Beiträge von Carl Friedrich

    Jaaaaaa ich wurde gekündigt, aus betrieblichen Gründen nach 9 Jahren. Ich bin so mega froh.

    Und wenn ein Anwalt noch 'ne nette Abfindung herausholt, hättest Du ggf. die Umzugskosten erwirtschaftet, ohne dass es Dir weh tut. Lass Dich beraten, von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht oder einer Gewerkschaft, sofern Du dort Mitglied sein solltest.


    Alles Gute für die Zukunft, insbesondere für die OP.

    da ich nur am WE zwei Flaschen Sekt getrunken habe. Aber auch das kommt mir jetzt natürlich sehr viel vor.

    Ich soff früher viel größere Mengen und das regelmäßig. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Absprung geschafft hätte, wenn ich immer nur freitags und samstags jeweil 6 Weißbier gesoffen hätte und dann 5 Tage nichts. Dies nur mal ein Vergleichsgröße.


    Es spricht für Dich, dass Du das Problem siehst und jetzt handeln möchtest, da es sich für die Zukunft sicherlich nicht ausschließen lässt, dass Du die Dosis womöglich steigerst. Auch das wäre typisch für einen Alkoholiker, die getrunkenen Mengen und die Anzahl der Trinktage nehmen zu.

    Maeron : Aus Deinen Zeile lese und höre ich nur eins: Die Stimme der Sucht. Dein glänzendes Suchtgedächtnis möchte Dich anscheinend weich kochen und zum Saufen animieren. Wie das endet, weißt Du genau. Ein Alkoholiker wird niemals in der Lage sein, auf Dauer kontrolliert, in Maßen und Zufriedenheit wie ein Normaler was zu trinken.


    Diese Erkenntnis gewann ich im Rahmen meiner Therapie recht schnell. Geholfen haben mir die Schilderungen von Rückfälligen, die meinten, nach längerer Zeit seien sie geheilt und könnten mal wieder 1-2 Drinks (Bier, Wein, Schnaps oder Mischgetränke) konsumieren. Relativ schnell, beim Stabilsten dauerte es ca. 1/2 Jahr, waren alte Schlagzahlen und noch darüber erreicht.

    In unseren Träumen verarbeiten wir unser Leben und dazu gehörten nunmal auch die Jahre des aktiven Alkoholismus dazu.


    Mittlerweile nehme solche gelegentlichen Träume nur noch zur Kenntnis und das war es auch schon. ich habe gelernt, mit ihrem gelegentlichen Auftauchen klar zu kommen. Sie lösen bei mir am nächsten Tag kein Verlangen nach dem Alkohol aus.


    Und danke für Deinen Beitrag. Er zeigt mir, dass ich auch noch in vielen Jahren mit ihnen zu rechnen habe.

    Du bist anwaltlich beraten und hast die nötigen Vorbereitungen für das zukünftige Scheidungsverfahren getroffen.

    Deinem aufgestauten Frust hast Du hier im offenen Bereich des Forums und somit im www freien Lauf gelassen.

    Zur zustellungsbedürftigen Post google mal unter "Zustellung durch Niederlegung" §181 ZPO.

    Auf mich, ich komme von der anderen Seite, wirkst Du emotional überladen, um es vorsichtig auszudrücken.

    Du wärst gut beraten, jetzt selbst mal emotional runter zu kommen.

    Hier im Forum fand ich vor Jahren den guten Rat: "Sorgen Sie dafür, dass es Ihnen gut geht." Dieser Rat gilt selbstverständlich auch für Co-s. Versuch's mal damit. Denn Hass ist ein schlechter Ratgeber und sorgt nur für weitere Eskalation.

    So einen großen Suchtdruck, dass ich jegliche Impulskontrolle verliere, kann ich mir bei mir nicht vorstellen.

    Du hast doch (unbewusst) Dir selbst die Antwort gegeben:

    meine Suchtstimme meldete sich, um die Trinkabstände zu verkürzen und die Trinkmenge zu erhöhen.

    Es ist ein und dieselbe Stimme, die Dich zum Saufen animieren will.


    Steter Tropfen höhlt den Stein, heißt es so schön im Volksmund.


    Unterschätz nicht Dein nach wie vor glänzendes Suchtgedächtnis. Bei mir meldet es sich immer wieder, die Abstände wurden immer größer, auf unterschiedliche Art und Weise. Mal sanft umschmeichelnd, aber auch rabiat und brutal.

    Mein nächstes Ziel ist es Alkoholgeschenke gar nicht mehr anzunehmen, weil es nicht mehr zu mir passt.


    Dann lass Dir schon im Vorhinein die passende Antwort einfallen. Oder mach den möglichen Gebern vorher klar, dass Du keinen Alk mehr trinkst und auch keine Alk-Geschenke wünschst.


    Dann könnte die Frage aufkommen nach dem "Warum"? Dann kanst Du Dir besser jetzt schon überlegen, ob und wen Du einweihst.

    Meine Gefährdung ist, dass ich eines Tages meine Trinkerei klein rede und meiner Stimme Gehör schenke, das doch alles gar nicht so schlimm war und das Aufhören so einfach war, dass ich es jeder Zeit wieder kann.

    Das ist für so manch einen der Rückfallgrund, getoppt noch von dem Gedanken, man sei jetzt so lange trocken, jetzt könne man doch wieder wie ein Normaler etwas trinken. Gerade letzteres habe ich mehrfach von Leuten gehört oder gelesen, die nach mehrjähriger Abstinenz einen Rückfall hatten.


    Erst lässt man die Trockenarbeit schleifen, dann verblassen die Erinnerungen an die Spätphase der Sauferei, im Hirn hat sich später der Gedanke eingenistet, irgendwann ginge doch noch mal was mit dem Stoff, so dass die eigene Abstinenz unter einem späteren Trinkvorbehalt steht.

