• Darf ich dich fragen, was es dir hilft, wenn du eine Diagnose hast?

    Das ist eine gute Frage und nicht so leicht zu beantworten.

    Zum einen suche ich nach Erklärungen, wie sich alles so entwickeln konnte. Also ganz allgemein.

    Ich kann das Verhalten nicht nachvollziehen.

    Aber warum? Zum einen weil ich das Gefühl habe, es tut weniger weh oder anders weh, als die Erklärung "einfach nur ver******" worden zu sein.

    Vielleicht will ich sein Verhalten damit auch mehr oder minder unbewusst entschuldigen?

    Ein anderer Punkt ist eventuell auch, damit ich mich weniger schuldig fühle.

    Es ist alles schwer zu begreifen im Moment.

    Neram

    Danke auch dir für deine Antwort. Ich fühle mich aber in keinster Weise stolz. Es ist nicht so, dass ich diese Entscheidung bewusst so getroffen habe. Ich würde mir wünschen, wir könnten reden. Ich würde mir wünschen, er wäre einsichtig.

    Es ist mehr ein ertragen oder akzeptieren der Situation. Ein Resignieren.

    Aber ich weiß, was du sagen möchtest. Danke dafür.

  • Ich kann gut nachvollziehen, dass du das im Moment schwer begreifen kannst. Es ist ja auch schwer zu begreifen. Nicht unwahrscheinlich, dass alle die Antworten, die du auf meine Frage gefunden hast, irgendwie zutreffen.

    Ich kenne dich nicht und ich kenne diesen Mann nicht, nach dem, was ich selbst in meinem Leben so erfahren und bei diesen Menschen, von denen ich dir geschrieben habe, beobachtet habe, bezweifle ich, dass du „einfach nur ver****** worden“ bist. Nur ist dieser Mann überhaupt nicht in der Lage und letztlich auch nicht willens eine ernsthafte Beziehung zu führen. Da stimmt sooooooo Vieles nicht! Total ungesund für dich!

    Dieses ganze Hin- und Her. Kommt dir das nicht irgendwie bekannt vor?

    - Ich hab in meinem Alkoholiker-Elternhaus ein fürchterliches Hin- und Her erlebt.

    Leider wächst man als Kind da irgendwie rein und glaubt verantwortlich zu sein. Das hat damit zu tun, dass ein Kind irgendwann den Zusammenhang von Ursache und Wirkung lernt. Beispiel: Wenn ich mein Bett selber mache oder wenn ich mein Zimmer aufräume, dann freuen sich meine Eltern und es geht ihnen gut.

    Das Kind lernt damit, dass es durch sein Tun das Wohlbefinden der Eltern beeinflussen kann. Daraus entwickelt sich dann das Gefühl verantwortlich zu sein. In einer dysfunktionalen Familie wie in einem Alkoholikerhaushalt entwickelt dieses Gefühl der Verantwortung für seine Eltern eine Eigendynamik. Schuldgefühle sind in diesem Zusammenhang nichts seltenes.

    Als Kind weiß man nicht und sieht man nicht, dass man in eine Rolle gerät, die ein Kind gar nicht haben sollte, eine Rolle, mit der es vollkommen überfordert ist, überfordert sein muss. Die Eltern sind die Erwachsenen, die haben die Verantwortung, aber sie übernehmen sie nicht.

    Schuldgefühle seinetwegen brauchst du wirklich nicht zu haben! Er ist ein erwachsener Mann und selbst für sich verantwortlich. Es gibt so viele Hilfsangebote, die er für sich nutzen könnte. Wenn er diese aber nicht für sich nutzt, so liegt das definitiv nicht in deiner Verantwortung.

    Was du gerade durchlebst, sind Phasen der Trauer und trauern tut nun einmal weh.

    Sorge für dich und versuche ihn, so gut du nur kannst, loszulassen.

    Liebe Grüße

    AufderSuche

  • P.S.: Wirklich erwachsene Männer, mit denen man tatsächlich eine ernsthafte Beziehung führen kann, verhalten sich nicht so wie dein Ex.

    Was du da erlebt hast, ist überhaupt kein „erwachsenes“ Verhalten!

  • Dieses ganze Hin- und Her. Kommt dir das nicht irgendwie bekannt vor?

    Hin und Her in dem Sinne nicht, aber verantwortlich gemacht werden, für die Launen des anderen, "zu nerven", das kenne ich aus meiner Kindheit.

    Und vorallem den Rückzug und das anschließende Schweigen.

    Schweigen, Schweigen, Schweigen..

    Das Kind lernt damit, dass es durch sein Tun das Wohlbefinden der Eltern beeinflussen kann.

    In der Beziehung habe ich wohl genau das versucht, aber egal was ich auch tat oder nicht tat, es war nach seiner anfänglichen Euphorie, immer falsch.

    Stellenweise hatte ich den Eindruck, er denkt permanent, dass ich ihm etwas böses will. Das Gegenteil war der Fall.

    Es gibt so viele Hilfsangebote, die er für sich nutzen könnte. Wenn er diese aber nicht für sich nutzt, so liegt das definitiv nicht in deiner Verantwortung.

    Das ist ja das gemeine.

    Er geht ja in Kliniken. Er war doch schon so oft irgendwo.

    Er hat einen Suchtberater, bzw. hatte er einen. Dieser hat Anfang des Jahres wohl gesagt, dass er ihn nicht länger betreut, da er nicht mehr objektiv und distanziert genug sei.

    Er ging in eine Gruppe, in der Corona Zeit hätte diese stellenweise nicht stattgefunden (ist das eigentlich wirklich so?).

    Das hat Hoffnung gemacht, der Gedanke "er macht doch etwas dagegen" "er will doch aufhören".

    Was du da erlebt hast, ist überhaupt kein „erwachsenes“ Verhalten!

    Ich bekomme das von vielen Seiten gesagt. Aber es kommt nicht bei mir an.

    Es wurde immer alles so hingedrehrt, dass ich verantwortlich war (aha!) und das hat sich in mein Denken eingebrannt.

  • Hallo MarMer,

    damit hast du definitiv Punkte, an denen du gedanklich und emotional anknüpfen kannst.

    Übrigens, wenn ich dir antworte, dann gewiss nicht, um dir irgendwelchen Druck zu machen. Das schreibe ich für den Fall, dass mein Schreiben so bei dir ankommen sollte.


    Für das, was andere tun oder denken oder eben nicht, bist du definitiv nicht verantwortlich.

    Ich selbst kenne dieses Gefühl der Verantwortung für andere und ich habe lange dafür gebraucht, das erkennen, was da geschieht, und mich daraus zu lösen und anderen ihre Verantwortung ihnen zu überlassen.

    Nur so mal zum Nachdenken ein Beispiel von mir:

    Früher war es so, dass ich immer glaubte, meinem Mann eine Lösung für sein Problem, anbieten zu müssen, wenn er mir von seinen Sorgen oder seinem Kummer erzählte.

    Es kam darüber öfter mal zu so etwas wie Streit.

    Erst, als ich lernte, dass mein Mann manchmal einfach nur sein Leid klagen will, dabei aber gar keine Lösung von mir erwartete und wollte, konnte ich aufhören, ihm ungefragt, Lösungen anbieten zu wollen.

    Heute frage ich ihn im Zweifelsfall: „Willst du grad einfach nur dein Leid klagen und etwas Empathie von mir oder erwartest du eine Lösung von mir?“

    Vielleicht wollte dein Ex gar keine „Hilfsangebote“ von dir, ist aber gar nicht in der Lage, das so zu erkennen und zu formulieren?


