Beiträge von Nova

    Liebe Kendra,

    ich muss gestehen, dass mich das Thema doch auch noch sehr aufwühlt. Das Schreiben mit dir hat da nochmal was in Gang gesetzt.

    Ich bin so dankbar, hier den Austausch zu haben und mich reflektieren zu können. Auch durch deine Beiträge!

    Ich freue mich, dass du etwas Mut bekommst. Es ist klar, dass deine Tochter das nicht so einfach wegsteckt. Bleibe offen für sie, gib ihr den Raum, den sie braucht. Zeige ihr (mit Taten, statt Worten) dass du an Eurem Verhältnis arbeiten möchtest. Dass du es zwar nicht wieder gut machen kannst, aber besser machen willst.

    Ich kenne das übrigens sehr gut, diese Sucht nach dem Partner. Totale Fokusierung auf ihn. Daneben hatte nichts anderes mehr Platz für mich.

    Diese Unerreichbarkeit für mein Kind...ich habs echt immer wieder versucht, ich habs verstanden, dass sie mich braucht und ich wollte auch so gerne für sie mehr da sein, nur ich habs einfach nicht auf die Reihe bekommen. Ich war mein eigenes Opfer und hab aber die Schuld im Ausßen gesucht und das auch damit immer so gerechtfertigt.

    Heute bin ich da weiter. Ich bin nicht das Opfer, ich hätte es anders machen können. Ich war nur noch nicht so weit, das zu erkennen.

    Die Anmedlung hier hat einen riesen Stein bei mir ins Rollen gebracht.

    Ich finde es toll, dass deine Tochter sich therapeutische Hilfe sucht. Es ist auch für dich eine Chance, wenn sie irgendwann soweit ist, das mit dir aufzuarbeiten. Und dann kann daraus Verzeihen entstehen. Sicher aber nicht Vergessen, das werden wir wohl nie. Weder meine Tochter, noch ich oder ihr beide.

    Den Umgang damit lernen kann es zum aber zum Besseren werden lassen!

    Hallo Holdy

    Ich kann mich hier grade nicht mehr zurückhalten. Du verdrehst die Worte von Whitewolf komplett.

    Es geht hier doch nicht um Schuld! Schon gar nicht um deine! Du hast keine Schuld, dass deine Frau säuft und du trägst auch keine Schuld daran, wenn sie sich totgesoffen hat. Es ist ihre Entscheidung. Und wenn sie selbst daran nichts ändern will, kannst du in Starre daneben stehen und zugucken und dich immer weiter selbst aufreiben oder du kannst für dich etwas ändern.

    Es geht darum, dass du als Partner aufhören musst, dich um den Suchtkranken zu drehen. Dir wird geraten Selbstfürsoge zu betreiben. Ins eigene Handeln rein und aus der Opferhaltung rauszukommen. Du kannst NICHTS an der Sucht deiner Frau ändern! Gar nichts!

    Du kannst sie nicht zwingen, nicht anbetteln, nicht auf ihre Vernunft bauen. Du kannst sie auch nicht trockenlieben. Du kannst aber lernen dich selbst an erste Stelle zu setzen. Denn du bist derjenige, der sich selbst ein Leben lang aushalten muss.

    Welcher ICD-Code ist das denn? Also kann ich auch mal in eine Klinik und für viel Geld lerne ich dort, nichts mehr für die saufende Frau zu machen. Und während ich dort bin oder zurück komme, muss ich erleben, dass sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ‚totgesoffen‘ hat? Was soll das für eine Logik sein!?

    Sei hier mal bitte nicht so abfällig. Ich bin aufgrund meiner Co-Abhängigkeit in Behandlung und vor allem hier in meiner "Selbsthilfe"-Gruppe! Es geht hier um die eigene Abhängigkeit. Was kann ich denn dafür, wenn mein Partner an seinem Lifestyle nichts ändern will, wenn er sich totsäuft? Gar nichts, den Schuh zieh ich mir nicht mehr an! Und das solltest du auch nicht.

    Ich verstehe sehr gut, wie frustriert du bist, war ich auch, mehr noch, ich war am Ende meiner Kräfte und habe es mit dem Austausch vor allem hier im Forum geschafft, mir wieder ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Aufzuhören um meinen Partner zu kreisen und ihn retten zu wollen.

