Beiträge von Nova

    Willkommen BellesHope!

    Das liest sich, als hättest du deine Antwort eigentlich schon.

    Ich möchte nachts nicht mehr von einer Alkoholfarne umgeben sein, ich möchte mir nicht ständig sorgen machen müssen und durch den Alkohol eingeschränkt sein, und vor allem möchte ich wieder mit Leichtigkeit durchs Leben gehen und auch für die Zukunft planen. Am liebsten würde ich das natürlich mit ihm an der Seite, aber wie das möglich ist, weiß ich derzeit leider nicht.

    Du kannst aus diesem Zug aussteigen. Helfen kannst du ihm nicht. Aber für dich gibt es einen Ausweg.

    Mir wurde es nach 2 Jahren in meiner Beziehung auch zu viel. Konnte mich aber bis dahin nicht von ihm lösen. Und dann hat es nochmal 3 Monate gebraucht, bis ich für mich Klarheit hatte, so nicht mehr leben zu wollen.

    Mein Ultimatum, die Beziehung zu beenden, stieß auf taube Ohren.

    Im September letztes Jahr, hatte er auch noch beteuert, dass er sich ändern möchte, dass ich ihm wichtig bin. Im Dezember dann, hat er sich für ein Leben ohne mich entschieden. Es war eine schlimme Zeit für mich. Aber jetzt hab ich eine eigene Wohnung, bin auf Abstand und fange langsam an, mir wieder ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen.

    Ich kann dir also nur raten, das Beste für dich zu tun. Wie das genau aussieht, wirst du herausfinden müssen. Wenn du dich für den Weg mit ihm entscheidest, solltest du dir der Konsequenzen allumfänglich bewusst sein, damit du nicht selbst auf der Strecke bleibst.

    Manchmal denke ich darüber nach, ob es, mit meinem Wissen heute über seine Sucht und meine Co-Abhängigkeit, vielleicht hätte funktionieren können. Die Antwort, die ich mir selbst geben, lautete jedesmal: Nein!

    Du bist noch jung und sich an einen Alkoholiker zu binden, der nichts für sich ändern möchte, ist eine zermürbende Lebensaufgabe, die man nicht unbeschadet überstehen wird. Und irgendwann fragst du dich: Wo sind all die Jahre hin? Was hab ich alles verpasst? Warum habe ich mir das selbst angetan?

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch und hoffe du findest Klarheit.

    Marli ich finde deine Herangehensweise jetzt auch absolut die richtige und dem, was Cadda hier schreibt, kann ich mich auch nur anschließen.

    Allerdings habe ich eine kleine Anmerkung zu diesem Satz:

    Und wenn ich jede Woche mit meinen Kindern wegfahre.

    Das sollte, der Kinder zu liebe, kein Dauerzustand werden.

    Die Gefahr, dass das wirklich jede Woche nötig ist, besteht leider. Und damit tust du weder dir noch deinen Kindern einen Gefallen.

    Wir wurden auch öfter von meiner Mutter daheim rausgeholt und wir haben bei ihrer Schwester übernachtet. Sowas verunsichert Kinder sehr. Und es bleibt hängen.

    Also mein Rat: Wenn du feststellst, dass dein Mann immer so weiter macht und du nach solchen „Ausflügen“ jedesmal wieder zurückkommst und sich trotzdem nichts ändert, dann zieh die Reißleine und schaffe für sie wieder ein stabiles Umfeld. Dazu braucht es ihn nicht. Die Kinder werden sicherer und glücklicher, wenn sie nicht ständig diesem Hin- und Her ausgesetzt werden.

    Du wirst schon die richtigen Entscheidungen treffen, da bin ich mir sicher. Aus Kindersicht war der Cut unserer Eltern das Beste, was uns passieren konnte. Klar war es Anfangs sehr schwer für uns und wir haben den Papa sehr vermisst. Aber es war Ruhe zu Hause. Ich war erleichtert, als er weg war. Keine ständigen Streitereien der beiden mehr mitzubekommen. Keinen besoffener Vater mehr zu sehen. Keine Angst mehr, wann es das nächste mal eskaliert und wir ins Auto gepackt werden. Meine Mutter nicht mehr in diesem traurigen Zustand zu erleben, der uns so sehr mitgenommen hat. Wir alle kamen zur Ruhe.

    Oh Lotta, wie gut ich das kenne.

