Hallo AufderSuche, vielen Dank für deine Mitteilung. Das tut mir sehr leid. Es ist wirklich sehr traurig, was du so alles erlebt hast. Aber es gibt bereits Erfolge in deinem Leben, auf die du sehr stolz sein kannst. So viele Monate, in denen man endlich trocken geblieben ist, können einen nur dazu motivieren, weiterzumachen. Du hast verstanden, dass nur die Abstinenz deine oberste Priorität im Leben ist, die dich gesund machen wird. Was mein Freund leider noch nicht verstanden hat.
Beiträge von Lolo
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ich möchte noch ein paar Gedanken mit dir teilen.
Du schreibst zum Beispiel, dass du ein Studium begonnen hast, dann aber doch nicht studiert hast und es dann abgebrochen hast. Hat das mit ihm oder mit dir zu tun? - Musst du hier übrigens nicht beantworten.
Ich lese in dem, was du schreibst, immer wieder, wie deine Gedanken um die Alkohol-Krankheit und Befindlichkeiten deines Freundes kreisen. Irgendwie dreht sich alles immer nur um ihn.
So ähnlich war das in meiner Familie auch immer: Bei uns kreiste eigentlich immer alles um die Alkohol-Krankheit und die Befindlichkeiten meines Vaters. Ging’s ihm gut, ging’s uns gut, ging’s ihm schlecht, ging es uns schlecht. Wir entwickelten ein ziemlich gutes Gespür dafür, wann es mit ihm wieder so weit war.
Alle haben sich um ihn bemüht, seine Eltern, sein Bruder, meine Mutter und natürlich wir beiden Kinder, er war auch ab und zu bei den Anonymen Alkoholikern. Rückhalt haben wir alle ihm zweifellos gegeben, daran dürfte es nicht gelegen haben, dass er es nicht geschafft hat. Ehrlich, ich weiß es nicht, warum er es nicht geschafft hat.
Es hat meine Mutter, die mal eine selbstbewusste, kluge, junge Frau war, letztlich psychisch gebrochen. Leider hatte sie sich finanziell von ihm abhängig gemacht, das hatten sie beide so gewollt. Wenn er mal wieder nicht arbeiten konnte, weil er soff, wussten wir nicht, woher wir das Geld für Essen nehmen sollten…
Und wenn ich bei dir so lese, dann denke ich an die Erfahrungen in meiner Familie ….
Und ich denke an meine eigenen Erfahrungen mit meiner Suchterkrankung und wie ich für mich gesorgt habe und heute sorge….
Ich denke, dass dein Freund ein erwachsener Mensch ist, der selbst die Verantwortung für sein Leben übernehmen muss…. Unterstützen darfst du ihn dabei gewiss, aber machen muss er selbst…
Für eine gesunde Partnerschaft mit ihm musst du dich auf ihn verlassen können…
Liebe GrüßeAufderSuche
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Ich möchte auch nicht in der Sucht stecken bleiben. Und wenn ich hier alles lese und über viele Dinge nachdenke, dann ist das irgendwie die Wahrheit, die mein Verstand schwer glauben kann.
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Ich mache da einen Unterschied zwischen Angehörige und Co. Der Co h
Ich mache da einen Unterschied zwischen Angehörige und Co. Der Co hängt ja mit seinem Verhalten selbst in der Sucht fest.
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Hallo Gadda,
du hast recht. Wenn mein Freund nicht zu diesen Menschen gehört, dann wird es wirklich schlimm für mich sein, ein Leben, das nur aus Warten, Glauben und Hoffen besteht. Ich weiß, dass ich vielleicht viele Dinge an ihm entschuldige, ohne es zu merken. Aber dann denke ich auch oft, was wäre, wenn er es schafft! Was ist, wenn er nicht zu der Gruppe von Alkoholikern gehört, die nur saufen wollen?
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Naja Lolo, aber dass hier nun viele Menschen sind, bei denen es funktioniert, das liegt natürlich daran, dass wir hier in einem Alkoholikerforum sind, wo genau DIESE Menschen sich eben aufhalten.
Wenn Du da draussen im echten Leben mal schaust, wirst Du eben eine erhebliche Anzahl von den Menschen sehen, die saufen und dieses auch weiterhin tun, weil sie den Absprung eben NICHT schaffen oder ihn gar nicht schaffen wollen.
