eigentlich habe ich viel erreicht und verstanden. Es kann nur noch besser werden.

    Viele liebe Grüße
    Neuweg

  • Zitat

    Mein Trost - eigentlich habe ich viel erreicht und verstanden. Es kann nur noch besser werden.

    Hey, ich hab 3 Wochen nichts getrunken. Zur Belohnung geh ich mir mal schön einen ansaufen.

  • Zitat von Neuweg


    Beruflich bedingt habe ich viel mit Sucht und Problemfamilien zu tun. Ich kenne Gewaltspirale und weiß auch einiges über häusliche Gewalt. Ich weiß sehr wohl, wie Kinder groß werden und was es anrichtet. Und das Kinder ihre Eltern nachleben.

    Meine Eltern waren Trinker und eigentlich sollte man meinen, gerade jemand, der sich etwas auskennt, sollte das eigentlich nicht passieren. Trotzdem stecke ich tief drin. Oder vielleicht auch deshalb?!

    Hallo Neuweg,

    das ist der klassische Weg.
    Ich habe ja gerade oben geschrieben, dass Coabhängigkeit sozial erlernt ist.
    Daher bist Du es nun auch.
    Dass man es selbst anders/ besser macht als die Eltern, ist ein "Volksglaube", auch wenn die gute Absicht sicher da ist.
    Aber das reicht nunmal nicht, wie Du ja an Dir siehst.
    Und auch an Deinen Kindern später sehen wirst.

    Auch klassisch ist, dass belastete Kinder später selbst Helferberufe ergreifen.
    Ich übrigens auch :wink:
    Meist in der unreflektierten, unbewussten Hoffnung, "durch die anderen" irgendwie auch sich selbst zu retten.

    LG
    Girasole

  • Hallo Ihr,

    Hallo Kaleu, danke für den Denkanstoss. Du bringst den Vergleich zwischen Alkoholiker und Partner. Sozusagen wäre ich hier "Rückfallgefährdet" und müßte mein "Suchtmittel" komplett weglassen. Aber auch bei den Alkoholikern ist doch eine grundsätzliche eigene Veränderung nötig, um ernsthaft etwas zu ändern, oder? Da bin ich dran, ich möchte den Focus doch auch mehr auf mich richten und an mir arbeiten. Sicher wäre es "ohne" besser, aber auch schwierig. Ich denke, dieser Punkt wurde hier im Forum auch schon oft diskutiert.

    Hallo, Girasole. Genau das macht mir die Tage so wahnsinnig Angst, da es ja einige Schwierigkeiten gibt, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Vielleicht dann im geschlossenen Bereich. Die Probleme mit dem Sohn werfen mich zur Zeit wirklich sehr aus der Bahn und sind eine große Zusatzbelastung, zumal ich mir eben immer wieder selbst große Vorwürfe mache. Ich mache mich auch mit Zukunftsorgen verrückt.

    Ich merke, wie ich hier in der Situation rudere und rudere.

    XY wird merklich "angriffslustiger" in Form von ständigen Kritiken und Schuldzuweisungen, Vorwürfen. Das Wochenende war echt schlimm und ich merke wie ich das fast nicht mehr aushalte, kurz vor dem Platzen bin.
    Ich würde es aber gerne an mir abprallen lassen, würde das auch gerne kommunizieren, dass er merkt, dass es so für mich nicht ok ist. Nicht, um etwas zu retten, sondern damit ich nicht wieder zu viel in mich reinbuttere.

    Ich versuche mir so oft wie möglich eine schöne Zeit zu machen.
    Ich habe mit meiner Nachbarin jetzt einen täglichen abendlichen Spaziergang abgemacht, der mir sehr gut tut. Das wäre vor einem Jahr unmöglich gewesen - aus dem Haus gehen, einfach so nicht für xy da sein?!?!. Das wäre undenkbar gewesen und jetzt kann ich den Abend sogar ohne schlechtes Gewissen genießen. Ein großer Gewinn und ich merke, wie mir die Gespräche mit anderen guttun.

