Silberstreifen - Aufgegeben

  • Das ist auch wirklich schlimm Alfa.

    Denk immer an die richtig fiesen Momente ...

    Hast du dich schon mal beraten lassen?

    Liebe Panama

    Ich habe bereits 8 Notfallkoffer in meinen Notizen zusammengestellt. Diese erweitere ich jeweils und lese sie immer wieder durch. Habe hier schon vieles nachgelesen und die Idee mit der Liste oder eben den Notizen finde ich super.

    Ich bin in einer Suchtberatung, in einer neuen, nicht dort wo wir zusammen waren. Da habe ich mich beraten lassen. Ausserdem besuche ich 1x wöchentlich eine Selbsthilfegruppe für Angehörige.

  • Hallo zusammen

    Heute morgen war ich noch so überzogen, dass ich morgen die Beziehung beende. Jetzt verlässt mich schon wieder der Mut. Dabei gelang es mir so gut an mich zu denken diese Woche. Nun denke ich wieder wie wohl eine Trennung für ihn ist. Weil das Kind natürlich bei mir bleibt und er es dann nicht mehr jeden Tag sieht. Es ist echt unglaublich... ich mache in meinen Gedanken das Gespräch morgen davon abhängig wie er reagiert und nicht davon was ich will. Denn ich mache immer das was ich "darf" weil ich solche Angst vor Ausseinandersetzungen habe. Kennt das jemand?

  • So traurig es ist, es wird ihm nicht viel ausmachen, das Kind nicht jeden Tag zu sehen.
    Ich kenne einige Männer, die kommen da prima mit klar und kümmern sich deutlich weniger als sie könnten und die sind keine Alkoholiker.

    Schieb das nicht als Ausrede vor.

  • Hallo Alfajores,

    Jetzt verlässt mich schon wieder der Mut.

    Offensichtlich weisst Du ja jetzt schon wie das "Gespräch" läuft. Vermutlich bleibt über diesen Gesprächs -Zeitraum mindestens die Hälfte ungesagt und Du knickst bei einem falschen Wort ein, relativierst alles und gehst daraufhin ( wieder ? ) faule Kompromisse ein.

    Alles wie vorher also.

    Hast Du mal über eine Alternativlösung nachgedacht? Du willst Ihm doch eine Nachricht vermitteln und evtl. auch Deine Gründe darlegen. Diskutieren willst Du darüber wohl weniger könnte ich mir vorstellen.

    Dann muss das ja auch nicht Auge in Auge passieren wenn Du das ja eh ( noch ) nicht schaffst.

    Setz Dich doch hin und schreibe in aller Ruhe einen Brief. Da steht alles was Dir wichtig ist drinn, nichts fällt unter den Tisch, nichts kann im Gespräch abgewürgt oder verniedlicht werden.

    Am Besten am Rechner, damit Du alles nochmal ausdrucken kannst falls er den zerreißen sollte. Oder selbst schreiben und abfotografieren.

    Du kannst dann in allen darauf folgenden Gesprächen, Diskussionen, Vorhaltungen, oder was da noch an Reaktionen kommen mag, auf den Brief verweisen, und musst nicht ständig Deinen Standpunkt wiederholen.

    Du kannst schreiben, nochmal lesen, verbessern und hinzufügen, nochmal lesen ... solange bis es passt und niemand redet Dir rein.

    Mach es Dir nicht schwerer als es schon ist, Du hast jetzt schon Magenschmerzen, und heute Abend hast Du dann Panik und lässt es gleich befürchte ich.

    Ich drück mal Däumchen.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Whitewolf (7. Juli 2024 um 02:34)

  • Schieb das nicht als Ausrede vor.

    Stimmt Panama; im Grunde versuche ich mich heraus zuwinden:/. Denn wenn ichs durchziehen muss vermutlich die Wohnung verkauft werden, umziehen etc. Die Wohnung gehört uns beiden. Aber was sein muss, muss sein. Danke dafür; ich sehe wieder klarer.

