Cat-Mom - Hallo, ich bin neu!

  • Bei den früheren Therapien und in der Selbsthilfegruppe wurde immer gesagt, ich soll dabei sein. Das möchte ich eigentlich nicht mehr.

    Du entscheidest, ob Du dabei sein willst.
    In meiner Reha wurde das angeboten, wenn ich und meine Frau es wollten. Wir haben dann mit meinem Einzel-Therapeuten ein FaceTime Gespräch gehabt, was sehr gut war.

    Es ist seine Therapie. Die Problematik, wie Du damit fertig wirst, wenn er wieder zurück ist, klärst Du für Dich, u.U. auch mit einer psychotherapeutischen Hilfe für Dich oder
    in Gruppe.
    Ich war 4 Wochen in ReHa. Meine Frau wollte mich nach 2 Wochen besuchen. Ich habe das dankend abgelehnt, erstens, weil ich selbst noch mit mir nicht soweit war und zweitens, weil ich ihr keine 800km für Hin- und Rückfahrt zumuten wollte.

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (10. Juli 2024 um 20:14) aus folgendem Grund: bitte im offenen Bereich auf Anonymität achten

  • Du entscheidest, ob Du dabei sein willst.
    In meiner Reha wurde das angeboten, wenn ich und meine Frau es wollten. Wir haben dann mit meinem Einzel-Therapeuten ein FaceTime Gespräch gehabt, was sehr gut war.

    Es ist seine Therapie. Die Problematik, wie Du damit fertig wirst, wenn er wieder zurück ist, klärst Du für Dich, u.U. auch mit einer psychotherapeutischen Hilfe für Dich oder
    in Gruppe.
    Ich war 4 Wochen in ReHa. Meine Frau wollte mich nach 2 Wochen besuchen. Ich habe das dankend abgelehnt, erstens, weil ich selbst noch mit mir nicht soweit war und zweitens, weil ich ihr keine 800km für Hin- und Rückfahrt zumuten wollte.

    Vor Jahren war die erste Reha, ging drei Monate, und ich bin jedes Wochenende zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück gefahren. Und hab meine Kinder bei meinen Eltern gelassen, nur einmal waren sie dabei zum Familien-Wochenende.

    Ich hab die Paar-Therapien in der Gruppe schlimm in Erinnerung, das war ein regelrechter Wettbewerb, wer ist die tollste Co-Partnerin.

    Und immer diese Anschuldigungen, was die Partner alles falsch machen.

    Tatsächlich glaub ich dass auch die Alkoholiker da keinen Nutzen davon hatten.

  • Tatsächlich glaub ich dass auch die Alkoholiker da keinen Nutzen davon hatten.

    Das sehe ich auch so. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt, "Paar-Therapien in der Gruppe".
    Dem hätte ich mich definitiv verweigert und meine Frau auch.

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Das sehe ich auch so. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt, "Paar-Therapien in der Gruppe".
    Dem hätte ich mich definitiv verweigert und meine Frau auch.

    Da wurde zum Beispiel zusammen gemalt, also jedes Paar malte ein Bild gemeinsam.

    Hörte sich nett an, bis dann gemeinsam die Bilder besprochen wurden.

    Da kamen dann Aussagen wie: "Deine Sonne ist ja ganz schön rot, sieht heiß aus, die Strahlen verbrennen ja richtig sein schön gemaltes Haus!"

  • Cat-Mom, das ging mir ganz genauso. Ich war vor Jahren in der Reha meines Mannes in einem Angehörigen-Seminar dabei und ich würde sagen, dass mir das regelrecht geschadet hat.

    Oft hatte ich sowieso den Eindruck egal was ich mache, es ist verkehrt. Entweder war ich angeblich zu wenig rücksichtsvoll. Oder zu viel. Auf jeden Fall war ich "verdächtig".

    Wir mussten auch viele Übungen machen oder Fragestellungen diskutieren ohne dass das dann am Ende nochmal aufgefangen oder zusammengefasst worden wäre. Das war einfach ein "Programmpunkt". Fertig.

  • Cat-Mom, das ging mir ganz genauso. Ich war vor Jahren in der Reha meines Mannes in einem Angehörigen-Seminar dabei und ich würde sagen, dass mir das regelrecht geschadet hat.

    Oft hatte ich sowieso den Eindruck egal was ich mache, es ist verkehrt. Entweder war ich angeblich zu wenig rücksichtsvoll. Oder zu viel. Auf jeden Fall war ich "verdächtig".