    Wenn ich das hier so schreibe, kommt mir gerade der Gedanke: Unglaublich, du freust dich über eine halbe Stunde Spaziergang - wie weit ist es eigentlich gekommen?!

    Ich mache gerade Kassensturz, mache finanzielle Aufstellungen, hab einen Termin beim Rechtsanwalt. Es gibt viel zu klären. Mein ganzes Hab und Gut habe ich sehr blauäugig in Haus und Hof usw. gesteckt. Ich merke auch hier, wie ich da schon wieder geneigt war und bin, darauf zu verzichten, um Konfrontationen zu vermeiden. Aber es geht hier schon um ganz schön viel und ich muss ja auch an Altersvorsorge und die Kinder denken.

    Ich schaue Immobilien an, Wohnungen, durchdenke Möglichkeiten. Ich merke, wie ich vol lauter Sorge vor dem, was da kommt, am liebsten schon eine Wohnung einrichten würde, dass ich mich xy nach der Trennung möglichst schnell entziehen kann. Aber das wäre ja wieder Flucht...

    Manchmal sehe ich das alles als Riesen Ding vor mir, manchmal sehe ich das total klar und gar nicht so schlimm.

    Ich habe jetzt meine Bücher über Alkoholismus mal Beiseite gestellt und lese gerade "lebe wild und unersättlich". Hab erst angefangen, liest sich aber sehr gut. Es geht um Freiheiten und Unabhängigkeit und die Eigenverantwortung , sein Leben selbst zu gestalten.

    Meine Pläne, was eine Kur angeht, hab ich noch nicht beiseite geschoben, trotz Rückkehr zu xy. Zumal mir der Psychologe meines Sohnes mir das auch empfohlen hat. Geh morgen zur Familienberatung, bei der ich immer wieder war. Die beraten dort auch bei Kuren und vermitteln auch.

    XY hat mir gerade Vorwürfe gemacht, weil ich noch nicht ins Bett gehe. Ich ärgere mich. Ich ärgere mich, sollte es mir denn nicht besser egal sein? Oder ist der Ärger gut? Sollte ich drüber lachen? Ich merke, wie ich da noch nicht so richtig weiter komme. Naja, früher wäre ich husch husch ins Bett. Heute schreibe ich hier und denke zumindest darüber nach....

    Liebe Grüße
    Neuweg

  • Hallo neuweg
    Das ist sicher gerade nicht besonders schön für dich.
    Das kann ich gut nachvollziehen.

    Und die Alternative (Auszug/Trennung) ist ja auch nicht dein Wunschziel?!

    Du hättest gerne eine normale Familie ist mir schon klar ,nur wieviel ist da normal bei euch?
    Weißt du das viele ,,rumdenken,, ist auch kräftezehrend und meistens kommt es sowieso ganz anders als man es sich vorher so ausmalt.

    Klar schafft das zurückgehen zu deinem Mann Verwirrung bei deinen Kindern,versuch doch mal die Sichtweise deines Sohnes zu sehen.

    Ein glatter Bruch wäre sicher für ihn besser gewesen.
    So erlebt er eine Mutter die sich duckt ,was in dir passiert sieht er ja nicht!
    2 Elternteile die(aus seiner Sicht) nicht verläßlich sind ,das ist schon schlimm für ein Kind.

    Was hast du denn jetzt weiter vor?

