Also ich komm ja auch aus so kleinen Dörfern, bin ein echtes Landei. Das Dorf selber - egal welche Grösse - ist nicht das Problem. Das Hauptproblem sind die Leute, die man "seine Freunde" nennt. Dasselbe passiert einem somit auch in Grossstädten.
Ich hatte da auch Ängste, nicht mehr dazuzugehören. Da hat es mir geholfen, dies mal ein wenig näher anzugucken.
Der Verlust bestand bei mir darin, dass ich es einfach nicht mehr toll fand, stundenlang in Gläser reinzugucken, und mir Debatten reinzupfeifen, die mir nüchtern zu blöd gewesen wären. Es interessierte mich eigentlich gar nicht mehr. Wenn ich selber keinen Spass mehr habe, da ich nichts mehr trinke, dann bedeutet das, dass ich mir diese Freundschaften vorher "schön gesoffen" habe. Andersrum: Dinge, die mir wirklich Spass machen, machen mir auch Spass (besser gesagt, machen noch viel mehr Spass) wenn ich nüchtern bin. Wenn nicht, dann handelt es sich um eine Aktivität, zu der ich keinen Zugang habe, und ihn nur hatte, wenn ich besoffen/angetrunken war.
So wie das bei Dir klingt, würde ich im Grunde auch die Freundschaft zu solchen Leuten überdenken. Sind das Freunde, die einen nicht unterstützen, wenn man sich entschliesst, keinen Alkohol mehr zu trinken?
Wenn deren Statement lautet "ich freu mich drauf wieder ein Bier mit Dir trinken zu können", und dies aber nicht geht, wenn es sich um ein alkoholfreies handelt, dann besteht die Verbindung zwischen Euch aus "zusammen Alkohol trinken". Dass dies nicht mehr sein kann, liegt in der Natur der Sache: Du hörst auf zu trinken. Angenommen, ihr hättet das gemeinsame Hobby "Klettern", und Du könntest es nicht mehr ausführen...was würde es dann noch bringen, auf eine Klettertour zu gehen? "Dabei sein ist alles", oder was?
Wenn Du offen bist/bleibst, dann werden sich neue Wege, neue Momente, neue Bekanntschaften ergeben - auch in einem Kleinkaff.