Beiträge von MarMer

    Andere sollen ihn "trocken machen"

    Den Eindruck habe ich bei meinem Ex leider auch. Er scheint sich sooo sehr zu wünschen, dass irgendwann die perfekte Frau um die Ecke kommt, mit der sich all seine Probleme in Luft auflösen. Allem voran die Sucht. Und wenn die Sucht doch wieder siegt, war selbstverständlich die Frau "schuld" /nicht gut genug.

    Manchmal denke ich, wenn da keine Co (wie ich es ziemlich sicher bin) daher kommt, die ihm klare Ansagen macht, vielleicht würde das dann funktionieren.

    Aber wie in deiner Erzählung, funktioniert wohl auch das nicht.

    Ich sage es Dir ganz ehrlich, ich glaube nicht dran, das er es in ein trockenes Leben schafft.

    Ich befürchte das leider auch.

    Ich saß schon oft da und hatte den Gedanken, dass ich irgendwann über ein paar Ecken die Nachricht erhalte, dass er seiner Sucht erlegen ist.

    Das Erste was ich gemacht habe, nachdem er betrunken zu mir gefahren war, war dass ich gegoogelt habe, ob es auf der Strecke einen Unfall gab. Die Tinder Aktion war so nebensächlich damals. Es trete sich nur um ihn.

    Über dritte habe ich erfahren, dass er schon vor Jahren immer wieder betrunken gefahren ist. Die Sorge um ihn ist riesen groß.

    Ich bin ja nicht nur Co sondern auch EKA oder Ur-Eka... Meine beiden Onkel und meine Tante sind an ihrer Sucht gestorben.

    Meine Tante lag leider tot in ihrer Wohnung. Als meine Onkel verstorben sind, war ich noch jung - das habe ich nicht wirklich auf dem Schirm.

    Aber der Tod meiner Tante war schlimm.

    Dementsprechend hatte ich auch immer Sorge um meinen Ex, wenn ich wusste oder geahnt habe, dass er wieder getrunken hat.

    Natürlich war meine Sorge in seinen Augen absolut überzogen und gestört.

    Aber ich sage mal so, wenn man nicht mehr in der Lage ist selbstständig ein Glas Wasser zu halten, am Tag nach der Trinkerei und die Blase nicht mehr unter Kontrolle hat (ich hoffe es ist ok, wenn ich das hier so schreibe) dann mache ich mir doch zurecht Sorgen, oder etwa nicht?

    Dann ist da am Ende nicht nur Dein großes Mißtrauen ihn (und auch anderen?) gegenüber, sondern da bekommst Du irgendwann psychosomatische Erkrankungen.

    Ja, da hast du Recht. Und das war/ist bei mir leider auch schon der Fall.

    Ich muss aber dazu sagen, dass ich diese Probleme schon mal vor ca 10 Jahren hatte. Ich war in einen Überfall verwickelt und ein paar Monate später erkrankte meine Mutter an Krebs. Gleichzeitig machte ich mein Examen. Es war damals zu viel auf einmal. Ich bekam Panikattacken. Diese habe ich in der Beziehung auch wieder bekommen. Gegen Ende ganz schlimm. Dann habe ich, mit Hilfe meiner Therapeutin, den Schlussstrich gezogen.

    Und er war mal ein sehr attraktiver Mann, charismatisch, lustig, nett, freundlich und hilfsbereit.

    Du kannst Dir nicht vorstellen, wie er heute manchmal drauf ist

    Kann ich mir vorstellen.. Beides. Wie mein Ex...

    Tja, der Kranke war aber ER!

    Er benutzte Frauen, die ihn bewundern sollten. Und ihn aus seinen immer wiederkehrenden Depressionen ziehen sollten.

    Same here. Mein Ex scheint diese Bewunderung auch zu brauchen. Auch hier hauptsächlich Frauenkontakte. Ein Freund, der am anderen Ende Deutschlands lebt, ein Mal persönlich getroffen. Sonst höchstens männliche Bekannte.. Immer neue Frauenkontakte.

    Nach seiner 1. Reha während unserer gemeinsamen Zeit, traf er sich mit einer Frau aus der Reha und sprach über unsere Beziehungsprobleme. Sie war wohl um einiges älter und vermutlich keine "Konkurrenz" aber das Muster war deutlich zu erkennen, dass er immer Frauenkontakte suchte. Das verunsicherte mich sehr.

    Aber an Deinem Misstrauen müsstest Du vielleicht arbeiten, woher das kommt, ob es grundsätzlich vorhanden ist und wie kann man damit leben, ohne einen neuen Partner damit in die Flucht zu schlagen?

