• Hallo,

    Ich bin MarMer, 33 und komme aus einer kurzen aber für mich sehr verwirrenden und verletzenden Beziehung mit einem nassen Alkoholiker.

    Darüber hinaus bin ich EKA.

    Ich hoffe hier einige Fragen für mich klären zu können und Unterstützung bei der Überwindung der Co-Abhängig zu finden.


    Liebe Grüße

  • Hallo MarMer,

    herzlich Willkommen bei uns.

    Danke für deine Vorstellung!

    Der nächste Schritt ist folgender:

    Geh bitte nochmal oben auf VORSTELLEN, dann auf den Reiter BEWERBUNG.

    Dort füllst noch mit ein, zwei Sätzen das Formular aus.

    Anschließend wirst du von einem Moderator freigeschalten!

    Dein Username wechselt von orange auf blau, dann kann es auch schon losgehen mit dem Erfahrungsaustausch!

    Wir haben 2 Angehörigenbereich, einen für Co-Abhängige, einen für EKA.

    Wobei ja viele Menschen EKA sind und später entsprechende Beziehungen eingehen, weil sie es von klein auf so gelernt haben. Du bist damit nicht alleine und bekommst bestimmt viele deiner Fragen hier von den anderen User/innen beantwortet.

    Schreib bitte auch in das Formular, in welchen Bereich wir deine Vorstellung verschieben sollen, Co oder EKA?

    Oder wir können den Thread hier auch stehenlassen und du eröffnest einfach selbst im Forum einen oder zwei, je nach deiner Fragestellung?

    Ich hoffe, ich hab dich nun nicht verwirrt. Falls Fragen sind, einfach melden!

    Lieber Gruß, Linde (EKA)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo MarMer,

    alles klar.

    Dann geh wie gesagt oben auf VORSTELLEN, dann den Reiter BEWERBUNG. Schreib kurz, daß du freigeschaltet werden möchtest und dein Thema ins EKA-Forum soll.

    Hartmut oder Aurora werden dich dann freischalten.

    Liebe Grüße und schönen Austausch!

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hatte es geklappt? War mir nicht sicher. 🙂

    Ich habe leider nicht dazu geschrieben, wohin mein Thema soll. Hatte deine Antwort erst danach gelesen.

    Da ich zuerst Fragen zu meiner Beziehung habe, passt es wohl doch erstmal in den Co-Bereich.

    Sorry, für die Verwirrung.

  • Guten Abend an Euch,

    Wie ich in der Vorstellung bereits geschrieben habe, begleitet mich das Thema Alkohol schon mein ganzes Leben lang.

    Meine Mutter trinkt regelmäßig/täglich Alkohol. Ich kenne es von Kleinauf nicht anders. Ein Onkel und eine Tante von mir sind an ihrer Alkoholsucht bereits verstorben.

    Mein Opa, den ich nicht kannte, war ebenso Alkoholiker.

    Ende letzten Jahres lernte ich einen wunderbaren Mann kennen, der mir zu Beginn unseres Kennenlernens sagte, dass er seit einigen Jahren unter Depressionen leidet und ein Alkoholproblem HATTE, welches er aber soweit im Griff hätte.

    Was soll ich sagen, er hatte es keinesfalls im Griff und die Beziehung endete in ständigen Diskussionen (wobei Misstrauen meinerseits auch ein riesengroßes Thema war), ständigen Trennungen seinerseits, Kritik, Schuldzuweisungen, Schweigen, und letztlich hat er sich ziemlich unschön von mir getrennt.

    Das ist die Kurzfassung. Gerne würde ich den Verlauf der Beziehung noch etwas detaillierter erzählen, da es viele Situationen gab, die mich auch 4 Monate nach der Trennung mit vielen Fragen zurück gelassen haben.

    Dass das eigentliche Thema, mein Familienthema ist und meine in Richtung depentend gehende Persönlichkeit, ist mir mittlerweile durch die Therapie, die ich begonnen habe bewusst.

    Zur Zeit kann ich mich damit jedoch noch nicht so gut beschäftigen, da meine Gedanken noch sehr um die Beziehung kreisen. Ich hatte wirklich gedacht, den "Richtigen" gefunden zu haben und bin immer noch sehr traurig.

  • Hallo MarMer,

    Das Schweigen auf deinen letzten Eintrag bedeutet nicht, dass wir nicht mitlesen.

