Beiträge von Thalia1913

    Hallo Egghard,

    ich bin auch Alkoholikerin und seit ein paar Jahren trocken und hier im Forum unterwegs. Ich gratulier dir zunächst mal zu den ersten alkoholfreien Tagen und vor allem zu deinem Entschluss, offen mit deinem Arzt zu sprechen.

    Als ich mit Trinken aufgehört habe, habe ich erstens echt Angst gehabt vor den Entzugserscheinungen (und dass ich es generell ohne Alkohol nicht schaffen würde) und zweitens (so wie du ja auch schreibst) vor dem Gespräch mit meiner Ärztin.

    Das verlief dann unerwartet gut und hilfreich, denn auch sie gratulierte mir zu meiner Entscheidung und behandelte mich mit Achtung und auf Augenhöhe. Das tat so gut, weil ich mich ja auch so klein und wertlos fühlte und mich schämte.

    Ich glaube mittlerweile, dass Ärzte im allgemeinen einen ganz anderen Blick auf unsere Krankheit haben, als wir denken. Die denken (Ausnahmen gibts bestimmt auch) bzw. wissen, dass es eine Krankheit ist und keine Charakterschwäche.

    Insofern wünsche ich dir Mut für deinen Arzttermin und alles Gute für die nächste Zeit.

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Laure,

    herzlich willkommen hier.

    Ich bin seit einigen Jahren hier in dieser „virtuellen SHG“ und zusätzlich noch in einer SHG hier vor Ort - bin selber trockene Alkoholikerin.

    Gibt es einen Grund, warum du nicht mehr in die SHG gehst, die dir vor ein paar Jahren sehr geholfen hat, wie du schreibst?

    Hier im Forum wirst du aber auch guten Austausch finden, wenn du willst, hier sind sowohl selber von Sucht Betroffene als auch Angehörige von Alkoholikern.

    Was wäre dir denn aktuell besonders wichtig, was brauchst du von uns als SHG?

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo,

    von jemand anderem gesagt oder gezeigt zu bekommen, dass er/sie etwas gut findet, das ich mache oder bin, hat mir auch schon gute Gefühle gegeben. Aber generell mag ich „Lob“ mittlerweile gar nicht mehr. Es ist für mich ein wichtiger Unterschied zwischen „was du da machst, finde ich toll“ (Aussage über den Sprecher) und „Das machst du prima, weiter so“ oder was da so an Lobesformulierungen kursiert.

    Ich empfinde das als nicht auf Augenhöhe. Ich wehre mich innerlich automatisch dagegen, wenn jemand sowas zu mir sagt, denn wodurch ist derjenige denn befähigt, mich zu beurteilen.

    Ist manchmal vielleicht für andere schwierig zu verstehen, wie ich das jeweils einordne, aber ich bin mittlerweile sehr kritisch bei allem, was ich als Beurteilung anderer wahrnehme, bei „Lob“, aber auch bei „Ratschlägen“ u.ä.

    Gruß, Thalia

    Hallo Fibonacci,

    willkommen zurück, und vielen Dank dir für die Schilderung, wie dein Rückfall begonnen hat.

    Ich habe auch mal, als ich erst kurz trocken war, von meinem damals noch neuen Chef als „nette Geste“ eine Flasche Wein als Geschenk überreicht bekommen. Zum Glück war ich da so verdattert, dass ich ohne groß zu zögern gesagt habe, dass ich gar keinen Alkohol trinke, und dass sich jemand anders bestimmt mehr darüber freut. Das hat mir in den Jahren seither die ein oder andere blöde Situation erspart, und ich kriege von ihm jetzt stattdessen Olivenöl. :)

    Und nochmal zu Borowiak: das hat doch Carl Friedrich immer empfohlen, oder? ;)

    Viele Grüße und alles Gute weiterhin für den neuen Anfang!

    Thalia

    Hallo Damokles,

    willkommen hier auch von mir. Mein Trinkmuster war zwar ein anderes, aber deine Beschreibung deiner Sucht erinnert mich an einen trockenen Gruppenfreund von mir. Bei dem hat es auch lange gedauert, aber er ist schließlich vor ca. zehn Jahren trocken geworden und ist inzwischen selbst als Gruppenleiter in der Selbsthilfe aktiv.

    Der Austausch hier im Forum hat mir (zusätzlich zu einer realen Selbsthilfegruppe) sehr geholfen, trocken zu bleiben. Bei mir hat es auch mehrere Anläufe gebraucht.

    Hast du schon mal eine Selbsthilfegruppe besucht?