    Definitiv! Das Misstrauen war schon vor meinem Ex vorhanden. Ich habe mit anderen Exfreunden darüber gesprochen und ja, es ist wohl definitiv ein Thema von mir, das Beziehungen belastet. Getrennt hätte sich keiner der Exfreunde jedoch deswegen. Es ist wohl zwar schon wahrnehmbar vorhanden und belastend aber nicht so, dass man hinschmeißen würde.

    Trotzdem möchte ich daran arbeiten, weil ja eben dies mir keine Ruhe lässt und ich mich ständig frage, ob es daran lag.

    Abgesehen davon belastet es ja auch mich.

    ist doch völlig logisch gewesen, dass Du misstrauisch warst!

    Sicher? Woran machst Du das fest,liebe Cadda?

    Ich lese deine Beiträge übrigens echt gern. Du bist sehr direkt. Das finde ich gut.

    Sunshine ist da ähnlich! 🙂

    Hey Cadda,

    Vielen Dank für deinen Beitrag.

    Ja, ich war dabei und natürlich weiß ich auch, dass vieles von ihm nicht in Ordnung war und er immer etwas gefunden hat, was ihn an mir stört. Aber ich habe mich auch nicht immer gut verhalten.

    Grade am Anfang der Beziehung.

    Ich war soooooo misstrauisch. Von Anfang an, obwohl es gar keinen offensichtlichen Grund dafür gab.

    Er war so bemüht, so verliebt und hat wirklich richtig um mich gekämpft.

    Und ich hab ihm ständig misstraut, alles hinterfragt.

    Mich lassen die Gedanken nicht los, ob es wirklich anders gelaufen wäre, wenn ich mich anders verhalten hätte.

    Es gab keinen offensichtlichen Anlass, es war "nur" ein schlechtes Gefühl meinerseits.

    Das schlimmste ist, jetzt tut er do, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen.

    Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört, er hat mich überall blockiert.

    Das verletzt mich am meisten. Einfach so, aus seinem Leben radiert.

    Er hat mir die Schuld für die Trennung gegeben, ua weil ich eine seiner Tinder Kontakte kontaktiert habe, um heraus zu finden, ob noch Kontakt besteht oder er sich auf sie einlassen würde.

    Mein Vertrauen war nach der Aktion einfach völlig hinüber.

    Er war so wütend auf mich, dass ich diese Frau kontaktiert habe. Ich hätte damit alles kaputt gemacht und sein Vertrauen missbraucht.

    Wie verdreht das eigentlich ist.

    Hallo liebe Sunshine_33,

    Danke für deinen Beitrag!

    Tja, aber was bekommt denn die Nachfolgerin?

    Das gleiche Elend, das gleiche Leid und das gleiche Drama, was man selbst erlebt hat.

    Oder sie bekommt den trockenen tollen Menschen, den man die ganze Zeit gehofft hat (wieder) zu erleben?!

    Den Menschen macht ja nicht nur seine Sucht etc. aus. Mein Ex hatte überaus schöne und liebenswerte Anteile. Die ich immer noch sehr vermisse.

    Ich weiß nur nicht, ob diese "echt" waren, da ich (leider) auch von anderen Betroffenen gehört habe, dass sein Verhalten nach ein paar Wochen gekippt ist. Ob man dies nun dem Alkohol zuschreiben kann oder nicht, weiß ich nicht sicher.

    In unserem Fall bestand jedenfalls ein zeitlicher Zusammenhang.

    Von daher denke ich, man muss an seinem Selbstbewußtsein arbeiten, wenn man so eifersüchtig und kontrollierend ist,

    und darf nicht den anderen damit drangsalieren.

    Denn das tut man ja damit und tut ihm vielleicht auch ganz bitter unrecht.

    Mein Selbswert war unabhängig von meinem Ex, schon immer meist nicht sonderlich gut. In Phasen, in denen das Leben nur so dahin plätscherte, ich keine Aufgabe hatte (Co?!)x fühlte ich mich oft nicht "ganz".

    Ich habe aber z.B. schon ein Unternehmen aufgebaut, da war ich voll mit mir beschäftigt und konnte gut auf einen Partner verzichten. Aber wenn "nichts ansteht" dann wünsche ich mir einen liebenden Partner, mit dem ich mein Leben teilen kann.

    Und vielleicht hält es der andere dann auch wirklich nicht mehr mit einem aus und will nur noch weg?

    Exakt das ist, was ich mich ständig frage. Habe ich ihn weggetrieben? Er hat mir unentwegt versichert, dass er mich liebt, ehrlich ist, etc. Dann plötzlich kippte alles.

    Ich war nur noch falsch, egal was ich tat.

    Am Anfang der Beziehung war ich seeeehr skeptisch! Viele Aussagen passten für mich nicht zusammen. Widersprüche. Ganz schlechtes Bauchgefühl.