    Er mag ja in Kliniken gehen und einen Suchtberater gehabt haben, aber nach allem, was du über ihn erzählt hast, nimmt er nicht wirklich und nicht ernsthaft irgendetwas an. Er macht zwar etwas, aber er lässt sich gar nicht wirklich darauf ein. Er eiert nur irgendwie rum, ist irgendwie beschäftigt, zieht aber letztlich nur seinen eigenen Stiefel durch.

    Wer‘s wirklich ernst meint, der geht die Sache anders an und er zieht auch mal was wirklich durch.

    Ich bekomme das von vielen Seiten gesagt. Aber es kommt nicht bei mir an.

    Es wurde immer alles so hingedrehrt, dass ich verantwortlich war (aha!) und das hat sich in mein Denken eingebrannt.

    Genau da liegt meines Erachtens ein Punkt, an dem du arbeiten kannst.

    Es mag jetzt noch nicht bei dir ankommen, aber es kann es, wenn dir bewusst wird, was für ein Muster du da bedienst und dich daraus lösen kannst.

    Liebe Grüße

    AufderSuche

    Wenn du Fragen hast, nur heraus damit.

  • Vielleicht wollte dein Ex gar keine „Hilfsangebote“ von dir, ist aber gar nicht in der Lage, das so zu erkennen und zu formulieren?

    Sein Leid geklagt in Bezug auf seine Sucht oder Depressionen hat er mir nie.

    Diese Themen waren kaum Thema in unserer Beziehung. Erst ganz gegen Ende und da habe ich versucht ihn selbst zum Überlegen zu bringen.

    "Was wäre denn gut? Was würde dürr denn jetzt helfen? Wäre es vielleicht gut wenn?"

    Ich habe meist "nur" gesagt, dass ich an seiner Seite bin, wenn er mich braucht.

    Gut, ich habe angeboten, dass ich ihn in die Tagesklinik fahren und abholen kann aber es ist nicht so, dass ich ihm "erklärt hätte, was zu tun ist/was er machen " muss".

    Das Thema kam wirklich nur selten oder ganz kurz zur Sprache, weil es immer um meine angeblichen Fehler ging.

    Er sagte einmal im Vollsuff zu mir "Weißt du, du hast so eine tolle Wohnung, hast dein Haustier, bist erfolgreich. Du kannst alles, du machst alles und es läuft alles. Und ich bekomme GAR nichts auf die Reihe. Und es ist für mich wirklich schwer damit umzugehen."

    Ich sagte, bei mir liefe auch nicht immer alles rosig und er sei ein toller Mensch und es würden auch wieder bessere Zeiten kommen.

    Er war irgendwie neidisch.

    Genau da liegt meines Erachtens ein Punkt, an dem du arbeiten kannst.

    Es mag jetzt noch nicht bei dir ankommen, aber es kann es, wenn dir bewusst wird, was für ein Muster du da bedienst und dich daraus lösen kannst.

    Das heißt, zu lernen, nicht die Verantwortung für das Handeln etc. anderer Menschen zu übernehmen, ergo sich schuldig fühlen, und mehr Eigenverantwortung übernehmen?


    Eine ganz große und wichtige Frage, die ich mir stelle ist; habe ich in der Beziehung meine Muster bedient, indem ich eventuell Dinge auf ihn projeziert habe, die nicht real waren (Thema Misstrauen) und nahm die Beziehung deshalb so ihren Lauf.

    (Seine Variante).

    Oder habe ich meine Muster bedient, in dem ich mir jemand "suchte" der wie meine Mutter war und habe gehofft, dass ich dieses Mal die Liebe bekomme, die ich mir wünschte, es aber aussichtslos war.

    (Meine Variante)

  • Die Erfahrungsberichte anderer hier, berichten immer wieder von dem Muster, das auch du schilderst. Der Alkoholiker sucht die „Schuld“ immer wieder im Außen und schiebt anderen die Schuld zu. Merkwürdigerweise nehmen Co-Abhängige diese Schuld, die sie eigentlich nicht haben, immer wieder an.

    Ihr Bauchgefühl sagt eigentlich etwas anderes, aber es kommt der Punkt, da sie ihrem eigenen Bauchgefühl misstrauen.

    Es mag ja sein, dass es dir besser geht als ihm, aber deswegen musst du dich nicht schlechter fühlen und du musst das auch gar nicht verteidigen oder darauf hinweisen, wo es auch bei dir hakt. - Übrigens etwas, was er gar nicht hören will. - Dieses „Jammern“ scheint leider ziemlich typisch zu sein. Im Grunde aber verhält es sich so, dass er etwas daran ändern könnte.

    Das heißt, zu lernen, nicht die Verantwortung für das Handeln etc. anderer Menschen zu übernehmen, ergo sich schuldig fühlen, und mehr Eigenverantwortung übernehmen?

    Im Prinzip ist es das. Die größte und einzige Verantwortung, die du hast - es sei denn du hast Kinder -, ist die für dich. Es ist ein gesunder Egoismus, keine reine Ich-Sucht.

    Meine Erfahrung ist - und ich bin da auch immer noch unterwegs -: Wenn du dich wirklich kennst, an den entsprechenden Stellen für dich sorgst, dich selbst lieben und akzeptieren kannst, genau so wie du bist mit allem drum und dran, dann ergibt sich das andere sozusagen von selbst.

    An beiden Varianten ist wahrscheinlich was dran, allerdings scheint mir dein Misstrauen ziemlich berechtigt und eben nicht nur projiziert gewesen zu sein. Er hat da einiges an den Tag gelegt, was definitiv zu Misstrauen einlädt.

  • Der Alkoholiker sucht die „Schuld“ immer wieder im Außen und schiebt anderen die Schuld zu.

    Ist ihm das bewusst oder glaubt er es selbst, dass die Anderen und die äußeren Umstände Schuld sind?

    Mir ist aufgefallen, dass er über seine Ex "Beziehungen" etc auch nicht gut gesprochen hat. Er wirkte da auch ziemlich überzeugt. Daher frage ich mich, ob er es wohl wirklich so sieht.

    Das würde ja bedeuten, dass ein Gespräch, selbst wenn er sich irgendwann dazu bereit erklären würde, keinerlei Sinn ergeben würde.

    Wenn du dich wirklich kennst, an den entsprechenden Stellen für dich sorgst, dich selbst lieben und akzeptieren kannst, genau so wie du bist mit allem drum und dran, dann ergibt sich das andere sozusagen von selbst.

    Darf ich fragen, was du dafür gemacht hast/machst?

    Ich merke das auch ganz deutlich bei mir, dass ich meine mich nur mit ihm so richtig glücklich fühlen zu können. Das ist natürlich nicht gut.

  • Ist ihm das bewusst oder glaubt er es selbst, dass die Anderen und die äußeren Umstände Schuld sind?

    Ich bezweifle, dass es ihm bewusst ist. Ich denke, er glaubt das wirklich.

    Was du noch über ihn geschrieben hast, bestätigt das meines Erachtens auch.

    Das würde ja bedeuten, dass ein Gespräch, selbst wenn er sich irgendwann dazu bereit erklären würde, keinerlei Sinn ergeben würde.

    🤔Stimmt, da ist was dran.

    Wie gesagt, ich kenne ihn nicht, aber ich kenne ähnliche Fälle.