  • Lieber Whitewolf

    Eine sehr gute Idee mit dem Schreiben des Briefes. Ich werde das heute in Angriff nehmen. Es ist ein Auf und Ab. Gestern keinen Mut mehr, heute wieder mutiger..... eine einzige Achterbahn. Ich muss mich immer wieder dran erinnern, wie ich mich diese Woche mit allergrößten Mühe und Not durch den Alltag geschleppt habe. Danke fürs Augenöffnen...

  • Ich glaube schon, dass er seine Tochter sehr liebt. Vielleich ist es wird ähnlich sein wie bei meinem Vater der im Ausland lebt, sehr weit weg. Er freut sich sehr wenn ich ihn besuche, zieht aber seine üblichen Bar- Runden. Ein richtiges Auseinandersetzen mit meiner Person scheint ihn nicht wirklich zu interessieren. Er weiss gar nicht was er mit mir anfangen soll. Wenn ich dann aber wieder gehe gibt es jedesmal ganz viele Tränen. Er ist Spiegeltrinker, seit vielen Jahren.

  • Hallo Alfajores*1,


    ich nur noch am Ende bin mit meinen Nerven

    das schreibst Du.

    Vielleicht täte etwas Abstand gut. Es gibt zum Beispiel Mutter- Kind Kuren. Da würdest Du mit deiner Tochter die Möglichkeit haben etwas für Euch zu tun.

    Einfach mal raus....Hilfe für sich selbst in Anspruch nehmen und selbst zum Mittelpunkt werden.....Nordsee oder Berge und Abstand.

    Klar ist das keine Langzeit Lösung....aber ein Perspektivwechsel.

    aufzuneuenUfern

  • Hallo aufzuneuenUfern

    Danke. Ich werde sicher die nächste Zeit viel unternehmen. Wenigstens Tagesausflüge von zu Hause aus.

    Ich habe meinem Mann gesagt, dass ich mich trennen will. Er ist natürlich sehr traurig darüber und ich heule auch nur noch rum. Er findet, wenn man ein Kind in die Welt setzt soll man sich zusammen raufen, aber wenn eine Trennung mein Wunsch sei...

    Es wär mir lieber gewesen er hätte was fieses gesagt. Stattdessen bricht es mir das Herz wie er reagiert. Er ist einfach nur nachdenklich und sehr traurig und akzeptiert meine Entscheidung auch wenn er sie nicht gutheisst. Und es bricht mir das Herz, dass ich unsere kleine Familie auseinander reisse. Er meinte er sei glücklich mit mir, wir streiten ja nie. Eigentlich schweigen wir uns nur an, nur störr ihn das nicht. Anscheinend hat er ganz andere Erwartungen an eine Beziehung als ich. Es tut einfach so wahnsinnig weh...

  • Da kannst du stolz auf dich sein! Natürlich schmerzt auch das Ende einer dysfunktionalen Beziehung aber es ist das einzig richtige, wenn du dir und deinem Kind viel Leid ersparen möchtest.

    Bei mir klingelt als Alkoholiker einiges wenn ich deine Beschreibung lese.

    Er findet, wenn man ein Kind in die Welt setzt soll man sich zusammen raufen, aber wenn eine Trennung mein Wunsch sei...

    Nun...man könnte sich auch ernsthaft Hilfe suchen und sich selbst um die eigene Sucht kümmern. Das kann nämlich nur der Süchtige selbst. Hier wird dir bewusst/unbewusst der schwarze Peter zugeschoben. Ja es ist dein Wunsch die Beziehung zu beenden aber auch mit jedem Recht der Welt. Und das klingt jetzt vielleicht harsch aber

    Und es bricht mir das Herz, dass ich unsere kleine Familie auseinander reisse.

    da hat der Vorwurf gefruchtet. Du reißt nichts auseinander, du RETTEST etwas und zwar dich und deine kleine Familie. Punkt. Und ich wünsche dir, auch wenn es vielleicht holprig wird in Zukunft (mit Wohnungsverkauf etc ), dass du dich von dem Gedanken mal befreien kannst.

    Er meinte er sei glücklich mit mir, wir streiten ja nie. Eigentlich schweigen wir uns nur an, nur störr ihn das nicht.