    Was ich dagegen tue? Mich regelmäßig mit meinem Problem befassen, damit es nicht vor meinem geistigen Auge mehr und mehr in den Hintergrud gedrängt wird. Alein schon durch das Aufrufen dieser Seite halte ich mir selbst einen Spiegel vor und reflektiere es. So wie ich regelmäßig ins Fitnesstudio gehe, so "trainiere" ich hier an meinem Problembereich.

    Kenne mich da super aus. Als ich reduzieren wollte, habe ich mal mein Bier in den Keller gestellt. Du glaubst ja gar nicht, wie flott man fünfmal am Abend in den Keller wetzen kann. War so schlau, gleich im Keller eins auf ex zu ziehen, bevor ich das nächste mit hoch habe. Sonst hätte ich noch öfter rennen müssen.

    Das kenne ich auch von mir. Unten aber gleich 2 Pullen rein, hatte ja schließlich Durst.

    Aber ich will zumindest schauen, warum ich mal in diese Sucht reingerutscht bin.

    Meinem Therapeuten ist dies bei mir nicht gelungen, da es die einzelne und dominante Ursache nicht gab. Mein Abgleiten in die Flasche war das Ergebnis eines multikausalen Geschehens. Mehrere Umstände haben in ihrer Summe zu dem Ergebnis geführt.


    Oder wie es Moderator Hartmut für sich so schön formuliert: "Einfach zu viel getrunken und dann den Absprung nicht geschafft." Das nehme ich auch für mich in Anspruch.

    Ich persönlich denke, dass man aus diesem ganzen Sumpf aus Sucht, anschließender Depression und dem Lebenswandel nur mit sehr viel Wille, Veränderung und gutem Support System (Freunde, Familie, Therapie etc.) rauskommt. Dafür muss man eben was tun, Sei es Sport, Meditation oder "gesunde" Hobbies. In dem Sinne, immer dran bleiben

    Das unterschreibe ich sofort.


    Viel Glück auf Deinem Weg, insbesondere an den Tagen, an denen die eigene Motivation mal nicht so toll ist. Dann findest Du hier rasch Ansprechpartner.

    Kennt das jemand, dass Nüchternheit nicht nur per se Glückseeligkeit verspricht, sondern immer wieder mit (lohnenswertem) Kampf und Zwang verbunden ist?

    Kampf? Nee, wer kämpfen muss, hat noch viel vor sich. Zwang? Meinst Du Saufdruck? Ja, den kenne ich zur Genüge, gerade in den ersten beiden Jahren hatte ich häufig welchen. Die Abstände wurden gottlob immer größer. Wer die ersten Drucksituationen gemeistert hat, merkt schnell, dass so ein Druck nie lange andauert und was dagegen zu tun ist.

    Ist halt keine Grippe und selbst Syphillis dürfte gesellschaftlich akzeptierter sein.

    So ähnliche Gedanken hatte ich in der Anfangszeit auch, wenn auch nicht in Verbindung einer Geschlechtskrankheit. Da spricht die Scham über Dich selbst. Auch das legte sich mit der Zeit. Heute bin ich mit mir und meiner nicht spürbaren Krankheit im Reinen. Es ist halt so wie es ist.

    Aber wann tritt das Gefühl "Trocken seit …" umfänglich ein?

    Was meinst Du? Wann Du das Stadium der zufriedenen Abstinenz erreicht haben wirst? Letzteres ist mehrdeutig. Zufrieden, da trocken oder ein zufriedenes Leben?


    Du hast jahrelang getrunken, der Körper ist relativ schnell entgiftet, sofern Du Dir keine schweren Schäden an den inneren Organen und Nerven angesoffen hast. Aber bis das Hirn wieder normal tickt, das dauerte bei mir auch eine Weile, mehr als eine Handvoll Tage.


    Ich behaupte mal so als Richtschnur pi mal Daumen. Das erste Jahr ist das schwerste, später wird es leichter, auch mental.

    Nimm es geduldig hin, Abstinenz ist eher ein Ultra-Marathonlauf als ein Kurzstreckensprint, um einen kleinen Ausflug in die Welt der leichtathletik zu unternehmen.

    Ich habe zu Hause am Fenstern Bank , Schlumbergera

    Da habe ich doch glatt den Namen einer österreichischen Sektmarke gelesen und verstanden und dachte, seit wann sind die im Blumengeschäft. Ist ja halt ein Alkoholiker- und kein Botanikerforum.


    Nach googlen habe ich es dann geschnallt. Kannte den Namen der Pflanze bislang nicht. An mir ist allerdings auch kein Gärtner verloren gegangen.

    An reinem Heroin stirbst Du nicht. An Kokain ebenfalls nicht. Und auch nicht an reinen anderen harten Drogen.

    Ich habe das mal hierher gezogen. Diese Ansicht teile ich nicht.

    Alles nur eine Frage der Dosis, Stichwort "Goldener Schuss".:wink:

    Aber das ist letztlich hier im Forum nicht entscheident, hier geht's um Alkohol.

    Es gibt für mich keinen einzigen Grund mehr zu trinken. Ich habe ausgetrunken.

    "Ausgetrunken" ist wirklich schön formuliert. Das werde ich mal bei Gelegenheit für mich übernehmen.

    Ich hoffe, das Dein Entschluss auch noch in ein paar Monaten und Jahren Bestand hat und sich nicht irgendwann mal der Gedanke breit macht, es gehe doch nach so langer Zeit noch mal was mit dem Alkohol. Vor diesem Gedanken habe ich Respekt.