    Grundsätzlich sind Menschen zwar in der Lage, sich zu ändern, wenn sie erkennen, was da bei ihnen abläuft und es ändern wollen, aber ob dein Ex je da hin kommt, kann ich dir aus der Ferne nicht beantworten. Nach dem, was du über ihn erzählt hast, sieht’s derzeit nicht danach aus. Da scheint sich ein gewisses Muster wieder und wieder zu wiederholen.

    Darf ich fragen, was du dafür gemacht hast/machst?

    Ich merke das auch ganz deutlich bei mir, dass ich meine mich nur mit ihm so richtig glücklich fühlen zu können. Das ist natürlich nicht gut.

    Klar darfst du.

    Das war bei mir ein langer Prozess, der bei mir noch längst nicht abgeschlossen ist.

    In deiner Frage stecken mehrere Anknüpfungspunkte drin.

    Ich werde jetzt noch nicht auf alles eingehen, um dich nicht zu überfordern. Ich hoffe, das ist ok so für dich.

    Da ist zum ersten der Punkt, wie du es schaffen kannst, dich selbst wirklich zu kennen, an den entsprechenden Stellen für dich sorgen und dich genau so, wie du bist, lieben und akzeptieren zu können.

    Ich selbst - und du bist ja offenbar auch auf diesem Weg - habe vor ein paar Jahren, als ich an Depressionen erkrankte, eine therapeutische Begleitung angenommen. Diese meine therapeutische Begleitung war tiefenpsychologisch fundiert orientiert. So lernte ich mich unter professioneller Begleitung allmählich etwas näher kennen.

    Als ich ein paar Jahre später so richtig ausbrannte und in eine Klinik ging, lernte ich, was Achtsamkeit ist.

    Und dann lernte ich, darauf zu achten, was MIR eigentlich wirklich gut tut. Zunächst fiel mir selbst übrigens gar nichts ein. Es gibt zwar so Listen, aber irgendwie berührte mich das nicht, was ich dort fand. Das erste, was dann aus meinem Inneren hoch kam, war ein warmes Körnerkissen.

    Inzwischen habe ich eine deutlich längere Liste, eins der Dinge, die da drauf stehen, ist zum Beispiel Kuscheln mit meinen Hündinnen.

    Und erst vor wenigen Wochen entdeckte ich das sogenannte Resilienz-Training und darin einen Selbststärkungssatz, den ich seither täglich zu mir spreche, wenn mich Gefühle, die ich als negativ empfinde, in mir spüre.

    Zunächst spüre ich in mich hinein, was das für ein Gefühl ist und wie stark es gerade ist.

    Dann formuliere ich folgenden Satz:

    Auch wenn ich gerade ....(negatives Gefühl) .... empfinde, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin.

    Das „liebe“ soll das Gefühl ansprechen, das „akzeptiere“ den Verstand.

    Falls ich den zweiten Teil nicht so aussprechen kann, füge ich die Worte „ein klitzekleines Bisschen“ hinzu.

    Dieser Satz bewirkt tatsächlich etwas in meinem Inneren, es kommt etwas Positives bei mir an. Und es kommt auch an, dass meine negativen Gefühle zu mir dazu gehören und ok sind.

    Ich hoffe, meine Antwort hilft dir ein wenig weiter.

    Liebe Grüße

    AufderSuche

    Einmal editiert, zuletzt von AufderSuche (20. August 2021 um 15:42)

  • Hallo ihr Lieben,

    Ich habe hier in letzter Zeit wenig geschrieben aber fast täglich neue und alte Beiträge gelesen.

    Heute bin ich in einem anderen Thema auf eine Aussage von Sunshine_33 aufmerksam geworden und habe mich darin sehr wieder erkannt.

    Es geht hier nur um Eifersucht und Kontrollwahn und der Unfähigkeit, einen anderen Menschen mal loszulassen, ihm Freiheit zu geben, ihn mal selbst machen zu lassen, ohne minütlich über alles informiert zu sein, was er so tut.

    Der Alptraum schlechthin ist doch bei Dir, das er mit einer anderen trocken wird oder trocken wird und sich dann einer anderen zuwendet.

    Du willst ihn kontrollieren. Du kannst ihn nicht machen lassen, Du willst ihn keinesfalls loslassen.

    Nicht das der Fall wie oben beschrieben eintritt

    Ich habe den Eindruck, dass dies auch bei mir ein sehr großes Thema ist und ich schäme mich dafür. Frage mich auch, ob ich damit meinem Ex mit diesem (meinem) Muster Unrecht getan und die Beziehung Dynamik zusätzlich (oder vielleicht sogar hauptsächlich?!) ungünstig beeinflusst habe.

    Das Loslassen fällt mir immer noch unheimlich schwer. Mittlerweile sind wir fast 5 Monate getrennt und ohne jeglichen Kontakt aber das ganze Erlebte beschäftigt mich noch immer sehr.

  • Hallo MarMer,

    ich kann das sehr gut verstehen und fühle und verhalte mich genauso.

    Vor meinem Alkoholabhängigen Partner war ich mit einem notorischen Fremdgeher zusammen. Ich war fast süchtig danach zu kontrollieren, wann er wie und mit wem ... und konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass wir uns trennen und er der nächsten treu sein wird. Dann der Alptraum: Wir getrennt, er trifft eine Neue, sie gleich schwanger, jetzt verheiratet, Haus gekauft etc Ich weiß zwar nicht, wie es "innendrin" aussieht ... aber dem äußeren Anschein nach ist alles perfekt.

    Nun habe ich die gleiche Angst bei meinem derzeitigen Partner... dass er nach 10 Jahren mit mir und dem Kampf um trinken/nicht-trinken am Ende ohne mich aufblüht und sein volles Potenzial (das ich in ihm sehe) entfaltet.

    Eigentlich dürfte einem selbst das egal sein bzw könnte man sich ja freuen, wenn der andere seinen Weg im Positiven weiter geht.

    Bei meinem Ex muss ich dazu sagen, dass er quasi alles verwirklicht hat, was ich nicht auf die Kette gekriegt habe ... also Familie, Kinder. Das schmerzt sehr muss ich sagen. Obwohl es 10 Jahre her ist, beschäftigt mich das noch ... was vielleicht doch mein Anteil an seinem Verhalten war.

    Jetzt mit meinem Partner, der trinkt, sind meine Gedanken ganz ähnlich. Ich traue mich nicht zu gehen, da er vielleicht genau in dem Moment den Schritt nach vorne macht, auf den ich immer gewartet habe.

    Du bist also nicht allein mit deinem Muster. Wahrscheinlich ist da das Thema: Wo möchte ICH hin und wer möchte ICH in MEINEM Leben sein?! Und das ganz unabhängig von einem Partner. Dann ist es auch nebensächlich, was der andere macht oder ob man überhaupt jemanden hat.

  • Hallo MarMer,

    Ich möchte zu dem oben zitierten und Deine Antwort darauf was schreiben, auch aus eigener Erfahrung:

    Als ich noch gesoffen habe, war ich sehr eifersüchtig.

    Und ich habe meinem Mann dadurch echt mehrmals unrecht getan.

    Ich bin eigentlich kein besonders eifersüchtiger Mensch, von Natur aus.

    Aber ich habe jahrelang gesoffen. Und dabei mein gesamtes Selbstwertgefühl verloren.

    Ich habe es nicht geschafft, das allein in den Griff zu bekommen, ich habe es immer wieder versucht.

    Fühlte mich dadurch als Komplett-Versagerin. Und ich schämte mich für meine Sauferei.