    Jepp, kenne ich von mir. Hauptsache niemand nervt und ich kann in Ruhe trinken. Kein Wunder, dass er das toll findet.

    Du machst gerade das Richtige auch wenn es weh tut. Viele lohnenswerte Dinge sind mit Arbeit und Durchhaltevermögen verbunden. Das gilt für meine Abstinenz wie für dein Leben ohne Alkoholiker.

  • Ich habe meinem Mann gesagt, dass ich mich trennen will.

    Prima. Damit hast Du einen wichtigen Schritt gemacht. Jetzt mal schauen ob er Dich und die Entscheidung ernst nimmt. Wie geht es denn jetzt für Dich weiter?

    Anscheinend hat er ganz andere Erwartungen an eine Beziehung als ich.

    Er ist Alkoholiker und muss die Sucht und die Beziehung unter einen Hut bringen. Da bleiben keine Energien für zwischenmenschliche Interaktionen. Jeden freigeschaufelten Raum ( bildlich gesprochen ) nimmt der Alkohol sofort in Beschlag. Das wird auch nicht besser solange er sich nicht behandeln lässt und er sich gegen den Alkohol entscheidet.

    Bleib bei Deiner Entscheidung, auch wenn jetzt die Versprechen und Schwüre losgehen sollten. Das wird alles nix in absehbarer Zeit. Er muss für Sich anfangen gegen seine Sucht etwas zu tun. Das ist nicht Dein Kampf.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Alfajores,

    Er findet, wenn man ein Kind in die Welt setzt soll man sich zusammen raufen, aber wenn eine Trennung mein Wunsch sei...

    er weiß genau, welche Knöpfe er bei dir drücken muß, damit du ins nachdenken kommst und deine Entscheidung erneut überprüfst. Das ist ein manipulativer Satz, auf den du nicht anspringen solltest.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Alfojores,

    Der Satz ist hochgradig manipulativ. Aber er hat recht, nur übersieht er, dass er bei sich anfangen muss.
    Ein Kind groß zu ziehen, wenn ein Elternteil Alkoholiker ist ?
    Nur er kann die Vorraussetzungen für ein Zusammenraufen schaffen, aber nicht mit Versprechungen und
    Absichtserklärungen.

    Viele Grüße

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Liebe Alfajores,

    Das war gestern ein riesiger und mutiger Schritt, der Dir selbst zeigt wie stark Du bist.

    Viele haben es schon geschrieben:

    Und es bricht mir das Herz, dass ich unsere kleine Familie auseinander reisse.

    Du reißt nicht die Familie auseinander, sondern Du rettest Deine kleine Familie. Bleibe auf Deinem Weg. Lasse Dich nicht manipulieren.

    LG Momo

  • Die ganze Arbeit und Verantwortung für unsere Tochter überlässt er mir.

    Er hat wenig Einsicht

    Er trinkt aber auch wenn er mit ihr alleine ist und das übermäßig.


    Hera

    mir ging es darum, dass Alfa meint, er würde sein Kind regelmäßig sehen wollen.

    Aufgrund dieser Aussagen oben, dazu noch dass er trinkt, wenn er fährt etc. gehe ich davon aus, dass er so tief im Alkohol steckt, dass dieser definitiv bei ihm an erster Stelle steht. Wenn es dann für ihn unbequem wird, das Kind zu sehen, wird ihm wohl weiterhin der Alkohol wichtiger sein und er wird sich wahrscheinlich nicht den Hintern dafür aufreißen, sich regelmäßig alleine um eine 5-jährige zu kümmern.

    Damit meinte ich nicht, dass er das Kind nicht liebt und es macht ihm bestimmt schon etwas aus, das Kind nicht mehr so oft zu sehen, aber wahrscheinlich nicht so viel, dass er dafür nötige Schritte einleitet.


    Und ich kenne übrigens tatsächlich auch so einige Väter, die sich nicht gerade darum reißen, sich nach einer Trennung um die Kinder zu kümmern. Kinder sind einfach auch anstrengend und das ist manchen einfach zu unbequem.

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