Beiträge von Kintsugi

    Liebe Eldamalu,

    was du bei Bobbele beschreibst, kenne ich auch. Es ist die "ganz normale" Dynamik. Eine Abwärtsspirale, in der keiner mehr die beste Version seiner Selbst ist. Deine Reaktionen sind im Prinzip total normal. Ich hatte auch irgendwann das Gefühl ich sei der böse Hausdrache. Dabei hatte ich irgendwann eine gestörte Selbstwahrnehmung und meine Unbeschwertheit verloren. Ein Teufelskreis.

    Erst jetzt mit Abstand und alleine, sehe ich das. Diese Gedanken kommen immer ins immer wieder.

    Die Version dass er eigentlich das Opfer ist und ich die Schlimme (wie er es auch sieht und auch in seinem Bekannten und Freundeskreis erzählt) … was mache ich nur damit??

    Ganz wichtig: verurteile dich jetzt nicht dafür und mache dir keine Vorwürfe. Es geht nicht um schuld. Er ist krank und hat die Verantwortung für sein Leben und ob er trinken will, oder nicht, das kann er entscheiden. Du hast die Verantwortung für dein Leben und darfst dich um dich selbst kümmern. Mach dich zur Nummer eins! Fange an dich zu spüren! Was brauchst du für dich um glücklich zu sein. Unabhängig von ihm. Es ist nicht ok, wie er dich behandelt hat, das hat niemand verdient. Ich habe angefangen bei mir zu schauen. Warum bin ich in einer Beziehung geblieben, in der es mir nicht gut geht? Da würde ich anfangen. Und gönne dir schöne Momente. Ein Buch, Schokolade, ein Schaumbad. Was machst du gerne?

    LG,

    Anni

    Bleibe ich in der gewohnten jetzigen Umgebung des Kindeswillen oder nutze ich die Chance und versuche es generell irgendwo neu.

    Ich kann dich sehr gut verstehen, bei mir muss sich gerade alles finden. Es wird einfacher, wenn du nicht am Anfang des Weges schon das Ende festlegst, sondern einfach mal losgehst 😉 ich würde lügen, wenn ich sage, dass es gerade einfach ist. Aber ich vertraue den Erfahrungen hier im Forum. Der Mut eine Veränderung zu wagen, wird am Ende belohnt.

    Jede/r hat sein Tempo, ich hab mich auch nicht gleich getrennt als ich mich hier angemeldet habe. Und nicht alle Wege beinhalten zwangsweise die Trennung. Nur der Status quo, der ist meist schon überschritten wenn man hier aufschlägt.

    Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir für dich wünschen? Musst du hier nicht beantworten, nur so als Gedankenanstoß um eine Richtung anzupeilen, in die du losgehen könntest.

    Liebe Bobbele,

    es ist ja schon so, dass jede/r seine eigene Schmerzgrenze erreichen muss. Nur ist sie für die Kinder meist schon überschritten. Mir ist das im Eingangstext aufgefallen

    In der Zwischenzeit habe ich einen tollen Job gefunden und muss immer mal wieder auf Geschäftsreise. Da mein Kind nun älter ist und im Kindergarten war habe ich mir keine Sorgen gemacht dass es dem Kind an etwas fehlt, jedoch merkte ich immer wenn ich anrief war er betrunken und mein Kind machte quatsch. Bisher ist nix passiert.

    Auf was wartest du? Was muss für dich passieren, damit es nicht mehr ok ist? Falls es dir hilft es von außen zu hören: das ist nicht ok! Euer Kind ist darauf angewiesen, dass einer von euch Verantwortung übernimmt.

    LG,

    Anni

    Liebe Erna,

    Da ist dies typische Bild in meinem Kopf von einem Alkoholiker.

    Ja das ist extrem tückisch. Es ist mir auch erst hier im Forum gedämmert, dass es den typischen Alkoholiker nicht gibt. Und das ich genauso zu 100% süchtig bin wie alle Alkoholiker. Da gibt es keine Unterschiede. Nach meiner eigenen Einsicht hat es nochmal drei Jahre gedauert, bis ich es wirklich begriffen habe. Das Forum hilft mir, meine Hintertüren aufzuspüren. Deswegen: dran bleiben!

    Und was es bedeutet die Abstinenz an erste Stelle zu setzen! Das bedeutet eben, dass mein Leben nicht mehr wird, wie es war. Und das ist gut so! Es wird nämlich besser 😊

    LG,

    Anni

    Liebe Erna,

    Danke der Nachfrage, ich schaue, dass ich in kleinen Schritten voran komme. Kümmer mich hauptsächlich um die Kinder. Es gibt gute und schlechte Tage, es ist eben noch vieles ungewiss. Nächste Woche mache ich erstmal Urlaub mit den Kindern, da freue ich mich schon drauf.

