Beiträge von Carl Friedrich

    Um was für eine Veranstaltung handelt es sich und wird sie im Wesentlichen durch den gemeinsamen ggf. heftigen Konsum von Alk bestimmt? Falls Ja, solltest Du noch mal in Dich gehen, ob Du Dir das antun willst.


    Falls Du teilnimmst noch 2 Tipps:


    1. Fahr selbst, dann bist Du unabhängig und kannst jederzeit flüchten, falls es brenzelig wird.

    2. Und immer schön in beiden Händen etwas halten, damit Dir nicht irgendwer ein Glas zum gemeinsamen Anstoßen in die Hand
    drücken kann.

    Wir raten im ersten Jahr davon ab.

    Das ist mir zu pauschal. Ich bin nach 5 1/2 Monaten in den Urlaub geflogen. Jedoch nicht in ein Hotel, sondern in eine Apartmentanlage ohne Verpflegung. Die Bude war alkfrei. Ab- und an haben wir selbst gekocht und die restlichen Abende sind wir in unterschiedlichen Restaurants essen gewesen. Saufkneipen wurden konsequent gemieden.


    Das ist alles eine Sache der individuellen Festigung und Vorplanung. Suchtverlangen hatte ich nicht. Ich hatte mir im Vorfeld ausgemalt, wann es mich ereilen könnte, ja und dann kam es nicht. So unterschiedlich können Dinge verlaufen.

    Ein frisch Abstineter, der noch tapsig und unsicher unterwegs ist, hat auf Karnevalsveranstaltungen, Rosenmontagsumzügen, einfach auf alles, was mit Karneval zu tun hat, nichts verloren. So einfach ist es.


    ich bin jetzt bald 10 Jahre dabei, aber ich bin seitdem bei keinem Karnevalsevent mehr gewesen. Warum? Weil Karneval einfach mit dem besonders heftigen Konsum von Alk verbunden ist. So etwas halte ich im Kopf nicht mehr aus und nicht, weil ich gefährdet wäre. Da gehöre ich einfach nicht mehr hin.

    Lasst Euch etwas einfallen, da gibt's mehrere Möglichkeiten von angeblicher Erkrankung bis hin zum totalen Outing, ein Alki zu sein.

    Das war ein fetter Gruß vom Suchtgedächtnis. Da müssen fast alle Neulinge mal durch. Mir schrieb damals ein erfahrener User, dass jede Triggerabwahr mich für die Zukunft stärker macht. Recht hatte er.


    Du hast jetzt selbst erfahren, dass so ein Druck nicht ewig dauert und Du ihn aushalten kannst, auch wenn es Dir schwer fiel. Um diese konkrete Erfahrung bist Du jetzt reicher.


    Mir hat immer geholfen, mich abzulenken und raus in die Natur zu gehen oder das Rad zu schnappen und ordentlich zu kurbeln. Dazu darauf achten, genügend zu essen und zu trinken und zwar viel Wasser. Ist der Magen erst mal gründlich gewässert, verlangte er nicht nach weiterer Flüssigkeit in alkoholischer Form.

    Du liest Dich erfreulicher Weise deutlich strukturierter als zuletzt.


    Ich habe auch jahrelang gesoffen, da war es nicht zu erwarten, dass alles gleich gleich besser und gut wird., nur weil ich die Pulle weggestellt habe.


    Der Ausstieg aus dem aktiven Teil der Trinkerei ist ein Lngstreckenlauf und kein Sprint. Das dauert und fordert viel Geduld.


    Ich habe nächste Woche einen Termin beim Arzt um ein großes Blutbild zu machen

    Richtig so. Vergiss den PSA Wert nicht, der wird leider nicht automatisch überprüft.


    Ich habe auch alles checken lassen. Sprich den Doc mal auf ein Ultraschall aller Organe an, ich lasse das jählich machen.

    Dann bist auch Du im Bilde.

    versuche die saufbrüder links liegen zu lassen.

    Das ist anfangs schwierig und kann zu Nachfragen führen. Leg Dir schon mal etwas im Vorhinein zurecht. Du schuldest den Burschen keinerlei Erklärung oder gar Rechtfertigung.


    Alles Gute und weiterhin viel Geduld. Du bist in die richtige Richtung losgelaufen.

    Dann einen herzlichen Glückwunsch zum ersten Jahr.

    Immerhin sehe ich mich jetzt betr. Abstinenz nicht mehr als Frischling, sondern, um im Tierreich zu bleiben, als Jährling. Und der hat manchmal noch Flausen im Kopf ...

    Das erste Jahr ist das schwerste, jetzt gilt es am Ball zu bleiben. Manche nennen es Trockenarbeit, ich nenne es Training. Abstinenz ist für mich sinnbildlich wie eine Sportart, vernachlässige ich das Training, geht die Form flöten und es wäre für mich der erste Schritt in Richtung Rückfall. Deshalb bin und bleibe ich hier, nicht unbedingt täglich, jedoch regelmäßig. Nur im Urlaub lege ich mal Forumspause ein.


    Weiterhin alles Gute.