    Ich dachte, mein Mann kann doch überall ne bessere Partnerin finden, was soll er denn mit mir und meiner Sauferei?

    Mir war damals nicht klar, das ich wirklich alkoholKRANK bin und ich es auch nicht mehr allein schaffen kann, da wieder raus zu kommen.

    Irgendwann brach alles zusammen, ich entgiftete und konnte ein abstinentes Leben beginnen.

    Ich konnte alles wieder selbst, mein Leben regeln, meinem Job gut nachgehen, und wieder eine gute Partnerin sein.

    Das alles ließ nach und nach mein Selbstbewußtsein auch wieder wachsen. Und damit verschwand die Eifersucht auch wieder.

    Heute trifft sich mein Mann öfters mal, auch allein, mit Frauen, ehemalige Kolleginnen und so.

    Und ich gönne ihm das von Herzen, will auch gar nicht dabei sein, weil das allein sein Ding ist, ich bin da ja auch ein bisschen wie ein fünftes Rad am Wagen,

    denn dann wird viel über Kollegen erzählt, die ich nicht kenne, über Abteilungsstukturen, wozu ich nix sagen kann usw.

    Das soll er lieber allein machen. :lol:

    Will damit sagen, der Partner macht vielleicht gar nix falsch, geschweige denn, er geht fremd.

    Es lag an mir und meinem verschwundenen Selbstbewußtsein durch den Alkoholmissbrauch.

    Und ich glaube, darauf beruht auch alles, auf dem eigenen Selbstbewußtsein.

    (ich lasse hier notorische Fremdgänger mal vollkommen außen vor, die gibt es natürlich auch!)

    Von daher denke ich, man muss an seinem Selbstbewußtsein arbeiten, wenn man so eifersüchtig und kontrollierend ist,

    und darf nicht den anderen damit drangsalieren.

    Denn das tut man ja damit und tut ihm vielleicht auch ganz bitter unrecht.

    Und vielleicht hält es der andere dann auch wirklich nicht mehr mit einem aus und will nur noch weg?

    Also ich kann mir das durchaus vorstellen, wenn einem immer was unterstellt wird, man kontrolliert wird, ich würde dann auch nur noch weg wollen.

    Nun ist es aber auch so, das manche Menschen gar keine Chance hatten, ein gesundes Selbstbewußtsein aufzubauen, denn das muss schon in der Kindheit passieren.

    Und gerade diese Menschen, besonders Frauen haben da einen hohen Anteil, rutschen dann viel eher in eine CO-Abhängigkeit als Frauen mit einem gesunden Selbstbewußtsein..

    CO-Abhängige fühlen sich vielleicht auch erstmal stark in dieser Rolle, weil sie helfen wollen, und vielleicht sogar denken, sie könnten es auch.

    Leben ja auch oft ein Helfersyndrom auf diese Weise aus.

    Und versuchen so vielleicht auch ein stärkeres Selbstbewußtsein aufzubauen?

    Das Blöde an der Sache ist, es wird nicht funktionieren, weil ein Angehöriger einem Alkoholkranken im Grunde nicht helfen kann.

    Und dieses scheinbare Selbstbewußtsein steht und fällt dann ja auch mit dem Trinker, weil es zu viel mit seinem Verhalten zu tun hat.

    Ich denke, ein besserer Weg wäre, mit therapeutischer Hilfe ein gesünderes und stärkeres Selbstbewußtsein aufzubauen. Was nicht vom Verhalten eines anderen abhängig ist.

    Und ich glaube, wir sind auch erst wirklich beziehungsfähig, wenn wir den anderen wirklich auch loslassen können, erst dann hat das alles überhaupt was mit Liebe zu tun. Vorher ist es doch nur Zwang und Kontrolle.

    Vielleicht hat man aber auch sehr schlechte Erfahrungen mit einem Mann gemacht, weil der wirklich immer wieder fremd ging?

    Auch das ist ja unglaublich verletzend für die meissten und kann mächtig am eigenen Selbstwertgefühl rütteln.

    Dann kann man nur hoffen, das der nächste Parter nicht so ein Typ ist, der sowas nötig hat, um sein eigenes Selbstwertgefühl daraus zu ziehen.

    Denn oft geht es doch auch darum bei notorischen Fremdgängern, da ist ja auch oft was komplett im Argen.

    --------------------------------

    LeaLux schrieb:

    Zitat

    Bei meinem Ex muss ich dazu sagen, dass er quasi alles verwirklicht hat, was ich nicht auf die Kette gekriegt habe ... also Familie, Kinder. Das schmerzt sehr muss ich sagen. Obwohl es 10 Jahre her ist, beschäftigt mich das noch ... was vielleicht doch mein Anteil an seinem Verhalten war.

    Naja...das ist ja auch wirklich kränkend und es verletzt einen auch in seiner persönlichen Eitelkeit, oder?

    (Aber war er auch ein alkoholabhängier Mensch??

    Ich kenne nämlich keinen nassen Alkoholiker, der irgendwas auf Kette bekommen hat bezüglich "was wirklich auf die Beine zu stellen und nicht nur davon labern...")

    Du überlegst wenigstens schon mal, ob Du auch eigene Anteile am Scheitern der Beziehung haben könntest!

    Das ist doch schon mal ein Ansatzpunkt, wo man genau hinschauen kann, und dran arbeiten kann, evtl. auch mit fachlicher Unterstützung.

    Auch im Hinblick auf eine spätere Beziehung, wo man dann hoffentlich ein gewissen Verhalten nicht mehr an den Tag legen muss.

    Zitat

    Jetzt mit meinem Partner, der trinkt, sind meine Gedanken ganz ähnlich. Ich traue mich nicht zu gehen, da er vielleicht genau in dem Moment den Schritt nach vorne macht, auf den ich immer gewartet habe.

    Hmmm...also das er den "Schritt nach vorn" macht, damit ist eher weniger bei uneinsichtigen Alkoholikern zu rechnen.

    Aber man kann damit rechnen, das man als CO schneller ausgewechselt wird, als man sich das vorstellen kann.

    Tja, aber was bekommt denn die Nachfolgerin?

    Das gleiche Elend, das gleiche Leid und das gleiche Drama, was man selbst erlebt hat.

    Die Chance, das das eintrifft ist erheblich höher, als das er ein trockenes Leben beginnt.

    Also mir würde da eine Nachfolgerin ganz ehrlich sehr leid tun, mehr nicht.

    Ich würde lieber das ganze Trennungsding, auch mit allen Ängsten und Zweifeln und Schmerzen auf mich nehmen, um nochmal neu anfangen zu können.

    Erstmal allein, würde ich versuchen, mir mein Leben wieder so schön wie möglich zu machen.

    Und wenn ein neuer potentieller Parter daher kommen würde, würde ich da auch sehr genau hinschauen, vielleicht auch erstmal misstrauisch sein, denn so schmerzhafte Erfahrungen in der vorherigen Beziehung verwachsen ja auch nicht von jetzt auf gleich.

    Zitat

    Ich habe den Eindruck, dass dies auch bei mir ein sehr großes Thema ist und ich schäme mich dafür.

    Sich für was schämen finde ich immer blöd :cry:

    Man ist ja erstmal so wie man ist...und für vieles kann man auch nichts.

    Wenn einem die Eltern beispielsweise nicht schon früh helfen, ein gesundes Selsbtbewußtsein aufzubauen, dann hat man daran doch keine Schuld, man ist ja noch ein Kind!

    Schlechte Erfahrungen im späteren Leben hinterlassen auch ihre Spuren... ich denke, man ist ja irgendwie auch das Produkt des eigenen Erlebten.