    Ganz im Gegenteil würden wir gerne mehr erfahren.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo MarMer,

    leider täuscht man sich manchmal. Ich dachte auch mal, den Richtigen gefunden zu haben. Im Nachhinein betrachtet war er es nicht.

    Wenn er der Richtige wäre, würdest Du nicht solche Sorgen haben. Mit dem Richtigen muss man kein Leid und Kummer ertragen.

    Magst Du noch ein bisschen was erzählen? Wie geht es Dir gerade?

    LG Cadda

  • Hallo ihr Lieben,

    Es ist schwierig dass alles irgendwie komprimiert in Worte zu fassen ohne dass es ein Roman wird.

    Ich lernte meinen Ex kennen, da stand gerade für in zwei Monaten eine kombinierte Stationäre Therapie an.

    Sucht und Psychosomatik, 10 Wochen sollte sie dauern.

    Mein Ex sagte, die Reha wäre schon lange Zeit geplant gewesen, er hätte dann aber seinen Platz an der Meisterschule bekommen (Dass dies nur eine weitere Rehamaßname war, erfuhr ich erst nach der Trennung über Dritte) sodass die Reha verschoben worden wäre.

    Er bräuchte sie eigentlich nicht mehr, dies würde auch sein Suchtberater sagen aber er würde sie dennoch antreten, weil es für ihn nicht schlecht wäre, mal eine Zeit lang von zuhause weg zu sein.

    Angeblich trank er zu dem Zeitpunkt 2/3 Bier am Abend, im Verlauf unseres Kennenlernens dann gar nichts mehr.

    Tatsächlich glaube ich, dass er ca 2-3 Monate nichts oder so gut wie nichts getrunken hat.

    Da wir weiter auseinander leben, habe ich das nie so richtig mitbekommen.

    Er war die ersten drei Monate ein richtiger Gentleman, unheimlich lieb, charmant, sehr bemüht und überhäufte mich mit Aufmerksamkeiten, Geschenken, Komplimenten. Wir verbrachten sehr schnell, sehr viel Zeit miteinander.

    Mir war es stellenweise irgendwie zu schnell, zu viel. Aber es fühlte sich unheimlich gut an, so begehrt zu werden.

    Er blühte auf, nahm in 2 Monaten ordentlich ab, was ich darauf schob, dass er tatsächlich nicht mehr trank.

    Er war insgesamt sehr motiviert, in allen Lebensbereichen.

    Er ist seit 2015 arbeitslos, bis auf zwei kurze "Versuche" von ein bis zwei Monaten, die endeten, weil er wieder trank. Schuld waren aber natürlich die schrecklichen Arbeitgeber, die ihn über den Tisch ziehen wollten oder angeblich irgendwelche krummen Dinge drehen wollten.

    Seit 2015 war er auch beinahe jährlich stationär oder ambulant in Behandlung wegen seiner Sucht und Depressionen.

    Was ich von den Rehas hauptsächlich gehört habe war, dass er viele Kontakte mit Frauen dort geschlossen hatte und es mit einigen von ihnen auch Beziehungsversuche gab.

    Ich bezweifle, dass er bis auf diese Frauenkontakte bisher etwas anderes aus seinen Rehas mit genommen hat.

    2017 musste er seinen Führerschein abgeben, da er betrunken einen Unfall mit Fahrerflucht begangen hatte.

    Daraufhin war er wohl über ein Jahr trocken.

    Als er seinen Führerschein zurück hatte fing er wieder an zu trinken.

    Auslöser war angeblich, dass er Angst hatte, seine Meisterprüfung nicht bestanden zu haben. (Auch das erfuhr ich erst über dritte).

    Ich wusste vieles nicht.

    Andere Frauen waren irgendwie von Anfang an Thema in unserer Beziehung. Er hat kaum richtige Freunde, richtige Männerfreundschaften existieren gar nicht. Sein Freundeskreis besteht aus Exfreundinnen, oder gescheiterten Beziehungsversuchen, Affären, Freundschaft + etc.

    Die stationäre Reha hat er nach 3 Wochen abgebrochen. Wir hatten einen Streit miteinander, weil ich von Anfang an ein schlechtes Gefühl hatte und ihm schrieb, dass ich glaube, es sei besser, man würde sich erst nach seiner Reha wieder sehen.

    Er stand am nächsten Morgen vor meiner Tür. Hatte die Reha abgebrochen. Ich habe deswegen so ein schlechtes Gewissen.