    Und hast du denn hier schon ein bisschen gelesen? Und wenn Lesen was für dich ist, gibt es auch verschiedene Bücher, die helfen können, die eigene Sucht quasi „von außen“ betrachten zu können. Mir hat es jedenfalls geholfen, gerade auch als Rückfallprophylaxe, viel über Alkoholismus zu wissen, und eben nicht nur meine Innenansichten zu kennen sozusagen. Zu verstehen, was in meinem süchtigen Hirn passiert, und dass ich dem eben nicht (mehr) willenlos ausgeliefert bin.

    Am allermeisten hat mit aber tatsächlich der aktive Austausch geholfen, von mir schreiben zu können und von anderen lesen zu können.

    In diesem Sinne wünsche ich dir nach erfolgter Freischaltung einen hilfreichen Austausch.

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Simi,

    ich erinnere mich noch gut an dich und freue mich, dass du den Absprung wieder geschafft hast.

    Wie bist du die erneute Entwöhnung angegangen, und machst du heute etwas anders als früher, um deine Abstinenz zu stabilisieren?

    Bin gespannt, mehr von dir zu lesen.

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Savia,

    nun bist du schon los zum Arzt. Dafür dennoch gute Wünsche noch hinterhergeschickt von mir.

    Wenn mich solche Gefühle überkommen, (der Arztbesuch hätte bei mir ein Auslöser sein können, z.B.), dann versuche ich heute, mich über meine Atmung zu beruhigen. Wenn die Situation es gestattet, lasse ich es auch raus (Schluchzen oder Worte, die meine Gefühle ausdrücken). Habe die Erfahrung gemacht, dass dadurch der innere Druck oft etwas abnimmt. Manchmal spreche ich mir tröstend zu. Ich sage sowas wie „ Ok, es ist ok. Eins nach dem anderen. Keine Angst“ oder sowas, wie wenn ich einem kleinen Kind gut zurede.

    Wenn irgend möglich, spreche ich gegenüber anderen (z.B. durchaus auch mit dem Arzt) viel offener darüber als früher, wenn es mir nicht gut geht. Das hilft gerade bei Schamgefühlen ungemein.

    Über die Sichtbarkeit dieses Forumsbereichs für nicht Registrierte schreibt dir bestimmt noch jemand, der sich besser damit auskennt.

    Viele herzliche Grüße und schreib dann doch mal, wenn du magst, was die Woche so passiert ist.

    Bis später,

    Thalia

    Liebe Savia,

    schön, dass du den Mut aufgebracht hast, hier zu schreiben.

    Ich bin auch knapp über fünfzig und habe auch jahrelang getrunken, bis ich vor ein paar Jahren dann endlich den Absprung geschafft habe.

    Bei mir war es so, dass ich mir sehr sehr lange nicht eingestehen konnte, abhängig zu sein, Alkoholikerin zu sein. Damit verband ich ganz viel Negatives. Außerdem hätte das ja bedeutet, dass ich endgültig dem Alkohol komplett Adieu hätte sagen müssen, und das konnte ich mir lange nicht vorstellen, (klar, dass es ja gerade meine Sucht war, die mir vorgegaukelt hat, ich könnte dauerhaft nicht komplett ohne Alkohol leben …)

    Ich weiß nicht, ob du dich in dem, was ich geschrieben habe, wiederfindest.

    Mir hat es damals jedenfalls sehr geholfen, dass ich Leute kennengelernt habe, zum Beispiel hier im Forum, die (auch) Alkoholiker sind, und ich mich nicht mehr so alleine gefühlt habe mit meinem Problem, und mit meiner Scham.

    Viele Grüße dir und meine Hochachtung für dein schüchternes Hallo!

    Thalia

    P.S. Vielleicht kannst du ja beim nächsten Mal zu einer/m anderen Berater/in gehen, bei dem/der du dich besser öffnen kannst.


    Hallo Risu,

    ich freu mich, von dir zu lesen! Schön, dass du wieder hier bist. :)


    Und ich mach immer mal wieder was Neues, dass gefällt mir am Besten.

    Ist das bei dir auch so, dass du jetzt, trocken, das Gefühl hast, endlich wirklich aktiv dein Leben zu leben und darauf Einfluss nehmen zu können, wohin die Reise heute - oder morgen - geht?

    Für mich ist eine der besten Folgen meiner Trockenheit, dass ich frei bin, zum Beispiel um etwas zu ändern oder etwas Neues auszuprobieren.

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Astrid,

    willkommen, schön, dass du hier bist!

    Ich bin 52, auch Mutter und jetzt seit mehreren Jahren trocken, und ich empfinde den Austausch hier im Forum seit Jahren als sehr hilfreich dabei, am „Thema dranzubleiben“.