Darauf zu hoffen, dass Dein Partner nun ausgerechnet zu denen gehört, die es schaffen... Das wäre natürlich toll, aber was ist, wenn es nicht so ist? Was ist, wenn er den Absprung eben nicht schafft und Du noch Jahre lang umsonst wartest? Was ist dann mit DEINER Zeit, die an Dir vorbeizieht und in der Du unglücklich bist, weil Du Deinem Partner eben nicht helfen kannst?
Du wirst ihm ja schon einige Male klar gemacht haben, dass es so nicht weiter geht. Sonst wärst Du vermutlich nicht hier. Bisher hat es nicht geklappt. Warum sollte es in Zukunft plötzlich klappen? -
Hallo Lea, vielen Dank für deine vielen Anregungen. Auf der Frage:
Ja, aber nicht für lange Zeit. Er glaubt, dass er nach 3 Monaten Abstinenz kontrolliert trinken kann. und fängt wieder an zu fragen und kommt dann zum Rückfall. Ich muss auch erwähnen, dass er auch nie dreimal hintereinander an einer SHG teilgenommen hat. Er langweilt sich bei allem sehr schnell und kann es nicht durchziehen. Er denkt, er sei kein Alkoholiker wie alle anderen so schlimm. Und er ist jedes Mal so optimistisch, dass er alles schaffen kann.
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Liebe Lolo, vielleicht habe ich es ja überlesen, aber hat dein Freund irgendwann ernsthaft den Entschluss geäußert trocken zu werden?
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Hallo Morgenrot,
da es langsam zu einer Menge von Beiträgen kommt, kann ich leider nicht immer auf alles antworten. Ich schlafe außerdem derzeit sehr oft und habe stark depressive Verstimmungen. Deswegen entschuldigt mich bitte wenn ich hier nicht immer aktiv bin. Ich finde diese Beteiligung von vielen Seiten von euch und wie ihr von euren eigenen Erfahrungen mit mir teilt sehr hilfreich und ich bin wirklich dankbar dafür. Ich bin auch sehr froh, dass ich so etwas gefunden habe. Bislang konnte ich mit niemandem wirklich offen über meine Probleme sprechen. Es kann mich auch niemand wirklich verstehen. Nochmal tut es mir leid, wenn ich nicht auf jeden einzelnen Beitrag antworten kann. Ich kann auch nicht so schnell schreiben wie bei ihr, weil es nicht meine Muttersprache ist. Ich schreibe auch immer langsam und manchmal mit Übersetzung, aber richtig, damit ihr mich verstehen könnt.
Lg
Lolo
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auch wenn du auf meinen Beitrag von heute früh nicht eingegangen bist, möchte ich dir gerne nochmal schreiben.
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Hallo AufderSuche. Du hast vielleicht recht. Ich glaube, ich habe in meinem ersten Beitrag ein wenig übertrieben. Ich war auch sehr verzweifelt und sehr wütend auf meinen Freund. Natürlich war das alles auch wahr. In den letzten drei Monaten wurde seine Arbeit in einen anderen Gebiet verlegt, er blieb jedoch bei demselben Unternehmen. Der Grund dafür waren natürlich die Rückfälle, die ihn daran hinderten, richtig zu arbeiten. Es ist dann wirklich schrecklich, wenn er trinkt. Er kann nicht allein bleiben, er braucht immer jemanden, der neben ihm sitzt. Deshalb bin ich die letzten paar Male abgehauen und lasse ihn von seinem Vater abholen. Aber er gibt sich dann Mühe, wenn er trocken ist. Und es tut ihm alles leid. Ich denke, dass die Unterstützung durch die Angehörigen ein sehr wichtiger Aspekt ist, um die Abstinenz aufrechtzuerhalten. Auch wenn der Alkoholiker sich selbst darum kümmern muss. Schließlich ist die dauerhafte Abstinenz ein sehr langer Prozess mit vielen Herausforderungen und Anstrengungen. Und jeder sollte am Ende sein eigenes Leben nicht vergessen. Es fällt mir auch sehr schwer, mich von meinem Freund vollständig zu distanzieren. Allerdings würde ich das nicht als völlige Abhängigkeit bezeichnen. Aber ich liebe meinen Freund so sehr, dass ich ihn nicht allein lassen kann. Ich möchte ihm auch mein Vertrauen schenken, um ihm den Rücken zu stärken. Und ihn als Mensch und nicht als verantwortungslosen, grausamen, gefühlslosen Alki sehen. Ich weiß, dass ich mich immer wieder im gleichen Kreis drehen werden, wenn ich alles wie gewohnt mache. Deshalb will ich es jetzt anders machen und suche mir hier Hilfe. Aber ich weiß nicht wie. Soll ich jetzt wieder mir ihm in die neue Wohnung einziehen oder mir eine eigene Wohnung suchen? Da muss ich auch sagen, wenn ich mich entscheide, alleine zu wohnen, dass dann alles sehr schwierig für ihn wird. Und für mich natürlich auch.