    LG,

    Anni

    Liebe Erna,

    wie geht es dir? Ich musste heute an dich denken. Ich lese gerade das Buch "So stärken sie ihr Selbstwertgefühl. Damit das Leben einfach wird" von Stefanie Stahl. Ich war erst skeptisch (bin ich prinzipiell bei Büchern mit so eindeutigen Selbsthilfe Titeln 😅) aber ich muss sagen, es holt mich richtig ab. Also wollte ich es dir als Tipp da lassen weil du dich damit beschäftigst.

    LG,

    Anni

    Also die einzig wahre Lösung ist in diesem Falle zu gehen. Egal wie die Situation ist?

    Nein, die einzige Lösung ist, bei sich zu bleiben. Anstelle mich zu fragen "Warum trinkt er?" habe ich mich gefragt "Warum führe ich eine Beziehung mit einem Alkoholiker, in der es mir nicht gut geht?"

    Mir hat es geholfen es anders zu formulieren. Du lässt nicht einen kranken Partner fallen, du lässt in Liebe los. Das muss nicht die Trennung bedeuten. Aber mal konkret, was sind denn deine Grenzen? Wo kannst du für dich sorgen, damit es dir gut geht? Was sind für dich unabänderliche Regeln hinsichtlich Alkohol? Kannst du sie einhalten? Hält er sich dran? Was wenn er sie überschreitet?

    Es ist schon häufiger im Forum der Satz gefallen "man kann niemanden gesund lieben". Ja, auch ich habe die Erfahrung gemacht. Es hat sich in der Beziehung erst etwas bewegt, als ich mich bewegt habe.

    Es gibt übrigens für Angehörige Hilfe. Ich gehe immer noch zur Suchtberatung für Angehörige. Dort wurde mir übrigens nicht geraten mich zu trennen. Sie sagen dir nicht, was du tun sollst. Auch ich sage dir nicht, dass du dich trennen sollst. Ich stelle dir Fragen, die mich selbst weitergebracht haben.

    Liebe Nila,

    jetzt drängt sich mir doch die Frage auf: würdest du ohne die Kinder bei ihm bleiben? Wenn nein: dann schiebst du eine große Verantwortung auf sie ab, die sie nicht tragen können. Wenn ja: ok, dann ist es eben das Beziehungsmodell, was du ihnen vorleben möchtest.

    PetraPetra auch ich empfinde meine Kindheit als schön. Trotzdem habe ich Schaden genommen. Meine Geschichte kennst du.

    Ich will hier niemanden Vorwürfe machen, ich bin ja in der gleichen Situation. Und ich bin ganz ehrlich: es tut verdammt weh, bei mir selbst hinzuschauen. Aber nur so geht's vorwärts. Als ich noch drinsteckte...da habe ich alles mit anderen Augen gesehen. Mit Abstand sieht das ganze leider ziemlich beschissen aus. Und ich hatte ja auch "nur den ganz harmlosen" Alkoholiker. Und auch ich kam hier an und meinte "bei mir ist aber alles ganz anders". Nein. Suchtdynamiken und Familienstrukturen ähneln sich wie ein Ei dem anderen. Oder warum erschrecken wir hier so oft, wenn wir bei anderen lesen?

    LG,

    Anni

    Liebe HaseundIgel,

    willkommen im Forum! Wenn ich deine Geschichte lese, dann sehe ich meinen Ex, wie er seine "Gehilfen" warmhält. Er hat auch eine beste Freundin, die immer dann benötigt wird, wenn er Probleme hat.

    weil meine Wut,kein guter Ratgeber ist

    Doch, liebe HaseundIgel, deine Wut ist ein wichtiger Ratgeber! Blende sie nicht aus, sie will dir etwas sagen. Du willst einfach nicht glauben, dass dein bester Freund dich schlecht behandelt. Aber das tut er. Traue deiner Wahrnehmung. Du bist zurecht wütend.

    Ich möchte zu Ruhe kommen um das ganze zu Verstehen, vielleicht gibt es auch nichts zu verstehen, ich weiß es nicht.

    Dazu möchte ich dir den Tipp geben dich mal mit verdecktem Narzissmus und Co Narzissmus vertraut zu machen. Mir hat das die Augen geöffnet, vielleicht bringt es dich weiter.

    LG,

    Anni

    Liebe Eldamalu,

    willkommen im Forum! Schön, dass du hergefunden hast, hier bist du mit deinem Anliegen richtig.

    frage mich aber manchmal ob ich nicht sogar ‚froh‘ sein soll, dass er ausgezogen ist.

