Beiträge von Carl Friedrich

    Hallo Pascal!

    Dich hier einzubringen ist der erste und absolut richtige Schritt, die anlässlich der Entgiftung gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen. Ich hoffe, Du bist trocken geblieben?

    Dein Arzt weiß Bescheid? Ein gründlicher Gesundheits-Check incl. großem Blutbild wäre anzuraten.

    Hast Du schon Kontakt mit der Suchtberatung? Gerade am Anfang können dir die Berater eine zusätzliche Stütze und Absicherung sein. Da kann dann auch geklärt werden, ob ggf. zusätzlich eine Therapie in Betracht kommt.

    Ansonsten studier unbedingt die hiesigen GRUNDBAUSTEINE und halt dich an die Ratschläge der erfahrenen Langzeittrockenen, die wissen, wie es geht.

    Viel Erfolg wünscht Carl Friedrich

    Hallo!

    Du drückst dich leider sehr kurz und ziemlich unklar aus. Warum sollen die Ehe, Familie, Haus und Hof gefährdet sein, wenn man abstinent lebt. Das macht nur Sinn, wenn alle um dich herum notorische Kampftrinker sind und daher selbst ein Fall für eine Entziehungskur wären. Normalerweise profitiert doch die ganze Familie, wenn der/die Kranke endlich den Weg aus der Sucht findet und ihn konsequent beschreitet.

    Und ein Geheimnis dürfte deine Krankheit nun wirklich nicht sein. Die haben alle aus deiner unmittelbaren Umgebung mitbekommen, zumal Du ja bereits in einer LZT warst. Gerade in einer Therapie werden solche Punkte doch angesprochen.

    Ich verstehe aber, dass man hier im offenen Bereich, der für jedermann einsehbar ist, nicht ins Detail gehen möchte, um nicht erkannt zu werden.
    Dann wechsel doch in den geschlossenen Bereich, da geht es freier und detaillierter zu. Die Kosten sind überschaubar und deine Intimsphäre bleibt gewahrt.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Moni!

    Was heißt das, alles aufgeben, nur um trocken zu bleiben? Wen willst Du nicht verlieren? Alte Saufkumpane? Die kann man in der Tat links liegen lassen, um sich nicht in Gefahr zu bringen, es sei denn sie möchten mit dir gemeinsam den Weg in die Abstinenz antreten.

    Deine Denkweise entspricht noch sehr einem nassen Alki. Du denkst in Kategorien "aufgeben"=Verlust an Lebensqualität. Das ist einerseits nachvollziehbar, ist aber andererseits im Ergebnis völliger Quatsch. Ich habe nichts aufgeben müssen, nur die Kontakte zu Schluckspechten. Und die vermisse ich nun wirklich nicht. Wenn das gemeinsame Bindeglied ausschließlich der Alkohol ist, fehlt dir anschließend nichts. Im Laufe der Zeit gewinnst Du eine völlig andere Sicht der Dinge, deine Trockenheit und mit ihr einhergehend die persönliche Zufriedenheit nehmen deutlich zu, so dass sie als neu gewonnene und unbedingt zu verteidigende Lebensqualität absolut im Vordergrund steht.

    I.Ü. verweise auch ich nochmals auf die GRUNDBAUSTEINE dieses Forums. Lies sie, verinnerliche sie und handle nach ihnen.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Moni!

    Der gerade Weg hat sich noch in dem meisten Dingen des Lebens als der schnellste und effektivste herausgestellt. Man darf sich nur nicht von anderen am Wegesrand verrückt machen lassen. Man muss einfach sein Ding konsequent durchziehen. Gerade am Anfang der Tocknungsphase ist der Blick noch reichlich getrübt. Da sollte man auf die erfahrenen Mitglieder und ggf. Therapeuten hören. Die wissen, wie es geht.

    Gruß Carl Friedrich

    Aha und die besagte Dame ist eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet?

    Lass dich nicht verrückt machen und arbeite in Ruhe weiter an dir.

    Hast Du mal an Bücher gedacht? Ein paar wirklich brauchbare gibt es. Für den Anfang: "Lieber schlau als blau" und "Alk".

    Und tue uns allen hier bitte einen Gefallen und ändere deinen Nick-Namen, der geht gar nicht.