    Ich hab auch Fotos von seinen Verstecken oder den ganzen Dosenleergut gemacht. Sogar welche, wenn er besoffen am Boden lag, um die ihm irgendwann mal vor die Nase zu halten und zu zeigen: schau, was du tust.

    Ich hab ihm das dann irgendwann einmal gesagt, aber sie ihm dann doch nie gezeigt. Es wäre zwecklos gewesen. Das hab ich dann eingesehen.

    Aber ich besitze diese Fotos noch. Und wenn ich mal wieder in meinen, die Beziehung romantisierenden Gedanken hänge, hol ich sie vor, um mich daran zu erinner, das es richtig war zu gehen!

    Du ziehst dich nicht aus der Verantwortung, da du sie gerade für dich übernimmst.

    Du hast erkannt, dass dein Mann ein Alkoholproblem hat und er leugnet es. Inwiefern da eure Eheprobleme reinspielen ist nicht relevant, denn er würde ohne diese Probleme eben andere Gründe für seine Trinkerei vorschieben.

    Mag ja sein, dass du als Partnerin zu den Problemen mit beiträgst, aber das Trinken belastet die Beziehung on top! Und irgendwann wird sich (wenn es das nicht schon tut) in deinem Kopf alles nur noch um den Alkohol drehen. Die Fragen, hat er getrunken, wieviel, wie oft muss das Bett diese Woche neu bezogen werden? Wieviel verheimlicht er? Was außer dem Alkohol verheimlicht er sonst noch. Wie ist seine Laune heute? Kann ich ihn mit den Kids alleine lassen usw usw…

    Mal ehrlich, das wird dich auffressen.

    Und er wird nicht für dich aufhören. Vll verspricht er das, vielleicht meint er es dir zu liebe sogar so, aber wenn er das nicht ernsthaft für sich ändern möchte, dann wird das eine nicht enden wollende Schleife, bis du es schaffst sie zu durchbrechen.

    Und so wie du es schilderst, will er gerade daran nichts ändern.

    Es tut mir leid, dass du traurig bist, und es tut mir so leid, dich nicht in dem Wunsch nach Rettung aufzumuntern. Ich habe mir auch ständig gewünscht, ich könnte ihn retten, unsere Beziehung retten, wenn ich irgendwas hätte tun können. Konnte ich nicht. Alles war vergebens, die Sucht hat gewonnen :(

    Und bevor sie dich und die Kinder mit in den Abgrund reißt, finde einen Weg da raus.

    Gibts jemanden hier mit einem Happy End?

    Hallo RedFlag!

    wenn ich heute (vier Monate nach meiner Trennung) hier im Forum einige der Co-Berichte lese und auch meine eigene, dann gibt es ein Happy End! Nicht das, welches du dir gerade noch mit deinem Partner erhoffst aber DEIN Happy End!

    Rauszukommen aus einer für dich und besonders für die Kids, schädlichen Beziehung.

    Die ständige Sorge um den Partner und um seine Befindlichkeiten, seine Launen, Vorwürfen dir gegenüber, Angst vor dem nächsten Konsum, kaum noch Nerv für alltägliche Dinge, die früher mal so leicht gefallen sind. Angst, was es für Auswirkungen auf das Leben deiner Kinder haben wird. (Und das wird es).

    Wenn du es schaffst, dich zu lösen, bekommst du dafür etwas sehr wertvolles: deinen Frieden, das Erkennen deines Selbstwertes. Und glaub mir, dieses Gefühl ist unbeschreiblich gut, nachdem man das eigene Wohlfühlen, das eigene Leben, Ewigkeiten davon abhängig gemacht hat, wie es dem Partner geht und wie man ihm helfen kann.

    Kannst du nicht. Leider. Das kann nur er selbst wollen und du kannst dich auf den Kopf stellen und alles erdenkliche versuchen, wenn er es selbst nicht will, dann gerätst du auch immer weiter in eine Abwärtsspirale. Und wärst du nicht schon drin, würdest du dir keine Hilfe suchen. Das ist der Punkt. Es geht um dich (und die Kinder)! Such für euch Hilfe, nicht für ihn. Er ist erwachsen. Es ist seine Entscheidung, ob er so weitermacht oder etwas ändern will -für sich.

