Nur so ein Gedanke: Wenn du mit dem Gedanken Schwierigkeiten hast, dann ändere ihn doch für dich ab in „Ich ziehe jetzt aus, weil ICH das hier so nicht mehr länger ertrage, ertragen kann und ertragen will.“ Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass ihr nicht mehr zusammen seid, du gehst eben nur auf den Abstand, den DU für dich brauchst.
Gewiss gab es bei euch gute Zeiten, die gab es in meiner Familie auch. Und die sind deswegen ja auch nicht grundsätzlich weg.
Dass er fragt, zeigt ja auch, dass ihm grundsätzlich etwas an dir liegt. Die Frage ist nur, ob sich da so, wie die Dinge im Moment nun einmal so liegen, ernsthaft etwas ändern kann.
Ich selbst kenne die Krankheit nicht nur durch meinen Vater, sondern auch von Innen. Sich daraus zu lösen, ist grundsätzlich möglich, aber dafür muss die entsprechende Einsicht vorhanden sein und der unbedingte Wille, sein Leben ändern zu wollen. Fraglich und völlig offen ist, ob er dazu unter den gegebenen Umständen überhaupt in der Lage ist. Das Versprechen, an das Hanseat dich erinnert, spricht Bände.
Was du mit dem Auszug gewinnen kannst, ist der nötige Abstand, den du vermutlich für dich brauchst. Ob er‘s tatsächlich schafft, etwas zu ändern, wirst du mit mehr Ruhe beobachten und abwarten können.
Eigentlich hab ich ja schon lange alle antworten....denn er hat mehrmals gesagt, dass er nie mit ausziehen wird. Er möchte keine Mietwohnung, wo er nach Erlaubnis fragen muss, ob er heute bohren kann oder mal ein Lagerfeuer im Garten anmachen. So etwas scheint ihm wichtiger zu sein.
Als ich letztes mal ausziehen wollte hat er gesagt, deine Wohnung ist ja nicht um die Ecke wo ich auch mal zu fuß hingehen kann...das heißt es war ihm wichtig, dass er auch kommen kann, wenn ich schon sein BIERCHEN getrunken hat...
und auch weiß ich innerlich dass er das mit dem Bier gar nicht ändern möchte, weil er es selbst nicht als schlimm empfindet und seine Eltern ja auch nicht. Denn er kriegt ja trotzdem alles auf die Reihe....