Beiträge von Panama

    Hey Lotta,

    das kann ich gut verstehen. Das ist ja alles auch einfach scheiße, und du hast dir das alles mal ganz anders vorgestellt.

    Aber warte erstmal ab.

    Mir hat es damals echt gut getan, als mein Mann ausgezogen ist, so konnten wir ein wenig zur Ruhe kommen.

    Du musst auch nicht ohne Unterstützung zurecht kommen!

    Lass dich doch beraten, welche Hilfen es gibt.

    Nur, damit du weisst, was vielleicht mal möglich ist.

    Und das ist etwas, was du jetzt selbst tun kannst. Ansonsten sitzt du ja jetzt quasi auf heißen Kohlen rum und hoffst darauf, dass sich bei deinem Mann was ändert.


    Ich habe auch wochen- und monatelang zwischen Hoffen und Bangen gelebt (zum Glück waren es letztendlich nicht viele Jahre, zumindest bis jetzt nicht). Mir hat es sehr geholfen, dass ich mir eine Art Liste der schlimmsten Ausfälle, Erlebnisse, Situationen und Abstürze meines Mannes gemacht habe. Um mir mal wirklich vor Augen zu halten, wie schlimm das war.

    Und ich bin auch immer erst wieder weich geworden, wenn es ihm leid getan hat, wenn er selbst eingesehen hat, dass es so nicht geht, wenn er so lieb und anhänglich war usw.

    Aber dann hab ich wieder an die schlimmen Situationen gedacht. Und dass ich das auf keinen Fall auf Dauer ertragen will. ICH wollte das nicht.

    Und für meine Kinder wollte ich das schon gar nicht. Wobei man da wirklich aufpassen muss, dass man die Kinder nicht vorschiebt (heile Familie, er ist so ein toller Vater usw). Ja, kann alles stimmen, aber wenn man ehrlich ist, sind oft nicht die Kinder der Grund (oder der Hund, oder die schöne Wohnung, oder die kranke Mutter, oder oder oder), weshalb man bleibt, sondern weil man selbst nicht alleine sein und den Mann aufgeben will.

    Versuche doch, in den nächsten Tagen ein wenig zur Ruhe zu kommen.

    Und verschaff dir doch mal einen finanziellen Überblick.

    Hast du Zugriff auf Konten, Unterlagen, Steuerkram etc.?

    Du könntest dich doch mal unverbindlich beraten lassen bei sowas wie der Familienhilfe oder so.

    Damit du erstmal weißt, wie die Lage überhaupt ist.

    Und natürlich stünden dir und den Kindern Unterhalt zu, falls du dich trennen wollen würdest.

    Es ist auch völlig klar, dass du hoffst, dass er clean aus der Klinik kommt und das auch bleibt. Aber die Chance ist eben leider sehr gering.

    Wie ist denn da der Plan, ist er nur zur Entgiftung da oder macht er auch eine Entwöhnungstherapie etc.?

    Hey Teresa,

    du musst absolut kein schlechtes Gewissen haben, dass du dich um dich kümmerst, dich abgrenzt und die "Vorteile", die dir das Zusammenleben noch bringt, mitnimmst. Das ist auch kein bisschen egoistisch! Bzw es ist im völlig richtigen Rahmen, dich und die Belange deines Sohnes in den Vordergrund stellen. Es ist absolut nicht in Ordnung, dass dein Partner regelmäßig am Wochenende abhaut zum Saufen und dann 2-3 Tage wegbleibt.

    Hat er eigentlich richtige Freunde oder nur die Saufkumpels? Was sagt denn seine Familie zu seinen Saufeskapaden und dass er dich regelmäßig mit dem Kleinen hängen lässt?

    Ich finde wirklich, du machst das genau richtig. Grenz dich ab, blockier ihn, wenn er saufen geht. Nutz die Zeit für dich, die er in der Lage ist, sich um den Kleinen zu kümmern und sieh zu, dass du den finanziellen Überblick hast und sorg da für dich und den Kleinen vor.

    Wenn man Kinder hat, ist es immer sehr sehr hilfreich viel Kontakt zu anderen Eltern zu haben. Playdates, Spaziergänge usw., das macht meistens zusammen mit anderen Muttis mehr Spaß und wenn man ehrlich ist, machen sowas eh meistens die Mütter.