    Du bist hier gerade am Anfang, du musst das erst verarbeiten, dich damit auseinandersetzen und hoffentlich irgendwann akzeptieren.

    Dabei wünsche ich dir wirklich die nötige Einsicht, die Kraft und vor allem die nötige Liebe zu dir selbst!

    Willkommen Kendra,

    ich kann deine Schuld sehr gut nachvollziehen. Meine Tochter wird jetzt 19 und musste die letzten 4 Jahre wegen ihrer Eltern wirklich viel mitmachen. Ich war in den letzten Jahren meiner Ehe kaum noch erreichbar für sie. Hatte 2018 ein schlimmes Trauma und daraus folgend eine PTBS entwickelt, die mir aber sehr lange nicht bewusst war. Ich war sehr depressiv und konnte nicht mehr so für sie da sein, wie ich es all die Jahre vorher war.

    Nach der Trennung von ihrem Vater habe ich einen neuen Partner gehabt, von dem ich übermäßig co-abhängig wurde. Ich war wärend dieser Beziehung aufgrund der PTBS in einer Klinik und danach in Verhaltenstherapie. Dass ich zu der Zeit dann auch noch co-abhänig wurde, hats nicht besser gemacht. Das war tatsächlich für mich eine größere Baustelle als die PTBS.

    Ich hatte ganz lange wahnsinnige Schuldgefühle, wollte alles wieder an ihr gut machen. Sie kann einem sehr deutlich zu Verstehen geben, wie mies es für sie war. Himmel hab ich viel geheult dehalb, mich selbst zerfleicht, was ich in dieser Zeit für eine besch... Mutter war.

    Letzendlich kann ich die Zeit nicht zurückdrehen. Ich kann es aber heute besser machen und das wird es auch! Und auch das sieht meine Tochter jetzt. Ich habe es aus dieser Abwärtsspirale rausgeschafft und kann so meinem Kind zeigen, dass, egal wie sch... es im Leben läuft, auch wieder aufwärts gehen kann. So hat sie nun auch ihre depressive Phase überwunden und kann mir verzeihen.

    Sie bringt es immer mal wieder bei Streitereien vor. Aber damit muss ich leben. Ich habe es akzeptiert, dass ich eben in dieser Zeit keine gute Mutter sein konnte. Es war einfach nicht möglich, ich hatte mit mir selbst zu kämpfen! Sie wird das auch irgendwann verarbeiten. Wir sind da mittlereweile wieder in einem guten Verhältnis. Reden immer mal wieder über diese Zeit. Ich kann ihr nur sagen, dass es mir leid tut, ich es aber nicht ungeschehen machen kann, dass wir beide es irgendwann hinter uns lassen müssen.

    Ich lass mich davon nicht mehr beherrchen - es ist Vergangenheit! Der Weg geht jetzt vorwärts! Auch im Verhältnis zu meiner Tochter.

    Ich wünsche dir sehr, dass ihr wieder ein gutes Mutter-Tochter-Verhältnis aufbauen könnt.

    Eventuell könnt ihr (wenn deine Tochter dafür bereit ist) zusammen eine Gesprächstherapie machen, um das gemeinsam aufzuarbeiten?

    Happy 19. Birthday.

    Danke für Eure jahrelange Arbeit!

    Die ist so wertvoll und ich bin unendlich dankbar, Euch gefunden zu haben, als ich ganz unten war.

    Mich hier angemeldet zu haben und die fantastische Unterstützung von so vielen Menschen hier, haben mein Leben gerettet! Und das meine ich wortwörtlich.

    Danke! Ihr macht alle einen großartigen Job hier 😘

    Hallo berniesu,

    1. Du hast das Gefühl, dein Partner trinkt zu viel und verheimlicht dir auch die Trinkmengen - vertraue deinem Gefühl!

    2. Dir geht es mit der Situation nicht gut, du fühlst dich schlecht - vertaue deinem Gefühl!

    3. Du hast das Gefühl, er provoziert Streitereien, um eine Aurede zum Trinken zu haben und dir die Schuld daran zu geben - vertraue deinem Gefühl!


