Guten Morgen,
wenn ich das hier alles richtig in Erinnerung habe, trinkt er den ganzen Tag? Ich glaube das ist dann ein Trugschluss:
Das sagen seine Blicke, wenn er nüchtern ist.
Ich habe auch oft an die schönen warmen und liebevollen Zeiten gedacht. Gespräche und Visionen, die wir geteilt haben. Mich bei meiner Hoffnung darauf berufen. Aber... Ich bin zum Ende hin mit ihrem besten Freund auf diversen Seiten gewesen, wo man Promille etc. berechnen kann, damit wir beide mal eine "kleine Ahnung" bekommen, wie schlimm es sein könnte. Wir die Ausmaße grob kennen. Sie Spiegeltrinkerin, schon zum Frühstück Wein etc. Lange Rede, kurzer Sinn:
Wir kamen je nach Anzahl der Weinflaschen Abends auf 2 - 3 Promille, bis die Lämpchen ausgeballert waren. Die Tools konnten auch den nächtlichen Abbau grob berechnen. Somit startete sie mit 1 - 1,5 Promille in den Tag. Bis es eben wieder das Glas Wein zum Frühstück gab. Wie du siehst, war sie anhand der Trinkmenge offensichtlich nie nüchtern. Ihr Gehirn war somit 24/7 mit Alkohol benebelt. Und dann muss man sich selbst eingestehen, das alles auf Basis der Drogen war. Was in Zeitraum X war wirklich real, und was davon im nassen nur daher gesagt, und ernst gemeint.
Das ist ein wichtiger Punkt, den man als Partner vor Augen haben sollte. Man sich dessen bewusst machen muss. Das sind zwar nur kleine Details, aber im großen und ganzen ein sehr wichtiger Faktor, den man selbst gerne nicht sehen will. Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber wenn du die Menge kennst, spiel doch mal mit den Rechnern rum. Das Du mal ein Gefühl dafür bekommst, wie schlimm es wirklich ist.
Ich dachte am Anfang vielleicht zu naiv. "Ja gut, sie hat dann Abends etwas mehr getrunken", und am nächsten morgen war sie wieder die tolle liebevolle nüchterne Frau etc. . Aber die Erkenntnis, das sie nie nüchtern war, erlaubte mir dann erst den Blick von der anderen Seite. Und das hat mir sehr geholfen, die Situation besser und realistischer zu sehen.
Wichtig ist, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, das Du dir selbst ehrlich gegenüber bewusst machst, das Du den Kampf nicht gewinnen kannst. Und wirklich jeden Minifaktor zur Hilfe nehmen musst, um deine Situation zu verstehen. Und wenn Du das ehrlich, ungeschönt tust, kann Dir das am Ende helfen, die Situation zu verlassen. Ich glaube die meisten würden dafür morden, um mit 53Jahren nicht mehr zu arbeiten, und das Leben zu genießen. Zu reisen, Spaß zu haben, tun und machen, worauf man Lust hat.
Also bitte nutze die Zeit nicht dafür, deinen alkoholisierten Partner auf dem Sofa zu beobachten, der vermutlich seit Jahren 24/7 schon betrunken ist
XLausi