    Nach der Trennung bestätigte sich vieles.

    Aber ich weiß bis heute nicht, ob ich ihm mit meiner Unterstellung, ständig Aufmerksamkeit von verschiedenen Frauen zu brauchen (und meinem damit einhergehenden Misstrauen) Unrecht getan habe und mich selbst um eine schöne Partnerschaft gebracht habe;

    Denn mir wurde gesagt und so hätte ich dies auch, aus der Ferne beurteilt: Er trank die ersten 3 Monate sehr wenig und teilweise gar nicht.

    Er sagt, der Grund weshalb er wieder angefangen hätte, wäre der Streit in unserer Beziehung gewesen.

    CO-Abhängige fühlen sich vielleicht auch erstmal stark in dieser Rolle, weil sie helfen wollen, und vielleicht sogar denken, sie könnten es auch.

    Ich fühlte mich nie stark. Immer nur besorgt, ängstlich, überfordert, ohnmächtig. Es hat mich fertig gemacht.

    Ich wollte das Problem immer nur los haben, weil es für mich schier unerträglich war. Wie es ihm damit ging, im Nachhinein betrachtet, war mir zwar schon wichtig, aber es ging auch viel um meine schlechten Gefühle, die mich erdrückt haben.

    überlegst wenigstens schon mal, ob Du auch eigene Anteile am Scheitern der Beziehung haben könntest!

    Das ist doch schon mal ein Ansatzpunkt, wo man genau hinschauen kann, und dran arbeiten kann, evtl. auch mit fachlicher Unterstützung.

    Ohje, wenn du mich fragst, dann habe ich fast ausschließlich die "Schuld" am scheitern der Beziehung. Das sagt zumindest diese doofe Stimme in mir.

    Rational betrachtet, verstandmäßig, weiß ich natürlich, dass das nie und nimmer so sein kann.

    Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Aber meine Schuldgefühle - und davon habe ich reichlich - sagen etwas anderes.

    Ich bin voll in der Co-Rolle.

    Denn was wäre, wenn man sich trennt, in einer neuen Beziehung aber das alte eifersüchtige, kontrollierende Verhalten an den Tag legt?

    Und dem neuen Partner damit wirklich großes Unrecht zumutet?

    Das ist der Punkt. Ich war schon vorher immer misstrauisch. Zwar nicht so in dem Maß, wie es bei meinem Ex der Fall war aber ich bin immer schon recht misstrauisch Beziehungen eingegangen.

    Das liegt in meinen Kindheitserfahrungen begraben. Und genau das ist der Punkt, der mir keine Ruhe lässt:

    Woher weiß ich denn, ob ich meinem Ex wirklich Unrecht getan habe und die Beziehung anders hätte laufen können oder ob es so ist, dass ich aufgrund meiner Muster wieder einen Mann ausgewählt habe, der diese bestätigt.

    Ich komme da einfach nicht zu einem klaren Ergebnis und das macht mich verrückt.

    Ich habe nicht alle Fragen und Antworten durchgelesen, aber ich frage mich insbesondere auch, weshalb man/ich die Trinkerei und die damit einhergehenden Probleme verheimlicht und schön geredet habe.

    In meinem Fall war es so, dass ich nach vielen Jahren Singledasein, nach einer 11 Jahre langen Beziehung, "endlich" wieder einen Mann kennengelernt hatte, mit dem etliche Dinge wunderbar zu harmonieren schienen. "Wie Arsch auf Eimer" habe ich anfangs gesagt.

    Die Infos über seine Alkoholabhängigkeit etc. bekam ich bereits am 1. Date ehrlicherweise mitgeteilt. Verharmlost, aber dennoch.

    Ich war liebeshungrig und wollte mir dieses "Glück" nicht durch den Alkohol kaputt machen lassen. Das ich gar keine Chance hatte, realisiere ich erst jetzt.. Ganz langsam.

    Ich habe zwar einerseits viel nachgedacht, nämlich über meinen Partner und insbesondere darüber, wie ich ihm wohl helfen könnte aber über mich, meine Wünsche etc, habe ich nur selten nachgedacht.

    Meine Familie wusste lange gar nichts von seinen Problemen, ein paar wenige gute Freunde von mir wussten Bescheid.

    Aber nur in soweit, dass ich nicht hätte zugeben müssen, dass ich "mal wieder" an einen hoffnungslosen Mann geraten bin.

    Ich habe mich geschämt.

    Weil alle anderen es besser wussten, ich es eigentlich besser wusste, es aber nicht wahr haben wollte.

    Ich wollte endlich ankommen und geliebt werden. Es war auch ein stückweit egoistisch von mir . Wahrscheinlich mehr, als ich mir eingestehen mag.

