Beiträge von °Avalon°

    Hey... salü und willkommen Egon.

    Erst einmal möchte ich mich vor Dir verneigen. Einfach weil Du so viel Einsicht zeigst, und ...VERDAMMT, bist Du ehrlich. Super, echt.

    Ich hoffe, dass Du diese Ehrlichkeit (zu Dir selbst) aufrecht erhältst.

    Das was Du schreibst, löst in mir folgendes aus:

    1: Dieser Berg, über welchen Du drüber bist, der steht VOR Dir. Du wirst ihn nie ganz hinter Dich bringen. Das ist das Wesen dieser Sucht.

    2: Diese Leere: Es könnte sein, dass Dein Unterbewusstsein immer noch daran arbeitet, Gründe dafür zu finden, um ENDLICH wieder saufen zu "dürfen". Probleme werden vom Unterbewusstsein allzu gerne für die Vorbereitung eines Rückfalles verwendet. (so quasi "ich armer mit meinen Problemen, ich habs derart schwer, dass ich saufen darf. Völliger Blech)

    Klar ist es so, dass Probleme, welche man mit dem Alkohol ertränkte, wieder zum Vorschein kommen. Du befindest Dich jedoch näher an einer Lösung derer als wenn Du trinkst. Und DU WEISST DAS !! Ergo: Vergiss es nie.

    3: Generell kann man sagen: (hab ich u.A. von hier, siehe "Grundbausteine") "Nur nicht trinken reicht nicht".

    Du hast die tolle Gelegenheit, diese eine (armselige) Aktivität des Saufens durch viele, farbige, spannende Aktivitäten zu ersetzen.

    Wenn Du positiv daran gehst (das "positiv" ist wohl unschätzbar wichtig), dann wirst Du bald feststellen: Meine Fresse, was hab ich da früher veranstaltet. Das (richtige) Leben ist ja sowas von schön und spannend.

    4: Vergiss punkt 2 nicht. Ist wirklich wichtig.

    Wir lesen, uns, Egon... schön hast Du hierhergefunden.

    ...das klingt dann für mich eher nach Ablenkungsmanöver-Aktivitäten.

    Als ich noch gesoffen habe, habe ich nach einem der üblichen Vollräusche den Entschluss gefasst, endlich was zu ändern:

    Ich ernährte mich ab dann nur noch vegan. (!)

    Ja, tatsächlich. Das wäre so im Nachhinein fast schon drollig idiotisch, wenns nicht so dramatisch blöde wäre.

    also dieser Satz... der ist irgendwie "typisch Kirche". Entkräftet den christlichen Glauben, wie so vieles mehr. Da könnt ich einfach nur .... Schon das Wort "Wille"... das ist ein menschlich Ding... es ist zwar typisch menschlich, "Gott" als eine Art "Übermenschen" zu bezeichnen, und ihm somit menschliche Eigenschaften wie "Wille" anzudichten. Doch scheint mir dies - ähnlich des geozentrischen Weltbildes - eine masslose Überschätzung der Bedeutung der Existenz des Menschen zu sein.

    Leute, ich drück euch alle und find's ober-super, dass ihr mit dem Rauchen aufgehört habt... echt... das ist so ein Gewinn für einen selbst....

    ein Gewinn, der aus Verzicht entsteht? Ist ja irgendwie der Trockenheit ähnlich...ich hab dadurch auch unheimlich viel dazu gewonnen... so sehr, dass es sich nicht mehr wie ein Verzichten anfühlt.

    Thema Silvester:

    Mein Freundeskreis plant eine Feier für bis zu 10 Personen. Ich habe mich in diesem Jahr als Fahrer angemeldet, was natürlich alle freut :) mich aber auch.

    Schließlich kann ich dann einfach nix trinken und würde dies auch niemals heimlich tun und dann noch Auto fahren.

    Es bleibt jedoch eine Herausforderung.

    Salü Veru

    Auch von mir mal Willkommen geheissen. Hab deinen Faden durchgelesen. Zwei Dinge möchte ich Dir unverblümt mitteilen:

    - Weihe UMGEHEND Deine Partnerin ein. Das ist ganz wichtig. Du hast sicher schon mal "aufgeört zu Rauchen, oder? Und das hast Du "mit Dir alleine" ausgemacht, oder? Schon deswegen, weil es dann nicht nach "Versagen" oder "Nicht Wort halten" aussieht, wenn Du wieder zum Glimmstängel greifst. Korrekt? Sowas nennt man hier "Hintertürchen". Übertrage das Ganze auf den Alkohol, und Dir geht ein Licht auf. Lass diese Heimlichkeit-Nummer sein, sie macht's nur viel schwerer.

