Beiträge von Hera

    Hallo ihr Lieben. Ich habe mich die letzten Tage intensiv auch mal mit der anderen Seite beschäftigt - also was in einem Suchtgehirn abläuft und warum sich Alkoholiker die schon so weit drin stecken dass sie es nicht mehr aus eigenem Willen schaffen auszusteigen dann so "daneben" benehmen (Täter-Opfer-Umkehr). Für mich ist das nun alles höchst tragisch wenn ich mich versuche da einzufühlen, wie sehr sie auch unter ihrem eigenen Verhalten leiden - immer wieder Begründungen zu finden warum konsumiert werden muss und im Ausmaß dann sogar die liebsten Menschen aus dem Umfeld verletzen muss, Streit provozieren muss, um für sich selbst einen eingeredeten Grund zu finden weiter trinken zu müssen ("wegen Dir, weil Du krank bist, weil Du mich verletzt, weil Du mich nicht verstehst, weil Du, weil Du, weil Du...) Weil man eben in der Außenwelt - Job oder was auch immer - keine nachvollziehbaren Begründungen mehr logisch argumentieren kann, weil da die Fassade schon gefallen ist, und dann bleibt eben nur noch der engste Kreis um sie herum übrig auf die man die "Schuld" übertragen kann...

    Bitte nicht verallgemeinern. Ich hab die Schuld nie jemand anderem gegeben ausser mir.

    Du suchst und findest Gründe, warum es von Nachteil ist, keinen Alkohol mehr zu trinken.

    Stigma, Trigger, vorstellug werden,...nicht andere müssen deine Sucht akzeptieren, so wichtig bist du nicht. DU musst DIR wichtig sein.

    Du hattest eingangs auch schon ein Problem mit der Bezeichnung "Alkoholiker ", Miata.

    Alkoholallergie, Unfall,...

    Fang doch damit an, die Dinge richtig zu benennen. Du brauchst definitiv einen Plan. Den Notfallkoffer, Strategien gegen Suchtdruck, Ansprechpartner,... und hier kannst du alles fragen, du bekommst garantiert eine Antwort.

    Nach vorne schauen!

    Das sind Antworten, die du vielleicht später, vielleicht auch nie bekommst, bringen DICH aber nur insofern weiter, falls sie deine Entscheidungen für eine bessere Zukunft bestätigen. Ansonsten weg damit.

    Ich war während ich gesoffen habe trotzdem ich. Nur emotionaler, verletzender und schneller verletzt.

    Guten Morgen, bei mir lief es auch "zu gut", dachte ich aber der Hammer kam nie 🤷🏽‍♀️

    Ich war mir meiner Sache von Beginn an sehr sicher, weil mir klar war, dass ich sonst nicht mehr allzu lange leben werde. Was kam, waren noch viele Gedanken, inklusive schlechtem Gewissen, das Überdenken meines Umgangs, das Nachdenken, wie ich zukünftige Situationen meistere, glückliche Phasen, traurige Phasen, ... das Leben eben.

    Habe meine Abstinenz nicht als Kampf betrachtet, sondern als Tatsache, die nur Gutes bringt - froh war ich, als das erste Jahr mit sämtlichen Jahresfesten um war, ich alle wiederkehrenden Stationen einmal durch hatte.

    Und das Forum hier ist von Beginn an mein stabiler Anker, bin täglich hier. Ich hab Worte wie Wunder oder Schicksal oder höhere Macht aus meinem Wortschatz gestrichen. Du hast es selber in der Hand.

    Glückwunsch zu 8 Wochen,

    Hera

    Wenn eine Entzugsklink nötig wäre, dann sogar das. Ich fühle mich nur alleingelassen. Warum z.B. kein Ultraschall um den Zustand der Leber zu beurteilen. Warum keine Anleitung was gegen die Polyneuropathie machen kann. Der Schritt mit dem Arzt zu sprechen ist schwer genug. Klar bin ich froh, dass ich seit zwei Wochen nicht mehr trinke. Ich habe aber Angst vor einer Situation, bei der ich es nicht schaffe.

    Du hast dich jetzt geöffnet und das Kind hat einen Namen, das ist gut. Aber du übergibst deine Zukunft jetzt dadurch ja nicht komplett in andere Hände. Hast du nach einem Ultraschall gefragt? Zudem kannst du jederzeit zu Spezialisten gehen und für die mentale Unterstützung gibt es das Firum hier und reale SHGs. Du kannst dich über die Krankheit in ganz vielen Bereichen informieren.

    Hi, ich geh parallel auch in eine reale SHG und als ich da das erste mal einmarschiert bin, hab ich tatsächlich jemanden gekannt, nicht näher, aber vom Sehen. Wir sind inzwischen gut befreundet, aber treffen uns nicht privat. Es ist einfach ein so, daß jeder, der da sitzt, das gleiche Problem hat wie du. Und wenn ich dort erzähle, weiß ich, wie hier auch, daß ich verstanden werde. Ich muss nicht viel erklären. Mir tut das gut, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    LG

    Du schreibst von "geniessen" und "zugeschlagen" im Kontext mit Alkohol. "Noch geht es mir gut...", ich glaube der Gedanke, das Saufen ganz sein zu lassen ist in deinem Kopf überhaupt noch nicht angekommen. Vielleicht wirst du dir darüber erst mal klar, sonst ist das keine klar gewollte eine Abstinenz. Die beginnt nämlich im Kopf.