    Du könntest auch ein paar Wände neu streichen (oder eine Wand in einer knalligen Farbe), andere Bilder aufhängen, ein paar Pflanzen aufstellen. Damit kannst du dir recht preisgünstig ein neues Ambiente schaffen, was sich auch zeitlich zügig umsetzen lässt.

    Oder gönne dir neue Stühle und einen neuen Tisch.

    Ist immer noch günstiger als ein Umzug ;-).

    Was für Hilfe meinst du denn? Hilfe, um ihn trocken zu bekommen? Das ist richtig, dabei kann niemand helfen, wenn er das nicht selbst will.

    Hilfe für dich selbst gibt es.

    Ich war bei einer Angehörigenberatung und mir hat es sehr geholfen, persönlich mit jemandem, der uns nicht kennt, über alles reden zu können.

    Nochmal, Du bekommst da aber keine Tipps oder Ratschläge, wie du deinen Partner trocken legen kannst.

    Ich sehe das so, dass sie die Grenze überschritten hat. Die häusliche Gewalt ging von ihr aus.

    Dass sie betrunken war, ist doch keine Entschuldigung. Es ist auch nicht deine Schuld, weil du die Dose weggenommen hast.

    Dreht das doch mal um. Ist sonst die Frau selbst Schuld, dass sie geschlagen wird, weil ihren betrunkenen Mann provoziert hat?

    Und ist ein Betrunkener Mann unschuldig, wenn er seine Frau schlägt? Er kann ja dann nichts dafür, weil er betrunken war?

    Vielleicht wird dir mit Abstand nach einiger Zeit klar, was und wie ich das meinte. Auch, wenn du dann nochmal deine eigenen Beiträge liest. Ich will dir ja gar nichts Böses, ich will dich auch nicht angreifen , sondern durch überspitzte Beiträge geht dir vielleicht irgendwann was auf, was du jetzt noch nicht siehst.

    Das war natürlich schon provozierend gemeint. Aber andererseits verstehe ich tatsächlich nicht so ganz, was dich an ihrem Konsum stört.

    Dass sie doch mal ernsthaft krank wird? Oder was ist es konkret?

    Denn du schreibst, sie ist gesund, sie kleidet sich toll, sie sieht gut aus, geht arbeiten, jemand anders würde ihr den Konsum nicht anmerken, weil sie sich wohl ziemlich unter Kontrolle hat.

    Also, wenn doch alles so gut läuft und du eine Trennung definitiv ausschließt, dann versuch doch einfach, ihren Konsum zu akzeptieren.

    Du hast es jetzt angesprochen, dass es dich stört. Mehr kannst du eh nicht machen. Sie wird wahrscheinlich dauerhaft nichts ändern wollen, also bist du da eh machtlos.

    Du kannst nur deine eigene Einstellung ändern. Und dann kannst du es eben akzeptieren und froh sein, dass du noch lange nicht so schlimme Dinge erleben musst, wie andere hier jahrelang oder du entscheidest dich, für dich was zu verändern.

    Übrigens kann ja sich zB ja auch erstmal vorübergehend räumlich trennen, damit jeder mal etwas Abstand gewinnen und zur Ruhe kommen kann. Und sich dann Gedanken dazu macht, wie man sich das weitere/ restliche Leben so vorstellt.

    Mercedes - ja, das ist sehr erschreckend. Ist die Frage, ob das weiter eskaliert oder es hoffentlich eine einmalige Sache bleibt.

    Meiner Meinung nach ist trotzdem ein gravierender Unterschied, ob ich angreife oder einen Angriff abwehre.

    Festhalten, damit ich nicht geschlagen werden ist für mich Abwehr und Selbstverteidigung.

    Hey Fernweh,

    hier findest du viele Angehörige, die in ähnlichen Situationen stecken. Du könntest dich auch an eine Suchtberatungsstelle wenden. Die sind auch für Angehörige da und können dir bestimmt weiterhelfen und passende Anlaufstellen nennen.

    Persönliche Gespräche vor Ort können da auch sehr hilfreich sein, einfach, um mal mit jemandem offen über alles reden zu können.

    Bei mir war es so. Bzw bei meinem Mann.

    Hätte ich ihn nicht rausgeschmissen, ich bin sicher, er würde immer noch trinken.

    Erst als ich ihm klar gemacht habe, dass es kein uns mehr gibt, wenn er trinkt, hat er es geschafft aufzuhören.