    Also runtergebrochen: Dein Gefühl sagt dir bereits, was du wissen musst.

    Es benötigt keine weiteren Beweise!


    Nun musst du für dich rausfinden, wie du damit umgehen willst.


    PS: Für die Kinder solltest du genau so nicht weitermachen!

    Hey Holdy,

    was die anderen sagen!

    Ich kann deine Verzweiflung verstehen. Leider besser, als mir lieb ist. Man hatte doch als Paar mal Pläne. Wieso macht der andere Part nun alles mit seiner Sauferei kaputt???

    Davon musst du dich lösen, denn es zermürbt dich immer weiter und weiter. Wie immer wieder und mehrfach erwähnt: DU änderst sie nicht. Keine Appelle, keine Fotos, keine Drohungen, keine langen ausführlichen Gespräche und leider auch keine Liebe!

    Es ändert sich nur dann etwas, wenn SIE das auch will.

    Du kannst sie nicht trocken lieben. Aber du kannst sie in Liebe loslassen.

    Fang an, deine Co-Rolle zu verstehen, arbeite daran, dass es dir wieder besser geht. Was kannst du dafür tun? Pflege Freundschaften, fang neue Hobbies an, setz dich mit dir selbst auseinander und fange an dich selbst zu lieben. Gehe deinen eigenen Bedürfnissen nach! Sie kann dir deine Bedürfnisse nicht mehr erfüllen!

    Es ist traurig, aber die Realität.

    Du würdest, sobald ihr fest zusammen wohnt nämlich kaum noch schlafen können. Du würdest kaum noch essen können. Alle deine Gedanken würden nur noch um ein Thema kreiseln: seine Sucht

    Guten Morgen Monstera,

    das mit dem Essen fängt schon an, als nächstes kannst du nicht mehr schlafen und du sagst, du hast Angst. Glaubst du, dass es besser wird? Ich hab da nach deinen Schilderungen etwas Zweifel.

    Zum Freund: Genau so gings mir auch. Hatte mich seinem besten Freund anvertraut. War ein riesen Fehler :(

    Danach hat er gegen mich gehetzt. Und warum? Weil er eben genauso ein Thema mit dem Konsum hat.

    Ich hatte den Eindruck, dass er meinen Freund dann öfter zu sich eingeladen hat. Und der kam dann immer unter der Woche sturzbesoffen gegen Mitternacht nach Hause und ich musste arbeiten und konnte nicht schlafen. Es war echt ein Albtaum!

    Wäre es dein Probelm, wenn er den Job verliert? Er ist doch für sich selbst verantwortlich. Du bist doch an seinem Problem nicht schuld!!!

    Wenne es der AG merkt und die Konsequenzen zieht, dann ist das eben so.

    Hoffe du konntest die Nacht schlafen und heute deine Gedanken sortieren.

    Exotische Verstecke?

    Eigentlich sollte ich das nicht schreiben, denn dann werdet ihr an diesen Stellen suchen und es geht ja darum, aus diesem Schema rauszukommen. Was bringt euch jetzt noch die Bestätigung, für etwas, dass ihr doch schon wisst?

    Eins geb ich euch:

    In seiner Hosentasche, während ich neben ihm stand und jedesmal, wenn er dachte, ich merk nix, hat er sich da seinen Schluck genehmigt. Könnte noch viele ausgefallene Verstecke aufzählen, denke aber, das wäre für Euch nicht hilfreich.

    Bitte geht jetzt nicht sämtliche vermutlichen Verstecke ab und „hofft“ da was zu finden!

    Als ich das damals begriffen habe, dass er es vor mir versteckt, hab ich ihn gefragt, für wie blöd er mich hält und dass er damit meine Intelligenz beleidigt. Auch wenn er lallend vor mir stand und behauptet hat nix getrunken zu haben, der Tag war ja nur so anstrengend und er fühlt sich krank…. Bla bla bla


    Vertraut Eurer Wahrnehmung, das ist alles, was Ihr als Beweis braucht!

    Eine ernstgemeinte Frage dazu. Wenn ein Alkoholiker heimlich trinkt... und durch welche Überführung auch immer, er auffliegt und das Thema offen gelegt wird... ändert sich dann nicht etwas in dem "System - heimlich trinken"... ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll.