    Gruß Carl Friedrich

    Da setze ich mal fort:

    10 Monate auf den Tag genau trocken.

    Ich merke deutlich, wie richtig es war, die ambulante Therapie vor gut 3 Wochen auslaufen zu lassen. Ich war der dortigen Gruppe schlichtweg entwachsen.

    Jetzt habe ich die ersten 3 Treffen mit meiner SHG vor Ort hinter mir. Die Teilnehmer sind sehr erfahren in ihrer Trockenheit. Das merkt man sofort. Auch sie verfahren nach der hier praktizierten Risikominimierung.

    Einigkeit besteht, dass man sich ein Leben lang mit unserer Krankheit beschäftigen muss. Einige der Teilnehmer, die schon man rückfällig geworden sind, berichteten übereinstimmend, dass die Krankheit vor den Rückfällen allmählich aus dem Blick geriet und schon fraß sich das Suchtgedächtnis langsam aber sicher durch das Denken und Fühlen. Dann hieß es, ja jetzt bist Du so lange trocken, jetzt kannst Du doch mal ganz moderat 1-2 Bierchen schlürfen. Der weitere Gang war dann ja klar.

    Mir tut die SHG vor Ort gut. Sie ergänzt sich prima mit diesem Forum und ich kann so eine Doppelabsicherung gerade nach Beendigung einer Therapiemaßnahme nur empfehlen.

    Gerade den Neuanfängern hier möchte ich Mut zusprechen. Auch euer Weg wird gelingen, wenn Ihr konsequent das umsetzt, was Ihr hier und/oder im Rahmen von Therapie und SHG erlernt und bloß nicht dem Gedanken verfallt, irgendwann könnt Ihr doch mal wieder ein kleines Gläschen probieren. Das könnt Ihr genauso wenig wie ich.

    Ich werde auch hier im offenen Teil des Forums in regelmäßigen Abständen weiter berichten, wie es mir so weiter ergeht.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Marnie!

    Herzlich willkommen. Eine weise Entscheidung, etwas gegen unsere gemeinsame Krankheit zu tun.

    Schau dich erst mal in aller Ruhe um. Wichtig sind die sog. Grundbausteine, die Du in aller Ruhe studieren solltest.

    Deiner Ausführungen entnehme ich, dass Du schon in Eigenregie tätig geworden bist, siehe Suchtberatung und dem morgigen Gang zum Hausarzt zwecks Entgiftung. Für die Entgiftung gibt es mehrere Möglichkeiten, auch ambulant.

    Den weiteren Weg besprich mit dem Suchttherapeuten und deinem Arzt, insbesondere die Frage, ob nach der Entgiftung eine ambulante oder gar stationäre Therapie neben diesem Forum und einer evt. SHG nötig und erforderlich ist.

    Mein Rat: Schau dir möglichst viel von den alten Häsinnen und Hasen hier ab. Die wissen, wie es geht, sonst wären sie noch nicht so lange trocken. An deren Ratschlägen ist wirklich was dran, das kann ich ausdrücklich bestätigen.

    Für dein weiteres Vorhaben wünsche ich viel Ausdauer und Glück.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo atze!

    Abstinenz ist unser Lebensmotto, daher sind die Nieren im grünen Bereich.

    Und keine Angst vor der Darmspiegelung. Ich habe eine im letzten Sommer machen lassen, als ich mich nach all der Sauferei habe gründlich durchchecken lassen. Aber lass sie unbedingt in einem Krankenhaus und nicht ambulant machen. Falles es, was eher unwahrscheinlich ist, zu Komplikationen kommen sollte, ist man im KH besser aufgehoben, was die Akutbehandlung anbelangt.

    Zu einer Magenspiegelung habe ich keine eigenen Erfahrungswerte. Mein Ultraschall zeigt keine Auffälligkeiten.

    Weiterhin viel Glück wünscht Carl Friedrich

    Hallo!

    Was sagt dein Arzt zu deiner wohl verschleppten Erkältung (Nebenhöhlenentzündung)?

    Sport ist z. Zt. eh verboten. Sport auf so eine Erkrankung kann zu gefährlichen Komplikationen führen, z.B. Herzmuskelentzündungen.

