Meine Geschichte - 20 Jahre dreifach Sucht - Es langt!

  • Hallo,

    auch von mir noch ein spätes Herzlich Willkommen hier bei uns. Ich habe deinen Faden gelesen und will dich erstmal beglückwünschen, dass du ein alkoholfreies Weihnachten erlebt hast.

    Zumal es offenbar auch nicht so ganz mit deinen Vorstellungen eines schönen Familienfestes übereinstimmte. Finde ich gut, dass du dennoch den Alkohol nicht als eine Option genutzt hast, "auszubrechen".

    Bist du noch in Kontakt mit der Suchtberatungsstelle?
    Für mich liest sich dein Thread und auch dein gestriger Beitrag so, dass ich denke, eine tiefergreifende Änderung muss her.
    Ich mag immer nicht so gerne "herumpsychologisieren", das sollte ich mal lieber den Profis überlassen, aber mir scheint, du hast noch nicht so richtig einen Weg gefunden, deine Interessen in gesunder Weise zu vertreten. Und dann kommt sowas dabei raus wie "Ich geh jetzt 'einen' trinken" oder "Ich geh jetzt fremd."
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine ambulante Therapie, die du über (d)eine Suchtberatungsstelle beantragen kannst, hilfreich sein könnte.

    Noch eine Idee: Hast du deinen Thread mal wieder von Anfang an gelesen? Das ist auch manchmal hilfreich, um eigene Muster zu erkennen und leichter aus ihnen ausbrechen zu können.

    Was hast du heute vor? Etwas, das dir Spaß macht?

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Thalia,

    ja ich denke z.Z. über eine Therapie nach, ich weiß jedoch nur wirklich nicht, wie diese zeitlich in den Alltag integriert werden soll? Ich sehe wieder, wie viel Zeit dann woanders fehlt! Klar besser als rückfällig werden! Aber am besten wäre trocken bleiben und woanders auch weiterkommen... Ein Irglaube?

    "Was hast du heute vor? Etwas, das dir Spaß macht?"
    Schön wär es. Ich hab jetzt zwar kurz für mich, aber später rufen wieder die Kids.

    Ich hab kein Verein, Ehrenamt oder sonstiges, was vielleicht optional und für kurze Zeit streichbar wäre, nur Job, Familie und bald Wohnungsrenovierung, das frist mich aber schon komplett auf!

    Bzgl. Therapie habe ich ausserdem wirklich vor dem Scenario "eine tiefergreifende Änderung" Angst! Wie sollte die aussehen, ich bin keine 20 mehr und kann nicht mal eben z.B. ein halbes Jahr Backpacking mit Selbstfindung machen!
    Ich hab eine scheiss Verantwortung und weiß, dass meine Familie ohne mich nicht dauerhaft klarkommt!

  • Vielen Dank übrigens für deine gutgemeinten
    Ratschläge! Das habe ich bei meinem Rumgejammer ganz vergessen zu sagen. Bin Dyndamit und werde jetzt seit langem mal laufen... Zwar keine Lust, aber das muss jetzt sein.

    Bin zwar chronisch unzufrieden, aber immerhin habe ich nicht getrunken!

  • Hallo Alkoholkrank,

    ja, mit Ratschlägen ist das so ne Sache, ich weiß...

    Ich lese bei dir, wie sehr du dich unter Druck fühlst. Job, Haus Familie. Die Familie kommt "nicht ohne dich aus".
    Wenn du trinkst, muss sie das aber. Oder?
    Und der Druck, den du spürst, hat dich in der Vergangenheit immer wieder zum Rückfall getrieben, um ihn wenigstens mal eine Zeitlang nicht mehr zu spüren, oder?
    Merkst du, dass die Rechnung so nicht aufgeht?

    Mit tiefgreifender Veränderung meine ich in erster Linie, dass du (wieder?) lernst, dein Leben zu genießen. Da geht's (mir) nicht um äußerliche Auszeiten oder Aussteigerszenarien, sondern darum, mit Hilfe von außen (vielleicht ein Therapeut) Wege und Möglichkeiten in dir zu finden, dir wieder die Regie über dein eigenes Leben zurückzuerobern.

