Beiträge von Cadda

    Hallo Veru,

    Du hast eines völlig richtig und total gut gemacht: Dich hier zu melden, BEVOR es zu spät ist. Du achtest auf Dich und sorgst dafür, dass es besser wird im Vorwege und das ist schon mal richtig viel wert.

    Ich sehe es genau so, wie Seeblick. Du hast Dich überwunden, mit Deinem Chef zu sprechen, um für Dich zu sorgen und bist total abgeprallt. Das kann es nicht sein. Wenn es im Guten nicht klappt, dann würde ich da auch tatsächlich zum Arzt gehen. Ich bin sonst absolut dagegen nach dem Motto "Wenn das und das nicht passiert, dann lasse ich mich eben krank schreiben" zu handeln. Aber in dem Fall sehe ich überhaupt gar keine andere Möglichkeit und es ist auch nicht fair, wie Dein Chef reagiert hat. Da gehst Du und Deine Gesundheit einfach vor.

    Wie könntest Du die Situation noch verbessern, also Deine Gesamtsituation, damit es Dir besser geht? Außer das mit der Arbeit meine ich....

    LG Cadda

    Guten Morgen Lara,

    schön, dass Du hier her gefunden hast. Beim Lesen der Kurzform Deiner Geschichte dachte ich sofort "Es wird Zeit, dass sie es ihrer Mutter und ihrem Bruder gleich tut und aufgibt".

    Du hast nun so lange durchgehalten und letztendlich stellst Du fest, dass es Dir außer Ärger nichts bringt. Es ist absurd, was Dein Vater Dir da an den Kopf wirft, aber es macht auch keinen Sinn, sich zu erklären, denn die Energie verpufft in der Luft.

    Deshalb finde ich es gut und richtig, dass Du einen Betreuungsantrag gestellt hast. Du kannst Deinem Vater nicht helfen, Du kannst nur Dir selbst helfen.

    Hier wirst Du einige Leute finden, die in einer ähnlichen Situation sind.

    Wenn Du Dich hier gern mit uns austauschen möchtest, dann fülle bitte kurz den link aus, damit wir Dich für den offenen Bereich freischalten können.

    LG Cadda

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Guten Morgen Erna,

    lustig und unbeschwert ist es bei mir im Grunde nur zwei Gläser lang gewesen. Ab dann wurde es peinlich und immer peinlicher. Die kurze Euphorie, die ich ca. eine halbe Stunde (wenn überhaupt) erlebt habe, wurde am nächsten Tag doppelt und dreifach zerstört, wenn ich mich an die negativen Dinge erinnert habe oder feststellen musste, dass ich mich nicht mal mehr erinnern kann.

    Du schreibst, dass Du mit Alkohol keine Angst hattest. Das ging mir auch so. Ich habe oft Schamgefühl und Angst beseitigt, indem ich mir eine Flasche geöffnet habe. Aber je mehr das Selbstbewusstsein durch die Sauferei im Keller ist, umso mehr Schamgefühl und Ängste habe ich auch entwickelt. Das ist langsam wieder zurückgekehrt, was ich über Jahre kaputt gemacht habe.

    Gib Deinen Gefühlen Zeit. Je länger Du abstinent lebst, umso mehr kannst Du Dich auch daran gewöhnen, bestimmte Situationen nüchtern zu bewältigen und damit Ängste immer mehr in den Hintergrund geraten zu lassen.

    LG Cadda

    Guten Morgen Andrea,

    es ist richtig, was Du da tust. Es freut mich auch zu lesen, dass es zumindest bei Dir wohl Klick gemacht hat. Dass zeigen Deine Gedanken zu der Sache deutlich. Zum Beispiel, dass es keine Option für Dich ist, im Nachbarort zu wohnen und dass das Gerede, welches sich zugegebenermaßen ja in Deiner Situation sicher herzzerreißend anhört, Dich nicht umstimmt. Das sollte es auch nicht, denn es sind nur Worte, die er dazu noch betrunken ausspricht, was für ein Irrsinn das ist, muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen.