    Er verbrachte die folgenden Wochen bei mir. Man sprach darüber dass er die Reha zu einem anderen Zeitpunkt fortsetzen würde (er sagte damals zu mir, dass das ginge).

    Zudem Zeitpunkt merkte ich, dass er anfing mich immer wieder subtil, durch die Blume zu stichen und zu kritisieren.

    Ich habe viel runtergeschluckt aber irgendwann bin ich explodiert.

    Er fuhr zu sich nach Hause. Ich hatte Schuldgefühle und fuhr am nächsten Morgen überraschend zu ihm.

    Er saß morgens schon trinkend zu Hause. Er weinte bitterlich und sagte er hätte nicht gewollt, dass ich ihn so sehe.

    Ab da ging es Berg ab. Er trank regelmäßig, es gab immer öfter Streit, woraufhin er zu sich fuhr... Trank. Tagelang, wochenlang.

    Zwischen drin war "alles wieder gut" für 1-2 Wochen. Dann der nächste Streit.

    Ich wurde zunehmend runter gemacht, kritisiert, mir wurde an allem die Schuld gegeben, ich sei verrückt, wäre streitsüchtig, hätte ein Problem.

    Auch wäre ich schuld, dass er wieder trinkt.

    Im Februar ging er in die Tagesklinik. Wir hatten eine Pause. Danach kam er motiviert und optimistisch zurück. Wir würden das schon alles hin bekommen.

    Zwei Wochen ging es gut. Dann hatten wir ein Paargespräch, Thema sollte mein Misstrauen sein. Als seine Sucht und Depression zu Sprache kam, ist das Gespräch gekippt. Danach erneut Trennung seinerseits. Die 10 seit Januar.

    Ich versuchte mit ihm zu reden, keine Chance, er ließ mich nachdem er mich runtergemacht hatte, vor seiner Tür stehen. Eine Woche Funkstille.

    Dann stand er morgens um 6.00 sturzbetrunken vor meiner Tür. Er war betrunken gefahren - 70km.

    Er wusste am nächsten Tag nichts mehr davon.

    Ich hätte keine Ahnung, wie man eine Beziehung führt und er würde mir am liebsten eine reinhauen, waren seine Worte als ich ihm die Tür öffnete.

    Dann erzählte er mir, dass er mich lieben würde, mich vermisst hätte und er verstanden hätte, dass es nicht an mir liegt.

    Er schlief seinen Rausch aus. Ich war hellwach. Ständig piepste sein Handy.

    Auf dem Sperrbildschirm sah ich das Tinder Symbol. Ich schaute in sein Handy, was ich bisher noch nie gemacht hatte. Chats mit verschiedenen Frauen. Ich sagte nicht viel dazu, nur er möge es doch bitte löschen und nochmal in Reha gehen.

    Nochmal 2 Wochen folgten. Aber es war alles kaputt. Mein Vertrauen, die Hoffnung alles.

    Er trank weiter, war depressiv, kalt, abweisend, unruhig.

    Er trank bei sich. Ich saß alleine zu Hause. Ich schrieb irgendwann aus Angst eine seiner Tinderchats an. Ich wusste nicht mehr was ich glauben soll.

    Er war darüber so erbost, dass er sich erneut trennte. Ich kann ihn irgendwie verstehen.

    Es folgte noch ein Versuch von mir das ganze zu retten. Er ging abermals in die Tagesklinik. Erneut wollte er Zeit um zu überdenken, ob er die Beziehung noch will.

    Ich konnte nicht mehr und beendete die Beziehung. Wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen, nicht mehr gesprochen. Ich bin überall blockiert und es ist, als hätte man sich nie gekannt, als wäre nie etwas gewesen.

    Ich hatte ganz schlimme Schuldgefühle, die werden langsam etwas besser aber er fehlt mir immer noch unheimlich.

  • Ganz schön ausführlich, deine Geschichte.

    Was mir als erstes auffällt: Dein xy geht zu Therapien & in Tageskliniken wie man ins Lokal oder ins Kino geht.

    Das ist nicht so.

    Gerade in Tageskliniken wird eine hohe Disziplin erwartet, was die Teilnahme betrifft.

    & man bekommt Therapien auch nicht beliebig hinterher geschmissen. Die muss man immer wieder neu beantragen,

    & wie bei solchem Verhalten mit den Anträgen dann verfahren wird, kannst du dir sicher vorstellen.