    Jetzt fühlst du dich fremdbestimmt (Job, Haus, Familie) und das vermeintlich einzige, was du bestimmst, ist deine (alkoholische) Auszeit. Das ist jedoch ein Trugschluss. Durch die Abstinenz und die Beschäftigung mit dir selbst in der Abstinenz kannst du dir dein Leben zurückerobern.

    Auch diese Gedanken von mir sind wieder gut gemeint.

    Viele Grüße
    Thalia
    (Die selber mehrere Jahre gebraucht hat, um das große "DAS GEHT NICHT" zu überwinden)

  • Hallo Forum, hallo Thalia,

    ich habe mich zuletzt etwas rargemacht, nur noch gelegentlich, wenn ich von Gleichgesinnten hören wollte und einen schlechten Moment hatte, passiv mitgelesen, aber leider nichts mehr aktiv geschrieben. Und Dir Thalia nicht mehr geantwortet, obwohl ich mich immer über Antworten freue, weil ich selbst nicht wusste, wie ich nun weiter vorgehen will und nicht irgendwelche Versprechen hier machen wollte, die dann doch nicht in Angriff genommen werden.

    Ich war zu Beginn meiner Abstinenz erstmals auf Entgiftung in einer Klinik. Neben der Anmeldung hier im Forum, indem ich vor meinem letzten Rückfall schon mal passiv mitgelesen hatte, habe ich mich über regionale SHG informiert und auch eine besucht. Dort waren alle nett, offen und haben mich freundlich aufgenommen. Wollte mir dann prophylaktisch nochmal weitere anschauen, wozu es bisher noch nicht kam, weil ich mich nämlich kurz später bei einer Suchtberatung vorstellig gemacht habe und dort dann erstmal aktiv weitermachen wollte.
    Nach ein paar Wochen abwarten, nahm ich an einer Motivationsrunde mit mehreren Terminen teil. Interessant und sehr hilfreich wie sich völlig fremde Menschen binnen kürzester Zeit über ein Thema austauschen, über welches sie mit Ihren vertrautesten Mitmenschen vor Scham nicht reden wollen. In der Gruppe hätte ich am Ende gerne noch ein paar Termine weitergemacht, aber die war dann rum.
    Mein Vorhaben war eigentlich von Beginn an eine ambulante Therapie, nie eine stationäre, der das o.g. immer voraus geht. Ich wollte eher langfristig etwas Feedback bei meiner Lebensumstellung haben. Dann wenn ich es brauche jemanden zu Austausch haben. Anstelle 2 oder 3 Monate die Sicherheit einer stationären Klinik, die dann von heute auf morgen weg ist! Die Crux einer erfolgreichen Abstinenz und irgendwann eines trockenen Lebens ist wohl eher die Aufrechterhaltung als das Aufhören!

    Dann habe ich aber erfahren, welches zeitliche Volumen eine solche Therapie mit sich bringt und auch, dass es keine Einzeltherapie ist, sondern weiterhin "einfach" nur Gesprächsgruppen (soll nicht abmildert klingen, bringt auch viel).
    Ich denke ich habe in der letzten Zeit schon, im Vergleich zu zuvor, schon viel über mich gelernt, aber gerade eine Einzeltherapie mit einer mir sympathischen und vertrauensvollen Person hätte mir vielleicht zudem noch etwas gebracht. Einmal wöchentlich am Feierabend ein persönliches Gespräch mit einem der Gruppenleiter hätte ich sehr gerne fortgeführt.
    So aber sehe ich pauschal keinen so großen Mehrwert mehr gegenüber einer realen SHG. Für eine ambulante Therapie spricht natürlich die professionell ausgebildete Leitung gegenüber einer SHG, wobei das ja auch nicht immer was heißen muss! Die Leitung einer SHG ist ja meist (oder immer?) selbst ein Ex und weiß von daher aus Erfahrungen am eigenen Leib besser über was sie redet. Ich will jetzt hier aber auch keine Diskussion „Therapie vs. SHG“ eröffnen.
    Erst wollte ich eine solche Therapie machen und dann eine SHG ggf. noch nachlegen. Wenn die Therapie nur einmal pro Woche wäre, dafür auch gerne doppelt so lange, könnte ich es mir ja noch vorstellen, aber so mit jeweils Hin- und Rückweg kann ich es mir irgendwie nicht mehr nur als Hilfe, sondern eher als zusätzlichen Ballast vorstellen! (Keine Frage, wenn eine Teilnahme nie mehr Rückfall und eine Nichtteilnahme mein Scheitern bedeuten würde, wäre es natürlich alle Mühe wert!)

