Beiträge von Saphira

    Hallo Ava,

    ich glaube, mir würde es gleich wie die ergehen.

    Bei meinem Exmann habe ich den Konsum auch lange als nicht problematisch gesehen. Ist ja normal abends ein, zwei, drei Gläser Wein zu trinken, oft täglich. Ein kleines bisschen waren bei mir von Anfang an Alarmglocken am Start, die ich aber ignoriert habe. Lass dich nicht blenden! Höre auf dein Gefühl und traue deiner Wahrnehmung! Vielleicht sind wir übersensibel mit unseren Geschichten, vielleicht aber auch nicht. Ich würde keinen Partner mehr wollen, bei dem Alkohol allgegenwärtig wäre oder eben mehrmals pro Woche konsumiert wird.

    Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass es besser wird. Der Weg mit Alkohol geht in der Regel nach unten.

    Es spielt im Grunde keine Rolle, ob dein Freund nach irgendeiner Definition als gefährdet oder bereits süchtig gilt. Es geht nur darum, wie DU DICH mit seinem Konsum fühlst. Es macht keinen Sinn eine Beziehung zu starten, für die sich einer für den anderen zuerst mal ändern müsste (also er z.B. seinen Konsum).

    LG, Saphira

    Herzlich willkommen JayEm!

    Deine Beschreibungen fühlen sich für mich sehr vertraut an. Vieles davon kenne ich aus eigener Erfahrung mit meinem Exmann. Ich glaube, selbst einige Dialoge haben sich 1:1 auch bei uns so abgespielt.

    Du bist mit deinem Freund erst einige Monate zusammen und ihr wälzt Probleme, als wärt ihr schon 15 Jahre verheiratet. Dein Freund behauptet, er leidet viel mehr als du. Ich traue mich zu behaupten, dass das gar nicht unbedingt stimmt - er hat den Alk um sein Leid zu betäuben, du nicht. Nicht selten werden Angehörige von psychisch Erkrankten früher oder später selbst krank, weil die Situation einfach unerträglich anstrengend ist. Insofern ist es sehr gut, dass du dich hier angemeldet hast.

    Leider kannst du für deinen Freund nichts tun. Seine Sucht kann nur er stoppen und um sein schwaches Selbstbewusstsein, wegen dem er dich tyrannisiert (auch das kenne ich in- und auswendig), kann nur er sich kümmern. Du kannst dich nur um dich selbst kümmern und dich retten.

    Für deine eigene Genesung ist es nicht förderlich im Minenfeld Topfschlagen zu spielen.

    Als ich mit meinem Mann noch zusammen war und wir uns im Grunde über lange Zeit wie ihr jetzt nur im Kreis gedreht haben, bin ich auf eine Idee ganz lange nicht gekommen: nämlich dass ich die Situation einfach verlassen könnte. Stattdessen bin ich geblieben, habe krampfhaft nach Lösungen gesucht, versucht ihn zu unterstützen, verständnisvoll zu sein und habe ihm immer und immer wieder mit einer engelsgleichen Geduld erklärt, dass ich so nicht behandelt werden möchte. Erfolglos! Dafür ist es mir selbst immer schlechter gegangen, habe massive Schlafstörungen und eine Depression entwickelt, war voller Ängste und den ganzen Tag dauerangespannt. Meine Lebensfreude und mein Antrieb sind verloren gegangen und ich habe nur noch funktioniert. Wie stellst du dir dein zukünftiges Leben vor? Wie siehst du dich mit ihm in 5, 10, 20 Jahren? Was würde dir dein 80jähriges Ich raten, wenn es dich jetzt sehen könnte?

    LG, Saphira

    Der Mensch dahinter tut mir aber auch so unendlich Leid, aber ich kann ihm einfach nicht helfen

    Genau das kenne ich so gut! Mir hat auch immer nur der Mensch dahinter so leid getan. Das hat mich dazu veranlasst Verständnis, Verständnis und noch mehr Verständnis für ihn zu haben und für alles eine Entschuldigung oder Ausrede zu finden. Dieses Mitgefühl sorgt aber dafür, dass du erstens für dich und dein Kind gar kein Mitgefühl mehr über hast und dass er so bleiben kann, wie er ist.