    Ich kenne das von meinem Ex. Das Vorhaben, es zu schaffen, nichts mehr zu trinken aussprechen und sogar DABEI betrunken zu sein, weil es nicht mal für die Versprechungen für einen nüchternen Zustand gereicht hat.

    Es ist gut, dass Du gehst. Du wirst natürlich noch oft traurig sein. Aber glaub mir, die Erleichterung wird sich irgendwann komplett über die Traurigkeit legen und dann kommt irgendwann auch wieder ein Gefühl der Fröhlichkeit auf. Auch wenn das Dauert, aber Du bist auf dem Weg dort hin. Je früher man sich auf den Weg dorthin macht, umso schneller kann man das Gefühl Frei und Glücklich zu sein auch erreichen.

    LG Cadda

    Hallo Pumuckl,

    es kann sein, dass Du den ersten Beitrag in einem absoluten Tiefpunkt geschrieben hast.

    Ich kann ganz wahnsinnig unglücklich eine Sache berichten und ich kann eine Sache in einer guten Verfassung berichten.

    Das ist dann die Art und Weise, WIE ich etwas berichte.

    Was bleibt sind jedoch die Tatsachen, von denen Du berichtest. Die sind unabhängig davon, ob Du in einer guten Verfassung warst oder nicht.

    An den Fakten, von denen Du berichtet hast, ändert sich nichts. Deshalb sehe ich es auch nicht so, dass unsere Meinungen, die Du nun zu lesen bekommen hast, aus eigenen Erfahrungen stammen. Ich zumindest habe mir meine Meinung gebildet anhand der Dinge, die Du berichtet hast.

    Dass Du Dich letztendlich trotzdem entschieden hast, an der Beziehung festzuhalten, finde ich nicht verwerflich, das ist Dein gutes Recht. Jeder steckt seine persönlichen Schmerzgrenzen woanders, es ist Deine Entscheidung. Deshalb stemple ich Dich noch lange nicht ab, ich habe auch sehr lange gebraucht, um handeln zu können oder zu wollen. Ich gebe zu, dass ich ihm Nachhinein gern früher realistischer gewesen wäre, aber ich war zu dem damaligen Zeitpunkt einfach noch nicht soweit und das war dann eben auch meine Entscheidung.

    Du kannst Dich ja trotzdem gern hier melden, wenn Dir danach ist.

    LG Cadda

    mh.....ich habe das ja eher so aufgefasst, das es darum geht, dass die Dame ganz gerne mal etwas trinkt. Und das du daher keine Lust auf sie hast.

    Das finde ich übrigens auch völlig verständlich. Da würde ich auch im Vorwege direkt drauf achten.

    Mein letzter Beitrag bezog sich eher darauf, dass Jemand Neues sich abschrecken lassen könnte, von einem trockenen Alkoholiker. Das denke ich nämlich nicht. Es sei denn ich bringe es völlig verunsichert zur Sprache.

    Hallo Pumuckl,

    ich habe mir gerade Deinen letzten Beitrag durchgelesen. Danach Deinen ersten Beitrag hier im Forum.

    Und jetzt frage ich mich, wie es passieren konnte in so kurzer Zeit, dass es sich vollkommen anders liest.

    Bitte lies Dir noch einmal Deinen eigenen, ersten Beitrag durch. Am besten mit den Augen und dem Verstand eines Unbeteiligten.

    Wie kommst Du darauf, dass er noch nicht auf die Leuchtreklame reingefallen- und Du ihn noch festhalten kannst?

    Er steckt mittendrin. Und Du wirst ihn nicht retten können.

    Das kann nur er selbst tun.

    Ob er selbst WENN er komplett trocken wird dann plötzlich ein anderer Mensch wird, der Dich nicht mehr durch das Herumtreiben auf Datingseiten hintergeht, das wage ich zu bezweifeln.