    Die Anmeldung liegt nun hier, aber ich denke eine persönliche Kombi aus realer SHG/Sport/persönlichen Auszeiten und Forum würde mir sogar vielleicht besser tun.

    Und jetzt wollte ich mal eure Meinungen hören und es schlagen sich hier wahrscheinlich viele oder alle die Hände vor dem Kopf zusammen. "Wieso will er nur nicht!?" "Dass ein alkoholfreies Leben doch Arbeit bedeutet ist doch prinzipiell klar!" "Wird er nun schon wieder zu selbstsicher?!" "Fehlender Wille!"
    Habe Job, Familie und Renovierung auf der Agenda. Ich müsste, woanders Einschnitte vornehmen, was mich sicher wiederum stressen und etwas unglücklich machen und mir auch noch etwas die gerade doch so wichtige Balance nehmen würde. Wie hier halt oft auch erwähnt wird, ist es doch besonders wichtig, auch auf sich selbst zu achten. Und genau dieser „Overhead“ würde mir meiner Meinung nach im Moment nicht so guttun. Dann gibt es nämlich z.B. keine Zeit mehr für einen Spaziergang nach der Arbeit.

    Das soll absolut nicht heißen, dass ich meine, nicht weiter intensiv an der Krankheit arbeiten zu müssen! Seht ihr sowas als eine in gewisser Weise Kapitulation an?
    Natürlich fühle ich mich nun nicht ganz wohl dabei ein eigentlich angedachtes Vorhaben zu dem allerwichtigsten Vorhaben, nämlich die lebenslange Abstinenz, nun auf Eis zu legen! Aber ich will ja nur eine neue Route wählen.

    Weiterhin an mir arbeiten, genau auf mich achten, mich selbst reflektieren, besonders wenn es mir mies geht, und mich weiterhin mit der Materie befassen.

    Weihnachten und Sylvester habe ich ruhig mit meinen Liebsten verbracht. Lebe weiterhin abstinent! Nicht mehr und nicht weniger. Von einer stabilen Trockenheit, will ich auch erst frühestens nach zwei Jahren reden. So wie es viele Langjährige hier auch einschätzen, alles andere wäre anmaßend. Aber das ist auch gar nicht so wichtig, denn eigentlich wird es vielleicht ab dem Tag, an dem ich dies über mich sagen kann, gerade wieder gefährlich.
    Hochmut ist das, was mich in der Vergangenheit immer hat scheitern lassen… Der Weg ist das Ziel! Und dabei geht es mir, natürlich nicht immer, aber im Großen und Ganzen gut.

  • Ich mache es mal kurz, Alkoholkrank:
    Viele sind auch schon allein mit einer professionellen Entgiftung und einer SHG erfolgreich trocken geblieben.
    Ich persönlich auch.
    Nicht jeder braucht eine weitergehende Therapie.
    Auch hier im Forum gibt es genug Leute, die allein mit Hilfe des Forums und einer Entgiftung trocken bleiben konnten.
    Wer aber merkt, das er doch weitergehende Hilfe benötigt, der sollte die auch anstreben, ist ja auch klar.

    Ich denke, es geht viel mehr darum, was man wirklich will und was man bereit ist, dafür zu tun.
    Und die Bereitschaft zum Hilfe annehmen sollte auch da sein und die zur ehrlichen Selbstreflektion.
    Ich konnte mich bisher immer ganz gut selbst oder mit Hilfe des Forums reflektieren, ich brauchte da bisher keine weitere Hilfe.
    Ich kann ganz ehrlich zu mir selbst sein und muss nichts mehr schönen in Bezug auf meine Krankheit.