    Meinst du es neben deinem xy zu schaffen ,Abstand zu bekommen?
    Ich halte das für die schwerere Variante,wie willst du dich ,,bewegen,, wenn alles diskutiert werden muß.
    Beispiel:
    Mein xy ging meistens gegen 22Uhr schlafen und ich bin eine Nachteule.
    So gegen 18uhr läutete er den Feierabend ein (wenn er hier übernachtete) und er erwartete von mir das ich das dann auch so mache.
    Ich bin ein eher unruhiger Mensch und Handarbeite z.B. abends beim Fernsehen,stehe zwischendurch auf ,laufe rum etc. während er stundenlang auf dem Hintern sitzen konnte und ins Bett gehe ich fast nie vor 0 Uhr gerne auch später...........
    Ich habe mal versucht ihm zuliebe auch gegen 22 Uhr ins Bett zu gehen,mit dem Ergebnis das er schnell schnarchte und ich mich rumwälzte und irgendwann eben wieder aufgestanden bin.
    Ohne Alkohol und wenn eine Beziehung normal läuft läßt sich sowas doch leicht regeln,mit Alkohol oder wenn eh ne Schieflage da ist wird jeder Furz zum Drama und sowas zermübt doch auf Dauer.

    Ich wäre unter normalen Umständen gerne mit meinem xy alt geworden und aktuell suche ich auch nicht nach einem neuen Partner.
    Heute war ich erst auf 2 Trödelmärkten und dann im Garten (alleine) klar zwickt das manchmal,oder ich bin traurig das alles so gekommen ist...ABER und da kriegt mich die Realität schnell wieder ein........So (nämlich Nass) wäre das inzwischen eher schlimmer mit ihm, als alleine zu sein.
    Mein ex versäuft sich inzwischen erkennbar den Verstand und da hilft es mir garnix das es früher zusammen auf den Flohmärkten immer wirklich schön war!
    Ich behalte mir diese Erinnerung und bin froh diesen körperlichen Verfall nichtmehr hautnah mit zu erleben.
    Falls deiner gerade nicht trinkt(?),so kann man aber rauslesen das es trotzdem himmelweit weg von einer harmonischen Beziehung ist was du da lebst.

    Ist das vielleicht sein wahrer Charakter ?
    Mach dir mal Gedanken dazu................
    LG R..

  • Liebe Neuweg,

    die Dinge von deinem XY an dir abprallen lassen, das ist schwer. Ich habe das damals auch versucht, aber es hat mich doch auch immer ein Stück weit verletzt, was da von meinem Exmann kam. Du kannst probieren, Stoppschilder für dich zu bauen, die du ihm entgegen hältst. Es hat ja z.B. wenig Sinn, mit ihm in Diskussion zu gehen. Also kannst du einfach aufstehen und raus gehen, wenn er dich angreift. Oder so etwas in der Art.

    Natürlich merkt er, dass da jetzt Veränderungen bei dir auch sind. Da wird er angriffslustig, um für sich doch noch was zu retten und dich klein zu kriegen.

    Es ist gut, dass du dir Hilfe holst, rechtliche Beratung. Ich kenne diese Gedanken ja auch, bloß keine Konfrontation, also lasse ich lieber zurück und verzichte. Es ist aber ein Teil der Selbstfürsorge, wenn du das nicht tust, sondern dir einforderst, was dir zusteht. Es ist mir auch nicht leicht gefallen, aber hinterher war ich stolz darauf, es doch gemacht zu haben. Trotz aller Teufelchen, die da Party in mir machten.

    Zitat

    Manchmal sehe ich das alles als Riesen Ding vor mir, manchmal sehe ich das total klar und gar nicht so schlimm.

    Dieses Achterbahn Fahren ist schon anstrengend. Dass du dir eine Wohnung, einen Zufluchtsort suchen möchtest, sehe ich nicht als Flucht, bzw. finde ich nicht negativ. Sondern auch eher als Fürsorge für dich, als Ruhepunkt, als Rückzugsort, als etwas, was dein gutes Recht ist! Konfrontation ist schon wichtig, aber unnötig musst du dich da auch nicht drauf einlassen. Es ist doch gut, wenn du einen Ort hast, wo er eben nicht mehr eindringen kann, wenn du es nicht möchtest.