    Ich habe mir angewöhnt, sobald mein Mitgefühl für meinen Exmann anspringt dies als Alarmstufe Rot zu sehen, dass ich dabei bin schon wieder total coabhängig zu reagieren und mich selbst zu verlassen.

    Aber ich fand es leichter allein mit zwei Kindern, als mit zwei Kindern und einem Partner, der mir zusätzlich große Sorgen bereitet hat.

    Das unterschreibe ich zu 100%!

    ermutlich habe ich meine Antwort schon und traue mir den nächsten Schritt nicht zu

    Der nächste (erste) Schritt ist der schwerste - die Entscheidung zu treffen. Alles andere ergibt sich dann nach und nach.

    Hallo Lara,

    herzlich willkommen hier in der SHG.

    Auch mich erinnert vieles deiner Geschichte an meine eigene.

    Ich kann dir von mir erzählen, dass ich auf ungefähr 1 Mio Arten versucht habe meinen Exmann zu erreichen - im Guten, im Bösen, verzweifelt, mit Ich-Botschaften, Du-Botschaften, wütend, unter Tränen, mit Vorwürfen, mit Verständnis und weiß der Kuckuck, was noch alles. Ich habe mir mein Hirn zermartert und hatte wirklich die allerbesten Argumente. Es war alles zwecklos. Er wollte nicht und er will es bis heute nicht sehen.

    Du kannst für ihn nichts tun. Die beste Hilfe ist keine Hilfe leisten.

    Was du aber machen kannst, ist dir und deinem Kind zu helfen. Die wichtigste Frage, die mich begleitet, seit ich hier im Forum angekommen bin, lautet: Was will ich?

    LG, Saphira

    Liebe Eldamalu,

    ich möchte dich einladen dir deine Geschichte noch mal selbst durchzulesen und sie dabei als nicht von dir geschrieben zu betrachten.

    Ich kann die Hoffnung, die du noch hegst, so gut verstehen. Ich musste für mich irgendwann feststellen, dass meine Hoffnung zwar meinem Exmann viele Bonuspunkte einräumt und mich andauernd nur Entschuldigungen für sein Verhalten hat finden lassen, aber für mich war sie leidensverlängernd.

    Ab einem gewissen Zeitpunkt wurde es schlicht zur Gewohnheit in diesem ungesunden Karussell weiterzumachen. Da auszusteigen ging nur mit dem Verstand und absolut gegen meinen Willen und vor allem gegen mein viel zu verständnisvolles Gefühl.

    LG, Saphira

    Ich habe mich heute auf Jobsuche gemacht. Ich bin berufstätig, verdiene aber im Verhältnis zu meinem Studienabschluss viel zu wenig. War mir bisher Wurscht, da mein Mann gut verdient und es uns finanziell gut geht. Das reicht mir aber nicht mehr. Ich möchte finanziell besser aufgestellt sein, für den Fall, dass sich all seine Ankündigungen in Luft auflösen, wovon ich erfahrungsgemäß jetzt erstmal ausgehe. Ich möchte nicht mehr finanziell von ihm abhängig sein. Denn, wenn ich ehrlich zu mir bin, ist das einer der Hauptgründe, weshalb mir der Gedanke an Trennung extreme Bauchschmerzen bereitet. Ich bastele ein wenig an einem Plan B.

    Das ist eine megagute Idee! Ich finde das stark von dir und wünsche dir, dass du einen tollen Job findest.

    Sollte dein Mann wirklich trocken werden, ist ein besser bezahlter Job trotzdem von Vorteil. Du hast einfach mehr Handlungsspielraum.

    Und ich kann dir sagen wo ich jetzt stehe: ich bin frei und glücklich und den Kindern geht es super! Wir haben eine gemütliche Wohnung und unsere Ruhe. Mein Ex säuft immer noch. Ja, die Trennung ist kein Zucker schlecken. Es gibt viel zu regeln. Jugendamt, Sorgerecht, Umgang, Unterhalt,...ABER es ist kein Vergleich zu der Beziehungshölle (das beschreibt es meiner Meinung nach am besten). Ich habe nicht alles auf einmal wissen oder lösen müssen. Habe mir Hilfe gesucht wo es nur ging. Therapeutische Unterstützung, Anwalt, Sozialarbeiter...

    Das kann ich genau so bestätigen.