    Im Grunde wiederhole ich ein altbekanntes Muster aus meiner Kindheit.

    Den geliebten Menschen: decken, schützen, umsorgen, lieben - koste es, was es wolle- , aufmuntern, unterstützen...und mich dabei völlig selbst vergessen und verbiegen.

    Nach eingen Monaten Abstinenz von meiner Droge "Ex" muss ich wohl aber zugeben, dass ich ebenso ständig versucht habe meinen Ex zu verbiegen.

    Ich habe ihn geliebt, ja. Aber seine Sucht habe ich gehasst. Demnach habe ich ihn genau so wenig "bedingungslos" geliebt, wie umgekehrt.

    Auch ich wollte umsorgt, beschützt, unterstützt etc. werden. Geliebt werden.

    Und es war mir völlig egal, dass ich diese Ansprüche an einen Menschen stelle, der so sehr mit sich und seinen Problemen beschäftigt ist, dass er sie niemals erfüllen kann. Das tut mir im Nachhinein auch furchtbar leid.

    Ich habe mir von Herzen gewünscht, dass er trocken wird, aber mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob es mir dabei vorallem um ihn oder um meine Bedürfnisse, die er meiner Meinung nach erfüllen sollte, ging. Ziemlich harte Erkenntnis.

    Hallo ihr Lieben,

    Ich habe hier in letzter Zeit wenig geschrieben aber fast täglich neue und alte Beiträge gelesen.

    Heute bin ich in einem anderen Thema auf eine Aussage von Sunshine_33 aufmerksam geworden und habe mich darin sehr wieder erkannt.

    Es geht hier nur um Eifersucht und Kontrollwahn und der Unfähigkeit, einen anderen Menschen mal loszulassen, ihm Freiheit zu geben, ihn mal selbst machen zu lassen, ohne minütlich über alles informiert zu sein, was er so tut.

    Der Alptraum schlechthin ist doch bei Dir, das er mit einer anderen trocken wird oder trocken wird und sich dann einer anderen zuwendet.

    Du willst ihn kontrollieren. Du kannst ihn nicht machen lassen, Du willst ihn keinesfalls loslassen.

    Nicht das der Fall wie oben beschrieben eintritt

    Ich habe den Eindruck, dass dies auch bei mir ein sehr großes Thema ist und ich schäme mich dafür. Frage mich auch, ob ich damit meinem Ex mit diesem (meinem) Muster Unrecht getan und die Beziehung Dynamik zusätzlich (oder vielleicht sogar hauptsächlich?!) ungünstig beeinflusst habe.

    Das Loslassen fällt mir immer noch unheimlich schwer. Mittlerweile sind wir fast 5 Monate getrennt und ohne jeglichen Kontakt aber das ganze Erlebte beschäftigt mich noch immer sehr.

    Hallo Sensual,

    Es tut mir so leid zu lesen, wie es dir gerade geht. Ich kann es soooo gut nachvollziehen.

    Meine Geschichte endete genau so, wie deine. Auch ich sah eine Datingapp auf seinem Handy. Davor gab es einige "komische Frauengeschichten".

    Was mich besonders verletzt hat, als ich die App sah, war dass ich von mir selbst so dermaßen enttäuscht war, denn ich wusste bzw. fühlte es schon die ganze Zeit über, dass es irgendwann so kommen würde.

    Auch bei mir war die App der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte und die nötige Wut in mir mobilisierte, mich endlich zu trennen, von einem Mann der Liebe nicht annehmen und schätzen kann.

    Der Alkoholiker sucht die „Schuld“ immer wieder im Außen und schiebt anderen die Schuld zu.

    Ist ihm das bewusst oder glaubt er es selbst, dass die Anderen und die äußeren Umstände Schuld sind?

    Mir ist aufgefallen, dass er über seine Ex "Beziehungen" etc auch nicht gut gesprochen hat. Er wirkte da auch ziemlich überzeugt. Daher frage ich mich, ob er es wohl wirklich so sieht.

    Das würde ja bedeuten, dass ein Gespräch, selbst wenn er sich irgendwann dazu bereit erklären würde, keinerlei Sinn ergeben würde.

    Wenn du dich wirklich kennst, an den entsprechenden Stellen für dich sorgst, dich selbst lieben und akzeptieren kannst, genau so wie du bist mit allem drum und dran, dann ergibt sich das andere sozusagen von selbst.

    Darf ich fragen, was du dafür gemacht hast/machst?

    Ich merke das auch ganz deutlich bei mir, dass ich meine mich nur mit ihm so richtig glücklich fühlen zu können. Das ist natürlich nicht gut.

    Vielleicht wollte dein Ex gar keine „Hilfsangebote“ von dir, ist aber gar nicht in der Lage, das so zu erkennen und zu formulieren?