    Liebe Julia, genau so ging es mir im Dezember letztes Jahr auch, als ich das Forum entdeckt habe. Da waren so viele Geschichten, die sich genau wie meine anhörten. Und die Erkenntnis, dass ich 1. nicht alleine bin und 2. ich es da rau schaffen kann. Und ab da habe ich mich so viel mit mir auseinandergesetzt, wie noch nie. Das Forum und die Unterstützung hier ist Goldwert! Für mich persönlich die beste Therapie, die ich finden konnte. Und ich finde es auch hilfreich, dass hier eben beide Seiten aufschlagen. Denn auch die Berichte der trockenen Alkoholiker, helfen dabei, das Verhalten des Gegenübers nachzuvollziehen und zu lernen, wie man sich als Co da abgrenzen oder komplett rausholen kann.

    Du hast hier eine Menge Stoff, durch den du durchlesen kannst und ich hoffe für dich, dass es dir hilft, für dich die richtigen Entscheidungen zu treffen.

    Herzlich Willkommen 🤗

    Ich möchte dir hierzu auch gerne mal meine Gedanken mitteilen.

    Lass dich deinem Kind zuliebe nicht auf Kompromisse ein. Sogar, wenn er tatsächlich mit dem Zug fahren will. Aus Erfahrung, weiß ich, dass diese Zeit dann gerne genutzt wird, um 1. verkatert nicht selbst fahren zu müssen und 2. sich im Zug weiter zuschütten zu können. Und da dein kleiner Schatz erst 5 ist, ist das doch mal was ganz anderes, als mit einem älteren Kind. Und das würde dann versuchen, auf den Papa aufzupassen. Ich weiß ja nicht, wie verantwortungsvoll dein Partner ist, wenn er mit dem Kind mit dem Zug unterwegs ist. Und versetz dich dann mal in die Lage von so einem kleinen Wesen, wenn der Papa die Zugfahrt in den Seilen hängt, abwesend ist und keinen Nerv für den Zwerg hat. Da gefällt auch kein Zugfahren mehr.

    Ich als Angehörige habe da aktuell selbst massive Probleme, an Veranstaltungen teilzunehmen, wenn ich weiß, dass dort Alkohol konsumiert wird.

    Aus heutiger Sicht, hätte ich absolutes Verständnis, wenn eine mir nahestehende Person, aus Gründen der Risikovermeidung, einer Feier von mir fernbleiben möchte. Natürlich wäre ich ein wenig traurig, dass die Person nicht anwesend wäre, trotzdem wäre ich nicht angefressen. Es wäre mir viel mehr Wert, zu wissen, dass der-/diejenige so Achtsam mit sich ist!

    Mein Problem war überhaupt nicht der Alkoholkonsum meines Ex, sondern ich und die Frage wie ich dort hineingeraten bin und wieso die Trennung so schwer fiel. Ich kenne meine Muster mittlerweile sehr gut. Sie zu ändern ist für mich genauso eine Lebensaufgabe, wie die Trockenheitsarbeit.

    Ja doch, auch der Konsum.
    Aber ICH war für mich das größere Problem, ohne zu wissen, dass ICH es war.
    Ich frag mich, mit meinen Erkenntnissen von heute, ob ich im Dezember auch so gehandelt hätte. Oder ob ich versucht hätte, erstmal mich wieder in die Spur zu bringen und so evtl. die Beziehung weiter bestehen geblieben wäre. Ob ich dann damit hätte leben können, wenn er wieder abgetaucht wäre.
    Ich denke Nein, es hat die räumliche Trennung gebraucht, um überhaupt diese Erkenntnisse zu erlangen und daran arbeiten zu können. Ohne nur noch bei mir selbst zu sein, hätte ich wohl immer noch zu sehr nach ihm, seinen Befindlichkeiten, seinem Konsum geschaut und mich weiter vernachlässigt. Ich glaube nicht wirklich, dass ich mich mit der ständigen Nähe jemals an diesen Punkt hin entwickelt hätte. Und es ist wirklich ein Hinterfragen der eigenen Motivation, warum etwas im Leben so läuft, wie es das eben tut. Wird das erkannt, kann man aktiv etwas unternehmen und aufhören in der Angst hängen zu bleiben. Dann kann es vorwärts gehen und dann auch aufwärts :)

    Ach Hermlin, ich kann dich so gut verstehen. Das verdammte Herz, die Gefühle…

    Ich wollte es auch im Guten beenden und es hat funktioniert. Lag aber auch an ihm, da er auch gemerkt hat, dass es so besser für uns beide ist.

    Das einzige, was hilft ist Abstand, Abstand und nochmal Abstand. Zumindest war es bei mir so.