    Ich bin seit ca. 15 Jahren nikotinfrei. Ich hatte einfach die Schnauze gestrichen voll, um es einfach mal salopp zu formulieren. Es ist mir dasmals sehr leicht gefallen.


    Als ich die dämliche Quslmerei einstellte, ging ich davon aus, dass ich eines Tages das Saufen genau so leicht aufgeben könne, das erwies sich als fataler Irrtum. Meine Erkenntnis lautet: Die einzelnen Süchte haben zwar Ähnlichkeiten, sind jedoch zu verschieden, um von der einen auf die andere schlussfolgern zu können.


    Das Einzige was ich meiner Frau, die zum Glück nach jahrzehntelanger Qualmerei endlich frei von dem Dreck ist, mit auf den Weg geben konnte, wie ich Saufdruck ins Lerre laufen lasse. Daraus konnte sie etwas ableiten und für sich verwenden, nämlich Ablenken, Ortswechsel und Befassen mit Tätigkeiten, die Freude machen und der Druck ist nach einer Weile verschwunden.

    Daher Bono, bleib beim Nichtrauchen, es ist besser für alle.

    Erfolge werden halt gerne begossen, Misserfolge runtergespült, das weiß auch Dein glänzend funktionierendes Suchtgedächtnis. Da ist noch eine Verknüpfung zwischen dem Ereignis(Erfolg/Misserfolg) und dem Griff zur Flasche. Diese gilt es aufzulösen, den ersten wichtigen Schritt dazu hast Du heute getan.

    Das Suchtgedächtnis funktioniert wie eine alte Software, die sich nicht deinstallieren, sondern nur überschreiben lässt. Und dann zuckt es halt ab- und an, insbesondere, wenn Du in Situtationen kommst, die früher mit einem Griff zur Flasche verbunden waren.


    So wurde es mir seinerzeit und recht anschaulich erklärt. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen, mir hat es geholfen.

    Wenn ich mich dagegen schon im Vorhinein auf mögliche Trinkgedanken vorbereitet hatte, blieben derartige Trinkgelüste meist aus. Daher sage ich immer: "Gute Vorbereitung ist die halbe Miete." Jedoch lässt sich nicht alles im Vorfeld checken und dann gilt es, ins Notfallprogramm zu schalten.


    Mein bewährtes Notfallprogramm, das ich mir zurecht gelegt habe, ist hier vermerkt: Strategien gegen Suchtdruck.

    Ich bin von Deinen Ausführungen etwas überrascht:

    aber ich weiß nunmal besser über meine Ärzte bescheid und brauche von denen keine anderen Gifte, es sind einfach nur edit !

    Die Wortwahl ist nicht nur bedenklich, sondern schlichtweg eine strafbare Beleidigung (§185 StGB). Dies nur mal so am Rande. Wird die Diktion beibehalten, dürfte es einen reichlich sonderbaren Austausch mit Dir geben. Bin mal gespannt, wem Du als nächsten einen überbrätst. Ich kann Dir nur anraten, Dich verbal zu mäßigen.

    Bei uns ist immer noch Alkohol im Haus und das macht mir wirklich nichts aus, bloß vorher haben meine Hände gezittert das es nicht mehr schön war.

    Na ja, dann hast Du wohl gezittert, weil Dir kalt war.

    es verändert sich viel, wenn ein Partner keinen Alkohol mehr trinkt.

    Das ist zutreffend, insbesondere wenn der Partner dem Aussteiger aus der Sucht etwas vortrinkt, wird es eine gewaltige Aufgabe.

    Hast Du es mal Kontakt mit der Suchtberatung aufgenommen?

    Die Abstinenz ist ein Prozess und bedarf ständiger Aufmerksamkeit.

    In den ersten beiden Jahren sicherlich. Dann hatte sich bei mir die Abstinenz eingeschliffen und ich wusste, was ich kann und was ich besser meide. Mittlerweile bin ich routiniert unterwegs und muss nicht ständig scannen, wo Gefahren lauern könnten.

    Ich halte noch mal fest, was ich nicht nur in meiner Therapie gelernt habe: Ein gewissen Abstand zum Alkohol und zu heftig trinkenden Leuten halten. Wenn dann noch der Gedanke aus dem Hirn verbannt werden kann, irgendwann gehe doch noch mal was mit dem Alkohol, ich nenne es einen geheimen Trinkvorbehalt, dann ist das schon ein richtig gutes Stück auf dem Weg in eine dauerhafte Abstinenz.

    Na ja, meine Erinnerungen an solche Veranstaltungen liegen schon mehrere Jahrzehnte zurück, aber niemand dürfte zur Teilnahme an so was gezwungen werden, ganz abgeshen von der mangelnden Hygiene und dem erheblichen Ansteckunsrisiko in der momentanen Erkältungszeit.


    Du siehst, Du durftest wieder etwas dazu lernen. Die Erfahrenen hier wissen, warum sie keine Surrogate zum Alk anrühren. Sie sind halt zu nahe am Original dran. Dann setzt das Kopfkino ein.