    Ja, es gibt Menschen, die es schaffen. Aber nur ER kann es schaffen, unabhängig von Dir.

    LG Cadda

    Guten Morgen und gleich mal vorweg "Hä? Warum hab ich Eure Beiträge überlesen, Petra und Andrea"? :/


    Selbst ich als Erwachsen muss mich oft erklären warum ich nichts trinke.....verkehrte Welt!!!

    Das ist tatsächliche verkehrte Welt. Aber ich habe in den letzten Jahren tatsächlich erfahren, also ich persönlich durch eigene Erfahrungen oder weil ich hier im Forum so unterschiedliche Varianten lese, dass es einfach auf die unterschiedlichen Kreise ankommt.

    Klar ist es grundsätzlich tatsächlich so, dass es ganz allgemein viel zu sehr dazu gehört, Alkohol zu trinken. Aber in manchen Kreisen halt mehr und in manchen weniger. In meinem wirklich großen Bekanntenkreis von damals sind lange nicht alle Alkoholiker (wenn ich auch inzwischen davon überzeugt bin, dass einige es sind) und trotzdem ist es einfach normal zu trinken. Wenn da jemand nichts trinkt, dann fragt man sich "warum?". Das ist einfach echt schade, viel zu oft stehen bei den Unternehmungen, die dort gemacht werden, Alkohol im Vordergrund.

    Neulich war ich mit meinem Freund, mit dem ich nun erst ein knappes Jahr zusammen bin, bei Leuten von ihm. Er selbst wundert sich übrigens oft über meine Erzählungen. Wo bei ihm in der Vergangenheit "Saufabende mit Kumpels" die absolute Seltenheit waren, ist es bei mir in der Vergangenheit jedes Wochenende der Fall gewesen bzw. auch noch in der Woche dazu.

    Jedenfalls war ich neulich mit ihm bei Freunden von ihm und wir wollten Karten spielen. Diese Leute wussten noch nicht, dass ich kein Alkohol trinkt.

    Ich wurde gefragt, was ich trinken möchte und mir wurden alkoholische Dinge aufgezählt. Ich sagte, "nein danke, ich trinke keinen Alkohol". Jemand fragte "Musst Du noch fahren?" und ich antwortete "Nein, ich trinke grundsätzlich kein Alkohol. Ich vertrage keinen Alkohol, ihr möchtet das auf gar keinen Fall erleben, wenn ich Alkohol trinke, glaubt es mir :mrgreen: ".

    Antwort: "Alles klar. Möchtest Du lieber Selter, Cola, Fanta? Mit Eiswürfel, ohne Eiswürfel?" Fertig war das Thema.

    Bei MIR im Bekanntenkreis hätte jemand nach der Aussage Folgendes gehört:

    "Ach, so schlimm wird das schon nicht gewesen sein. Musst ja nicht so viel trinken. Ach, das würden wir aber doch gern mal sehen, ist bestimmt lustig" oder, oder, oder....

    Da ist der Unterschied in unterschiedlichen Kreisen extrem groß.

    Ich muss allerdings dazu sagen, dass die Leute in meinem Bekanntenkreis MIR gegenüber so auf gar keinen Fall reagieren würde, weil sie wissen, dass ich trockene Alkoholikerin bin. Ich habe HiER in meinem Umfeld bei allen mit offenen Karten gespielt. Da hab ich nicht wie oben geantwortet, dass ich "Alkohol nicht vertrage". Bei passender Gelegenheit, wenn ich noch öfter mit diesen neuen Bekannten zu tun habe und es sich ergibt, dann werde ich denen das auch erzählen. Früher, als ich gerade aufhört zu trinken, hatte ich auch immer das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen und hätte diesen neuen Leuten vermutlich auch gleich am ersten Abend aufs Auge gedrückt "Ich bin abhängig gewesen" oder so was in der Art. Eben WEIL ich es so kenne, dass es nicht ausreicht, einfach nur zu sagen, dass ich keinen Alkohol trinke. Das habe ich mir inzwischen abgewöhnt. Meine Leute um mich herum, meine Familie.... alle wissen es. Aber wenn ich neue Leute kennenlerne, dann muss ich ihnen das nicht direkt erzählen. Nicht weil es mir peinlich ist (wie gesagt, auch bei denen werde ich es bei Gelegenheit sicher noch berichten), sondern weil man einfach nicht immer direkt mit der Tür ins Haus fällt. Sonst würde ein neues Treffen direkt mit einem ernsten Thema beginnen und ich möchte erstmal, wenn ich Menschen nicht kenne auf der Small-Talk-Ebene bleiben um zu gucken, mit wem ich es überhaupt zu tun habe.

