Beiträge von Bep

    Hallo Linde,

    Ja klar, von "daheim" ausgezogen sind wir schon lange 8o Mein Bruder und ich hatten jeweils schon eigene Wohnungen, bis es sich irgendwann mal ergeben hat, dass ein Haus 2 Häuser neben unserem Elternhaus zu verkaufen war. Das haben meine Eltern dann gekauft und dort wohne ich jetzt mit meinem Bruder zusammen.

    Ja das mit dem kalten Entzug weiss ich auch dass das gefährlich bis tödlich sein kann. So eine Geschichte hatten wir vor seinem letzten Entzug bis hin zum Delir wo er dann endlich auch ins KH ist.

    Dein Bruder kann mit dem Hausarzt besprechen, wie es jetzt weitergeht, trotz Corona.

    eben, ER kann und muss es mit ihm besprechen ;)

    Es ist ja leider nunmal so, wenn sich jemand Tot trinken will, darf er das. Da ist dann nur die frage inwieweit ich mir das mit ansehen will. Und da sehe ich aktuell nur die räumliche Trennung.

    Hallo Elly,

    ja, ich weiss, dass ich ihm nicht helfen kann solange er nicht will. Ich versuche auch garnicht ihn zum Entzug zu überreden oder sonst was. Wenn er von sich aus ankommt, würde ich ihn dahin fahren. Auch seinen Korn kann er sich selber besorgen.

    Ich habe mein Leben bisher auch normal weitergelebt und mich auch nicht von ihm mit runterziehen lassen. Aber wie schon geschrieben ich merke, dass der Punkt langsam kommt und daher ja auch die Überlegung mit dem Auszug.

    Hallo Linde,

    danke der Nachfrage und sorry, dass ich erst heute antworte. Leider ist die Situation noch unverändert :( Mein Bruder war mittlerweile tatsächlich bereit und wollte ins Krankenhaus zum Entzug. Dort hatte man ihm eine Woche vorher gesagt das er am Montag kommen könnte. Als er dann dort war, hiess es "Aufnahmestop wegen Corona"

    Naja und seitdem trinkt er eben weiter und ich befürchte, dass er sich aufgegeben hat.

    Für mich persönlich ist das im Moment halt ein Drahtseilakt zwischen ihm zu helfen und aber auch eine Gewisse Distanz zu halten. Aber es ist natürlich schon traurig für mich, meinen "grossen Bruder", zu dem ich ja früher einmal aufgesehen habe im wahrsten Sinne des Wortes so am Boden zu sehen.

    Ich spiele mittlerweile auch mit dem Gedanken mir eine eigene Wohnung zu suchen. Bisher bekomme ich diesen Drahtseilakt noch ganz gut hin aber ich bin jetzt an einem Punkt wo ich sage ich kann mir das nicht viel länger mit ansehen.

    Da werde ich wohl demnächst mal mit meinen Eltern drüber sprechen, wie es dann aussieht mit dem Haus, weil das Haus unseren Eltern gehört.

    So das mal als kleines Update zu meiner Situation ;)

    Gruss Bep

    Hallo Christina,

    ja, ich kann mit meinem Bruder darüber sprechen. Er weiss auch dass er ein Problem hat. Er hat auch schon 2 Entgiftungen + Therapie gemacht. Nur leider hat er im Moment wieder einen Rückfall :( Er möchte auch wieder eine Entgiftung machen, aber schiebt es jetzt leider wieder vor sich her.

    Im Moment weiss ich auch nicht ob und wieviel Druck ich ihm da machen kann. Er will es zwar selber und braucht vielleicht nur nen kleinen Schubs in die richtige Richtung.

    Vielleicht kannst Du das bei Deiner Mutter ja erst mal ganz vorsichtig ansprechen. Am besten wenn sie nichts getrunken hat. Dann würdest Du ja sehen, wie sie reagiert oder vielleicht sogar wie sie es selber einschätzt.

    Oder gibt es noch andere Familienmitglieder oder Freunde die das eventuell ähnlich sehen wie Du?

    Da verstehe ich Dich. Soetwas ist immer sehr schwer da die richtigen Worte zu finden dass der andere das auch nicht falsch versteht.