    - Sylverster: Es kommt natürlich darauf an, wie diese bei Dir im Freundeskreis ablaufen. Normalerweise sind Sylversterparties, grad in der 10ner+ Gruppengrösse, feucht-fröhlich. Klar, es wird noch was gegessen, und gelabert, aber hauptsächlich wird - sorry - gesoffen. Wenn das bei Dir auch so ist, bringt Dir ein solches Fest im Grunde nur das Folgende:

    Ein unnötiges Risiko, welches dazu da sein wird, zu erkennen, dass es langweilig ist, neben saufenden Kumpels seine Fassbrause reinzupfeifen, und sich krampfhaft einbilden zu wollen, dass "es dasselbe, nur ohne Alkohol" sei. Es ist nämlich DEFINITIV nicht dasselbe. Ich rate Dir in aller Dringlichkeit davon ab. Sicher vergebens, ich weiss. Trotzdem sag ich das jetzt einfach mal so.

    Also ich bin da nicht Deiner Meinung Petter. Einen körperlichen Entzug gibt es auch beim Nikotin. Doch ist dieser viel milder als ein Entzug vom Alkohol.

    Und auch beim Alkohol gibt es eine Entwöhnungszeit - die Hauptarbeit schlechthin. Nachsorge und so. Ist ja im Grunde sehr ähnlich. Man durchbricht seine Gewohnheiten. "Nur nichts trinken reicht nicht" ist ja irgendwie damit verheiratet.

    Ich würde schweigend gehen, ohne Beschimpfungen, Vorwürfe und sonstwas.

    Ja, weil dieses Zeichen gar nicht als das erkannt werden würde, wie es gemeint sein könnte: "Hey, überdenk mal, wofür Du Dich entschieden hast.... "

    Im Sinne eines möglichen darauffolgenden Wandlungsprozesses wäre das ja zweckdienlich.

    Es gibt aber sicher bessere Möglichkeiten, ihm ein Überdenken seiner Handlungsweise nahezulegen.

    Der offene Dialog, sobald Fabienne "da raus" ist. Der könnte ja irgendwann möglich sein.

    Doch jetzt steht erst mal der grosse Schritt nach draussen an.

    Viel Kraft, Fabienne. Und Zuversicht.

    Und da hast Du jetzt echt mal Recht. So ne Bierkiste wäre tatsächlich ein Nachtreten. Wahre Grösse wäre das nicht.

    Die Idee erschien auf den ersten Blick halt lustig.

    … ach, n Kollege von mir hatte auch einen Schlaganfall… n halbes Jahr nach mir.

    Er hatte ihn wegen des Alkohols. (Gehirnblutung)

    Er trinkt jetzt wieder… „kontrolliertes Trinken“…und er raucht auch wieder..- wegen des Stresses in der Reha, die nicht so läuft wie angedacht.

    Ich wende bei mir manchmal die Tiefpunkt-Regel an… quasi so… „wenn ein Schlaganfall nicht gereicht hat… was muss denn passieren damit es reicht?“ Da ist nicht mehr viel übrig was dramatisches passieren kann wo man dermassen glimpflich davonkommen darf.

    Bei jedem ist die Schmerzgrenze woanders. Bei mir war sie halt dort. Und ich bin meiner Psyche zutiefst dankbar, dass dort für sie schluss mit lustich war.

    Ein ehemaliger WG mitbewohner wird jetzt von seinem Vater betreut. Zu nix mehr fähig als nur zu saufen. Sein Alkoholismus, der während des ersten Lockdowns völlig ausuferte, da zu Hause vereinsamend anstatt inner Kneipe bei den Saufkumpels, hat ihm alles weggenommen.

    Ein weiterer Freund, der gute T., hat jetzt Leberkrebs… liegt im Sterben… was soll ich sagen..- er raucht immer noch. Hat jegliche Chemo etc verweigert. Jetzt isses zu spät um was zu machen.

    Und der C. Selig, weilt nicht mehr unter uns. Lungenkrebs. Alkoholiker, schwerer Raucher und Kiffer bis zum bitteren Ende.

    Ich hatte meine Schlaganfall wegen des Rauchens, nicht wegen des Alkohols.. (ischämischer Gehirninfarkt im Stammhirn, führte zum Wallenberg-Syndrom)

    Und ich bin felsenfest davon überzeugt… nur weil ich mit all dem aufgehört habe, (Rauchen, Kiffen, Alkohol, manchmal etwas Koks) durfte ich eine Resilienz an den Tag legen, die einem medizinischen Wunder gleicht.

    Das war die eindrücklichste Lektion, welches mir mein Leben bisher beschert hatte.

    Und ich fühle mit jedem mit, dessen Schmerzgrenze bei sowas wie nem Schlaganfall noch nicht erreicht wurde.

    Und an seiner Stelle hätte ich Angst… vor dem was kommen wird.

    Denn er WIRD eintreffen… jener Moment, in welchem man tiefe, ehrliche Reue und Betroffenheit verspürt.

