Eine Trennung kommt für mich auch nicht in Frage denn das versprechen in guten und schlechten Zeiten habe ich ihm genauso gegeben wie er mir.
Hallo liebe Bella,
herzlich Willkommen im Forum.
Schön, dass du hierher gefunden hast und dir Unterstützung durch Gleichgesinnte suchst.
Auch ich bin Angehörige eines alkoholabhängigen Partners und als ich ihm vor fast 40 Jahren das Eheversprechen gab....." in guten und in schlechten Zeiten "......hätte ich im Traum nicht daran gedacht, welchen innerlich schweren Kampf ich über diese, auch für mich so bedeutsamen Worte, eines Tages mit mir ausfechten muss.
Bislang bewältigten wir mit Bravour alle Herausforderungen unseres Lebens durch gemeinsame Stärke und Teamgeist.
Aber mit der schleichend beginnenden Alkoholerkrankung meines Mannes begann unsere/meine schlimmste Lebenskrise.
Das Wort " Trennung " letztendlich auszusprechen, kostete mir nach vielen Enttäuschungen und Rückschlägen unfassbar viel Kraft.
Hätte mein Mann nicht so gefleht, ihm eine allerletzte Chance zu geben, so wären wir jetzt nicht mehr zusammen.
Der "Feind Alkohol" zerstörte Fundamente unserer langjährigen Ehe....Vertrauen, Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit, Offenheit......und nicht zuletzt blieb unsere gemeinsam getragene Liebe auf der Strecke.
Nach einem 14- tägigen Entzug in einer Klinik im Januar diesen Jahres, ist mein Mann bislang glaubwürdig nüchtern geblieben und besucht seit drei Monaten 2x wöchentlich gewissenhaft eine ambulante Suchttherapie mit psychologischer Begleitung.
Die Aufarbeitung der Vergangenheit über das Geschehene in unserer Partnerschaft, beinhaltet für uns beide tägliche Schwerstarbeit........so langsam, ganz langsam scheint sich ein zartes grünes Pflänzchen des Neuanfangs zu entwickeln......worüber wir uns mittlerweile aber auch sehr bewusst sind, wie empfindsam es wächst, zu jeder Zeit anfällig für Zerstörung werden kann......von beiden Seiten.
Was mir nach wie vor am Allerwichtigsten bleibt, ist weiterhin meine Selbstfürsorge!
Ich sorge gut für mich, stärke meine Persönlichkeit.....mental und körperlich....denn nie mehr möchte ich in den fürchterlichen Sog der nervlich so aufreibenden CO Abhängigkeit geraten.
Bislang gelingt es mir, durch eine klare Haltung meinem Mann gegenüber und die Wahrnehmung meiner Bedürfnisse recht schnell zu erkennen, wann es wichtig ist, mich aus seiner Suchtbewältigung zurückzuziehen, Grenzen zu setzen.......achtsam mit mir umzugehen.
Darüber bin ich sehr stolz, denn ich habe mich von meinen ständigen Ängsten, Sorgen und Selbstzweifeln befreit, mir meine Menschenwürde wiedergegeben.
Ein zukünftiges Miteinander auf Augenhöhe, wieder von Liebe und Respekt getragen, wäre wünschenswert......darüber würden wir uns beide sehr freuen, es bleibt abzuwarten.......ein langer Weg liegt noch vor uns.
Ich wünsche dir für deinen Weg viel Glück, mögen all deine Hoffnungen und Wünsche in Erfüllung gehen......
Liebe Grüße,
Christrose