    Ich kann jeder CO-Abhängigen Frau nur raten, aus einer Beziehung mit einem nassen, uneinsichtigen Alkie auszusteigen, denn das kann nix gutes geben.

    Und das eigene Selbstbewußtsein kann so auch nicht aufgebaut werden, es schwindet eher immer mehr.

    Ich glaube, da muss man wirklich was für sich selbst tun.

    Denn was wäre, wenn man sich trennt, in einer neuen Beziehung aber das alte eifersüchtige, kontrollierende Verhalten an den Tag legt?

    Und dem neuen Partner damit wirklich großes Unrecht zumutet?

    Dann steht ja die neue Beziehung auch wieder unter einem denkbar schlechten Stern, oder? :(

    Das sind mal so meine Gedanken dazu....

    LG Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (16. September 2021 um 10:46)

  • Hallo MarMer,

    ich habe mir eben nochmal Deine Geschichte durch gelesen.

    Ich denke, es ist gut, das ihr mittlerweile getrennt seid!

    Da ist einfach zu viel vorgefallen, das ist doch nicht mehr reparabel.

    Und man muss sich nicht an einen Typen hängen, der jedem Rock nachsteigt und sich sogar auf Partnerbörsen anmeldet.

    Dazu ist er nasser? Alkoholiker.

    Okay, er ging immer wieder in Kliniken, hatte zusätzlich anderweitige Unterstützung, aber er trank trotzdem weiter.

    Vielleicht ein typischer Drehtür-Patient?

    Ich hoffe, Du kannst ihn doch loslassen. Das wird aber erst gelingen, wenn Du das auch innerlich tust.

    Und eins mag ich Dir mal sagen: Auch wenn man denkt, man könne nur mit diesem EINEN Menschen glücklich werden, so ist das ein Irrtum.

    Man wird einen zukünftigen Partner ebenso sehr lieben können, wie einen Verflossenen.

    Wir Menschen sind in der Lage, mehrmals im Leben "die große Liebe" zu erleben und das ist auch gut so! :)

    Ich spreche da aus eigener Erfahrung ;)

    LG Sunshine

  • Hallo liebe Sunshine_33,

    Danke für deinen Beitrag!

    Tja, aber was bekommt denn die Nachfolgerin?

    Das gleiche Elend, das gleiche Leid und das gleiche Drama, was man selbst erlebt hat.

    Oder sie bekommt den trockenen tollen Menschen, den man die ganze Zeit gehofft hat (wieder) zu erleben?!

    Den Menschen macht ja nicht nur seine Sucht etc. aus. Mein Ex hatte überaus schöne und liebenswerte Anteile. Die ich immer noch sehr vermisse.

    Ich weiß nur nicht, ob diese "echt" waren, da ich (leider) auch von anderen Betroffenen gehört habe, dass sein Verhalten nach ein paar Wochen gekippt ist. Ob man dies nun dem Alkohol zuschreiben kann oder nicht, weiß ich nicht sicher.

    In unserem Fall bestand jedenfalls ein zeitlicher Zusammenhang.

    Von daher denke ich, man muss an seinem Selbstbewußtsein arbeiten, wenn man so eifersüchtig und kontrollierend ist,

    und darf nicht den anderen damit drangsalieren.

    Denn das tut man ja damit und tut ihm vielleicht auch ganz bitter unrecht.

    Mein Selbswert war unabhängig von meinem Ex, schon immer meist nicht sonderlich gut. In Phasen, in denen das Leben nur so dahin plätscherte, ich keine Aufgabe hatte (Co?!)x fühlte ich mich oft nicht "ganz".

    Ich habe aber z.B. schon ein Unternehmen aufgebaut, da war ich voll mit mir beschäftigt und konnte gut auf einen Partner verzichten. Aber wenn "nichts ansteht" dann wünsche ich mir einen liebenden Partner, mit dem ich mein Leben teilen kann.

    Und vielleicht hält es der andere dann auch wirklich nicht mehr mit einem aus und will nur noch weg?

    Exakt das ist, was ich mich ständig frage. Habe ich ihn weggetrieben? Er hat mir unentwegt versichert, dass er mich liebt, ehrlich ist, etc. Dann plötzlich kippte alles.

    Ich war nur noch falsch, egal was ich tat.

    Am Anfang der Beziehung war ich seeeehr skeptisch! Viele Aussagen passten für mich nicht zusammen. Widersprüche. Ganz schlechtes Bauchgefühl.

    Nach der Trennung bestätigte sich vieles.

    Aber ich weiß bis heute nicht, ob ich ihm mit meiner Unterstellung, ständig Aufmerksamkeit von verschiedenen Frauen zu brauchen (und meinem damit einhergehenden Misstrauen) Unrecht getan habe und mich selbst um eine schöne Partnerschaft gebracht habe;

    Denn mir wurde gesagt und so hätte ich dies auch, aus der Ferne beurteilt: Er trank die ersten 3 Monate sehr wenig und teilweise gar nicht.

    Er sagt, der Grund weshalb er wieder angefangen hätte, wäre der Streit in unserer Beziehung gewesen.

    CO-Abhängige fühlen sich vielleicht auch erstmal stark in dieser Rolle, weil sie helfen wollen, und vielleicht sogar denken, sie könnten es auch.

    Ich fühlte mich nie stark. Immer nur besorgt, ängstlich, überfordert, ohnmächtig. Es hat mich fertig gemacht.

    Ich wollte das Problem immer nur los haben, weil es für mich schier unerträglich war. Wie es ihm damit ging, im Nachhinein betrachtet, war mir zwar schon wichtig, aber es ging auch viel um meine schlechten Gefühle, die mich erdrückt haben.

    überlegst wenigstens schon mal, ob Du auch eigene Anteile am Scheitern der Beziehung haben könntest!

    Das ist doch schon mal ein Ansatzpunkt, wo man genau hinschauen kann, und dran arbeiten kann, evtl. auch mit fachlicher Unterstützung.

    Ohje, wenn du mich fragst, dann habe ich fast ausschließlich die "Schuld" am scheitern der Beziehung. Das sagt zumindest diese doofe Stimme in mir.

    Rational betrachtet, verstandmäßig, weiß ich natürlich, dass das nie und nimmer so sein kann.

    Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Aber meine Schuldgefühle - und davon habe ich reichlich - sagen etwas anderes.

    Ich bin voll in der Co-Rolle.

    Denn was wäre, wenn man sich trennt, in einer neuen Beziehung aber das alte eifersüchtige, kontrollierende Verhalten an den Tag legt?

    Und dem neuen Partner damit wirklich großes Unrecht zumutet?

    Das ist der Punkt. Ich war schon vorher immer misstrauisch. Zwar nicht so in dem Maß, wie es bei meinem Ex der Fall war aber ich bin immer schon recht misstrauisch Beziehungen eingegangen.

    Das liegt in meinen Kindheitserfahrungen begraben. Und genau das ist der Punkt, der mir keine Ruhe lässt:

    Woher weiß ich denn, ob ich meinem Ex wirklich Unrecht getan habe und die Beziehung anders hätte laufen können oder ob es so ist, dass ich aufgrund meiner Muster wieder einen Mann ausgewählt habe, der diese bestätigt.

    Ich komme da einfach nicht zu einem klaren Ergebnis und das macht mich verrückt.