    Wir mussten auch viele Übungen machen oder Fragestellungen diskutieren ohne dass das dann am Ende nochmal aufgefangen oder zusammengefasst worden wäre. Das war einfach ein "Programmpunkt". Fertig.

    Danke für deine Antwort, das bestätigt mein Gefühl von damals, das es nicht hilfreich war.

    Vielleicht hat sich da ja über die Jahre was gebessert.

    Aber ich werde mich auf sowas nicht mehr einlassen, und mich aus der Therapie soweit wie möglich raushalten.

    Und falls doch gemeinsame Termine stattfinden, werde ich achtsam sein und mir nicht mehr den schwarzen Peter zuschieben lassen.

  • Mein Partner ist gerade hochmotiviert, er sagt er möchte es jetzt unbedingt schaffen und lebenslang abstinent werden.

    Ich versuche jetzt für mich eine gesunde Einstellung dazu zu finden.

    Wenn er nach Hause kommt will ich ihn natürlich unterstützen soweit möglich, aber ich bin auch sehr skeptisch ob er es schafft.

    Ich möchte realistisch bleiben, um nicht zu enttäuscht zu sein, falls es nicht klappt. Aber ich möchte auch nicht zu negativ sein, bei ihm bewegt sich etwas und das ist ja super!

  • Hallo Cat-Mom,

    hier mal ein Spruch, der viel in mir bewegt hat "wenn jeder für sich sorgt, ist für jeden gesorgt". Hast du das Vertrauen, dass er das für sich hinbekommt? Es ist nämlich seine Verantwortung. Von daher kannst du den Fokus auf dich und dein Leben richten. Komm für dich zur Ruhe. Weißt Du, was du vom Leben möchtest, mal völlig unabhängig von ihm? Ich hab mein Leben, meine Wünsche auch jahrelang nach seinen Befindlichkeiten ausgerichtet. Es hat aber nicht gereicht. Es hat nicht gereicht ihn trocken zu legen und es hat nicht gereicht, unsere Ehe aufrecht zu erhalten. Es hat dafür gereicht, dass ich mich verbogen hab, nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe, nur noch wenig Selbstwertgefühl habe. Jetzt sorge ich für mich und mein Mann hat die gleiche Chance. Was er draus macht ist nicht mein Problem.

    sonnige Grüße Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Mein Partner ist gerade hochmotiviert, er sagt er möchte es jetzt unbedingt schaffen und lebenslang abstinent werden.

    Hmmm. Wenn ich das lese bin ich skeptisch.

    Und wozu bist du selbst hochmotiviert? Dein eigenes Wohlbefinden davon abhängig zu machen, dass er es schafft? Oder für dich selbst zu sorgen?

    "Will" er nur abstinent werden oder macht er auch was dafür? Und abstinent kann er ja auch werden, wenn er woanders wohnt.

    Ich habe deine Geschichte jetzt nicht mehr genau um Kopf, auch wenn ich mitgelesen habe. Er hatte schon einige Versuche mit Entgiftung und Reha oder?

    Krankheitseinsicht heißt noch lange lange nicht, dass der Betreffende auch abstinent bleibt.

    Überlege nochmal wie erschöpft du dich gefühlt hast, bevor er zur Entgiftung ist. Willst du das wieder riskieren?

    Denk an dich!

    Jump!

  • Die Phase nach der Entgiftung oder auch in der ersten Zeit der Reha nennt man übrigens "Honeymoon-Phase". Es ist typisch, dass dann diese Gefühle ("ich schaff das") hochkommen. Meist werden die Betroffenen aber nach kurzer Zeit wieder von der Realität eingeholt.

  • Die Phase nach der Entgiftung oder auch in der ersten Zeit der Reha nennt man übrigens "Honeymoon-Phase". Es ist typisch, dass dann diese Gefühle ("ich schaff das") hochkommen. Meist werden die Betroffenen aber nach kurzer Zeit wieder von der Realität eingeholt.

    Bei manchen hält das allerdings auch an 😉

  • Bei manchen hält das allerdings auch an 😉

    Das kann man jedem auch nur wünschen. Wichtig ist Dich aber, daß Du liebe Cat-Mom anfängst Dich um Dich zu kümmern. Dich unabhängig davon machen, ob er es schafft. Ich glaube auch, dass es nur eine Zukunft hat, wenn beide Partner an Igren Themen für sich arbeiten. Typisch Co ist doch, dass sich Gedanken gemacht wird wie man ihn unterstützen kann, anstatt zu fragen, ob und wie jemand ggf Unterstützung braucht.

