Lotta, er trinkt morgens/ vormittags um den Kater zu bekämpfen und nicht in den Entzug zu geraten. Sein Hirn ist völlig vernebelt, er lügt sich das auch vor sich selbst schön und um seine Ruhe zu haben bzw. nicht diskutieren zu müssen.
Ich hatte so Situationen auch mit meinem Mann. Es wird immer schlimmer mit dem Komsum.
Er hatte am Wochenende getrunken, hat mit mittags nachgeschüttet. Montag morgen war die Beerdigung eines engen Familienmitglieds. Er kam mit Fahne, ist Auto gefahren. Schon auf dem Friedhof ging er aufs Klo, um weiter zu trinken, er hatte so kleine 0.2l Weinflaschen in einer Tasche dabei. Danach ging es im Café weiter. 3-4x ging er aufs Klo mit seiner Tasche. Als ich mit den Kindern gefahren bin, standen wir noch draußen und ich hab ihn angeschnauzt, wie unmöglich das wäre, etc. Und er stand da und sagt „ich hab nichts getrunken“. Unfassbar.
Er konnte mir auch später nicht richtig erklären, was da in ihm vorging, zu lügen. Er beschrieb dann auch das Craving, diesen starken Drang, morgens Wein nachzuschütten. Weil es ihm ja körperlich und psychisch schlecht ging wegen des massiven Konsums vom Vorabend. Und er wusste, sobald er ein Glas Wein trinkt, geht es ihm sofort viel besser.
An manche. Tagen hat er es „geschafft“, sich langsam runter zu trinken und war dann nach 2-3 Tagen nüchtern oder es blieb nicht mit dem langsamen nachkippen von 1-2 Wein, sondern es ging direkt unkontrolliert weiter.
Und natürlich fuhr er Auto in der Zeit.
Zu der Zeit wohnte er nicht zuhause. Er sollte dann eigentlich 2 Tage auf die Kinder aufpassen, weil ich weg musste. Ich hatte ihn aber am Vortag mittags getroffen, wo er getrunken hatte und da wusste ich, dass er auch abends weiter trinken würde und dann wollte ich nicht, dass er am nächsten Tag die Kinder nimmt. Er hat es zum Glück akzeptiert, aber mir natürlich Vorwürfe gemacht, ich würde ihm die Kinder entziehen etc. Dass er sich das selbst mit seinem Konsum verbaut hatte, konnte er natürlich nicht einsehen.