    Wenn die Erkrankung partout nicht verschwinden will, würde ich noch mal den Doc konsultieren. Evt. brauchst Du ein Antibiotikum. Daher würde ich an deiner Stelle zeitnah und noch vor dem Wochenende zum Arzt gehen.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Ich kann mich Martin nur anschließen. Wer von meiner Krankheit erfährt, ist ausschließlich meine Sache. Gott sei dank ist meine Familie da genau so gestrickt wie ich und bindet nicht Dritten unaufgefordert Dinge, genauer intime Erkrankungen, auf die Nase, die sie nichts angehen.

    Aber das muss jeder für sich selbst beurteilen. Vielleicht gefällt es ja auch dem jeweils Betroffenen, wer weiß.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Martin hat schon Recht.

    Du gehst auf 2 riskante Veranstaltungen. Muss das jetzt sein? Die kann man auch beide canceln, um einfach mal Ruhe einkehren zu lassen. Lies mal die Grundbausteine. Es geht bei unserer Erkrankung um uns, also auch um Dich. Der Rest wie Freunde und die angeheiratete Verwandschaft sind da nachrangig, so meine bescheidene Meinung. Ich bin zu Beginn, so gut es eben ging, allen Risiken aus dem Weg gegangen und versuche immer noch sie zu meiden. Solche Termine sind doch stets dadurch gekennzeichnet, das andere Teilnehmer mehr oder wenig heftig dem Alkohol zusprechen und das kann den Suchtdruck so stark auslösen, dass Du wieder in Versuchung kommst, mal 1-2 Gläschen probieren zu können.

    Gruß Carl Friedrich

    Das ist eine ausweichende Antwort. Heute nicht, heißt für mich gestern und vorgestern und vor-vorgestern schon.
    Dann steht für Dich das Thema Entgiftung auf der Tagesordnung und zwar sehr weit oben. Und auf die Ausführungen hier zum kalten Entzug darf ich nachdrücklich hinweisen.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Absprung am Freitag bei mir: Der erste Freitag war heftig, da ich, so unbedarft ich damals war, einen Getränkeladen aufsuchte, um Wasser zu kaufen, da wir keines mehr hatten. Das war natürlich der komplett falsche Tag und zudem ein Markt, indem ich auch früher und nicht zu knapp Alkohol gekauft habe. Der Blick fiel trotz gegenteiliger Absicht natürlich sofort auf die Bierkisten und die Sonderangebote. Es ging dann strammen Schrittes zu den Wässern, ein paar Kisten auf die Karre gewuchtet und qua Umweg, um bloß nicht wieder in die Nähe des Bieres zu kommen, zur Kasse. Der Puls war erhöht, der Blutdruck sicherlich auch. Draußen im Auto setzte ich mich erst mal ein paar Minuten rein, um runter zu kommen.

    Anschließend fasste ich den Entschluss, demnächst die Frau mitzunehmen. Ferner deckte ich mich dann in den nächsten Wochen primär in der Nähe meiner Arbeit ein, wo ich früher nie gekauft habe.

    Ansonsten hatte ich einfach eine bessere Jahreszeit ausgesucht, den Mai. Es ist abends lange hell und das zumeist bei angenehmen Temperaturen, so dass ich viele Fahrradtouren gemacht habe. Der Sport hat mir geholfen. Dazu die Beschäftigung mit unserer Krankheit. Gerade in den ersten Monaten habe ich Fachliteratur förmlich verschlungen und fast alle Werke 2x gelesen, damit es besser hängen bleibt. Auch war ich damals schon in der Vorgruppe nebst Einzelterminen, die mir beide bereits geholfen haben. Ich war einfach topmotiviert und bin dreigleisig gefahren:
    1. Literatur
    2. Dieses Forum
    3. Therapie

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Du dürftest eigentlich genau wissen, wo Du stehst. Nämlich allein auf Deinen Beinen. Die "Sauftruppe" quer durch die Republik kannst Du abschreiben, sofern Du ernsthaft abstinent leben möchtest, es sei denn Einzelne würden Deinen alkoholfreien Weg mitgehen wollen. Das bedeutet, Du kannst Dich outen und mal die Reaktionen abwarten.