    Was machst Du jetzt für Dich Liebe Cat-Mom?

    LG Momo

  • Hast du das Vertrauen, dass er das für sich hinbekommt? Es ist nämlich seine Verantwortung

    Liebe Lütte,

    ich bin skeptisch, das resultiert aus den früheren Erfahrungen.

    Aber ich schließe es auch nicht ganz aus, denn bei ihm hat sich gerade einiges getan. Anscheinend ist sein gutes Karma aufgebraucht, das ihn immer straffrei durch die Jahre gebracht hat, in denen er betrunken gefahren ist.

    Er ist jetzt zweimal kurz hintereinander erwischt worden, und wird die Konsequenzen tragen müssen. Das hat ihn ganz schön erschüttert. ;)

    Vielleicht rüttelt ihn das genug auf.

    Und wozu bist du selbst hochmotiviert? Dein eigenes Wohlbefinden davon abhängig zu machen, dass er es schafft? Oder für dich selbst zu sorgen?

    Liebe Jump,

    ich versuche für mich selbst zu sorgen, indem ich bei meinem Entschluss etwas zu ändern bleibe.

    Also nicht wieder in alte Verhaltensmuster falle, wenn er es nicht schafft, dieses Leben will ich definitiv nicht mehr!

    In meinem Haus werde ich keinen Alkohol mehr dulden, wenn er wieder trinken will, muss er ausziehen.

  • Das kann man jedem auch nur wünschen. Wichtig ist Dich aber, daß Du liebe Cat-Mom anfängst Dich um Dich zu kümmern. Dich unabhängig davon machen, ob er es schafft. Ich glaube auch, dass es nur eine Zukunft hat, wenn beide Partner an Igren Themen für sich arbeiten. Typisch Co ist doch, dass sich Gedanken gemacht wird wie man ihn unterstützen kann, anstatt zu fragen, ob und wie jemand ggf Unterstützung braucht.

    Was machst Du jetzt für Dich Liebe Cat-Mom?

    LG Momo

    Liebe Momo,

    ich merke jetzt nach einer Woche schon dass es mir besser geht.

    Unterstützen will ich ihn natürlich, aber nicht mehr die Mama spielen. Er ist erwachsen und so will ich ihn auch behandeln in Zukunft.

    Ich habe ein eigenes Leben, wenn er weiter ein Teil davon sein möchte, muss er sein Leben ändern.

  • So, für heute hab ich schon einen Plan. :)

    Ich wollte eigentlich sein Bad putzen, da das furchtbar aussieht, damit es ordentlich ist wenn er aus der Klinik kommt. Normalerweise mache ich das nicht, er hat das Gästebad als sein eigenes Bad, und ich putze nur mein eigenes.

    Und gerade kam meine Mutter, sie will dass ich sie heute in die Stadt zum Schuhe kaufen fahre.

    Jetzt hab ich beschlossen, er darf sein Bad selbst putzen, und meine Mutter fahre ich, aber ich koche nicht, sondern dafür darf sie mich heute schön zum Essen einladen.

  • Jetzt sorge ich für mich und mein Mann hat die gleiche Chance. Was er draus macht ist nicht mein Problem.

    Darf ich mal fragen, ob die Kinder mit dem Spiel sind? Weil wenn ja, so wie bei mir, ist das schön daher gesagt. Ich habe keine Chance mein Leben so aufzubauen wie ich möchte, da ich durch die Kinder doch recht eingeschränkt werde. Mein Mann nicht, da er weg ist und ein neues Leben aufbaut.

  • Darf ich mal fragen, ob die Kinder mit dem Spiel sind? Weil wenn ja, so wie bei mir, ist das schön daher gesagt. Ich habe keine Chance mein Leben so aufzubauen wie ich möchte, da ich durch die Kinder doch recht eingeschränkt werde. Mein Mann nicht, da er weg ist und ein neues Leben aufbaut.

    Liebe Lolli,

    falls du mich mit dieser Frage meinst, meine Kinder sind erwachsen, ich bin Ü60.

    Allerdings kann man auch mit Kindern ein eigenes Leben aufbauen, ich habe meinen Ex-Mann wegen Fremdgehen rausgeworfen, da waren meine Kinder noch klein. Es war die absolut richtige Entscheidung damals.

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