    Erzähl doch noch mal was von deinem „Vorfall“, wie kam es dazu? Hat er dir im Nachhinein geholfen, noch etwas zu verändern, so dass deine Trockenheit noch besser abgesichert ist?

    Und hast du ein alkoholfreies Umfeld? Das ist für mich nach wie vor wichtig, dass ich ein alkoholfreies Zuhause habe zum Beispiel.

    Ich freue mich, hier weiter von dir zu lesen und wünsche dir einen gemütlichen Adventssonntag.

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Myo,

    ich hab dir noch gar nicht geschrieben, sah ich gerade - daher noch ein verspätetes Willkommen und schön, dass du dich hier austauschen willst. Und natürlich noch Gratulation zum ersten trockenen Monat!

    Als ich von deiner Antriebslosigkeit gelesen habe, dachte ich spontan, vielleicht ist es auch einfach Erschöpfung. Es ist ja eine große Umstellung für Körper und Seele, die da gerade stattfindet.

    Ich habe auch heutzutage (bin schon einige Jahre trocken) immer mal wieder mit Antriebslosigkeit zu tun, und ich übe mich darin, mich dann einfach auch mal so sein zu lassen. Dann brauche ich das eben einfach mal. Und in dem Moment, wenn ich das akzeptiere, dann gehts mir schon besser damit, und das ist ja das eigentlich Belastende (zumindest bei mir): der Gedanke „eigentlich müsste ich doch …“. Nee. Muss ich jetzt nicht.

    Ich wünsche dir ein gutes Erprobungswochenende. Wie siehst du dem entgegen?

    Herzliche Grüße

    Thalia

    Hallo Mery,

    ich habe deinen Thread auch gelesen und freue mich mit dir über deinen neuen Start in ein trockenes freies Leben!

    Ich hatte beim ersten Mal in meiner SHG auch echt Bammel. Musste mich ein paar Mal am Anfang ganz schön zwingen, hinzugehen, nicht, weil die nicht nett waren (das waren sie), aber weil ich eher introvertiert bin und ich mich unsicher gefühlt habe. Inzwischen gehe ich seit mehreren Jahren einmal wöchentlich zu der Gruppe, und zusätzlich zu dem Forum hier ist das eine ganz tolle Begleitung in meinem trockenen Leben.

    Zu deinem Freund fiel mir noch ein, dass es manchmal für Menschen, auch Freunde, irgendwie eine Hürde ist, über das Thema Alkoholismus zu sprechen. Du hast dich da ja auch erstmal herangetastet, vielleicht ist das einfach noch nicht so leicht für ihn oder er will das noch so ein bisschen verdrängen. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch. Fiel mir nur ein, weil ich das aus meinem Umfeld kenne.

    Dir einen herzlichen Gruß und weiterhin einen guten Austausch hier.

    Thalia

    Hallo Sophia Maria,

    auch von mir willkommen hier, ich bin Anfang 50 und ebenfalls Alkoholikerin, seit einigen Jahren trocken.

    Diese Verzweiflung und den starken Antrieb, etwas zu ändern, kannst du jetzt ja direkt nutzen, um Schritte einzuleiten, bevor in ein oder zwei Wochen wieder die Sucht die Oberhand gewinnt.

    Du hast ja schon einige Tipps hier bekommen. Ich würde noch ergänzen, dass du dich an eine Suchtberatungsstelle bei dir vor Ort wenden kannst. Dort kannst du offen über dein Trinkverhalten sprechen und wirst evtl. auch Ärzte genannt bekommen, die sich mit Alkoholismus auskennen. Tun nämlich nicht alle. Außerdem kannst du dort besprechen, ob und in welcher Form eine Suchttherapie für dich sinnvoll wäre.

    Wenn du etwas so grundlegendes wie dein seit der Jugend eingeschliffenes Verhalten ändern willst, kann eine (sucht)therapeutische Begleitung sinnvoll sein, was meinst du?

    Für mich liest sich dein Leben auch sehr anstrengend, und als Selbständige ist es sicher nicht so leicht, „runterzuschalten“. Aber ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass es doch immer Möglichkeiten für Veränderung gibt, sobald ich realisiere, dass das alternativlos ist, weil das Trinken keine Alternative mehr ist.

    Du schriebst:

    ich schlüpfe in eine Rolle.aber privat bin ich sehr ausgelaugt und introvertiert.

    Dieses „in eine Rolle schlüpfen“ kenne ich von mir auch. Seit ich trocken bin, übe ich, das immer weniger zu tun. Mir stattdessen zu erlauben, so zu sein, wie ich eigentlich bin. Zum Beispiel introvertiert. Und meine Freundschaften haben sich geändert. Ich verbringe jetzt in meiner Freizeit mehr Zeit alleine (was für mich als Mutter auch total wichtig ist), aber meine Freundschaften sind tiefer geworden und sind jetzt Kraftspender statt früher kräftezehrend.