    Und einfach schauen, was du jetzt für DICH brauchst. Er muss mit seinem Problem alleine fertig werden! Du kannst nur durch Nicht-Hilfe helfen. Schau, ob du dir Gutes tun kannst. Wellness, Kino, Buch lesen, mal wieder etwas nur für dich tun. Gönn dir Auszeiten nur für dich und finde raus, was dir hilft.

    Ich hab mich anfangs viel im Netz und Podcasts mit meiner Situation als Co beschäftigt. Kam ins Erkennen und damit langsam in die Akzeptanz.

    Yoga, Meditationen, das waren Dinge, die mir geholfen haben, weil ich so ganz bei mir und meinem Körper war. In mich reingeschaut und gespürt habe und so langsam rausgefunden habe, was ich brauche.

    Du bekommst keine Ängste Tritt von mir. Aber eine liebevolle Umarmung und Verständnis.

    :*

    Da kann ich auch ein Lied von Singen.

    Als Kind früh mit Verhaltensweisen in der Familie oder in der Schule angeeckt. Zu laut, zu verspielt, zu unfolgsam. Wurde mir gut aberzogen.

    Der Begriff Co-abhängig war mir nicht bekannt und schon 10x nicht, was es überhaupt bedeutet. Nach knapp 25 Jahren mit meinem Ex-Mann, wusste ich davon immer noch nichts. und in der Rückschau weiß ich nun, was da bei mir und in meiner Ehe schief gelaufen ist (und nicht nur da, auch Beziehungen zur Mutter/Vater, Feunden, Kollegen). Während der Beziehung zu meinem alkoholkranken Ex-Partner, brauchte es die Bezeichnung von meiner Therapeutin und trotzdem habe ich erst durch eigene Recherche im Internet, einen tollen Podcast dazu und durch die SHG sowie und vor allem durch das Forum verstanden, was das tatsächlich bedeutet. Nun, da dass Kind einen Namen und eine Definition bekommen hat, konnte ich erst sehen, was bereits seit vielen Jahren mit mir los ist/war.

    Und jetzt kann ich daran arbeiten. Jetzt wo ich weiß, was ich all die Jahre nicht wusste, gelingt es mir endlich zu verstehen und loszulassen. Und vor allem, die Muster zu erkennen. Jede Situation für mich neu zu bewerten und dementsprechend meine Entscheidungen zu treffen und mein Verhalten so zu lenken, dass es mir gut geht. Ich hab mich seit so vielen Jahren nicht mehr soo gut gefühlt wie gerade, da ich nun weiß, wie ich ticke und was ich an mir ändern kann. Und es ist Arbeit, harte Arbeit und jeden Tag aufs Neue. Aber es lohnt sich so sehr.

    Liebe Sie,

    Du hast gerade exakt einen meiner Tage mit meinem Ex beschrieben.

    Diese Tage und Nächte hatten wir knapp 2 Wochen, bis es für mich endgültig gereicht hat.

    Also ja, ich kenne das sehr gut!

    Versuch ihm nicht mehr so viel Raum in deinen Gedanken zu geben und kümmer dich jetzt gut um dich selbst.

    Zieh es durch, es wird besser!

    Es KANN sein, dass er jetzt, wo er merkt, dass es dir ernster wird, eine Vielzahl von Gefühlen durchlebt die er auch zum Ausdruck bringt.

    Das muss nicht passieren, aber weil ich es hier schon soo oft gelesen habe, warne ich dich lieber mal vor.


    Das geht dann von Liebesbekundungen über weinen bis hin zu Wutausbrüchen.


    Es ist oft vorgekommen, dass ein Alkoholiker plötzlich alle Mittel einsetzt um seinen Co zu behalten.

    Die letzten Tage hat er auch nichts getrunken und es war ein friedliches und schönes Zusammenleben wir haben so viel gelacht wie schon lange nicht mehr. Habe das Gefühl unser letzter Streit hat ihm die Augen geöffnet dass ich wirklich schon mit gepackten Koffern da stand und hoffe dass es so bleibt.

    Aus meiner Erfahrung wird das nur ein kurzes Aufflammen und er wird ziemlich bald wieder trinken und sich entsprechend verhalten.

    Und rate, wie es dir dann damit gehen wird.

    Du wirst verzweifelt sein, du wirst diese besch… körperlichen Schmerzen haben. Deine Gedanken werden nicht zur Ruhe kommen und du wirst an diesen paar Tagen, an denen er dir gezeigt hat, wie es sein könnte, festhalten. Du wirst auf die nächste gute Zeit warten und hoffen, dass dann alles besser wird….