Ich werde mir dann ständig Sorgen machen, was er gerade macht, wo er ist, Hat er seine Tabletten genommen usw. Ich bin die ganze Zeit am Nachdenken und kann keine Ruhe bekommen.
LG
Lolo
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Hallo Lolo,
lies bitte nochmals deinen Eingangspost….
Das, was du dort geschrieben hast, passt nicht recht zu dem, was deine letzte Nachricht suggeriert….
Die Alkoholiker, die sich hier austauschen, sind solche, die von sich aus ihr Leben in die Hand genommen haben. Die Erfahrung lehrt, dass man von außen keinen Alkoholiker trocken machen kann oder trocken halten kann.
Suche dir Hilfe für DICH, nicht für ihn! Dein Eingangspost spricht Bände… -
Hallo ihr Lieben, vielen dank für eure Anregung.
Ich meinte ein glückliches Leben, wenn der Alkoholiker sich oft helfen lässt. Und dass sie mit ihrer eigenen Kraft und der Unterstützung aus anderen Jahren trocken bleiben. Denn ich lese hier auch bei einigen, die schon lange trocken sind und sich hier mit den anderen austauschen wollen, damit sie es auch bleiben. Das war auch nicht nur eine oder 2. Deshalb war ich dann auch so zuversichtlich, dass es bei meinem Freund auch so klappen würde. Wie ich bereits erzählt habe, ist mein Freund nicht so schlimm, dass er ständig nur trinkt und nichts tut. Er selbst möchte unbedingt ein glückliches und gesundes Leben mit mir führen. Er hat schon mehrmals Fortschritte gezeigt und will mich auf keinen Fall verlieren. Er geht seit eineinhalb Jahren ständig zur Arbeit. In seiner Freizeit ist er sehr kreativ und versucht oft, seine neuen Ideen für seiner Entwicklung und ein besseres Leben umzusetzen. Wir machen zusammen Sport, versuchen uns gesund zu ernähren. Er hat leider auch ADHS mit Hyperaktivität und braucht dann ab und zu einen Kick, eine Abwechslung etc.. Ich meine, was ist, wenn ich bei ihm bleiben und trotzdem ein normales Leben führen kann? Auch wenn es anfangs schwierig sein kann. Ich glaube, dass man als Angehöriger nicht so streng über solche süchtigen Menschen urteilen sollte. Wir als gesunde Menschen, die nie eine solche Abhängigkeit erlebt haben, können diese Menschen nie wirklich verstehen. Unabhängig davon, wie lange man schon Erfahrungen miterlebt haben oder wie viel Wissen man darüber hat. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn ich mich mit den trockenen Alkoholikern hier im Forum austauschen könnte. Ich glaube, dass es sich lohnt, meinem Freund eine Chance zu geben.
LG
Lolo
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Ich würde sehr gerne wissen, ob es hier Partner gibt, die trotz Alkoholismus zusammenbleiben und alles schaffen. Und wie sieht das dann für euch aus? Ist es möglich, trotz der Schwierigkeiten und Hürden ein schönes Leben zu führen? Da ich der Meinung bin, dass diese Abhängigkeit überwunden werden kann.
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Hallo Gadda, vielen dank für deine Nachricht. Ich schätze es sehr, dass es hier Menschen gibt, die einen verstehen und helfen wollen.
Ich weiß, dass mein Freund selber um sich kümmern muss. Ich versuche auch, von nun an nicht mehr meine ganze Lebenszeit für ihn zu investieren. Aber ich liebe mein Freund auch so sehr und möchte ihm auch helfen.