    Ich wünsche dir alles Gute für deinen Start in die Veränderung!

    Herzlichen Gruß

    Thalia

    Hallo Christian,

    Schön, dass du dich hier austauschen willst. Ich bin seit einigen Jahren hier und parallel in einer SHG bei mir vor Ort, und finde, das ergänzt sich sehr gut. Und jetzt, wenn die SHGs teilweise (wieder) nicht in Präsenz stattfinden können, umso besser, dass es den Austausch hier im Forum gibt.

    Wie siehst du so der Adventszeit entgegen? Ist das für dich suchttechnisch eine schwierige Zeit?

    Ich hatte heute auf dem Weg zum Einkaufen erstmals in diesem Jahr den Geruch von Glühwein in der Nase, und das löste Erinnerungen aus. Gute wie schlechte.

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Hanseat,

    nicht das Gleiche weiter tun wie bisher ist ja auch „etwas tun“.

    Wenn hier eine Angehörige (Männer sind mitgemeint) langsam versteht, dass ihre Versuche, „auf das Trinkverhalten einzuwirken“, nicht fruchten werden, und sie sich stattdessen auf sich selbst besinnt, dann folgt daraus vielleicht ein Tun, das zumindest mal der Angehörigen hilft. Dann ist schon einer Person mehr geholfen als vorher. Und der alkoholabhängige Mensch in der Beziehung stolpert durch das Losgelassenwerden vielleicht plötzlich über seine Eigenverantwortung.

    Ansonsten nochmal Gratulation zu deinen 111, 112, 113 .. (?) Tagen in Freiheit.

    Du schriebst, dass du hier in erster Linie für dich schreibst, und ich glaube, das ist genau das, was eine gute Selbsthilfegruppe ausmacht. Schön, dass du hier bist.

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Roman,

    was ich bei dir lese, erinnert mich an mich, gerade auch die sozialen Ängste, die ich mir auch früher auf ein erträgliches Maß kleingetrunken habe.

    Ich hatte auch z.B. vor dem Kindergeburtstag meines Kindes echt „Angst“, also starke psychische Anspannung und innere Fluchtreflexe, gerade in den ersten ein, zwei Jahren nach meinem Trockenwerden.

    Kannst du dir für diesen Kindergeburtstag, der dir da bevorsteht, einen (psychischen) Helfer organisieren (einen Freund oder Freundin, die mit dabei ist)? Das hat mir damals geholfen.

    Ich finde es auch gut (aber meine Bewertung darf dir auch gerne egal sein), dass du dich dieser Prüfung morgen nicht aussetzen willst, sondern zum Arzt gehst.

    Warst du schon einmal bei einer Suchtberatungsstelle? Das kann ich auch empfehlen. Da kannst du Gespräche führen und vielleicht auch eine Suchttherapie beantragen. Dort können sie dir evtl auch SHGs vor Ort empfehlen.

    Naja, und natürlich hat es mir immer geholfen, mich hier im Forum auszutauschen. Seit 2014 bin ich jetzt hier, und ich habe unglaublich viel durch den Austausch mit anderen Alkoholikern und auch Angehörigen hier gelernt. Auch durch das ehrliche Schreiben über mich selbst.

    Ich freue mich jedenfalls, dass du hierher gefunden hast, und ich drück dir für morgen erstmal die Daumen.

    Wir lesen uns!

    Grüße, Thalia

    Alkoholikerin, alleinerziehende Mutter, trocken seit Ende 2013

    Hallo Karamasow,

    Anna Karenina habe ich vor vielen Jahren mal gelesen, ebenso wie Krieg und Frieden.

    An Dostojewski hatte mich mich bisher noch nicht herangetastet, aber nachdem ich neulich im Theater eine tolle Inszenierung von „Der Idiot“ gesehen hatte, habe ich mir das Hörbuch der Brüder heruntergeladen. Es ist ja schon sehr wortreich, daher mein „das schaffe ich auch noch“, aber ich finde es auch spannend und faszinierend.

    „Unter Leuten“ hat mir sehr gut gefallen.

    Ich habe (natürlich?) auch immer mal wieder Momente, zum Glück nicht oft, da will ich einfach „weg“, und da denke ich manchmal daran, dass ich in solcher Situation früher getrunken hätte. Das empfinde ich dann durchaus als hilfreichen Fingerzeig, dass ich mich um mich kümmern muss, damit diese „Schräglage“ kein Dauerzustand wird und das Trinken weiterhin keine Option ist.

    Dir einen guten Start in die Woche.

    Viele Grüße

    Thalia