    Ich habe wirklich 10 Monate Hölle hinter mir, wobei mein nunmehr Exmann schon ein sehr spezielles Exemplar ist.

    Ich habe mit den Kindern eine schöne Wohnung, es muss niemand mehr auf rohen Eiern laufen, ich kann da tun und lassen, was ich will, ohne dass der Mann schon wieder meckert und die meiste Zeit der Woche habe ich meine Ruhe von ihm. Es ist mir egal, ob er trinkt oder nicht. Es ist nicht mehr mein Problem. Mein Umfeld hat sich ein bisschen geändert, denn ich habe neue Freunde gewonnen, die ich ohne die Trennung und diese irre Geschichte nicht gefunden hätte.

    Als übermäßig glücklich kann ich mich noch nicht bezeichnen, ich bin noch in der Erholungsphase von der wirklich verrückten Scheidung. Aber ich bin zuversichtlich. Die Scheidung war erst vor 3 Wochen und es geht mir von Tag zu Tag besser.

    Es gibt viel Hilfe, wenn man danach fragt und man glaubt gar nicht, wie stark man selbst ist, wenn Starksein die einzige Möglichkeit ist.

    Du warst mutig, Marli - das wird sich bezahlt machen, auch wenn du es jetzt vielleicht noch nicht sehen kannst.

    Ich war in den letzten 10 Monaten auch ein paar Mal ziemlich mutig und ich kann dir sagen: ich habe es keinmal bereut!

    Du schaffst das!

    LG, Saphira

    Darf ich dich Fragen ob dein Ex Mann sich mittlerweile um die Kinder kümmert bzw ihr noch in Kontakt steht?

    Natürlich darfst du fragen. Es war jetzt nicht so, dass er sich vor der Trennung nicht gekümmert hat - immer halt dann, wenn es ihm in den Kram gepasst hat. Nach der Trennung ist er aber von heute auf morgen zum Übervater mutiert. Er hat die Kinder mit Geschenken, kostspieligen Unternehmungen, Süßigkeiten und Medienzeit überhäuft. Er wollte sogar anfangs, dass die Kinder bei ihm wohnen und ich hätte ihm Unterhalt zahlen sollen. Das war aber zum Glück relativ bald vom Tisch. Inzwischen gibt es eine gerichtliche Regelung. Er manipuliert die Kinder aber fröhlich weiter.

    Ich vertraue nach wie vor darauf, dass sein Interesse an den Kindern nicht die nächsten 10-15 Jahre anhalten wird.

    Kontakt zwischen uns gibt es nur mehr in schriftlicher Form und von meiner Seite aus nur mehr, wenn es unbedingt sein muss. Es ist einiges anderes auch noch vorgefallen, sodass ich eigentlich gar keinen Kontakt mehr wünsche.

    Ich kann dir nur sagen, dass ich sehr lange um diesen Mann gekämpft habe und alles versucht habe um ihn zur Einsicht zu bringen. Ich hätte mir alles sparen können. Aber gleichzeitig kann ich mir genau das selbst nicht vorwerfen: ich habe alles versucht um unsere Familie nicht zerbrechen zu lassen. Manchmal reicht das aber nicht und es ist kein Scheitern deinerseits. Es ist nicht alles deine/meine Verantwortung!

    Liebe 4fachmama,

    es tut mir sehr leid, was du gerade durchmachst. Einiges davon habe ich selbst durchgemacht. Es ist erschreckend, was sich manche Partner leisten können und wie viel der Co bereit ist zu schlucken. Er legt einfach immer noch eins drauf und man selbst erstarrt wie in einer Schockstarre, weil sich alles so ausweglos anfühlt. So ist es zumindest mir gegangen.

    Auch ich habe es vor etwa einem Jahr erlebt, dass ich einfach mit allen (für mich allein) viel zu hohen Kosten im Stich gelassen wurde. Auch mein - inzwischen - Exmann hat jede Aufforderung etwas zu zahlen ignoriert. Auch wenn du es dir im Moment vielleicht nicht vorstellen kannst, du bist so viel stärker als du denkst. Wenn du wirklich nach außen gehst und um Hilfe fragst, wirst du auch Hilfe bekommen. So war es bei mir.