    Die ganzen Tinder- & Ex-Geschichten gehen in die gleiche Richtung.

    Im Grunde ist er zu einer ernsthaften Beziehung weder Willens noch in der Lage.

    Er nutzt dich nur aus - & du hast ein schlechtes Gewissen.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Guten Morgen,

    im Grunde genommen ist es wie in allen anderen Geschichten auch hier:

    Er säuft, weil er süchtig ist und damit er diese Tatsache ertragen kann, bekommst Du die Schuld.

    Er belügt und betrügt Dich und wenn Du ihn dann logischerweise kontrollierst, dreht er den Spieß um und Du bist Schuld. Dann geht es nur noch um Dein Fehlverhalten und das eigentliche Problem, nämlich, dass er Dich hintergeht, lügt und betrügt und für dumm verkauft, das verschwindet schön im Hintergrund.

    Warum er das macht? Weil er es kann. Es funktioniert ja.

    Es wird sich nichts ändern, solange Du in dieser kranken Beziehung bleibst und immer wieder auf ihn reinfällst, nur weil er mal lieb sein kann. Das kann JEDER Mensch auf dieser Welt.

    Rette Dich, Du verschwendest Deine kostbare Zeit. Ganz ehrlich.

    LG Cadda

  • Cadda

    Danke für deine Antwort.

    Ist es wirklich so? Ist die Sucht der Grund für all das miese Verhalten?

    Ich habe das Gefühl mein Kopf ist total vernebelt und ich kann nicht mehr sagen, was Realität und was Gehirnwäsche ist.

    Die ersten Wochen nach der Trennung bin ich aufgrund der Schuldgefühle fast durchgedreht. Ich war kurz davor selbst in eine Klinik zu gehen, weil ich dachte ich spinne total.

    Mittlerweile, wir sind inzwischen 4 Monate getrennt und ich habe nichts mehr von ihm gehört, kann ich wieder etwas klarer sehen aber es gibt immer wieder Momente, da sitze ich einfach nur da, weine und wünsche mir den Menschen vom Anfang zurück.

    Das ganze ist so verrückt. Es hatte vieles zwischen uns so gut gepasst und ich hatte das Gefühl, mit jedem Bier, dass er trank, sah er alles immer negativer.

  • Hallo MarMer,

    Ist es wirklich so? Ist die Sucht der Grund für all das miese Verhalten?

    das ist schon ne ziemlich heftige Geschichte mit deinem Ex-Freund. Dante und andere haben diesbezüglich schon ganz gut geantwortet.

    Du schreibst, dass du seinetwegen Schuldgefühle hast, dabei trägst du, wenn ich dir das von Außen so sagen darf, weder an seiner Sucht, noch an seinem wiederholten Trinken, noch an seiner Depression Schuld.

    Ja, es ist die Sucht und noch ein bisschen mehr, das er so leicht nicht ändern kann und ändern wird.

    Ich war selbst vor ein paar Jahren für drei Monate wegen Depressionen in einer Klinik und ich habe dort auch solche Typen mit Frauen- und Männergeschichten erlebt.

    Vom Prinzip füllen sie mit diesen Beziehungen eine Leere, die sie in sich spüren. Auffällig war, dass diese Beziehungen am Anfang ganz intensiv waren, aber nur kurz dauerten und heftig endeten, häufig mit Blockieren, wie du das gerade erlebst, manchmal mit heftigsten Auseinandersetzungen in den virtuellen Medien. Sie suchen etwas, was sich aber nicht finden lässt, denn ihre innere Leere lässt sich nicht füllen.

    Da mag gewiss etwas an ihm sein, das dich anspricht, so dass er dir im Moment noch fehlt, aber dieser Mann ist, wie Dante ganz richtig sagt, zu einer ernsthaften Beziehung weder Willens noch in der Lage.

    Eine ernsthafte Beziehung läuft definitiv anders ab.

    Du hast dich auch als EKA vorgestellt. Ich frage mich, welche Prägung in dir vorhanden sein mag, die diesen Mann für dich interessant macht. Du scheinst dich verantwortlich für ihn zu fühlen, anders kann ich mir deine Schuldgefühle nicht erklären.

    Diesen Menschen vom Anfang wirst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr treffen und das hat nicht nur etwas mit seinem Alkoholismus zu tun, sondern damit, wie er innerlich gestrickt ist. Deine Geschichte klingt wie so viele, die ich dort gesehen habe.