    Trotz aller Teufelchen und aller Achterbahn kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass mir meine Wohnung damals sehr gut getan hat. Ich habe nur den Fehler gemacht, meinen Exmann da noch ein Stück weit rein zu lassen. Na gut, das war von mir nicht soooo klug... Musst du bloß nicht nach machen. Denn auf der anderen Seite war es unglaublich wohltuend, dass ich eben in Ruhe sortieren konnte. Dass ich zur Ruhe kommen konnte. Dass ich Abstand hatte von allem.

    Ich hoffe, du hattest eine ruhige Nacht und konntest gut schlafen.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Zitat


    Aber auch bei den Alkoholikern ist doch eine grundsätzliche eigene Veränderung nötig, um ernsthaft etwas zu ändern, oder?

    Klar. Nur muss der erst mit dem Saufen aufhören. Danch kommt der Rest.

    Haben viele schon andersrum probiert um nicht mit dem Saufen aufhören zu müssen :D

  • Liebe Neuweg,

    im Moment brauch ich nicht viel schreiben. Prügeln brauch ich nicht, das übernimmt Dein Mann, so gut wie der kann hier keiner.

    Wenn der Esel mutig wird, traut er sich auf's Eis.

    Du warst 3 Wochen ein bisschen von Männe weg und plötzlich war der Schreck da, huch, ich kann ja was. Vor lauter, huch, ich kann ja was Schreck, bist dann eben wieder zurück. Weil plötzlich wieder Kraft da war. Da kann man natürlich diese Kraft wieder in die altbekannten Wege stecken. Da weiss man wo's langgeht.

    Schau mal diese Trinkpause die Du da gemacht hast näher an, vielleicht auch mit Deiner Psychologin. Für einen neuen Versuch solltest Du das dringend tun. Ich würde mich nicht wundern, wenn Du nicht gehen - sondern was beweisen wolltest. Genauso wie Männe. 2 Wochen trocken. Ich hab kein Problem. 3 Wochen ausgezogen. Ich hab's drauf, ich zeig's euch allen. Schau da mal sehr genau hin. Vorbeugend.

    Versuche etwas zu beweisen führen immer wieder zurück.

    Und schau Dir auch mal an was Dir der Rückgang gebracht hat. Irgendwas besser geworden? Irgendwas? Du gehst auf'm Zahnfleisch. Kinder gehen auf'm Zahnfleisch. Männe is aggro.

    Sauber.

  • Hallo Neuweg,

    ich bin kurz vor dem entgültigen Ende der Beziehung für ein paar Wochen nach meiner Mutter gezogen. Ich habe es nicht mehr ausgehalten - habe förmlich Pickel und Migräne vor lauter Stress und innerlicher Ablehnung bekommen. Und das war ein Ding was ich vorher NIE wollte, zurück zu meiner Mutter ziehen? Nein! Und ganz ehrlich? Das war das Beste was ich machen konnte. Obwohl es eine riesige Einschränkung war (Kein Fernsehen, kein Internet, keine Intimssphäre, kein Willkommengefühl), war der Druck raus. Und ich konnte mich entspannen :)
    Ich wünsche dir das du es schaffst die für dich und deine Kinder richtige Entscheidung zu treffen.

    Liebe Grüße,
    Teresa

    "Früher war ich unentschlossen - heute bin ich mir da nicht mehr so sicher" :P

  • Hallo alle,

    tja, was soll ich sagen. Natürlich erstmal danke für die Beiträge.
    Bei mir zu Hause spitzt sich die Lage zu, scheint wieder kurz vor der Eskalation zu sein.
    XY ist derzeit für mich überhaupt nicht mehr berechenbar. Mal ist er gut gelaunt, mal total grantig. Dann willkürlich wütend, insbesondere auf mich. Da häufen sich die Kritken und Demütigungen wieder massiv, er ist total sauer, richtig wütend oder redet nichts. Am nächsten Tag – alles wieder „normal“ wenn man dazu noch normal sagen kann.