    Guten Morgen Luisa,

    wie Dagmar schon schreibt. Es ändert nichts.

    Es wird abgestritten. Selbst wenn derjenige die Bierflasche noch in der Hand hält. Es ist unfassbar, mit welcher Dreistigkeit sie dir, selbst bei Offensichtlichem, noch ins Gesicht lügen.

    Das Überführen macht es meiner Meinung nach nur schlimmer, da dann eben jede Gelegenheit genutzt wird, um heimlich zu trinken. Du findest Verstecke (nicht mal unbedingt, weil du gesucht hast) die so irre sind, dass du das schon beinah bewunderst, welcher Einfallsreichtum da entwickelt wird.

    Überführen macht es eigentlich nur dem Angehörigen leichter, ins Handeln zu kommen, denn damit hört der Zweifel an der eigenen Wahrnehmung auf. Da gibts dann einfach keine Ausreden mehr, kein "du übertreibst - so schlimm ist es doch nicht- (abgesehen von dem schwachen Versuch es zu bagatelisieren: Das steht da schon länger.....)

    Hey, da kann ich grade auch mal meinen Senf dazugeben :)

    Erstens: gute Entscheidung! Du würdest, sobald ihr fest zusammen wohnt nämlich kaum noch schlafen können. Du würdest kaum noch essen können. Alle deine Gedanken würden nur noch um ein Thema kreiseln: seine Sucht

    Meine Schlafqualität ist nach meinem Auszug bei meinem Freund um ein Vielfaches besser geworden. Keine nächtliche Unruhe mehr, weil er ewig nicht ins Bett kommt, noch nen Mitternachts-Kochanfall bekommt oder er so knülle neben dir liegt, dass du am nächsten morgen von seinen unkontrollierten Gliedern blaue Flecken hast.

    Ich hab in meiner schlimmsten Phase nichts mehr essen können, jeden Tag geheult und war echt am Ende.
    Du kannst das noch stoppen und ich wünsche dir sehr, dass du da dran bleibst.

    LG Nova

    Dieser Thread kommt in Schieflage und ich möchte Dich aus diesem Grund darauf hinweisen, dass wir hier Mut machen

    wollen, und nicht mit Ermahnungen und Negativbeispielen aufwarten wollen.

    Mut machen:

    Auch wenn ich mittlerweile meinen Ex wieder in mein Leben geholt habe, so ist der Umgang mit meinen Co-Anteilen ein völlig anderer.

    Ich weiß nicht, ob ich hier als „gutes“ Beispiel Mut machen kann.

    Denke aber schon, dass auch mein Weg, raus aus der Abwärtsspirale, ein Umgang mit der Abhängigkeit ist, die zumindest für mich zur Zeit gut passt.

    Als erstes war da das Erkennen!

    Das Erkennen MEINER Sucht. Meiner Co-Abhängigkeit. Ich war mir anfangs nicht mal klar, was dieser Begriff tatsächlich bedeutet.

    Ich habe tagelang heulend im Bett gelegen, war zu nichts mehr in Stande, wollte, dass dieser unfassbare Schmerz einfach nur aufhört. Ich war soweit, dass es nicht mehr darum ging, dass mein Partner mit dem Saufen und Lügen und Versprechungen usw. aufhört. Ich musste einsehen, dass, genau wie nur er seine Sucht alleine angehen kann, das gleiche für mich gilt.

    Ich habe mich hier angemeldet, anfangs noch mit so viel Hoffnung, die ich durch die Beiträge und Antworten auf meine Posts aber begraben habe. Das war ein hartes Aufschlagen in der Realität. Als ich das aber begriffen hatte, gabs keine Umkehr mehr. Es ging Tag für Tag nur noch Richtung Trennung. Das tat unheimlich weh, es hat mich förmlich zerrissen. Die ersten Tage nach meinem Auszug waren die reinste Hölle. Ich fühlte mich selbst, wie auf Entzug, mit körperlichen Symptomen, ganz zu schweigen vom seelischen Schmerz. Ich schrieb sehr viel hier, ging zu meiner Therapeutin, in eine SHG für Angehörige und fing an, ganz langsam, wieder meine Bedürfnisse zu erkennen. Ich lernte so viel über mich. Wer ich überhaupt ohne Partner bin und auch sein will. Es war alles andere als leicht. Ich ging durch das Tal der Tränen. Und auf einmal kam immer öfter wieder die Sonne durch die Wolken. Anfangs nur kurz, dann immer öfter und länger. Ich besuchte einen Töpferkurs, traf mich öfter mit einer Freundin, gehe ins Yoga. Ich bin wieder mehr für meine Familie und meinen Hund da.