    Ja, es ist schon traurig, dass Alkohol so extrem im Vordergrund ist bei manchen. Ich mag so viele von meinen damaligen Bekannten echt gern, aber ich treffe mich nicht mehr in großer Runde mit ihnen. Es gefällt mir nicht mehr. Es gibt einzelne Leute, mit denen ich noch Kontakt habe, aber eben anders. Diejenigen halten bei mir auf der Terrasse Tags über an oder umgekehrt und dann trinken wir nen Kaffee oder ne Cola. Aber wenn die sich abends treffen. Nein Danke.

    Anders wie gesagt bei den Bekannten von meinem Freund. Weil es da einfach anders abläuft. Da wird sich nicht zum Karten spielen getroffen, um zu saufen, sondern.... man soll es kaum glauben... zum Karten spielen ^^

    Anderes Thema:

    Ich wünsche mir so sehr, dass mein Partner auch diesen Weg geht. Aber das muß er ja (leider) alleine tun.

    Als ich aufhörte zu trinken, war ich mit meinem trinkenden Ex zusammen und wünschte mir auch soooooo sehr, dass er auch diesen Weg geht. Mit mir zusammen. Es sah eine Zeit lang auch mal danach aus, aber nein.... Als wir auseinander waren, wünschte ich mir, dass er diesen Weg dann allein geht, wenn er ihn schon nicht mit mir gemeinsam geht.

    Das ist nun fast 5 Jahre her und er ist diesen Weg immer noch nicht gegangen. Ich habe oft gedacht "JETZT wird er seinen Tiefpunkt erreicht haben. JETZT wird er ihn sicherlich gehen". Nein. Ist er nicht und WIRD er auch nicht, das weiß ich inzwischen. Weil ich gelernt habe, dass es Alkoholiker gibt, die ihren Tiefpunkt NIEMALS erreichen.

    Was gibt es noch neues? Muss ja irgendwas geben, weil ich vorhin mit Schrecken gesehen habe, dass ich schon auf Seite 2 gerutscht bin, obwohl ich mir doch fest vorgenommen hatte, auch hier im offenen Bereich regelmäßig zu schreiben.

    Ich bin im Moment zu Hause, weil ich Corona habe/hatte. Die ersten Tage hing ich echt extrem durch. Gliederschmerzen, entsetzliche Halsschmerzen und ein wenig Fieber.

    Inzwischen sind diese Symptome weg, aber ich habe einen fetten Schnupfen.

    Fazit: Corona war/ist bei MIR wie eine fiese Erkältung. Nicht geil, aber mit ein wenig Iboprofen auszuhalten :saint:

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    Dem Suchthirn … das klingt immer so, als wäre es kein Teil von mir.

    Das Sucthhirn bin ich, es ist ein Teil von mir, ähnlich wie Gier, Appetit, Lust oder Angst und das kann ich sehr wohl beeinflussen, ich bin doch kein Volltrottel und bestehe nur aus Reflexen.

    Das klingt absolut logisch und richtig.

    Aber ich dachte auch genau DAS:

    Das klingt so einfach, aber das ist es ja nicht. Sonst hätte ich ja schon vorher nicht gesoffen.