    Gestern Abend bin ich von einem Termin nach Hause gekommen. Als ich ging, war es ok, als ich zurückkam schlug er den Hund, weil er bellte, motzte mich an und überhäufte mich mit irgendwelchen Vorwürfen.

    Der Nachbar war daneben gesessen, war fassungslos und ist dann gegangen.
    Er sagte mir heute Morgen in aller Deutlichkeit, dass er gestern echt Angst um mich hatte, weil xy im Gespräch, bevor ich heimkam, wirklich böse von mir geredet hatte.
    „ich hatte das Gefühl, er haßt dich“.

    Heute war ich bei meiner Therapeutin und hab die letzten Tage geschildert. Sie war bisher immer der Meinung, dass ich mich Schritt für Schritt distanzieren solle. Nun ist die Lage anders und auch sie hat Sorge und sagt ganz klar: Gehen, Abstand, die Leichen im Keller sind im Nachhinein dran.
    Kaleu, wie du auch gesagt hast. Weg vom agro Männe, der Rest kommt später.

    Ich habe jetzt auch wieder gemerkt, dass ich echt Angst habe, vor xy. Nicht so sehr vor körperlicher Gewalt, sondern vor der psychischen. Und er ist wirklich sehr intelligent. Ich werde mich gründlich absichern müssen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn es dann soweit ist, jemanden mit zu nehmen, oder zu informieren, dass er greifbar ist.

    Ich habe das Gefühl, dass er manchmal nicht mehr Herr seiner Sinne ist. Heute Morgen am Telefon war alles, wie wenn nichts gewesen wäre.
    Heute Abend war ich arbeiten, da kamen immer wieder Anrufe, mit verschiedenen Vorwürfen, die keinen Sinn machen. Kurz bevor ich heimkam hatte ich Herzklopfen und als ich sah, dass er bereits im Bett war war ich erleichtert.

    So, eine kleine Zwischenbilanz: Therapeutin, Familienberatung, nähere Familienangehörige, Freunde, Nachbarn, Psychologe vom Sohn, das Forum, und ich selbst (der eine Teil)– alles sagen das gleiche! Und was macht die gute Neuweg? Klebt an ihrem xy wie an einem Magnet. Wenigstens konnte mich die Therapeutin heute Morgen aufbauen und sagte mir, dass mein Verhalten weitgehend normal ist, nach der langen Zeit – in einer Art Gewaltspirale. Und dass ich Angst habe und zögere und meine, es nicht gebacken zu kriegen, kann ja fast nicht anders sein.

    Und ja Kaleu, ich will mir was beweisen. Schon immer. Was meinst du, weshalb ich jahrelang ausgiebig Triathlon gemacht habe und dann auch noch einen Ironman?
    Dann habe ich die Kinder versucht perfekt großzuziehen, ich denke auch um was zu beweisen. Den Garten, dass Haus, die vielen Dinge XY ggü. Immer sollte es perfekt sein.
    Klar, ich wollte immer was beweisen.
    Nur bringt mich das Wissen gerade nicht weiter.

    Das einzige was mir hilft ist die Unterstützung, die ich von allen Seiten habe. Und wenn XY so weitermacht kommt wahrscheinlich demnächst jemand vorbei und zieht mich an den Haaren aus diesem Schlachtfeld. Vielleicht brauch ich das ja.javascript:emoticon(':roll:')

    Termin bei Rechtsanwalt ist ausgemacht. Danach muss ich schauen, wie ich finanziell stehe, was ich machen kann.
    Nach der offiziellen Trennung muss ich weg. Sofort Abstand, und diesmal weiter weg! Er wird nicht gehen und gemeinsam in einem Haus, dass geht nicht. Ich weiß, wie es das letzte Mal war. Und diesmal soll es entgültig sein.