    Wenn ich ehrlich bin, habe ich das gedacht, bevor ich den Satz gelesen habe. Ich will damit nicht über deinen Mann urteilen, aber ich weiß wie schwer es mir gefallen ist, mich aus meiner kaputten Beziehung zu lösen. Du bist damit in der Praxis schon einen großen Schritt weiter. Jetzt ist es wichtig, dass du auf dich und die Kinder schaust. Was kannst du für dich tun, damit es dir gut geht UNABHÄNGIG von ihm. Wenn er trinken will, dann wird er das tun. Mit einer Einsicht würde ich nicht rechnen, vor allem, wenn er den Schritt der Trennung gemacht hat.

    Ich fühle mich so überfordert mit allem

    Du bist nicht allein! Mir geht es auch häufig so. Ich bin mit den Kindern vor knapp 3 Monaten ausgezogen. Es gibt noch so viel zu regeln und vieles ist ungewiss. Hier kannst du dich mit Menschen austauschen, die dich verstehen. Mir hat das geholfen.

    LG,

    Anni

    Liebe Andrea,

    herzlich willkommen im Forum, schön, dass du her gefunden hast. Ich kann mich sehr gut in deine Situation einfühlen. Mein Ex hat auch sehr unregelmäßig aber dafür unkontrolliert sehr viel getrunken. Bis er vom Stuhl gefallen ist. Er kam manchmal gar nicht heim, weil er zum Glück vom Fahren abgehalten wurde und auswärts übernachtet hat. Dieses wach liegen und hören wann er kommt und in welchem Zustand. Grauenvoll! Klar war es nicht jeden Abend, aber irgendwann ging es wieder los. Die ganze Anspannung und Ungewissheit hat mich so viel Kraft gekostet.

    Zuerst habe ich ihn ausquartiert und er durfte nicht mehr im Bett schlafen, wenn er Alkohol getrunken hat. Dann habe ich ihn dauerhaft aus dem Schlafzimmer verbannt, einfach weil ich viel mehr Ruhe hatte und nicht abends gewartet habe ob er kommt oder nicht. Wir haben Kinder und dann hat er eine Grenze überschritten (mit Kind betrunken Auto gefahren) seitdem ging es in der Beziehung schnell bergab, obwohl er "gezwungenermaßen" aufgehört hat zu trinken. Ziemlich schnell hat er die Suchtberatungstermine vergessen, hatte einen "Rückfall" aber prinzipiell nichts an der Gesamtsituation geändert. Er habe ein Problem...aber Alkoholiker, so sieht er sich nicht.

    Ich habe dann das Forum gefunden, bin zur Suchtberatung für Angehörige und habe begonnen auf mich zu schauen. Meine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Es kam auch der Vorschlag einer getrennten Wohnung. Daran hatte ich wegen der Kinder und den Kosten gar nicht gedacht. Habe dann trotzdem gesucht und schnell was passendes gefunden. Ich fühle mich so frei und unbeschwert in der Wohnung, das Gefühl hatte ich schon fast verloren. Ich spüre meine Grenzen wieder und übe nun konsequent mich an erster Stelle zu setzen. Du kannst an ihm nichts verändern (außer er ist aus freien Stücken dazu bereit), aber du für dich, darfst dein Leben so gestalten, wie es für dich passt.

    Ich habe mich gegen den Alkohol entschieden er dafür. Also blieben nur getrennte Wege.

    LG,

    Anni

    Lass es raus! Und dann schau noch mal die Fakten an:

    Es ist so schade um den Mann, der der Richtige gewesen wäre - ohne den Alkohol.

    Kennst du ihn überhaupt ohne Alkohol? Die Probleme haben schon früh angefangen / von Anfang an bestanden? Er ist vermutlich nicht der Mann, den du gerne gesehen hast. So war es bei mir. Dein Name ist vermutlich nicht umsonst so gewählt. Es war ein Traum, aber nicht die Realität. Oder? Jedenfalls habe ich immer gehofft, dass er irgendwann der wird, den er mir versprochen hat. Klingt dämlich, war aber so. Ich habe mich in das Potential verliebt. Das funktioniert nicht.

    Jetzt ist deine Chance, in der Realität Fuß zu fassen. Nach vorne zu schauen und eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe zu finden. Es tut verdammt weh, wenn man merkt, dass da keine Liebe ist. Nur Abhängigkeit und unerfüllbare Erwartungen. Ich spreche aus Erfahrung. Ich weiß nicht inwieweit das auf dich zutrifft, aber prüfe dich. Verrenne ich nicht in Träumereien, das hält dich zurück.