    Erna, Du fragst Dich dann ja auch, woran es liegt. Ob es daran liegt, dass die Entscheidung einfach vorher noch nicht getroffen war. Also allein an der Entscheidung kann es tatsächlich nicht liegen, denn ich hatte die Entscheidung schon etliche Male getroffen und bin trotzdem auf MEIN Suchthirn hineingefallen.

    Ich hatte zwar keinen Rückfall, denn nochdem ich meinen endgültigen Entschluss gefasst hatte und diesen auch offen mitgeteilt hatte, blieb ich trocken. Aber innerlich hatte ich für MICH schon so oft ganz felsenfest die Entscheidung getroffen, aufzuhören und hab immer wieder und wieder angefangen.

    Deshalb denke ich, dass es zum Einen vielleicht damit zu tun hat, dass wirklich der Tiefpunkt dann endlich erreicht war und zum Anderen WIE bin ich mit meiner Entscheidung umgegangen?!

    In dem Moment, wo ich mich zum letzten Mal entschieden habe, aufzuhören, habe ich direkt mit der "Arbeit" begonnen.

    Ich bin zum Arzt gegangen. Ich habe mich als Alkoholikerin geoutet und habe meinen Liebsten Bescheid gesagt, dass ich nicht mehr trinken werde. Ich habe mich hier im Forum ausgetauscht. Durch meine Verhaltensweisen konnte ich zufrieden werden.

    Vorher einfach nur aufhören zu trinken und sonst nichts weiter, das hat nicht funktioniert. Da war mein Suchthirn also in der Lage, mich umzustimmen. Mit meinen Geschützen, die ich dann beim letzten Mal aufgefahren habe, die ich eben beschrieben habe, war es dem Suchthirn also nicht mehr möglich.

    Das ist so das, was mir als erstes an Erklärung durch den Kopf geht aufm Sonntag Morgen ohne groß drüber nachzudenken, aber ich finde, das hört sich gar nicht so unlogisch an :)

    LG Cadda

    Ich finde die Aussage von Dir, dass Du ein Problem mit Alkohol hast gar nicht so weit weg von der Aussage, Alkoholiker zu sein.

    Nach so kurzer Zeit schon so eine Offenheit an den Tag zu legen, find ich gut.

    Das haben so manch Andere nach Jahren nicht getan. Müssen sie auch nicht. Jeder entscheidet das selbst.

    Ich finde die Tatsache, ein Getränk abzulehnen, mit der Begründung ein Problem mit Alkohol zu haben völlig ausreichend und mutig und sehe hier kein Hintertürchen offen halten wollen. Das würde ich eher bei der Begründung „ich bin auf Diät“ oder „ich muss noch fahren“ so sehen.

    Was die Therapie angeht: Dich zwingt ja niemand dazu, wenn sich alles in Dir sträubt, wie Du schreibst.

    Entscheide doch in Ruhe.

    Ansonsten schließe ich mich der Frage von Alex an: Wie war es in der Gruppe?

    Guten Morgen,

    mit Deiner Offenheit bezüglich Deiner Krankheit hast Du einen sehr guten Schritt getan, der Dir helfen wird. ich habe es damals auch so gehandhabt. Das gibt einen Schutz. Klar hatte ich eh nicht vor, auf einer Veranstaltung bzw. bei einem Treffen mit anderen Leuten wieder etwas zu trinken. Bei mir hatte es geklickt und deshalb fühlte ich mich auch nicht unsicher bei solchen Dingen. Im Nachhinein betrachtet habe ich es mir komplizierter gemacht, indem ich mich nicht direkt aus solchen Anlässen für unbestimmte Zeit herausgezogen habe. In Gefahr habe ich mich aber nicht gesehen, denn dafür war ich zu glücklich, nicht mehr trinken zu wollen und ich hatte zwar Respekt, aber keine Angst.