    Jeder muss selbst schauen, wie er am besten klar kommt.
    Aber keine Therapien zu machen bedeutet auch nicht, zwangshalber rückfällig zu werden.
    Ich bin seit fast 15 Jahren ohne Therapie trocken.
    Da muss ich wohl auch ohne derselbigen einiges richtig gemacht haben :wink:

    Wäre denn eine regelmäßige Teilnahme hier in diesem Forum für Dich vorstellbar?
    Wir hier verstehen uns ja auch als vollwertige SHG, nur eben online.
    Ansonsten sehe ich keine großen Unterschiede.
    Allerdings findet der intensivere Austausch eher im Erweiterten Bereich statt, das nur noch als kleiner Hinweis :wink:

    Ööööhm... okay, war jetzt doch nich so kurz :lol:

    LG Sunshine

  • Ich schreibe es mal stichpunktartig:

    - Hast du Schiss, bei einer Therapie kommt mehr heraus als dir lieb ist?
    - Therapie & SHG ergänzen sich im besten Falle; es sind keine konkurrierenden Veranstaltungen.
    - Weder Therapie noch SHG beinhalten eine 100%-Rückfallfreigarantie.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Alkoholkrank!

    Ich stehe dicht vor Abschluss meiner ambulanten Therapie in 2 Wochen. Ich habe sie nicht bereut. Es steht und fällt aber, wie übrigens eine SHG auch, mit den anderen Beteiligten und speziell mit der Person der Therapeuten. Da gab es Licht, aber auch Schatten, insbesondere was die Einsicht so manch eines Führerscheinakrobaten anbelangt.

    Mir hat die Kombi aus Fachbüchern, diesem Forum + ambulante Therapie im Ergebnis dennoch geholfen. Richtig gut getan haben mir direkte Gespräche mit Rückfallern. Da wurde noch der letzte Zweifel daran beseitigt, jemals wieder "normal" trinken zu können. Es macht schon einen Unterschied aus, ob man das immerzu nur liest oder es persönlich Auge in Auge von direkt Betroffenen erzählt bekommt.

    Daher rate ich anfangs zumindest neben die Forum noch eine SHG live und in natura auszuprobieren. Ich halte direkte Kontakte zu Langzeittrockenen für sehr wichtig. Wir können uns von ihnen so einiges abgucken.

    Da eine ambulante Therapie nun wirklich nicht so zeitaufwendig ist, sollte man sie zumindest in Betracht ziehen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Das Dumme ist nur, vorher weiß man nie, was eine Therapie einem so bringen wird. Ich hatte zumindest keinen Dunstschimmer Ahnung davon. Und im Übrigen, wie ich bereits schrieb, steht und fällt sie mit den Akteuren. Daher kann man sie nicht pauschal in Frage stellen. Hinterher ist man halt immer schlauer.

    Und die Kosten einer ambulanten Therape sind überschaubar, zumindest deutlich günstiger, als eine stationäre, da dort noch die auswärtige hotelähnliche Unterbringung hinzukommt. Man kann so pi x Daumen 300€ im Monat veranschlagen. Das ist nicht die Welt. Allein von der Kostenfrage her würde ich den Entscheid pro/contra Therapie nicht abhängig machen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo zusammen,

    danke für die vielen Antworten! Das Forum hier ist so toll und bleibt auf jeden Fall bestehen! Alleine die 24/7 Erreichbarkeit ist sonst nirgendwo gegeben und ein riesen Vorteil. Manchmal kommt samstagnachts, wenn ich nicht schlafen kann, der Gedanke auf, dass ich früher in so einem Moment trinken gegangen bin. Dann lese ich hier im Forum und alles relativiert sich einigermaßen.
    Feste zusätzliche Termine in der Woche sind in gewisser Weise zusätzlicher Stress. Bei einer SHG bin ich jedoch noch frei und kann es auch mal sein lassen. Ich spiele im Kopf durch, wie ich in der Woche mit dem Kopf eh nur bei der Arbeit bin, gar nicht an Alkohol denke, hungrig bin, gerne laufen oder nur Nachhause wollte und denke, scheiße jetzt noch Therapie mit Hinz und Kunz, die sich dann vielleicht doch als nicht so hilfreich darstellt.

    @Sunshine & Karsten: Danke für euer Feedback. Ja letztendlich ist man selbst verantwortlich. Und die Entscheidung kann mir natürlich niemand abnehmen. Hier bleibe ich auf jeden Fall erstmal, auch wenn vielleicht nicht täglich. Das ist ja das tolle, ich kann immer hierher!