  • Guten Morgen,

    woher Du das wissen sollst? Weil Du dabei warst :)

    Im Ernst, ich kenne Deine Gedanken in- und auswendig. In der ganzen Beziehung hab ich wirklich alles versucht, richtig zu machen, damit es eben nicht an mir liegt. Aber kein Mensch auf dieser Welt ist fehlerfrei. Jedes kleinste Detail wird da benutzt, um SCHULD zu sein, dass er säuft. Lass Dich da nicht blenden! Dass er am Anfang der Beziehung wenig oder fast gar nicht getrunken hat: Kenne ich! Aber im Nachhinein zu behaupten, dass er jetzt mehr säuft, weil sich wieder Probleme in die Beziehung eingeschlichen haben, ist schlichtweg gelogen. Am Anfang wird sich einfach zusammengerissen. Der Säufer ist verliebt und passt auf, dass er sich entsprechend benimmt. Hat meiner auch so gemacht. Hab ich (bin selbst nicht nur co.abhängig gewesen, sondern auch trockene Alkoholikerin) auch so gemacht. Ich konnte mich zwar nicht immer zusammenreißen, klar, sonst wäre ich nicht alkoholabhängig gewesen. Da kann man das schließlich nicht kontrollieren. Aber so richtig gehen lassen... Das macht man doch nicht am Anfang einer Beziehung, da läuft der- oder diejenige ja gleich davon :)

    Ich kann auch Deine Gedanken verstehen, "wenn nicht ich, dann auch keine Andere". Diese Gefühle kann man manchmal nicht abstellen. Ich hatte das sowohl nach meiner Ehe, als auch nach der Beziehung mit meinem Ex, dem Alkoholiker. In den letzten Jahren habe ich an diesem Gefühl aber sehr stark gearbeitet und habe das im Griff. Bei meinem Ex-Mann kam noch hinzu, dass ich aus dem Haus ausgezogen bin, wo ich eigentlich alt werden wollte und auf einmal hat sich das da eine Andere gemütlich gemacht, die zusätzlich auch noch keine Lust auf meine Kinder hatte. Aber meinen Ex-Mann erlebe ich ja ständig und ich weiß, dass er absolut schwierig (auch ohne Alkohol) ist. Wir haben eine gute Ebene miteinander gefunden und ich mag ihn auch. Aber der hat sich kein Stück geändert und deshalb gibt es auch ständig Zoff in seiner Beziehung. Worauf sollte ich da neidisch sein? Nee, ich bin froh, dass nicht ICH diejenige bin, die zwar in dem schönen Haus mit wundervollem Garten lebt, das ICH mit gebaut und gestaltet habe. Denn wenn ich noch in diesem wunderschönen Haus mit wunderschönem Garten sitzen würde, dann würde ich da schließlich nicht allein sitzen, sondern mit ihm und das braucht kein Mensch :)

    Und bei meinem Ex-Freund, der gesoffen hat, hat sich das Blatt inzwischen völlig gewendet. Als ich noch mit ihm zusammen war, da dachte ich, ich halte das nicht aus, wenn er eine andere Frau hat. Die kam dann aber ganz schnell und hatte die selben Probleme, wie ich. Sie hat ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und verlangt, dass er aufhört zu trinken. Dann hat er sie rausgeworfen und sich eine Andere gesucht. Die hat aber genau so wenig Bock auf die Situation gehabt. Die andere Frau war so eifersüchtig und traurig über das Ende der Beziehung, dass sie also zurück wollte, auch wenn er weiter trinkt. Also hat er die zweite, die so viel Stress gemacht hat, wieder rausgeworfen und die erste wieder genommen, mit der Aussage, sie passe doch irgendwie besser zu ihm. Sehr niedlich und romantisch.

    Sie hat dann seinen Forderungen nachgegeben und bei ihm in der Firma angefangen zu arbeiten (was ich niemals gemacht habe, obwohl es das größte Streitthema war, wollte mich nicht abhängig von ihm machen). Da er große finanzielle Probleme durch das Saufen hat, meinte er, er könne sie aus steuerlichen Gründen auch noch heiraten :)

    Als mir das erzählt wurde, da hatte ich auf einmal nicht mehr das Gefühl "Keine Andere darf ihn haben". Ich fand das so lächerlich, dass ich nicht mal Eifersucht in dem Moment empfunden hab, was mich selbst gewundert hat, aber es war so.

    Und jetzt erzähle ich Dir mal, wie ER die Sache empfunden hat. Er hat meine Freundin neulich auf einer Party getroffen, die ihm zur Hochzeit gratuliert hat. Seine Reaktion: "Ach, die Hochzeit....". Das wäre nur aus steuerlichen Gründen gewesen, weil sie ja nun auch bei ihm arbeitet, wäre er doof gewesen, wenn er das nicht gemacht hätte. Sie würde ja eigentlich auch gar nicht so gut aussehen, aber sie macht halt alles für ihn und man kann sich auf sie verlassen. Dann hat er einen Satz gebracht, wo ich dachte, ich falle vom Glauben ab. Er meinte, mit mir wäre er am glücklichsten gewesen. Die Beziehung wäre ja so toll gewesen. Aber dann hätte ich ja auf einmal beschlossen, nichts mehr zu trinken und dann funktionierte es nicht mehr.

    Aha. So ist es also gewesen :D

    Da kannst Du mal sehen, wie die Wahrnehmung eines Alkoholikers leidet bzw. wie sehr Alkoholiker in der Lage sind, sich eine Sache so hinzudrehen, bis sie passt und Du kannst NICHTS dagegen tun. Deshalb solltest Du wirklich nicht an DEINER Wahrnehmung zweifeln und im Nachhinein das glauben, wie er das sieht.

    Wie ich anfangs sagte: Du warst dabei. Du weißt, wie es war.

    Und bitte beneide Deine Nachfolgerinnen nicht. Die sind nicht zu beneiden (siehe oben) ;)

    LG Cadda

    LG Cadda

  • Hey Cadda,

    Vielen Dank für deinen Beitrag.

    Ja, ich war dabei und natürlich weiß ich auch, dass vieles von ihm nicht in Ordnung war und er immer etwas gefunden hat, was ihn an mir stört. Aber ich habe mich auch nicht immer gut verhalten.

    Grade am Anfang der Beziehung.

    Ich war soooooo misstrauisch. Von Anfang an, obwohl es gar keinen offensichtlichen Grund dafür gab.

    Er war so bemüht, so verliebt und hat wirklich richtig um mich gekämpft.

    Und ich hab ihm ständig misstraut, alles hinterfragt.

    Mich lassen die Gedanken nicht los, ob es wirklich anders gelaufen wäre, wenn ich mich anders verhalten hätte.

    Es gab keinen offensichtlichen Anlass, es war "nur" ein schlechtes Gefühl meinerseits.

    Das schlimmste ist, jetzt tut er do, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen.

    Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört, er hat mich überall blockiert.

    Das verletzt mich am meisten. Einfach so, aus seinem Leben radiert.

    Er hat mir die Schuld für die Trennung gegeben, ua weil ich eine seiner Tinder Kontakte kontaktiert habe, um heraus zu finden, ob noch Kontakt besteht oder er sich auf sie einlassen würde.

    Mein Vertrauen war nach der Aktion einfach völlig hinüber.

    Er war so wütend auf mich, dass ich diese Frau kontaktiert habe. Ich hätte damit alles kaputt gemacht und sein Vertrauen missbraucht.

    Wie verdreht das eigentlich ist.

  • Hallo MarMer,

    Ich habe das hier mal komprimiert (bitte auf "alles anzeigen" gehen):

    MarMer, lese das doch bitte mal durch.