    Und da kam dann auch die Akzeptanz, dass ich ihn nicht ändern kann, aber mich und meinen Umgang mit seiner Krankheit.

    Wir sind seit ein paar Wochen wieder ein Paar, allerdings auf völlig anderer Basis. Ich hab meine eigene Wohnung, die ich mir so eingerichtet habe, dass ich jeden m2 davon liebe und die ich nicht mehr - für egal wen -aufgeben werde! Ich habe Nägel mit Köpfen gemacht und auch bei meiner Arbeit einen neuen Job gesucht und gefunden. Ich weiß für mich, dass ich die Beziehung zu meinem suchtkranken Partner nicht ewig führen werde. Aber ich bereue nichts bis hierher. Mir gehts aktuell so gut, wie seit (ohhhh) 10 Jahren nicht. Es gibt natürlich Höhen und Tiefen. Aber das ist das ganz normale Leben und nicht mehr geprägt durch die Suchterkrankung.

    Also erst Mal muss man es erkennen, akzeptieren und dann entsprechend handeln.

    Es gibt immer einen Weg, Lösungen.

    Wir sind keine Gefangenen und haben es alleine in der Hand, was wir aus unserem Leben machen, bzw. wie wir mit gewissen Umständen umgehen.

    Ohje liebe LeaLux ,

    da hat er es wieder geschafft, dass du dich anzweifelst. Manipulation vom Feinsten!

    DU kannst deinen Gefühlen und Wahrnehmungen vertrauen. Den Delet-Knopf im Kopf kenne ich auch sehr gut. Immer wieder selbst hinterfragt. Selbstzweifel…

    Nicht DU hattest oder hast es in der Hand, was er aus seiner Krankheit macht. Es ist unglaublich, dass er dir diesen Ball zurückspielt und dir die Schuld gibt, weil du ihn falsch angenommen hättest und nicht den richtigen Druck aufgebaut hast.

    Echt unfassbar.! Klar hättest du auch lernen können, dich abzufinden. Aber würde dich das glücklich machen?

    Ich habe mich aktuell zwar mit der Trinkerei meines Freundes arrangiert, aber auch nur, weil er meine Bedingungen, wie wir uns treffen akzeptiert und bisher auch befolgt. Dauerhaft wird das aber nix, solange er sich nicht besinnt. Ich hab mir bewusst gemacht, dass dieses Arrangement nur auf Zeit ist. Ich bin aktuell auch okay damit. Irgendwann wird das aber auch vorbei sein. Quasi ein Ausschleichen meiner Sucht 😅

    Zieh dir seine Schuhe nicht an! Die passen dir nicht!

    Richtig. Und glaub mir, ich kann’s beurteilen, ob er nüchtern ist oder nicht.

    Bei den meisten unserer Treffen scheint er auch am Vortag nicht viel getrunken zu haben. Er freut sich auf unsere Treffen und will das nicht vergeigen. Letztens hatte ich Urlaub und er hatte zwei Tage frei. Da hatte er sich dann spontan entschieden noch einen Tag länger bei mir zu bleiben. Weil ich auch nix im Haus hab und wir rund um die Uhr zusammen waren, hatte er auch keine Möglichkeit heimlich zu trinken.