    Bei mir ist es nach der Trennung wochenlang nur bergab gegangen und wenn ich dachte, es kann nicht mehr schlimmer kommen, hab ich noch eins drauf bekommen. Ich habe in den ersten Wochen noch so gehofft, dass er aufwacht und er nicht alles wegwirft, was wir hatten und dass er auch auf unsere Kinder schaut. Es gab dann einen Moment, an dem ich nur noch in Panik war, was mir noch alles widerfahren wird und so habe ich mir, dem Universum, dem Leben - keine Ahnung, wem genau - versprochen, dass ich nun endlich einsehe, dass mir dieser Mann nicht mehr gut tut und dass ich ihn loslassen muss. Ich hatte zu dem Zeitpunkt echt das Gefühl, wenn ich noch länger an ihm festhalte, gibt mir das Leben so Gas und es geht noch weiter abwärts. Ab diesem Versprechen ist es langsam bergauf gegangen.

    Du kannst deinen Mann leider zu nichts bewegen, was er nicht will. Wenn er nicht einsieht, kannst du nichts machen. Für mich war diese Aussage lange so unvorstellbar. Es war kaum zu begreifen. So ist es aber leider tatsächlich. Die beste Hilfe ist keine Hilfe (für ihn!) und für dich jede Hilfe in Anspruch zu nehmen, die du kriegen kannst.

    Auch wenn der Berg, vor dem du gerade stehst absolut unbezwingbar erscheint, mit kleinen Schritten und etwas Hilfe von außen, wirst du eines Tages drüber sein. Es wird eine Möglichkeit geben, wie du mit deinen Kindern über die Runden kommst. Dein Mann kann sich nicht ewig von seinen Zahlungsverpflichtungen drücken. Ich weiß, dass diese Zeit dazwischen megahart sein kann, wenn man monatelang Zahlungen vorausstrecken kann. Ich frage mich eigentlich noch immer, wie ich das geschafft habe. Aber es ging. Es wird auch bei dir gehen!

    Genauso stellt sich mir die Frage, wenn er nix mehr für mich und die Kinder empfindet, warum er uns nicht "frei" gibt. Denn darauf gibt er mir keine Antwort. Oder macht es ihm Spaß uns zu quälen...

    Du musst ihn nicht danach fragen, ob er dich frei gibt. Wenn du nicht mehr willst, willst du nicht mehr. Mach dich bitte nicht so von seinen Entscheidungen abhängig. Triff eigene!

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Hier findest du jede Menge Geschichten, die deiner ähnlich sind. Mir hat das sehr geholfen mich nicht so allein mit meiner Geschichte zu fühlen.

    LG, Saphira

    Juli - die richtigen Beweise können Gold wert sein.

    Du darfst ihn verlassen, wenn du dich in der Beziehung nicht mehr wohl fühlst.

    Mit einem psychisch gesunden Partner trifft das bestimmt zu. Mit einem psychisch kranken Partner klingt das u.U. nur in der Theorie ganz nett. Ich könnte ein Buch schreiben.

    Kintsugi

    Ich gebe mal aus eigener Erfahrung den Rat: sammelt Beweise nicht als Co, sondern als Mutter, die nachher eine Umgangsregelung im Sinne der Kinder finden muss. Und vor Gericht brauchts Beweise!

    Stimmt leider zu 100%.

    Manchmal lernt man jemanden leider erst richtig kennen, wenn man sich mit ihm in der Trennung befindet.

    Hallo Lotta,

    ich habe mir über sehr lange Zeit auf 5357844689 Arten mein Hirn zermartert, wie ich meinen Exmann erreichen könnte, damit er versteht, dass er ein Alkoholproblem hat. Es genau Null gebracht.

    Zum Sichern der Beweise möchte ich dir 2 Dinge sagen.

    Erstens:

    Außer dass ich die Kontrolle verliere.

    Die hast du ohnehin nicht (also über ihn). Du kannst nur dich selbst kontrollieren und für dich etwas ändern. Er lässt sich nicht kontrollieren.

    Zweitens: Alles, was an Beweisen für eine Scheidung relevant sein könnte, das heb dir gut auf. Mein Exmann wollte mich mit lauter Lügen bei der Scheidung so richtig in die Pfanne hauen. Das ist ihm dann Dank der Beweise nicht gelungen. Es ging dabei um sehr viel psychische Gewalt mir gegenüber.