    Damals haben meine Eltern und ich meinen Bruder einfach mal darauf angesprochen nachdem er einen Tag vorher wieder total voll war (meine Eltern wohnen nur 2 Häuser weiter und haben das dann auch mitbekommen)

    Gruss Bernd

    Hallo Christina,

    Das was Du beschreibst, kenne ich auch sehr gut von meinem Bruder. Wenn mein Bruder Alkohol getrunken hat ist er ein komplett anderer Mensch. Das fängt bei der Art zu reden an (und damit meine ich noch nicht einmal das typische "lallen" ) bis hin zu bestimmten typischen Bewegungen. Aussenstehende würden das alles garnicht bemerken, weil es keine Ausfallerscheinungen sind die Betrunkene so an den Tag legen oder so. Ich weiss nicht ob ich das jetzt verständlich erklären konnte :/ Jedenfalls konnte ich an diesen Zeichen auch erkennen dass er wieder einen Rückfall hat.

    Viele Grüsse Bernd

    Hallo Veru,

    ja es stimmt, dass man viel bewusster wahrnimmt wieviel Alkohol es eigentlich gibt. Sehe ich als Angehöriger selber schon. Und dann nicht nur der offensichtliche Alkohol in Flaschen, sondern auch in wievielen anderen Sachen Alkohol "versteckt" ist. Das ist einem vorher nie klar gewesen.

    Viele Grüsse

    Danke für Deine Antwort,

    ja, er weiss dass er ein Problem hat, und auch die Therapien die er gemacht hat, waren von ihm selber aus. Ich weiss auch, dass es nichts bringt, einen Suchtkranken zu irgendetwas drängen zu wollen. Ich biete ihm Hilfe und Unterstützung an wenn er sie haben möchte, aber es muss von ihm kommen.

    Es ist halt auch für einen selber sehr frustrierend mitzuerleben wenn er einen Rückfall hat. Selbst wenn man weiss dass Rückfälle garnichtmal so selten sind.

    Hallo, ich bin Bernd und mein Bruder hat ein Alkoholproblem.

    Ich habe hier in diesem Forum schon des öfteren mal mitgelesen und nun habe ich mich entschlossen mich hier auch zu registrieren und mich vorzustellen.

    Ich bin 39 und wohne zusammen mit meinem Bruder in einem Haus. Mein Bruder ist 44 und bis auf Schlafzimmer nutzen wir in dem Haus alles gemeinsam. Also Küche, Bad etc. und wie schon im Titel steht, hat mein Bruder ein Alkoholproblem. Mein Bruder hat auch schon jeweils 2 Entgiftungen und Therapien hinter sich nach denen es auch immer eine ganze Zeit lang sehr gut klappte mit dem trockenen Leben. Jetzt zur Zeit hat er leider wieder einen Rückfall :( Wenn er trinkt, dann Korn. Genaue Mengen kann ich nicht sagen, aber es ist nicht gerade wenig. Er holt sich dann meistens diese kleineren 0,5l Flaschen. Das dann auch schon morgens nach dem Aufstehen. Meistens hält sich sein Pegel dann in einem Bereich wo er noch so einigermassen alleine zurechtkommt. Aber es gab auch schon Situationen, wo er alleine dann garnichts mehr hin bekommt. Zum Beispiel eine Situation wo ich gerade schlafen gehen wollte und ihn dann mehr durch Zufall mit dem Fahrrad im Garten liegen sehen hab. Da musste ich dann auch den RTW rufen. Ich weiss nicht wie lange er da schon gelegen hat oder noch gelegen hätte. Er selber weiss davon garnichts mehr. Seine ersten Erinnerungen daran sind wie er im Krankenhaus aufgewacht ist und nicht wusste wo er ist.

    Ich muss ehrlicherweise sagen, ich denke, mein Bruder hat einen nicht ganz unwesentlichen Teil dazu beigetragen, dass mir selber dieses Schicksal erspart blieb. Denn ich habe auch schon fast zu gerne mal die berühmten "Bierchen" getrunken. Wo ich selber aus heutiger Sicht sagen würde, dass das schon zumindest bedenklich war. Zum einen habe ich mich beruflich neu orientiert und arbeite jetzt in einem Beruf wo ich sehr viel Verantwortung für andere Menschen habe wo ich es mir einfach nicht leisten kann und auch nicht will da mit nem Kater anzutanzen. Aber auch dass ich es bei meinem Bruder so hautnah miterlebe, was der Alkohol mit Menschen machen kann, hat dazu geführt dass ich das Bier trinken jetzt komplett eingestellt habe und nun garkeinen Alkohol mehr trinke. Auch nicht wenn ich mal 2 Tage frei habe oder Urlaub habe.

    So, das erstmal als ganz grobe Beschreibung von mir und meiner Situation.