    Bei mir war anfangs auch der Freitag kritisch, denn da ging es in den letzten Jahren richtig los. Unter der Woche mäßig, um im Job nicht aufzufallen, dann aber Freitag und Samstag um so heftiger. Nachmittags wurde erst mal der Getränkemarkt aufgesucht, nachdem vorher die Sonderangebote gecheckt wurden.

    Aber nach ein paar Freitagen kommt auch eine andere Struktur rein. Dennoch erwische ich mich ab und an freitags bei alkoholischen Gedanken, die jedoch rasch verworfen werden.

    Der Vorschlag SHG am Freitag ist wirklich gut, bei uns tagen da immer die Anonymen Alkoholiker. Schau doch mal, wer bei Euch dann aktiv ist.

    Alternativ: Mach doch am Freitag andere Dinge, wie Sport oder besuch einen Kurs der Volkshochschule und schon bist Du so abgelenkt, dass der Tag nicht mehr als Startschuss für heftiges Saufen gesehen wird.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Kneipen sind für uns der falsche Ort. Wie heißt es so schön, der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Die Nummer mag 10xgut gehen, beim 11ten Mal erwischt es einen womöglich.

    Ich schaue nur sky. Das Abo ist billiger, als 2-3x pro Monat in die Fußballkneipe zu pilgern.

    Für mich genießt meine Abstinenz neben meiner Familie oberste Priorität. Allen möglichen Verführungssituationen, die das Suchtgedächtnis Kapriolen schlagen lassen können, wird konsequent aus dem Weg gegangen.

    Mit der Zeit hat es sich ergeben, dass mich keine 10 Pferde mehr in eine reine Kneipe rein kriegen. Mittlerweile habe ich gegen sie so etwas wie eine innere Abneigung entwickelt. Ich kann den Geruch nicht mehr ertragen, die Leute nicht und deren alkoholgeschwängertes Gelaber.

    Einzig in der Sauna, die ich regelmäßig aufsuche, stelle ich mich schon mal im Gastro-Bereich an die Theke und trinke dort Kaffee, Cola und Apfelschorle. Die Anzahl der Alk-Trinker ist dort auch deutlich niedriger, als in einer "normalen" Kneipe. In "meiner" Sauna liegt sie weit unter 50%. Allerdings bin ich immer nur nachmittags bis zum frühen Abend dort. Abends mag es sich dort ggf. anders verhalten. Nur bei den ersten Malen kamen Gedanken des Inhalts auf: "Jetzt ein Weißbier", aber das hat sich schnell gelegt. Ich hatte stets meine Frau zur Absicherung dabei, bei der ich im Wort stehe. Es ist zwar nicht ihre Aufgabe, auf mich aufzupassen, aber ihre bloße Anwesenheit reichte zu meiner Unterstützung aus.

    Mit der Zeit stellt man zudem fest, dass der Kontakt zu "trinkenden" Bekannten/Freunden nachlässt. Ich prognostiziere mal, in 2-3 Jahren ist er gar nicht mehr vorhanden. Nichts wird mehr so sein, wie es mal war. Es ist anders, für mich schöner und qualitativ besser. Man ist auch wesentlich offener gegenüber neuen Leuten und Dingen. Während es früher darum ging, Gleichgesinnte zum gemeinsam Konsum zu finden, ist jetzt der Blinkwinkel wesentlich weiter.

    Gruß Carl Friedrich

    Jetzt ergänze ich auch mal im offenen Teil.

    Meine Therapie habe ich heute regulär abgeschlossen. Man sieht mich auf einem guten Weg. Dies mal als Hinweis an diejenigen, die noch in den Anfängen stecken. Bleibt strebsam und verfolgt beharrlich Euer erklärtes Ziel der Trockenheit. Es ist zu schaffen. Haltet Euch an die wirklich fundierten und zutreffenden Ratschläge der Langzeittrockenen hier. Dazu Grundbausteine konsequent umsetzen und einen Kurs der Risikominimierung fahren. Das ist dann schon die halbe Miete.

    Nach Therapieende werde ich mich nächste Woche begleitend zu diesem Forum in einer SHG vorstellen, um zur besseren Absicherung zweigleisig zu fahren. Die kontaktierte Gruppe hat sich vor ein paar Jahren aus der auch von mir absolvierten Therapie entwickelt. Mal schauen, wie das so anläuft.

    Ich werde weiter berichten.

    Gruß Carl Friedrich