    Sein Leid geklagt in Bezug auf seine Sucht oder Depressionen hat er mir nie.

    Diese Themen waren kaum Thema in unserer Beziehung. Erst ganz gegen Ende und da habe ich versucht ihn selbst zum Überlegen zu bringen.

    "Was wäre denn gut? Was würde dürr denn jetzt helfen? Wäre es vielleicht gut wenn?"

    Ich habe meist "nur" gesagt, dass ich an seiner Seite bin, wenn er mich braucht.

    Gut, ich habe angeboten, dass ich ihn in die Tagesklinik fahren und abholen kann aber es ist nicht so, dass ich ihm "erklärt hätte, was zu tun ist/was er machen " muss".

    Das Thema kam wirklich nur selten oder ganz kurz zur Sprache, weil es immer um meine angeblichen Fehler ging.

    Er sagte einmal im Vollsuff zu mir "Weißt du, du hast so eine tolle Wohnung, hast dein Haustier, bist erfolgreich. Du kannst alles, du machst alles und es läuft alles. Und ich bekomme GAR nichts auf die Reihe. Und es ist für mich wirklich schwer damit umzugehen."

    Ich sagte, bei mir liefe auch nicht immer alles rosig und er sei ein toller Mensch und es würden auch wieder bessere Zeiten kommen.

    Er war irgendwie neidisch.

    Genau da liegt meines Erachtens ein Punkt, an dem du arbeiten kannst.

    Es mag jetzt noch nicht bei dir ankommen, aber es kann es, wenn dir bewusst wird, was für ein Muster du da bedienst und dich daraus lösen kannst.

    Das heißt, zu lernen, nicht die Verantwortung für das Handeln etc. anderer Menschen zu übernehmen, ergo sich schuldig fühlen, und mehr Eigenverantwortung übernehmen?


    Eine ganz große und wichtige Frage, die ich mir stelle ist; habe ich in der Beziehung meine Muster bedient, indem ich eventuell Dinge auf ihn projeziert habe, die nicht real waren (Thema Misstrauen) und nahm die Beziehung deshalb so ihren Lauf.

    (Seine Variante).

    Oder habe ich meine Muster bedient, in dem ich mir jemand "suchte" der wie meine Mutter war und habe gehofft, dass ich dieses Mal die Liebe bekomme, die ich mir wünschte, es aber aussichtslos war.

    (Meine Variante)

    Dieses ganze Hin- und Her. Kommt dir das nicht irgendwie bekannt vor?

    Hin und Her in dem Sinne nicht, aber verantwortlich gemacht werden, für die Launen des anderen, "zu nerven", das kenne ich aus meiner Kindheit.

    Und vorallem den Rückzug und das anschließende Schweigen.

    Schweigen, Schweigen, Schweigen..

    Das Kind lernt damit, dass es durch sein Tun das Wohlbefinden der Eltern beeinflussen kann.

    In der Beziehung habe ich wohl genau das versucht, aber egal was ich auch tat oder nicht tat, es war nach seiner anfänglichen Euphorie, immer falsch.

    Stellenweise hatte ich den Eindruck, er denkt permanent, dass ich ihm etwas böses will. Das Gegenteil war der Fall.

    Es gibt so viele Hilfsangebote, die er für sich nutzen könnte. Wenn er diese aber nicht für sich nutzt, so liegt das definitiv nicht in deiner Verantwortung.

    Das ist ja das gemeine.

    Er geht ja in Kliniken. Er war doch schon so oft irgendwo.

    Er hat einen Suchtberater, bzw. hatte er einen. Dieser hat Anfang des Jahres wohl gesagt, dass er ihn nicht länger betreut, da er nicht mehr objektiv und distanziert genug sei.

    Er ging in eine Gruppe, in der Corona Zeit hätte diese stellenweise nicht stattgefunden (ist das eigentlich wirklich so?).

    Das hat Hoffnung gemacht, der Gedanke "er macht doch etwas dagegen" "er will doch aufhören".

    Was du da erlebt hast, ist überhaupt kein „erwachsenes“ Verhalten!

    Ich bekomme das von vielen Seiten gesagt. Aber es kommt nicht bei mir an.

    Es wurde immer alles so hingedrehrt, dass ich verantwortlich war (aha!) und das hat sich in mein Denken eingebrannt.

    Hallo Sarah,

    Ich kann dich gut verstehen.

    Mir ging/geht es ganz ähnlich, wie dir.

    Mein Ex und ich haben auch etwas weiter auseinander gelebt, zwar nicht so weit wie ihr, aber ich habe durch die Entfernung auch vieles nicht oder erst verzögert mitbekommen.

    Ich denke, das ist auch so gewollt.