Zu der Frage mit meinem Alkoholkonsum:
Ich habe keinen Kontrollverlust beim Trinken. Und ich bin normalerweise kein Mensch, der gerne und oft trinkt, selbst wenn ich nicht mit meinem Freund zusammen wäre. Aber da ich im Moment wirklich verzweifelt und frustriert bin, habe ich den Fehler gemacht, einmal viel zu trinken. Ich kann mich daran erinnern, dass ich es vor 5 Jahren auch einmal mit dem Trinken übertrieben habe. Und da bin ich dann auch so ausgerastet. Auch da war ich emotional und psychisch nicht stabil. Dann kommt die ganze Frustration und Wut irgendwie bei mir raus. Ich weiß, dass das nicht normal ist. Aber wenn man wirklich betrunken ist und dabei noch einen solchen Nervenzusammenbruch hat, sind solche schlechten Erfahrungen nicht ausgeschlossen.
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Du solltest das Mitleid das Du hast, lieber in Dich selbst investieren, als in Deinen Freund. Er muss Dir nicht leid tun. Er kann aufhören zu trinken, Hilfe gibt es überall. Beim Alkoholismus gibt es auch keine Kompromisse. Ob er Wodka, Bier, Sekt oder Schnaps trinkt, ist im Grunde genommen völlig egal. Saufen ist Saufen.
Mir ist wirklich die ganzen Beiträge über aufgefallen, wie sehr Du Dich in die Rolle begibst, dass Du ihn bemitleidest und meinst, Dich um ihn kümmern zu müssen. Er muss sich selbst kümmern.
Wie sieht es denn mit Deinem Alkoholkonsum aus? Wenn ich den letzten Beitrag lese, dann hattest Du offensichtlich ja auch einen Kontrollverlust beim Trinken. Jedenfalls macht ein Mensch, der einen normalen Umgang mit Alkohol hat, keine Dinge oder Möbel im Suff kaputt.
Wie denkst Du darüber?Du solltest das Mitleid das Du hast, lieber in Dich selbst investieren, als in Deinen Freund. Er muss Dir nicht leid tun. Er kann aufhören zu trinken, Hilfe gibt es überall. Beim Alkoholismus gibt es auch keine Kompromisse. Ob er Wodka, Bier, Sekt oder Schnaps trinkt, ist im Grunde genommen völlig egal. Saufen ist Saufen.
Mir ist wirklich die ganzen Beiträge über aufgefallen, wie sehr Du Dich in die Rolle begibst, dass Du ihn bemitleidest und meinst, Dich um ihn kümmern zu müssen. Er muss sich selbst kümmern.
Wie sieht es denn mit Deinem Alkoholkonsum aus? Wenn ich den letzten Beitrag lese, dann hattest Du offensichtlich ja auch einen Kontrollverlust beim Trinken. Jedenfalls macht ein Mensch, der einen normalen Umgang mit Alkohol hat, keine Dinge oder Möbel im Suff kaputt.
Wie denkst Du darüber? -
Ich möchte auf keinen Fall so trinken wie mein Freund. Wie ich schon sagte, trinke ich in der Regel nicht und gerade mit einem solchen Alkoholiker, garnicht. Der Partner sollte dann für sich selbst auch ein Leben ohne Alkohol akzeptieren. Aber für mich ist es Überhaupt nicht schlimm, und finde ich es viel besser. Ich habe vor 2 Tagen getrunken, weil ich dachte, dass ich vielleicht abschalten könnte. Aber das war eine sehr schlechte Idee. Ich war so dumm, und es war so schlimm, wie viele Dinge und Möbel ich Kapput gemacht habe. Ich bin mir jetzt sicher, dass ich so etwas nie wieder tun werde.
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Hallo Lolo,
der Satz ist mir aufgefallen:
Er muß das ja nicht durchmachen.
Er könnte zum Arzt, zur ärztlich begleiteten Entgiftung, zur Langzeittherapie, zu einer Selbsthilfegruppe usw. usw.
Tut er aber nicht, oder?
Siehe oben, als Angehörige hast du keine Chance ihn trockenzuhalten.
Weißt du, was jetzt richtig schlimm wäre? Wenn du auch noch das Saufen anfängst.
Lieber Gruß, Linde
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ja, Er wollte heute mit seinem Vater zur Entgiftung gehen, konnte aber nicht, weil sie geschlossen war.
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Hallo Lolo,
der Satz ist mir aufgefallen:
Er muß das ja nicht durchmachen.
Er könnte zum Arzt, zur ärztlich begleiteten Entgiftung, zur Langzeittherapie, zu einer Selbsthilfegruppe usw. usw.
Tut er aber nicht, oder?
Siehe oben, als Angehörige hast du keine Chance ihn trockenzuhalten.
Weißt du, was jetzt richtig schlimm wäre? Wenn du auch noch das Saufen anfängst.
Lieber Gruß, Linde