    Dante : Mag sein, dass ich davor unterbewusst etwas Angst hätte, wenn da überhaupt was wäre…???
    Habe natürlich in der Vergangenheit meine negativen Erfahrungen gemacht und finde Diverses ungerecht, aber schlechte Erinnerungen und unschöne Erlebnisse als Trauma gleich zu setzen, wäre ja wohl übertrieben, oder? Ich habe definitiv kein Kriegstrauma oder ähnliches. Ich will damit sagen, ich gehöre nicht zu den Leuten, denen was richtig schlimmes wiederfahren ist.
    Wäre dann aber ebenso neugierig und interessiert, ob da was existiert. Ich bin keine einfache Person, tiefgründig, immer ergründend statt einfach nur mal zu genießen, exzentrisch, nicht sehr ausgeglichen, mal extrem launisch mal extrem fröhlich, nachtragend (aber ebenso auch im positiven) und auch sehr kritisch mit mir selbst und mit meinem Umfeld usw.
    Definitiv keine einfache Person, aber das heißt ja auch nicht unbedingt, dass es da was „hervor zu graben“ gebe, oder?
    Dann wäre aber wohl auch eher ein Psychologe die richtige Anlaufstelle, um evtl. etwas aufzuarbeiten. Das ist ja aber auch mitunter, worüber ich nun bei der Therapie enttäuscht war, das es an sich eine Gruppentherapie ist, wo nur vereinzelt und nach Bedarf mal hin und wieder ein Einzelgespräch stattfindet. D.h. ich dachte ein Therapeut wäre dann quasi mein Psychologe, aber nein, er wäre primär nur Gruppenleiter.
    Ich sollte definitiv etwas gelassener und zufriedener werden, den Perfektionisten zurückschrauben, nicht immer höher und höher wollten und dabei dann letztendlich auf die Fresse fallen, akzeptieren dass ich auch nur ganz normale Probleme, wie viele andere habe usw., uvm.
    Aber brauch ich dazu einen Therapeuten? Oder erzählt der mir dann nur, was ich eh schon weiß und ich muss es „nur“ noch umsetzen, ob mit Meditation, Spaziergang, Fachbüchern oder whatever! Aber machen muss ich es dann selbst…

    @Carl : Genau die Therapie fällt und steht mit den Teilnehmern. Eine SHG kann man sich hingegen aussuchen, indem man ggf. ein, zweimal wechselt.
    "Das Dumme ist nur, vorher weiß man nie, was eine Therapie einem so bringen wird." Genau! Finde ich auch doof, ist aber leider wohl so, wie so oft im Leben!

    Vielen Dank, ihr seid super!

  • Es kommt z.Z. wieder ab und an der Gedanke hoch, ob man denn wirklich nie wieder trinken kann?

    "Nein natürlich nicht, du hast doch in der Vergangenheit oft genug gesehen, dass es nicht in Maßen funktioniert! Wie oft willst Du noch auf die Fresse fallen?!", ist dann die Antwort!

    Das dieser Gedanke, aber doch immer wieder aufblitzt, lässt mir keine Ruhe und erschreckt mich! Ich liege dann meistens im Bett und gehe dann auch nochmal hier ins Forum, lese etwas und hole mich so auf den Boden der Tatsachen zurück! Dies hilft enorm und ich weiß auch nicht, ob mir eine reale SHG, die dann angenommen drei Tage später wäre mehr helfen würde...

  • Ausserdem fange ich dann an zu zweifeln, was wäre, wenn diese Gedanken z.B. in zwei Jahren auf einem Strassenfest, Schulfest, Vereinsfest oder was auch immer aufkommen würden...
    Ich habe ja nicht vor mir jemals was beweisen zu müssen und mich dann mit Freunden Cola trinkend in ein Pub zu setzten, aber die ein oder andere tägliche Veranstaltung mit Menschen die Bier trinken wird ja irgendwann kommen, auch wenn nicht morgen und ich ihr vorerst aus dem Wege zu gehen versuche...

  • Dies habe ich vorhin in einem anderen Thread gelesen, fand es bündig und passend und muss es mir nun zur Erinnerung in meinem eigenen Thread hinterlegen, lieber Hans!

  • Ja das stimmt, danke Karsten!