    Wenn dann plötzlich alles zusammen bricht, ist das heftig.

    Es wird mit der Zeit besser.

    Darf ich dich fragen, was es dir hilft, wenn du eine Diagnose hast?

    Das ist eine gute Frage und nicht so leicht zu beantworten.

    Zum einen suche ich nach Erklärungen, wie sich alles so entwickeln konnte. Also ganz allgemein.

    Ich kann das Verhalten nicht nachvollziehen.

    Aber warum? Zum einen weil ich das Gefühl habe, es tut weniger weh oder anders weh, als die Erklärung "einfach nur ver******" worden zu sein.

    Vielleicht will ich sein Verhalten damit auch mehr oder minder unbewusst entschuldigen?

    Ein anderer Punkt ist eventuell auch, damit ich mich weniger schuldig fühle.

    Es ist alles schwer zu begreifen im Moment.

    Neram

    Danke auch dir für deine Antwort. Ich fühle mich aber in keinster Weise stolz. Es ist nicht so, dass ich diese Entscheidung bewusst so getroffen habe. Ich würde mir wünschen, wir könnten reden. Ich würde mir wünschen, er wäre einsichtig.

    Es ist mehr ein ertragen oder akzeptieren der Situation. Ein Resignieren.

    Aber ich weiß, was du sagen möchtest. Danke dafür.

    Du hast dich auch als EKA vorgestellt. Ich frage mich, welche Prägung in dir vorhanden sein mag, die diesen Mann für dich interessant macht. Du scheinst dich verantwortlich für ihn zu fühlen, anders kann ich mir deine Schuldgefühle nicht erklären.

    AufderSuche

    Vielen Dank für deine Nachricht.

    Ich würde sagen, ich glaube in diesem Mann einen traurigen, emotionalen und im tiefsten Inneren lieben Menschen gesehen zu haben.

    Der sich im Grunde darüber im Klaren ist, dass er einerseits ein Alkoholproblem hat (wobei er nach eigener Aussage kein "klassischer Alkoholiker sei -" weit ebtfernt", so sagte er.. Das ist natürlich Quatsch) und andererseits ein großes Problem mit seinen eigenen Emotionen und deren anderer hat.

    Ich war der Meinung, wenn er nur aufhören würde zu trinken, so wäre er der Jackpot. Das ist wohl aber Wunschdenken.

    Und ja klar, ich dachte ich könne ihm dabei helfen. Aber ich wusste zu dem Zeitpunkt ja vieles nicht.

    Ich habe wohl die Muster aus meiner Kindheit wiederholt. Da war ich wohl der Meinung, ich sei für das Trinken meiner Mutter verantwortlich.

    Bewusst war mir das alles, bis ich diese Beziehung erlebt habe, nicht.

    Das kommt jetzt nach und nach in der Therapie "ans Licht".

    Mein xy (so schreibt man das wohl hier) scheint narzisstische Züge zu haben, ist es das, was du auch angesprochen hast?

    Bzgl der Schuldgefühle ist es, glaube ich auch so, dass mir innerhalb der Beziehung permanent vermittelt wurde "hättest du dies (nicht), hättest du das (nicht), dann wäre alles ganz anders gelaufen" und ich mich dadurch frage, ob ich mich mit meinem Misstrauen tatsächlich um "den richtigen Mann" gebracht habe.

    Cadda

    Danke für deine Antwort.

    Ist es wirklich so? Ist die Sucht der Grund für all das miese Verhalten?

    Ich habe das Gefühl mein Kopf ist total vernebelt und ich kann nicht mehr sagen, was Realität und was Gehirnwäsche ist.

    Die ersten Wochen nach der Trennung bin ich aufgrund der Schuldgefühle fast durchgedreht. Ich war kurz davor selbst in eine Klinik zu gehen, weil ich dachte ich spinne total.

    Mittlerweile, wir sind inzwischen 4 Monate getrennt und ich habe nichts mehr von ihm gehört, kann ich wieder etwas klarer sehen aber es gibt immer wieder Momente, da sitze ich einfach nur da, weine und wünsche mir den Menschen vom Anfang zurück.

    Das ganze ist so verrückt. Es hatte vieles zwischen uns so gut gepasst und ich hatte das Gefühl, mit jedem Bier, dass er trank, sah er alles immer negativer.

    Hallo ihr Lieben,

    Es ist schwierig dass alles irgendwie komprimiert in Worte zu fassen ohne dass es ein Roman wird.

    Ich lernte meinen Ex kennen, da stand gerade für in zwei Monaten eine kombinierte Stationäre Therapie an.

    Sucht und Psychosomatik, 10 Wochen sollte sie dauern.