    Dein XY ist der typische Drehtürpatient. Andere sollen ihn "trocken machen", das funzt aber nicht ohne den Willen und der intensiven Mitarbeit des Betroffenen.

    Geht`s zu schei*e, gehts ab in die Klinik, dort lässt man sich dann wieder auf die Beine bringen, und kaum ist man wieder draussen, hat man die Pulle auch bald wieder am Hals.

    Ich sage es Dir ganz ehrlich, ich glaube nicht dran, das er es in ein trockenes Leben schafft.

    Das kann noch sehr viele Jahre so weiter gehen!

    Würdest Du Dir so ein Elend wirklich nochmals antun wollen? Das macht Dich auch mit krank, glaub mir das. Dann ist da am Ende nicht nur Dein großes Mißtrauen ihn (und auch anderen?) gegenüber, sondern da bekommst Du irgendwann psychosomatische Erkrankungen.

    Warum sollte man sich denn sowas antun?

    Sich so mit in den Sumpf ziehen lassen?

    In diesem Sumpf geht nicht nur einer unter, sondern alle beide!

    Du kannst echt froh sein, das es vorbei ist. Egal wer die Bez. beendet hat. Im Grunde hätte Dir nichts besseres passieren können.

    Ich kenne übrigens jemanden, der sich ganz genau so verhält.

    Immer wieder Entgiftungen, immer wieder Therapien, immer wieder angebliche Krankheitseinsicht...und immer wieder nach kurzer Zeit die Pulle am Hals.

    Es ist jemand, der in meiner Nähe wohnt, den ich seit der Schulzeit kenne und mit dem ich auch jahrelang in einer Clique war...und ich sehe ihn auch öfters, und kann den körperlichen Verfall mitverfolgen.

    Und das ist soooo traurig...er ist seit Ewigkeiten arbeitslos.

    Verkommt äußerlich auch immer mehr. Er hat mittlerweile starke Erkrankungen vom Alkoholmissbrauch.

    Und er war mal ein sehr attraktiver Mann, charismatisch, lustig, nett, freundlich und hilfsbereit.

    Du kannst Dir nicht vorstellen, wie er heute manchmal drauf ist, er hat seine eigene Mutter bestohlen weil er Geld für Stoff brauchte.

    Und hat so viele Menschen ausgenutzt.

    Der Alkohol hat ihn zu einem menschlichen Wrack gemacht, in allen Belangen.

    UND immer waren natürlich andere schuld, das er wieder saufen musste.

    Naja, viele können da nicht mehr sein, da sich seine gesamte Familie abgewandt hat und er schon mehrmals geschieden ist.

    Das letzte Mal, als ich mit ihm sprach, war letztes Jahr, klagte er mir mal wieder sein Leid...und das er ja wüßte, das er krank sei.

    Und fragte mich schon im nächsten Satz, ob ich denn dieses WE auch aufs Schützenfest ginge?

    Häää, was soll ich bei so einem Säufertreffen, nicht meine Welt.

    Er aber hatte vor, dort hinzugehen, und Wasser zu trinken.

    Ja neee , is klar. Die gleiche Woche habe ich ihn dann noch mit Schnaps auf dem Kassenband angetroffen, er war wieder voll drauf.

    Irgendwann werde ich wohl eine Traueranzeige lesen...oder auch nicht...er hat ja keine Angehörigen mehr, die im Kontakt mit ihm sind.

    Zitat

    Was ich von den Rehas hauptsächlich gehört habe war, dass er viele Kontakte mit Frauen dort geschlossen hatte und es mit einigen von ihnen auch Beziehungsversuche gab.

    Ich bezweifle, dass er bis auf diese Frauenkontakte bisher etwas anderes aus seinen Rehas mit genommen hat.

    Ich hatte auch mal so einen Typen am Start. Erst habe ich mir gar nix dabei gedacht, das er eigentlich nur weibliche Bekannte hatte. Nur einen Freund, aber der wohnte weit weg, der Kontakt zu dem war eher sporadisch.

    Die vorhandenen Bekannten reichten aber nicht!

    Also mußten immer neue Kontakte geknüpft werden. Ausschließlich zu Frauen. Auf REHA`s fand er regelmäßig neue Beziehungen, die allerdings nie lange hielten.

    Auch in der Zeit unserer Beziehung knüpfte er immer neue Kontakte zu Frauen, aber ich wußte das nicht, war da voll naiv, da er doch immer wieder von seiner großen Liebe zu mir sprach und schrieb.

    Ich bekam es aber durch einen Zufall doch heraus.

    Ich war sehr verletzt darüber, und er nannte mich krankhaft eifersüchtig und ähnliches.

    Tja, der Kranke war aber ER!

    Er benutzte Frauen, die ihn bewundern sollten. Und ihn aus seinen immer wiederkehrenden Depressionen ziehen sollten.

    Tja, und das klappt nun mal mit neuen Frauen besser als mit alten Bekannten.

    Da wird man ja erst noch angehimmelt, bewundert und pipapo.

    Und genau das brauchte er, es war wie eine Art Lebenselexiert für ihn.

    Und es streichelte sein kaum vorhandenes Selbstwertgefühl.

    Alles das erkannte ich noch nicht so gut, als ich noch in der Situation bzw. Beziehung involviert war.

    Später schon...und es wäre auch immer so weiter gegangen. Ich weiß es sogar, das es so war...und wahrscheinlich reitet er auch immer noch auf der Nummer, bin ich mir fast sicher.

    Es besteht aber schon lange kein persönlicher Kontakt mehr.

    MarMer, als die Beziehung zerbrach, hatte ich monatelang großen Liebenskummer. Suchte auch die Schuld bei mir, und der Gedanke, das er ne Neue hat (hatte er ja auch...mehrmals) verletzte mich auch sehr.

    Heute bin ich HEILFROH, das diese Beziehung scheiterte!

    Ich wäre kaputt gegangen in einer weiteren Beziehung mit ihm.

    Und nichts von dem, was ich mir so im Leben wünsche, wäre in Erfüllung gegangen mit ihm an meiner Seite, ich wurde im Grunde auch nur ausgenutzt, genau so wie alle anderen Frauen vor und nach mir.

    Aber es braucht Zeit und Abstand, um sowas zu erkennen....

    Ich wünsche Dir, das Du auch erkennst, das es besser so ist, wie es ist.

    Die Zeit heilt diese Wunde!

    Aber an Deinem Misstrauen müsstest Du vielleicht arbeiten, woher das kommt, ob es grundsätzlich vorhanden ist und wie kann man damit leben, ohne einen neuen Partner damit in die Flucht zu schlagen?

    Denn ein gesunder Mensch, dem von vornherein grundsätzlich misstraut wird, der wird nicht lange bleiben können, wenn er nicht selbst Schaden nehmen will.

    Ohne Vertrauen zueinander fehlt ja dann auch die wichtigste Basis.

    Übrigens, als ich damals so ausgenutzt und verarsch*t wurde, war ich danach sehr misstrauisch andern Menschen gegenüber, egal wem.

    Und ich litt darunter, das ich mein Vertrauen in andere Menschen verloren hatte!

    Zum Glück kam es bald wieder von allein zurück.

    Denn ich habe zum Glück ein ausgesprochenes Urvertrauen, was zwar lädiert, aber immer noch vorhanden war.

    LG an Dich

    Sunshine

    3 Mal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (18. September 2021 um 18:34)

  • Hallo MarMer,

    ist doch völlig logisch gewesen, dass Du misstrauisch warst!