    Ich gehe mal davon aus, Du hast Dich im Vorfeld nicht auf möglichen Suchtdruck vorbereitet und wurdest dann kalt erwischt.

    OK, ist ja letztlich gut gegangen und Du bist um eine wertvolle eigene Erfahrung reicher.


    Ich habe imm ersten Jahr noch leichtsinnigere Verhaltensweisen ausgetestet, die ich jetzt hier besser nicht erwähne, damit sie keiner nachahmt, getreu dem Motto: Wenn CF das ab kann, dann gelingt es mir erst recht."


    Schönes WE.

    Noch eine kleine Ergänzung zu meinem morgigen dreißigsten abstinenten Tag. Ich habe mal gehört das nach dreißig Tagen das schlimmste vorüber ist.

    Das mag vielleicht auf den einen oder anderen zutreffen, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das erste Jahr das schwerste ist. Nach einem Jahr war ich aus dem Gröbsten raus, das heißt nicht, dass ich danach keinen Suchtdruck mehr hatte und alles ein Kinderspiel war.

    Übrigens: Den schwersten Druck hatte ich nach rund 3 Monaten, da hatte es mich an einem schönen Sommernachmittag heftigst über mehrere Stunden durchgeschüttelt. Ähnlich schweren Druck hatte ich nach ca. 5 1/2 Jahren noch mal, aber nicht so intensiv und lange.

    Von einer 30 Tage Regel habe ich noch nie gehört. Ich bin seit mehr als 9 1/2 jahren clean.

    Mir gab mal ein erfahrener User damals mit auf den Weg: "Jede Triggerabwehr macht dich für die Zukunft stärker."

    Das stimmt. Der Erfolg bestätigt, dass so ein Druck letztlich auszuhalten ist und nicht ewig andauert.

    Weiterhin viel Erfolg.

    „Wenn es mir schlecht geht, gehe ich in meine Selbsthilfegruppe. Wenn es mir gut geht, renne ich dorthin.“

    Der dahinter stehende Sinn trifft zu.


    Im Prinzip sind wir wie Sportler, die sind nur solange welche, wie sie auch trainieren. ich trainiere regelmäßig im Fitnesstudio und hier. Warum? Damit ich mir mit Aufrufen der Seite immer wieder mein Problem vor Augen halte und es nicht aus dem Blick verliere.


    Ein Suchtmediziner gab mir am Ende meiner ambulanten Therapie mit auf den Weg: "Der ersten Schritt in Richtung Rückfall wird gemacht, wenn sich der Betreffende nicht mehr regelmäßig mit seinem Thema befasst."


    Recht hat er. Sonst käme ich irgendwann womöglich auf die dämliche Idee, ich sei geheilt und könne jetzt mal wie ein Normaler doch mal ein Glas trinken. Das wäre fatal, denn genau das kann ich nicht und werde ich auch niemals können. Damit ich das nicht vergesse, bin ich hier.

    Ich hatte keine andere Wahl.

    Doch! Du hättest prima woanders hinschauen können. Es waren doch genug Leute da, denen Du zuschauen konntest, wer sie sind, wie sie aussehen, wie sie sich geben, was sie einkaufen, wie sie bezahlen (Karte, Handy, cash)....


    Warum hast Du das Zeug angestarrt? Wolltest Du Dir was beweisen, wie gefestigt Du bist. So eine Nummer kann nachwirken.

    Ich kann nur raten, demnächst mal den Blick in andere Richtungen zu lenken.


    Mir ist mal passiert, dass ich an so einer Kasse plötzlich Wodka- und Ouzopullen erblickte und spontan hatte ich den Geschmack von dem Zeug im Mund. Da war ich schon mehrere Jahre abstinent.

    Selbst wenn ich früher mal keinen Wein hatte, habe ich nicht auf Bier zurückgegriffen um mein Level zu bekommen. Bier ist etwas was ich nicht haben muss, von daher ist das kein Thema für mich.

    Da bin selbst ich, der nicht so streng unterwegs ist wie viele andere hier, etwas überrascht. Der Wein und Sekt meiner Frau -sie trinkt nur sehr wenig- war mir immer wurscht. Aber ich käme niemals auf die Idee, mir sog. alkoholfreien, zumeist jedoch alkoholarmen Wein oder Sekt zu kaufen, um ein Alternativgetränk für mich oder zum Anstoßen zu haben. Ich weiß nicht mal ansatzweise, was ich mit dem Gesöff anfangen soll.


    Wenn Du mich fragst, was das beste Getränk der Welt ist, dann gibt's die einfache Antwort: "Wasser". Wir haben immer kistenweise daheim, allerdings von der besseren Sorte, da auch Wasser sehr unterschiedlich schmeckt. Daher hat der Wassersommelier durchaus seine Berechtigung.


    Kleiner Tipp: Schnibbel doch mal Minzblätter, Ingwerscheiben und etwas Zitrone/Limone dran, dann hat es einen ganz anderen Geschmack.


    Du wärst m.E. gut beraten, diese Idee noch mal kritisch zu beleuchten.