    Mein Ex sagte, die Reha wäre schon lange Zeit geplant gewesen, er hätte dann aber seinen Platz an der Meisterschule bekommen (Dass dies nur eine weitere Rehamaßname war, erfuhr ich erst nach der Trennung über Dritte) sodass die Reha verschoben worden wäre.

    Er bräuchte sie eigentlich nicht mehr, dies würde auch sein Suchtberater sagen aber er würde sie dennoch antreten, weil es für ihn nicht schlecht wäre, mal eine Zeit lang von zuhause weg zu sein.

    Angeblich trank er zu dem Zeitpunkt 2/3 Bier am Abend, im Verlauf unseres Kennenlernens dann gar nichts mehr.

    Tatsächlich glaube ich, dass er ca 2-3 Monate nichts oder so gut wie nichts getrunken hat.

    Da wir weiter auseinander leben, habe ich das nie so richtig mitbekommen.

    Er war die ersten drei Monate ein richtiger Gentleman, unheimlich lieb, charmant, sehr bemüht und überhäufte mich mit Aufmerksamkeiten, Geschenken, Komplimenten. Wir verbrachten sehr schnell, sehr viel Zeit miteinander.

    Mir war es stellenweise irgendwie zu schnell, zu viel. Aber es fühlte sich unheimlich gut an, so begehrt zu werden.

    Er blühte auf, nahm in 2 Monaten ordentlich ab, was ich darauf schob, dass er tatsächlich nicht mehr trank.

    Er war insgesamt sehr motiviert, in allen Lebensbereichen.

    Er ist seit 2015 arbeitslos, bis auf zwei kurze "Versuche" von ein bis zwei Monaten, die endeten, weil er wieder trank. Schuld waren aber natürlich die schrecklichen Arbeitgeber, die ihn über den Tisch ziehen wollten oder angeblich irgendwelche krummen Dinge drehen wollten.

    Seit 2015 war er auch beinahe jährlich stationär oder ambulant in Behandlung wegen seiner Sucht und Depressionen.

    Was ich von den Rehas hauptsächlich gehört habe war, dass er viele Kontakte mit Frauen dort geschlossen hatte und es mit einigen von ihnen auch Beziehungsversuche gab.

    Ich bezweifle, dass er bis auf diese Frauenkontakte bisher etwas anderes aus seinen Rehas mit genommen hat.

    2017 musste er seinen Führerschein abgeben, da er betrunken einen Unfall mit Fahrerflucht begangen hatte.

    Daraufhin war er wohl über ein Jahr trocken.

    Als er seinen Führerschein zurück hatte fing er wieder an zu trinken.

    Auslöser war angeblich, dass er Angst hatte, seine Meisterprüfung nicht bestanden zu haben. (Auch das erfuhr ich erst über dritte).

    Ich wusste vieles nicht.

    Andere Frauen waren irgendwie von Anfang an Thema in unserer Beziehung. Er hat kaum richtige Freunde, richtige Männerfreundschaften existieren gar nicht. Sein Freundeskreis besteht aus Exfreundinnen, oder gescheiterten Beziehungsversuchen, Affären, Freundschaft + etc.

    Die stationäre Reha hat er nach 3 Wochen abgebrochen. Wir hatten einen Streit miteinander, weil ich von Anfang an ein schlechtes Gefühl hatte und ihm schrieb, dass ich glaube, es sei besser, man würde sich erst nach seiner Reha wieder sehen.

    Er stand am nächsten Morgen vor meiner Tür. Hatte die Reha abgebrochen. Ich habe deswegen so ein schlechtes Gewissen.

    Er verbrachte die folgenden Wochen bei mir. Man sprach darüber dass er die Reha zu einem anderen Zeitpunkt fortsetzen würde (er sagte damals zu mir, dass das ginge).

    Zudem Zeitpunkt merkte ich, dass er anfing mich immer wieder subtil, durch die Blume zu stichen und zu kritisieren.

    Ich habe viel runtergeschluckt aber irgendwann bin ich explodiert.

    Er fuhr zu sich nach Hause. Ich hatte Schuldgefühle und fuhr am nächsten Morgen überraschend zu ihm.

    Er saß morgens schon trinkend zu Hause. Er weinte bitterlich und sagte er hätte nicht gewollt, dass ich ihn so sehe.

    Ab da ging es Berg ab. Er trank regelmäßig, es gab immer öfter Streit, woraufhin er zu sich fuhr... Trank. Tagelang, wochenlang.

    Zwischen drin war "alles wieder gut" für 1-2 Wochen. Dann der nächste Streit.

    Ich wurde zunehmend runter gemacht, kritisiert, mir wurde an allem die Schuld gegeben, ich sei verrückt, wäre streitsüchtig, hätte ein Problem.

    Auch wäre ich schuld, dass er wieder trinkt.