    Und selbst WENN Du auch viel falsch gemacht hast… er hätte nicht aufgehört zu trinken, wenn Du alles richtig gemacht hättest. Das ist die Sucht. Unabhängig davon, ob er Fehler findet oder ERfindet…

    LG

    Cadda

  • Andere sollen ihn "trocken machen"

    Den Eindruck habe ich bei meinem Ex leider auch. Er scheint sich sooo sehr zu wünschen, dass irgendwann die perfekte Frau um die Ecke kommt, mit der sich all seine Probleme in Luft auflösen. Allem voran die Sucht. Und wenn die Sucht doch wieder siegt, war selbstverständlich die Frau "schuld" /nicht gut genug.

    Manchmal denke ich, wenn da keine Co (wie ich es ziemlich sicher bin) daher kommt, die ihm klare Ansagen macht, vielleicht würde das dann funktionieren.

    Aber wie in deiner Erzählung, funktioniert wohl auch das nicht.

    Ich sage es Dir ganz ehrlich, ich glaube nicht dran, das er es in ein trockenes Leben schafft.

    Ich befürchte das leider auch.

    Ich saß schon oft da und hatte den Gedanken, dass ich irgendwann über ein paar Ecken die Nachricht erhalte, dass er seiner Sucht erlegen ist.

    Das Erste was ich gemacht habe, nachdem er betrunken zu mir gefahren war, war dass ich gegoogelt habe, ob es auf der Strecke einen Unfall gab. Die Tinder Aktion war so nebensächlich damals. Es trete sich nur um ihn.

    Über dritte habe ich erfahren, dass er schon vor Jahren immer wieder betrunken gefahren ist. Die Sorge um ihn ist riesen groß.

    Ich bin ja nicht nur Co sondern auch EKA oder Ur-Eka... Meine beiden Onkel und meine Tante sind an ihrer Sucht gestorben.

    Meine Tante lag leider tot in ihrer Wohnung. Als meine Onkel verstorben sind, war ich noch jung - das habe ich nicht wirklich auf dem Schirm.

    Aber der Tod meiner Tante war schlimm.

    Dementsprechend hatte ich auch immer Sorge um meinen Ex, wenn ich wusste oder geahnt habe, dass er wieder getrunken hat.

    Natürlich war meine Sorge in seinen Augen absolut überzogen und gestört.

    Aber ich sage mal so, wenn man nicht mehr in der Lage ist selbstständig ein Glas Wasser zu halten, am Tag nach der Trinkerei und die Blase nicht mehr unter Kontrolle hat (ich hoffe es ist ok, wenn ich das hier so schreibe) dann mache ich mir doch zurecht Sorgen, oder etwa nicht?

    Dann ist da am Ende nicht nur Dein großes Mißtrauen ihn (und auch anderen?) gegenüber, sondern da bekommst Du irgendwann psychosomatische Erkrankungen.

    Ja, da hast du Recht. Und das war/ist bei mir leider auch schon der Fall.

    Ich muss aber dazu sagen, dass ich diese Probleme schon mal vor ca 10 Jahren hatte. Ich war in einen Überfall verwickelt und ein paar Monate später erkrankte meine Mutter an Krebs. Gleichzeitig machte ich mein Examen. Es war damals zu viel auf einmal. Ich bekam Panikattacken. Diese habe ich in der Beziehung auch wieder bekommen. Gegen Ende ganz schlimm. Dann habe ich, mit Hilfe meiner Therapeutin, den Schlussstrich gezogen.

    Und er war mal ein sehr attraktiver Mann, charismatisch, lustig, nett, freundlich und hilfsbereit.

    Du kannst Dir nicht vorstellen, wie er heute manchmal drauf ist

    Kann ich mir vorstellen.. Beides. Wie mein Ex...

    Tja, der Kranke war aber ER!

    Er benutzte Frauen, die ihn bewundern sollten. Und ihn aus seinen immer wiederkehrenden Depressionen ziehen sollten.

    Same here. Mein Ex scheint diese Bewunderung auch zu brauchen. Auch hier hauptsächlich Frauenkontakte. Ein Freund, der am anderen Ende Deutschlands lebt, ein Mal persönlich getroffen. Sonst höchstens männliche Bekannte.. Immer neue Frauenkontakte.

    Nach seiner 1. Reha während unserer gemeinsamen Zeit, traf er sich mit einer Frau aus der Reha und sprach über unsere Beziehungsprobleme. Sie war wohl um einiges älter und vermutlich keine "Konkurrenz" aber das Muster war deutlich zu erkennen, dass er immer Frauenkontakte suchte. Das verunsicherte mich sehr.

    Aber an Deinem Misstrauen müsstest Du vielleicht arbeiten, woher das kommt, ob es grundsätzlich vorhanden ist und wie kann man damit leben, ohne einen neuen Partner damit in die Flucht zu schlagen?

    Definitiv! Das Misstrauen war schon vor meinem Ex vorhanden. Ich habe mit anderen Exfreunden darüber gesprochen und ja, es ist wohl definitiv ein Thema von mir, das Beziehungen belastet. Getrennt hätte sich keiner der Exfreunde jedoch deswegen. Es ist wohl zwar schon wahrnehmbar vorhanden und belastend aber nicht so, dass man hinschmeißen würde.

    Trotzdem möchte ich daran arbeiten, weil ja eben dies mir keine Ruhe lässt und ich mich ständig frage, ob es daran lag.

    Abgesehen davon belastet es ja auch mich.

    ist doch völlig logisch gewesen, dass Du misstrauisch warst!

    Sicher? Woran machst Du das fest,liebe Cadda?

    Ich lese deine Beiträge übrigens echt gern. Du bist sehr direkt. Das finde ich gut.

    Sunshine ist da ähnlich! 🙂

    Einmal editiert, zuletzt von MarMer (20. September 2021 um 00:12)

  • Guten Morgen MarMer,

    "Sunshine ist da ähnlich"....

    Die liebe Sunshine ist noch viel direkter :mrgreen:

    Es freut mich, dass Du meine Beiträge liest und ich hab hier auch über die Zeit gelernt, dass nett Drum-Herum-Schreiben oftmals gar nicht ankommt. Die Menschen hier sind verschieden und nur weil ich vielleicht zwischen den Zeilen lesen würde, wenn man mir ganz behutsam versuchen würde, eine Sache nahezulegen, heißt das noch lange nicht, dass Andere das auch machen. Klare Worte sind daher einfach immer sinnvoller.

    Ich habe gesagt, dass es doch logisch ist, dass Du misstrauisch warst und Du fragst, ob ich mir sicher bin und woran ich das fest mache...

    Ja, ich bin mir sicher und ich mache das an Deinen Erzählungen fest. Lies Dir doch die Anfänge noch einmal durch. Ständige Trennungen seinerseits, diverse Frauenkontakte und Beziehungsversuche nach einer Reha und vor allem die Tinder-Geschichte mit mehreren Chats. Also wenn mein Partner bei Tinder rumgeistert, während er mit mir zusammen ist, dann darf er gern mit seinem Handy nach Hause geistern...

    Bei Dir sind im Leben aber nun wirklich auch viele einschneidende Erlebnisse passiert, wie ich gerade gelesen habe. Da brauchst Du wirklich nicht noch eine unglückliche Beziehung mit einem Suchtkranken. Ganz ehrlich nicht, da würde ICH mich an Deiner Stelle lieber mal bei Tinder umsehen 8)

    LG Cadda

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