    Lösen wir uns doch von der Schuldfrage! Es geht um Verantwortung! Die übernimmt nämlich zunächst, solange alles schön nass dahin plätschert niemand.

    Der Alkoholiker schon mal gar nicht. Der kreist nur um sich und die Flasche und schiebt nur zu gern die Schuld (oder Verantwortung) auf den Co, den schließlich treibt ihn ja angeblich der Co zum Trinken.

    Ich als Co habe lange gedacht, ich übernehme so viel Verantwortung, weil ich mich ja tatsächlich um so vieles im Alltag ausschließlich alleine gekümmert habe. Aber für die untragbar Situation an der Seite eines Suchtkranken habe ich erst sehr viel später wirklich Verantwortung übernommen. Verantwortung bedeutet in dem Fall "Wenn du nichts an deiner Sucht änderst, ändere eben ich mich und für die Kinder und mich das Umfeld, in dem du nicht mehr so präsent bist, wie vorher." Also Trennung, nicht mehr schönen, kein Eierlauf mehr, keine Ausreden mehr, loslassen und den anderen schlicht aufgeben.

    Außerdem hatte ich gehofft, dass der eigene Partner nicht zu 100% dem statistischen Mittel entspricht, weil der eigene Partner ja keine Statistik, sondern ein Individuum ist.

    Die Hoffnung ist in dem Zusammenhang leider ein mieser Verräter. Die Hoffnung hält einen in einer ziemlich hoffnungslosen Situation viel zu lange gefangen.

    Ich habe auch lange gehofft und wollte die Realität nicht wahrhaben. Auch mehrere Tiefpunkte haben meinen Exmann nicht zum Umdenken bewogen - dafür aber glücklicherweise mich.

    Die Realität hier im Forum mit einer großen Anzahl an trockenen Mitgliedern spiegelt nicht die Realität da draußen wider. Leider!

    ist der Schuldvorwurf nicht etwas bequem und alles sehr über einen Kamm geschoren?

    Ich beziehe mich nun dabei auf Leas vorangegangenen Kommentar:

    Ich behaupte kein alkoholkranker Elternteil hat die bewusste Absicht das Leben seiner Kinder mal so richtig zu versauen. Die Empathie, mit der der coabhängige Partner dem Trinker die gefühlten 1000 Chancen gibt, müsste sich der Co sehr viel früher selbst zuteil werden lassen. Wir Cos halten es doch 1000 mal leichter aus, wenn es uns schlecht geht, bevor der Alki mit Unwegsamkeiten zurecht kommen muss. Wir selbst muten uns doch zu gern 1000 mal mehr Unangenehmes zu als dem trinkenden Partner. Wie oft lebt dann der Co auch noch den gemeinsamen Kindern den Eierlauf rundum den alkoholkranken Partner vor?

    Liebe Lotta,

    auch ich möchte dir sagen: Du trägst KEINE Schuld!! Er ist selbst für seine Sauferei verantwortlich!

    Du darfst sagen, wenn es dir mit ihm nicht mehr gut geht und du darfst für dich etwas ändern!

    Deine Erzählung über den Knoblauch-Alkgeruch hat mich in die Endzeit meiner Ehe zurückkatapultiert. Erstens ist es rücksichtslos jemandem solche Ausdünstungen im Schlafzimmer zuzumuten und zweitens hatte ich damals den Verdacht mein Ex isst extra viel Knoblauch um seine Fahne zu überdecken.

    Genau - wenn er nicht will, dass eure Ehe so endet, dann kann er ja gern etwas verändern und sich um dich bemühen. Du bist nicht Schuld für seinen Alkoholkonsum!! Kein bisschen! Das ist nur die Masche der meisten Alkoholiker um den Partner wieder auf Spur zu bringen. Zieh dir seinen Schuh nicht an!

    Viel Kraft weiterhin!

    Liebe Orangeblau,

    mein Exmann hatte, nachdem wir wegen dem Alkohol wiederholt Streitigkeiten hatten, oft wochen- oder manchmal sogar monatelange Trinkpausen und er begann immer nach demselben Muster wieder zu trinken.

    Diese langen Pausen ließen mich immer daran zweifeln, ob es wirklich so schlimm ist, wie ich vermutete. Auch sich selbst konnte er damit wunderbar vormachen, dass er kein Problem hat.