    Ich werde einen Zufluchtsort brauchen. Teresa, so wie du das bei deinen Eltern hattest. Ich habe da leider niemanden mehr. Nur die Schwiemu, die will ich aber nicht nochmal reinziehen. Und meine Tante auch nicht. Ich schaue gerade nach Ferienwohnungen und möblierten Zimmern für die erste Zeit. Da gibt s recht viele bei uns in der Gegend. Vielleicht wäre das was?

    Vielleicht mach ich mir auch wirklich zu viele Gedanken? Und es kommt tatsächlich ganz anders?

    Jetzt ist erstmal ein langes Wochenende, vor dem es mir graut.
    Und eine Hochzeit – mit viel Alkohol.
    Ich habe heute meine Notfalltasche auf Vordermann gebracht und auch wieder ein paar wichtige Unterlagen dazu gelegt.

    Bei einem Geburtstag hat der Sohn ein kleines Gedicht vorgelesen. Ein Auszug:...
    Glücklich sind alle, die noch lachen,
    leben, lieben, weitermachen...
    Ich fand das schön.

    Liebe Grüße

    Neuweg

  • Zitat

    Und ja Kaleu, ich will mir was beweisen. Schon immer. Was meinst du, weshalb ich jahrelang ausgiebig Triathlon gemacht habe und dann auch noch einen Ironman?
    Dann habe ich die Kinder versucht perfekt großzuziehen, ich denke auch um was zu beweisen. Den Garten, dass Haus, die vielen Dinge XY ggü. Immer sollte es perfekt sein.
    Klar, ich wollte immer was beweisen.
    Nur bringt mich das Wissen gerade nicht weiter.

    Im Moment bringt Dich alles Wissen der Welt nicht weiter. Auch nicht das Auhalten. Oder grübeln. Oder die Welt retten wollen. Auch nicht Gedanken machen wie könnte es morgen vielleicht wenigstens ein bisschen besser sein und welche Möglichkeit das zu beeinflussen hast Du überhaupt.

    Du kannst den Thread hier fortsetzen, Dein Leben und alles Wissen der Welt haben und wirst trotzdem an einer Stelle stehen bleiben.

    Es gibt nur eine Sache die Dich weiter bringt. Dann erst kommt alles Andere.

    Und so ist es beim Co und Alkoholiker zumindest in einem gleich.

    Soalng man säuft braucht man keine Therapie machen.

    Erst die Flasche absetzen.

    Dann kommt das was danach kommt.

    An die Reihenfolge musste sich noch jeder halten und wer's nicht wollte, der nur eil er eben weitersaufen wollte und alle Schritte die nach dem absetzen der Flasche kommen gehen wollte, ohne die Flasche abzsetzen.

    Nass trocken werden.

    Ändern ohne was zu ändern.

    Wissen ohne zu verstehen.

    Verstehen ohne umzusetzen.

    Pack Deine Sachen.

  • Hallo neuweg
    Zitat:
    Glücklich sind alle, die noch lachen,
    leben, lieben, weitermachen...
    Ich fand das schön.

    -------------------------------------------
    Trifft da irgendwas noch auf dich (euer) Leben zu?

    Hätte ich in der akuten Phase so ein Gedicht bekommen ,ich hätte Eimer voll geheult weil mir klargeworden wäre ,wie weit ich davon entfernt bin!
    LG R..

  • ich nochmal.
    liebe Neuweg du bewegst dich in deinem Zuhause auf einem Mienenfeld ,willst du wirklich warten bis es dich trifft (oder die Kinder) und eine explodiert?
    Am Hund hast du es bereits erlebt,muß es wirklich erst dich treffen bis du handelst?
    Ich an deiner Stelle würde schnell handeln.
    P.S. es gibt für Notfälle auch Frauenhäuser,dort hilft man dir auch mit Behörden etc weiter.
    LG R.

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