    Lotta

    Ja wir sind seit ein paar Wochen wieder ein Paar. Getroffen haben wir uns schon länger wieder regelmäßig zu meinen Bedingungen und bisher (mit einer Ausnahme) funktioniert das so für mich…noch…

    Die räumliche Trennung, also nicht mehr mit seiner Sauferei konfrontiert zu sein, ist für mich sehr hilfreich. Manchmal lässt er durchblicken, dass er was ändern will. Aber darauf geb ich nix mehr. Ich konnte mich nicht vollständig von ihm lösen und bisher gehts mir sehr gut mit unserem Arrangement. Sobald ich aber merke, dass ich mir wieder mehr Gedanken um ihn, statt um mich mache, lenke ich meine Denke um. Wenn ich das nicht mehr schaffe, bleibt letztendlich doch nur der totale Rückzug. Es ist ein tägliches Arbeiten an mir, was mir aber unheimlich gut tut. Auch sehr schmerzhaft teilweise, aber ich lerne mich selbst gerade so gut kennen. Da bleib ich dran und ganz bei mir!

    Liebe Lütte!

    Vielen Dank für diesen Post.

    Ich bin ja vor einem halben Jahr hier aufgeschlagen und wollte da auch noch „retten“ und trocken lieben.

    Durch euch habe ich gelernt, dass ich das nicht kann. Dass ich mir nur selbst helfen kann. Und habe dann für mich die nötigen Schritte eingeleitet. Trennung, neue Wohnung, SHG usw. Als ich mich dann mehr mit mir und meiner Co-Abhängigkeit auseinandergesetzt habe, habe ich verstanden, dass ich auch meinen Umgang mit meinen Ex ändern kann. Ich kann ihn nicht ändern und ich will es auch gar nicht mehr. Will ihn aber auch „noch“ nicht verlieren. Mittlerweile haben wir wieder zusammengefunden. Sicher kommt immer mal die Hoffnung bei mir durch, dass er erkennt, wie es um ihn steht. Ich thematisiere es aber überhaupt nicht mehr. Wenn er mir von sich aus damit in den Ohren liegt, bekommt er entsprechende Antwort: du weißt, wie du was ändern kannst… usw

    Die Beziehung hat sich grundlegend verändert. Wer weiß, vielleicht kommt er an den Punkt, vielleicht nicht. Und eventuell bleibt er Teil meines Lebens, eventuell auch nicht.

    Damit will ich nur sagen, dass wir uns selbst aus unserer Abhängigkeit befreien können. Wir können entscheiden, ob wir dann mit einem alkoholkranken Partner zusammen sein wollen oder nicht. Was ich auf jeden Fall weiß, dass die räumliche Trennung für mich das Beste war und damit immer den nötigen Abstand zu seinem Trinken habe. Bei mir gibts nix!!!

    Würde ich noch dort leben, wäre ich niemals aus der Co rausgekommen! Und ich arbeite täglich an mir und meinen Mustern.

    Meine Partnerschaft hat die nasse Phase meines Mannes überstanden und wir sind uns näher als zuvor.

    Aber mit seinem trocken werden hatte ich nichts zu tun-außer dass der Rauswurf durch mich ihn wohl so hart aufkommen hat lassen, dass es bei ihm Klick gemacht hat. Aber das ist keine Garantie. Dass es bei anderen nassen Alkoholikern auch so klappt.

    Ich will nur sagen, helfen wollen ist Themaverfehlung- das muss der Alkoholiker selbst machen.

    Liebe allein, wie Mona schreibt, ist eine Trennung keine Garantie.

    Mein Partner wollte sich von mir kein Ultimatum setzen lassen und hat die Trennung hingenommen.

    Aber dadurch, dass ich mich die letzten Monate sehr viel mit meiner Sucht auseinandergesetzt habe, haben wir heute wieder ein sehr gutes Verhältnis. Tatsächlich schon wieder etwas mehr. Er ist nach wie vor nass, aber das interessiert mich nicht mehr. Ich verbringe ab und an mal schöne Tage mit ihm, denn da habe ich mit ihm ganz klar besprochen, dass es nur mit 0 Toleranz meinerseits geht und er diese Tage nüchtern sein muss, sonst funktioniert es nicht. Bisher hält er sich daran und noch ist das okay für mich. Trotzdem, solange er nichts ändert, ist es keine Partnerschaft und wird es vermutlich auch nie mehr werden. Irgendwann werden wir sicher getrennte Wege gehen. Denn ICH bin mir wichtiger geworden.

    Und das solltest du für dich auch erkennen.

    Ich wünsch dir dafür die nötige Kraft

    Nici