    Das einzige, was du tun kannst, ist für DICH zu sorgen und ihn gänzlich loszulassen, so weh das auch tut.

    Liebe Grüße

    AufderSuche

  • Du hast dich auch als EKA vorgestellt. Ich frage mich, welche Prägung in dir vorhanden sein mag, die diesen Mann für dich interessant macht. Du scheinst dich verantwortlich für ihn zu fühlen, anders kann ich mir deine Schuldgefühle nicht erklären.

    AufderSuche

    Vielen Dank für deine Nachricht.

    Ich würde sagen, ich glaube in diesem Mann einen traurigen, emotionalen und im tiefsten Inneren lieben Menschen gesehen zu haben.

    Der sich im Grunde darüber im Klaren ist, dass er einerseits ein Alkoholproblem hat (wobei er nach eigener Aussage kein "klassischer Alkoholiker sei -" weit ebtfernt", so sagte er.. Das ist natürlich Quatsch) und andererseits ein großes Problem mit seinen eigenen Emotionen und deren anderer hat.

    Ich war der Meinung, wenn er nur aufhören würde zu trinken, so wäre er der Jackpot. Das ist wohl aber Wunschdenken.

    Und ja klar, ich dachte ich könne ihm dabei helfen. Aber ich wusste zu dem Zeitpunkt ja vieles nicht.

    Ich habe wohl die Muster aus meiner Kindheit wiederholt. Da war ich wohl der Meinung, ich sei für das Trinken meiner Mutter verantwortlich.

    Bewusst war mir das alles, bis ich diese Beziehung erlebt habe, nicht.

    Das kommt jetzt nach und nach in der Therapie "ans Licht".

    Mein xy (so schreibt man das wohl hier) scheint narzisstische Züge zu haben, ist es das, was du auch angesprochen hast?

    Bzgl der Schuldgefühle ist es, glaube ich auch so, dass mir innerhalb der Beziehung permanent vermittelt wurde "hättest du dies (nicht), hättest du das (nicht), dann wäre alles ganz anders gelaufen" und ich mich dadurch frage, ob ich mich mit meinem Misstrauen tatsächlich um "den richtigen Mann" gebracht habe.

    Einmal editiert, zuletzt von MarMer (17. August 2021 um 16:16)

  • Hallo MarMer,

    Ich würde sagen, ich glaube in diesem Mann einen traurigen, emotionalen und im tiefsten Inneren lieben Menschen gesehen zu haben.

    ich kann ja nur auf meine eigenen Erfahrungen zurückgreifen, aber ich wage zu behaupten, dass wir EKA, gewohnt, uns zu kümmern, Verantwortung zu übernehmen, zu retten, genau auf solche Typen irgendwie ansprechen.

    Und dann kommt am Anfang ja die besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung, nach der wir uns in unserem Inneren so sehr sehnen.

    Mein xy (so schreibt man das wohl hier) scheint narzisstische Züge zu haben, ist es das, was du auch angesprochen hast?

    Was du beschreiben hast, spricht sehr für diese Richtung. Es gibt eine Reihe von Persönlichkeitsstörungen, bei denen Männer wie auch Frauen sich ähnlich verhalten wie dein Exfreund.

    Darf ich dich fragen, was es dir hilft, wenn du eine Diagnose hast?

    Ich habe wohl die Muster aus meiner Kindheit wiederholt. Da war ich wohl der Meinung, ich sei für das Trinken meiner Mutter verantwortlich.

    Bewusst war mir das alles, bis ich diese Beziehung erlebt habe, nicht.

    Das kann gut sein. Ich selbst habe im Laufe der letzten Jahre einige Muster kennengelernt, die ich in meiner Kindheit erworben und als Erwachsene unbewusst weiterbedient habe.

  • Hallo MarMer,

    ich kann garnicht soviel schreiben über die Co Abhängigkeit an sich. Mein Partner ist ein Quartalstrinker (empfinde ich zumindestens so). Und ich kann so gut nachvollziehen wie schwer die Trennung für dich ist. Und wie sich diese Traurigkeit anfühlt.

    Ich möchte dir nur schreiben, sei stolz auf dich. Du hast schon eine Zeit der Funkstille überstanden. Das ist großartig.

    Und selbst wenn er diese Krankheit besiegt und er dein Traummann ist und bleibt, so wird das was passiert ist immer in deinem Hinterkopf bleiben. So geht es mir zumindestens.

    Liebe Grüße

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