    Hoffentlich isses dann nicht nach zwölf…

    Wundervoll... das klingt nach Perspektive. Dann machst es um einiges besser wie ich. Ich verbrachte lange Jahre in der Dunkelheit.

    Ich wünsch Dir ganz viel Licht.

    .. stell Dir vor, ich stand schon an den Zuggeleisen, einmal auf der Klippe wo's 100 meter runter ging, einmal auf der Brücke. Ich habe es wegen meiner Tochter jedoch nicht gemacht. Und wegen eines Restfunken an Hoffnung.

    Ich war lange Jahre aufgrund von schweren Depressionen in Kliniken, weiss gar nicht mehr wie oft überhaupt, mit und ohne Pillen, oft in Betreuung. Ich fand mein Leben so richtig scheisse. Ich kenne mich mit diesem Abgrund besser aus als mir lieb ist. Und ich habe herausgefunden.

    Ob ich das aus Gründen der Provokation so geschrieben habe.. möglich. Ich provoziere damit die direkte Verbindung zwischen Rauchen und Selbstmord in Kleinst-Etappen. Das ist eine unumstössliche Tatsache, dass Rauchen tötet. Wie das Saufen auch.

    Klar, kann man jetzt hin gehen, und meine Aussage als Beweggrund (Legitimation?) verwenden, sich so richtig von der Sogwirkung der Depression einlullen zu lassen, sogar mit eben jenem tragischen Ende. Aber es ist wie beim Gründe finden für die Sauferei: Der Grund ist ersetzbar.

    Es wäre schlicht und einfach ein offenkundiger Missbrauch meiner Aussage für "eigene Zwecke", und aus dem Kontext gegriffen. Ich glaube nicht, dass hier jemand so plump ist, dass er vor sich selbst hiermit durchkommt, und sich deswegen die Legitimation für 'nen Freitod erteilt.

    Und sowieso (offtopic): Als ehemals stark Betroffener, und Beobachter von anderen Betroffenen stelle ich (für mich) folgende Dinge fest, im Zusammenhang mit Depression oder Selbstmordgedanken:

    - Depression ist die Bereitschaft, sich selbst durch die Scheisse waten zu lassen, wobei ein längerer Aufenthalt in der zum Halse reichenden Scheisse dem zügigen Hindurchwaten zwecks rascher Lösungsfindung vorgezogen wird.

    - Depression ist abhängig davon, dass sie von anderen bemerkt wird.

    - Depression gibt Verantwortung ab.

    - Depression ist die Folge einer Überlebensstrategie, welche man sich früher mal zugelegt hat, und sie nicht wieder los geworden ist.

    - Der Weg daraus besteht nicht darin, "die zündende Idee" zu erdenken. Sie hat mit "Handeln" zu tun. Also genau jenes Ding, welches man andauernd versucht zu vermeiden.

    Ich bin mir alles andere als sicher, ob ich jetzt auf "Antworten" drücken soll/darf. Denn eigentlich nützt es herzlich wenig, einem depressiven Menschen dies vor den Latz zu knallen. Denn er würde - analog zu vielen anderen Gegebenheiten oder Situationen des Lebens - dies als weiterer Grund anführen, warum er...

    .. ganz arm und missverstanden ist.

    .. es für ihn sowieso keine Lösung gebe...

    .. das Leben jetzt erst recht scheisse ist.

    Ich gebe zu, dass dieser Text unsensibel, hartherzig und ein klein wenig böse ist.

    Aber: Das Böse darin ist der Frust, dass ich selber beinahe zwei Jahrzehnte mit dieser Opferhaltung verschwendet habe.

    Das Unsensible daran entspringt der Erkenntnis, dass es keinen Weg ausser den persönlichen, eigenen Arschtritt gibt, gepaart mit dem Willen, diesem äusserst toxischen Cocktail von körpereigenen Drogen ein Ende zu setzen, und sich zu entwöhnen.

    Das Hartherzige daran ist: Im Grunde nicht wirklich vorhanden. Das sieht nur so aus grad.

    Diese Worte sind völlig off-topic, müssen verstanden werden wollen, und sollten nicht dazu missbraucht werden, Gründe zu finden, um sich noch schlechter fühlen zu dürfen als vorher.

    [Edit: Da ich hier über mein eigenes Leben schreibe, gestehe ich hier offen ein, dass ich selber damals so war. Ob das für andere auch gilt, sei ihnen überlassen. Mein Therapeut gab mir recht. Mit dem Hinweis, dass man dies jedoch so einem depressiven Menschen nicht sagen könne, da er es niemals so verstünde wie es gemeint ist. Sorry wenn's falsch rüberkommt]

    Also ich kann auch wärmstens folgende Methode "empfehlen":

    Die Holzhammermethode : Schlaganfall, oder beinahes Sterben. Das wirkt, sitzt, und reicht für einige um umzudenken, wie ich selber erfahren durfte.