    Früher habe ich mich oft so über das viele Leergut aufgeregt. Irgendwann hatten wir kein öffentliches Leergut mehr. Stattdessen versteckte er die leeren Flaschen an dafür nicht vorgesehenen Orten (im Kleiderschrank, im Keller in irgendwelchen Kartons, im Schuhschrank etc). DAS ist NICHT normal!

    Mein Exmann hatte aus meiner Sicht in seinem Leben nicht nur einen Tiefpunkt. Nachhaltig geändert hat er bis heute nichts. Stattdessen waren es vielmehr MEINE Tiefpunkte, die aber für mich eine gute Wirkung hatten.

    Wenn dein Mann wirklich etwas ändern will, wird er es dir über lange Zeit beweisen. Momentan versucht er in meinen Augen nur dich schnellstmöglich wieder auf Spur zu bringen, damit er bald wieder wie gewohnt weitertrinken kann.

    LG, Saphira

    Ich hab nur manchmal das Gefühl dass sie uns ‚zusammenbringen‘ will.

    Beispiele:

    Möchte Fotos von uns 3en machen,möchte dass wir zu dritt auf einer Bank sitzen.

    Alle zusammen tanzen…usw.

    Wenn Kinder spüren, dass die Eltern auseinander tendieren, lassen sie sich unbewusst oft ganz spannende Sachen einfallen um die Eltern wieder zusammen zu bringen. Da kann es durchaus passieren, dass sie plötzlich eine Krankheit entwickeln oder einen Unfall haben. In der Sorge ums Kind rücken die Eltern unter Umständen wieder näher zusammen und das Kind hat somit zumindest für einen Moment das erreicht, was es sich sehnlichst gewünscht hat.

    Die vom Kind selbst gewählte Aufgabe die Eltern wieder zusammenzubringen ist dem Kind aber viel zu schwer zu tragen.

    Hallo RedFlag,

    deine Situation klingt sehr belastend. Als ich dieses Forum gefunden habe, war ich auch auf der Suche nach den Erfolgsgeschichten. Die gibt es leider nur sehr selten.

    Ich möchte dir eine ganz wichtige Sache dalassen: du musst dich für gar nichts schämen und im Grunde dein Mann auch nicht. Alkoholismus ist eine Krankheit und dafür muss man sich nicht schämen. Es gibt genug Hilfe. die Voraussetzung dafür ist aber, dass jemand diese Hilfe will....der Süchtige und genauso der Co. Löse dich von dem Gedanken, dass du etwas machen könntest um ihm zu helfen. Das kannst du nicht. Er kann sich nur selbst helfen bzw professionelle Hilfe annehmen. Du selbst kannst nur DIR helfen - und deinen Kindern. Die beste Hilfe ist, wenn schon, gar keine Hilfe. Kein Decken, keine Sorge um seine gesellschaftliche Rehabilitation oder sonstiges. Für ihn verhältst du dich am besten, wenn du keine Ankündigungen machst, die du hinterher nicht einhalten kannst. "Drohe" ihm nur jene Konsequenzen an, die du auch durchziehen kannst. Wechsle ihm nicht sein Bett! Lass dir das nicht von ihm zumuten! Wecke ihn nicht, wenn er verschläft, räume ihm keine unangenehmen Dinge aus dem Weg, rette ihn mit nichts. Lass ihm seine Verantwortung - er ist alt genug!

    Stattdessen kümmere dich so gut es geht um dich und deine Kinder! Lass dir bitte keine Schuldgefühle einreden - die Schuld auf alle anderen abwälzen ist eine typische Masche um von sich selbst abzulenken und in Ruhe weitertrinken zu können - genauso wie Trinkpausen einzulegen um dich und sich selbst anzulügen.

    Bei manchen Alkoholikern gibt es den berühmten Tiefpunkt, an dem sie sich für ein trockenes Leben entscheiden und sich auch darum kümmern. Bei manchen kommt dieser Punkt aber erst sehr spät oder gar nicht. Frage dich - wo liegt dein Tiefpunkt? Wie oft hast du ihn schon überschritten?

    Du kannst dich nur um dich selbst kümmern und er sich um sich (oder eben nicht).

    LG, Saphira