    Habe im Moment etwas das Problem, dass ich zum einem dem Alkohol aus dem Weg gehen will, wie es ja auch viele Langjährige empfehlen, und zum anderen aber denke, eine stabile Trockenheit nur dadurch zu erreichen, mich mit Leuten, die gerade ein Bier trinken, gut zu unterhalten und in Gesellschaft zu amusieren, ohne selbst trinken zu wollen.

    Nicht falsch verstehen! Ich denke nicht direkt an einen Pub- oder Partybesuch, sondern z.B. an Schulfeste, wo man seinen Kindern wegen tagsüber hingeht und wo halt ein Bierzelt steht.

    Zuhause und alleine nicht zu trinken, fällt mir leicht(er), nun denke ich an diese in meinen Augen nächste Hürde!

    Vermutlich will ich wieder zu schnell zu viel!

  • Ich denke, und Du als Langjähriger wirst es wissen, da hast Du Recht, auch wenn ich gerne was anderes hören würde...

    Ich weiß noch, wie angespannt ich mich früher auf Parties fühlte, wenn ich mal nichts trinken wollte und es dann auch im Laufe des Abends verworfen habe...

    Hoffe aber doch mit der richtigen Einstellung, es dann nicht nur als Verzicht sondern als Chance zu sehen, so dass ich vielleicht nach Jahren und nicht erst nach Jahrzehnten gut damit umgehen kann...

    Beste Grüße und einen schönen Abend, ich logge mal aus, die Pflicht ruft!

  • Hallo Alkoholkrank,

    wenn du eine Zeit lang nichts mehr getrunken hast und Situationen gemieden hast wo getrunken wird

    kannst du auch Menschen kennen lernen die nicht saufen.

    Hast du dich lange genug in einem alkoholfreien Umfeld aufgehalten und dich dort mit Menschen getroffen

    fällt es dir später leichter Feste zu überstehen bei denen Alkohol getrunken wird, von Saufveranstaltungen rede ich nicht.

    Das dauert aber Zeit, gib sie dir, es lohnt sich :!:

    LG Martin

  • Die letzte Nacht davon geträumt, mich ordentlich betrunken zu haben. Angefangen und habe im Traum auch irgendwie darüber nachgedacht, ob ich aufhören soll... mir dann aber gesagt, wenn schon, denn schon, einmal richtig und morgen wird es wieder sein gelassen...

    Was ich davon nur halten soll?

  • Hallo!

    Im Traum verarbeitest Du deinen Alkoholismus. Ich habe auch mehrfach geträumt, wieder -etwas- getrunken zu haben. Mein ehem. Therapeut meinte, solche Träume seien normal und kämen immer wieder.

    Also keine Aufregung, Hauptsache Du hälst Kurs.

    Gruß Carl Friedrich

  • Danke Carl, so wird es sein.

    Ja, ich halte Kurs.

    Aber mir geht es im Moment trotzdem bescheiden, bin seit Wochen krank, Kopfschmerzen und Nebenhöhlen zu und es wird nicht besser.
    Ich komme mir so schlapp vor und es fühlt sich an als wäre ich und mein Imunsystem im letzten Jahr um 10 Jahre gealtert. Ich werde weiterhin Kurs halten, jedoch denke ich mir oft, mit Alkohol, Nikotin und THC habe ich meinem Körper während der Konsumphasen zwar auch keinen Gefallen getan, jedoch war ich dann danach in den Nichtkonsumphasen, wenn ich mich wieder mal zusammengerissen habe, schon leistungsfähiger und nicht so kränklich... Das iritiert mich ziemlich auch sportlich läuft seit meiner Abstinez leider nicht viel...

  • Hallo!

    Was sagt dein Arzt zu deiner wohl verschleppten Erkältung (Nebenhöhlenentzündung)?

    Sport ist z. Zt. eh verboten. Sport auf so eine Erkrankung kann zu gefährlichen Komplikationen führen, z.B. Herzmuskelentzündungen.

    Wenn die Erkrankung partout nicht verschwinden will, würde ich noch mal den Doc konsultieren. Evt. brauchst Du ein Antibiotikum. Daher würde ich an deiner Stelle zeitnah und noch vor dem Wochenende zum Arzt gehen.

    Gruß Carl Friedrich

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