    Im Februar ging er in die Tagesklinik. Wir hatten eine Pause. Danach kam er motiviert und optimistisch zurück. Wir würden das schon alles hin bekommen.

    Zwei Wochen ging es gut. Dann hatten wir ein Paargespräch, Thema sollte mein Misstrauen sein. Als seine Sucht und Depression zu Sprache kam, ist das Gespräch gekippt. Danach erneut Trennung seinerseits. Die 10 seit Januar.

    Ich versuchte mit ihm zu reden, keine Chance, er ließ mich nachdem er mich runtergemacht hatte, vor seiner Tür stehen. Eine Woche Funkstille.

    Dann stand er morgens um 6.00 sturzbetrunken vor meiner Tür. Er war betrunken gefahren - 70km.

    Er wusste am nächsten Tag nichts mehr davon.

    Ich hätte keine Ahnung, wie man eine Beziehung führt und er würde mir am liebsten eine reinhauen, waren seine Worte als ich ihm die Tür öffnete.

    Dann erzählte er mir, dass er mich lieben würde, mich vermisst hätte und er verstanden hätte, dass es nicht an mir liegt.

    Er schlief seinen Rausch aus. Ich war hellwach. Ständig piepste sein Handy.

    Auf dem Sperrbildschirm sah ich das Tinder Symbol. Ich schaute in sein Handy, was ich bisher noch nie gemacht hatte. Chats mit verschiedenen Frauen. Ich sagte nicht viel dazu, nur er möge es doch bitte löschen und nochmal in Reha gehen.

    Nochmal 2 Wochen folgten. Aber es war alles kaputt. Mein Vertrauen, die Hoffnung alles.

    Er trank weiter, war depressiv, kalt, abweisend, unruhig.

    Er trank bei sich. Ich saß alleine zu Hause. Ich schrieb irgendwann aus Angst eine seiner Tinderchats an. Ich wusste nicht mehr was ich glauben soll.

    Er war darüber so erbost, dass er sich erneut trennte. Ich kann ihn irgendwie verstehen.

    Es folgte noch ein Versuch von mir das ganze zu retten. Er ging abermals in die Tagesklinik. Erneut wollte er Zeit um zu überdenken, ob er die Beziehung noch will.

    Ich konnte nicht mehr und beendete die Beziehung. Wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen, nicht mehr gesprochen. Ich bin überall blockiert und es ist, als hätte man sich nie gekannt, als wäre nie etwas gewesen.

    Ich hatte ganz schlimme Schuldgefühle, die werden langsam etwas besser aber er fehlt mir immer noch unheimlich.

    Guten Abend an Euch,

    Wie ich in der Vorstellung bereits geschrieben habe, begleitet mich das Thema Alkohol schon mein ganzes Leben lang.

    Meine Mutter trinkt regelmäßig/täglich Alkohol. Ich kenne es von Kleinauf nicht anders. Ein Onkel und eine Tante von mir sind an ihrer Alkoholsucht bereits verstorben.

    Mein Opa, den ich nicht kannte, war ebenso Alkoholiker.

    Ende letzten Jahres lernte ich einen wunderbaren Mann kennen, der mir zu Beginn unseres Kennenlernens sagte, dass er seit einigen Jahren unter Depressionen leidet und ein Alkoholproblem HATTE, welches er aber soweit im Griff hätte.

    Was soll ich sagen, er hatte es keinesfalls im Griff und die Beziehung endete in ständigen Diskussionen (wobei Misstrauen meinerseits auch ein riesengroßes Thema war), ständigen Trennungen seinerseits, Kritik, Schuldzuweisungen, Schweigen, und letztlich hat er sich ziemlich unschön von mir getrennt.

    Das ist die Kurzfassung. Gerne würde ich den Verlauf der Beziehung noch etwas detaillierter erzählen, da es viele Situationen gab, die mich auch 4 Monate nach der Trennung mit vielen Fragen zurück gelassen haben.

    Dass das eigentliche Thema, mein Familienthema ist und meine in Richtung depentend gehende Persönlichkeit, ist mir mittlerweile durch die Therapie, die ich begonnen habe bewusst.

    Zur Zeit kann ich mich damit jedoch noch nicht so gut beschäftigen, da meine Gedanken noch sehr um die Beziehung kreisen. Ich hatte wirklich gedacht, den "Richtigen" gefunden zu haben und bin immer noch sehr traurig.

    Hatte es geklappt? War mir nicht sicher. 🙂

    Ich habe leider nicht dazu geschrieben, wohin mein Thema soll. Hatte deine Antwort erst danach gelesen.

    Da ich zuerst Fragen zu meiner Beziehung habe, passt es wohl doch erstmal in den Co-Bereich.

    Sorry, für die Verwirrung.