    Fühl dich gedrückt.

    LG,

    Anni

    Liebe Barbara,

    herzlich willkommen im Forum! Da hast du einiges mitgemacht, das stelle ich mir sehr kräftezehrend vor. Wie geht es dir denn? Hast du genug Zeit um auf dich zu schauen oder bist du viel mit der Pflege beschäftigt?

    Ich bin ehrlich gesagt überrascht wie du mit der Situation umgehst. Ist dein Mann jetzt trocken? Wie lange seit ihr ein Paar? Weißt du, seit wann er abhängig getrunken hat?

    Entschuldige die Neugier. Meist finden Angehörige ins Forum, die sehr leiden im Umfeld eines nassen Alkoholikers und sich fragen wie sie helfen können. Bei dir klingt das anders, oder täusche ich mich?

    LG,

    Anni

    Es wird der Zeitpunkt kommen, da denkst du dir "was, und darüber habe ich mir Gedanken gemacht, jetzt ist es doch sonnenklar" 😀 das gehört eben als gedankliche Vorarbeit dazu. Ich merke, wie ich immer besser Kopf, Körper und Gefühl zusammenbringe. Es dauert und braucht noch Übung, aber es wird.

    Schönen Abend dir.

    Ich möchte auch noch mal differenzieren. Eine Therapie mache ich nicht wegen/für meine Trockenheit. Auch nicht, um "nur" an meinem Selbstwert zu arbeiten. Meine erlernten Verhaltensmuster führen bei mir im Alltag immer wieder zu Problemen, daher sehe ich bei mir Therapiebedarf.

    Du kannst ja mal zu einem Erstgespräch und dann weiterschauen. Eine Therapie hat ja auch ein Ziel und jenach Problem gibt es verschiedene Behandlungsansätze.

    Wenn du sagst, dir tun Einzelgespräche gut (mir übrigens auch), dann kann das ja schon mal genügen. Eine Therapie kostet viel Kraft, hier wird auch immer wieder geraten erstmal eine trockene Stabilität zu erreichen bevor man sich mit anderen Themen beschäftigt.

    Du wirst für dich einen passenden Weg finden. Vertraue dir da mal 😊

    LG,

    Anni

    Es wäre das unwiederrufliche Eingeständnis, dass ich gescheitert bin.

    Es ist lediglich das Eingeständnis, dass du Hilfe von außen annimmst, wenn du erkannt hast, dass du sie benötigst. Das ist eine Stärke!

    Aber auch das ist ein alter Glaubenssatz von mir. Alles alleine schaffen zu müssen. Hilfe annehmen...ohje, dann stehe ich ja in der Schuld bei anderen. Etwas annehmen ohne Gegenleistung. Eine gute Übung 😉

    Guten Morgen Erna,

    was machst du, um deinen Selbstwert zu stärken? Tust du überhaupt bewusst etwas? Also irgendwelche Übungen oder so?

    Ich arbeite gerade vor allem mit alten Glaubenssätzen und mache daraus Affirmationen. Beispiel: ich darf mich anderen zumuten.

    Ich übe mit Kränkung umzugehen, zum Beispiel wenn ich hier im Forum Kommentare zu meinen Beiträgen lese und verärgert reagiere, dann schaue ich hin woher das kommt. Ich versuche aktiv Kritik zu äußern und mit den Reaktionen umzugehen.

    Ich versuche meine Gefühle und Gedanken nicht in gut und schlecht zu unterteilen, sondern sie anzunehmen. Vor allem Wut. Mein Ziel ist, mich mit allen Facetten zu lieben.

    ...und Therapie 😊

    LG,

    Anni

    Liebe Erna,

    schön, dass etwas Ruhe eingekehrt ist und du langsam in den Alltag startest! Dieses "jetzt ein Wein'chen'" (=ein Kanister) kommt mir auch in solchen bekannten Feierabend Situationen. Manchmal entgegne ich "haha, netter Versuch" und freue mich, dass ich gar keinen Alkohol brauche um einen entspannten Abend zu genießen.

    Das Thema Selbstwert ist für mich auch sehr zentral. Ich bin hier ins Forum gekommen, weil ich Co bin und eine ungesunde Beziehungsdynamik hatte.

    Immerhin habe ich da etwas, wo ich ansetzen kann auf dem Weg zu meiner inneren Zufriedenheit und damit auch auf dem Weg zu einer zufriedenen Abstinenz.

    Genau. Ein trockenes Leben macht noch kein zufriedenes Leben. Ich bin grundsätzlich optimistisch und glaube, dass wir da hinkommen. Ich sage wir, weil ich dich sehr lebensfroh wahrnehme 😊

    LG,

    Anni