    Lol.. nee, aber jetzt im Ernst:

    Man muss auch hier den persönlichen Tiefpunkt erreichen. Beim einen ist das früher, beim anderen später, also tiefer unten, und bei einigen ist das erst dann wenn sie ins Gras gebissen haben. Ich wünsche es jedem, dass er es begreift, bevor die Schäden irreparabel werden.

    Fakt ist: Rauchen tötet. Rauchen stinkt. Rauchen ist Selbstbetrug.

    Wer raucht, hat genau ein Problem: Er will rauchen.

    Dieses Problem möchte er lösen. Hierzu gibt es durchaus Lösungsansätze:

    1. Lösungsansatz: Man raucht. Das Problem "ich will rauchen" ist für's erste vom Tisch. Für ca. 15 Minuten, oder ein wenig länger. Also einerseits eine anerkannte Lösung, sie hat nur einen empfindlichen Schwachpunkt. Man löst das Problem nicht dauerhaft, sondern nur temporär. Man kickt also einen Stein vor sich her, während des Ganges auf dem Weg des Lebens. Logischerweise trifft man kurz daraufhin wieder auf jenen Stein, welchen man dann erneut vor sich her kickt. Und so weiter. (mit liebem Gruss an Sisyphos) Im Sinne einer erfolgreichen Lösungsfindung ist somit dieser Ansatz unlogisch, zuwenig effizient, und ausserdem sehr teuer.

    2. Lösungsansatz: Man raucht NICHT. Man geht einfach am Stein vorbei. Der Wunsch, zu rauchen, verblasst, gerät (beinahe) in Vergessenheit, wird schwach. Ähnlich des Saufdrucks. (SEHR ähnlich sogar).

    3. Lösungsansatz: Sterben. Man springt über eine Klippe oder von der Brücke. Ist günstiger, weniger qualvoll, und VIEL effizienter sowie ehrlicher zu sich selbst - kommt es ja auf dasselbe an: Man stirbt. Einfach ein wenig weniger ignorant.

    Ach ja, last but not least, der 4. Lösungsansatz: Man tut so als würde das für einen nicht gelten. Diese äusserst ignorante jedoch weit verbreitete Haltung kann man bis kurz vor seinem Tod beibehalten, welcher dann so quasi aus Versehen stattfindet.

    Meine persönliche Erfahrung mit dem Rauchen:

    Ich habe das Rauchen verwendet, um der Langeweile des Lebens entgegenzuwirken. Oder dem Stress. Oder der Freude. Also eigentlich gab es immer einen Grund zu rauchen.

    Als ich den Schlaganfall hatte, musste ich mich entscheiden: Entweder so weitermachen, und weitere Schlaganfälle zu produzieren, oder umzudenken um meine Handlungsweise zu hinterfragen und zu ändern. Ich habe mich für letzteres entschieden. Zeitgleich legte man mir noch im Stroke Unit (Schlaganfallabteilung Krankenhaus) nahe, eine positive Gesinnung an den Tag zu legen.

    Wer eine positive Gesinnung hat, und diese konsequent umsetzt, dem fallen nach kürzester Zeit die positiven Effekte auf, die ein Verzicht auf Selbstzerstörung mit sich bringen. Und der möchte diese nicht wieder hergeben.

    Wer sich selbst zerstört, wegen Stress, oder aus sonst einem Grund, der möge sich daran erinnern, wie er seinen Alkoholkonsum gerechtfertigt hatte: Der GRUND WAR SCHEISSEGAL, er war ersetzbar. Das gilt genauso und erst recht für die Nikotinsucht.

    Die Zigarette fällt für mich - so wie Psychopharmaka (zumindest diese die ich hatte) - in dieselbe Kiste: Sie löst dein Problem nicht. Sie macht es nur erträglich(er). Das hat dann aber zur Folge, dass man nicht gezwungen ist, sein Problem wirklich zu lösen. Es ist ja erträglich. Der Haken dabei: Man erfährt so gar nie, wie wunderschön es im Grunde sein könnte. Man gibt sich mit dem Spatz in der Hand zufrieden. (Tauben auf dem Dach zu fangen is' aber viel toller, wirklich)

    Was mir da viel gebracht hatte: Ein Stundenplan, so wie ein Schüler einen hat.

    Das Erstellen desselben war mir ein Gräuel, ich hasse diese Planerei. Und ich hab mich dann auch nur marginal daran gehalten.

    Aber er war eine gute Stütze für den Fall, dass ich mit meiner Zeit nix Vernünftiges anstellen könnte - was dann jedoch ausblieb. Ich kam nämlich auf einen Putzfimmel, und hab die Wohnung gewienert - mit Sound, Keksen, Limo und viel guter Laune.