    Jedenfalls selbst WENN es so gewesen wäre, dass ich wackelig geworden wäre (wie gesagt, den Gedanken hatte ich zu keinem Zeitpunkt, ob ich nicht doch etwas trinken könne)... Selbst WENN, dann wäre es gar nicht wirklich möglich gewesen, weil es ein Rückfall vor allen Leuten gewesen wäre, da jeder Bescheid wusste.

    Ich musste mir keine Ausrede überlegen, weil ich die Wahrheit gesagt habe.

    Trotz meines Bekanntenkreises, den ich damals hatte, in dem sehr viel getrunken wurde (in anderen Bekanntenkreisen muss man nämlich gar keine Ausrede suchen, da wird ein "ich trinke nicht" einfach akzeptiert, wie ich inzwischen hier im Forum und auch aus eigener Erfahrung lernen konnte) haben die Leute positiv auf meine Abstinenz reagiert. Sie haben miterlebt, wie weit es bei mir schon war und fanden es richtig, dass ich nichts mehr trinken möchte.

    Obwohl in diesem Bekanntenkreis selbst viel getrunken wurde, bin ich unterstützt worden. Jeder hat es akzeptiert und positiv reagiert. Dennoch habe ich mich von Zeit zu Zeit immer mehr rausgezogen aus diesen Kreisen. Das kam nicht, weil ich es mir vorgenommen habe, sondern weil ich nichts mehr mit einigen Dingen anfangen konnte.

    Allerdings habe ich auch weiterhin noch Treffen, wo der Alkohol nicht im Vordergrund steht. Das ist für mich der entscheidende Punkt. Habe ich das Gefühl, die Menschen treffen sich, um zu saufen und wollen nur "nebenbei" Zeit verbringen und klönen, dann bin ich raus.

    Treffen die Leute sich zum Karten spielen und trinken über den Abend verteilt vielleicht 2 Getränke oder auch gar nichts, dann ist das für mich in Ordnung. Dann geht es WIRKLICH um das Treffen, um das klönen, um das Kartenspielen, Fahrradfahren und miteinander reden.

    Und das meine ich. Wie es bei Dir und der Band ist, das kannst nur DU wissen. Wichtig ist dabei, dass Du ehrlich zu Dir bist.

    Und dass Du auch immer vorher schaust "wie geht es mir?". Bei mir gab es Tage, da war mir total egal, ob ich gesehen habe, dass da irgendwo in der Stadt beim Vorbeilaufen jemand gerade im Biergarten sitzt und etwas trinkt. An anderen Tagen hätte man mich hinterher fragen können "Du Cadda, da wo wir gerade vorbeigelaufen sind, was wurde da getrunken" und ich hätte es nicht beantworten können, weil ich es gar nicht gesehen bzw. wahrgenommen habe.

    Immer auf sich selbst achten. So wie Du jetzt mit dieser Zeltgeschichte. Wenn Du vorher weißt, dass es Dir nicht gut tut, dann lassen.

    Ich wünsch Dir eine schöne Zeit :)

    LG Cadda

    Hallo Erna,

    Du bist letztendlich doch diejenige, die am besten erkennen kann, ob etwas heikel ist oder Dir gut tut. Wie die Leute sind, was die Situation mit Dir macht usw.

    Ich habe hier am Anfang auch Einiges gelesen, was mich verunsichert hat. Manchmal zu Unrecht!

    Manchmal aber auch zu Recht.

    Ich habe es gelesen damals und dann für mich selbst entschieden.

    Fakt ist, dass es niemand böse meint, im Gegenteil.

    Treff eine Entscheidung und denke nicht, dass Du hier nichts drüber schreiben solltest, um kein Meckern zu lesen.

    Du bekommst Gedanken zum Lesen und was Du für richtig empfindest, entscheidest Du für Dich!!

    Einen schönen Abend für Dich (und nimm Dir nicht vor, bewusst weniger zu schreiben. Mach wie Du möchtest) :)

    LG Cadda