    Aber ich sag dir was: das wird es nicht :(

    Ich würde es mir wirklich für dich wünschen, nur so lange er sein Problem nicht aktiv für SICH angehen WILL, wird das mit jedem Mal schlimmer.

    Hallo Hermelin und willkommen.

    Für mich war das Forum die größte Stütze, die ich für meinen Entschluss hatte!

    Und diese Worte: Trennung aus Liebe - genau so ist es auch. Aus Liebe zu ihm, aus Liebe zu deinem Kind und vor allem aus Liebe zu DIR!

    Du lässt ihn aus Liebe gehen und so hat er die Chance, sein Problem für sich selbst zu erkennen.

    Dein Kind hat die Chance, eine ausgeglichenere Mutter zu haben und nicht in einem Suchthaushalt groß zu werden.

    Und du hast die Chance, wieder Ruhe und Frieden zu bekommen!

    Die erste Zeit war sehr schwer, aber nun habe ich meinen Frieden und das tut unendlich gut.

    Und mittlerweile ist auch wieder ein ziemlich gutes Verhältnis zu ihm entstanden, da ich sein Problem bei ihm lasse und mir nicht ständig um ihn Gedanken machen muss.

    Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg und glaub daran, dass es nur besser werden kann!

    Ich kann dich verstehen Yuna,

    War genauso bei mir. Super toller, liebevoller Mann, wenn er nüchtern war. Aber wie oft war das. Max 3 Tage am Stück und wenn er darüber hinausging, wurde er wieder ruhig, in sich gekehrt. Nicht mehr erreichbar und dann auch übellaunig. Das waren dann die ersten Entzugserscheinungen. Bis er anfing zu zittern. Panik. Und er nach jeder Möglichkeit geschaut hat, wo er das nächste Bier her bekommt. Da waren dann auch Alibieinkäufe dabei.

    Und genau wie du, konnte ich es absolut nicht ab, wenn er getrunken hat, Zärtlichkeiten auszutauschen. Da durfte er mich einfach nicht anfassen. Ich hatte da bei Berührungen schon körperliche Schmerzen. Er war aber nie ein Ekel oder aggressiv .

    Und trotzdem hab ich es eine Zeit lang hingenommen, weil ja die wenigen Tage so schön waren. Wenn er verkatert war, war ich sein Ein und Alles. Und ich hab’s genossen. Verrückt!

    Danke dir.😘

    Ich kann es auch kaum fassen, dass ich so schnell damit klarkommende. Aber das liegt eben auch an Euch und den vielen Augenöffnern hier im Forum. Ich hab mich (und tue es auch jetzt noch) täglich damit auseinandergesetzt. Was heißt es Co zu sein. Warum, wie usw. Ich habe im Netz so tolle Seiten und Podcasts gefunden, meine SHG, die so irre gut erklären, was da bei mir los war (ist).

    Und da war auf einmal dieses Erkennen. Und ich war lang genug mein eigenes Opfer. Ich will das einfach nicht mehr sein!

    ICH WILL JETZT LEBEN :love:

    Ach eins möchte ich noch loswerden.

    Ich finde nun im Nachhinein meine Beziehung zu ihm als wertvoll. So fürchterlich ich mich gefühlt habe, so sehr ich mich vernachlässigt habe, aufgeopfert und kurz davor war mich komplett aufzugeben. Ich bin wirklich dankbar für diese Erfahrung.

    Warum? Weil ich nun daraus so viel für mich gelernt habe. Es war eine Lektion.

    Keine Therapie der Welt, hätte mir diese Erkenntnisse gebracht, die ich jetzt durch ihn bekommen habe.

    Ohne ihn, hätte ich mich nie hier angemeldet. Ich hätte mein Suchtverhalten nicht erkannt, meine Muster. Nie hätte ich mich so sehr mit mir selbst auseinandergesetzt. Die Probleme immer im Außen gesucht.

    Daher nochmal: ich bin dankbar <3

    Ich denke, es ist Zeit für ein kleines Update.

    Ich fühle mich nicht mehr Co!!!!

    Ich habe in mein Leben zurückgefunden.

    Es gibt so viel mehr gute Tage, als schlechte.

    Und die schlechten bekomme ich mittlerweile immer besser gemanaget!

    Und es ist so viel los!

    Kaum ein Tag, an dem ich nix zu tun hab.

    Immer mal wieder Probleme von außen. ZB: Tochter braucht mich nun, für die Probleme, die wir bei ihr verursacht haben. Wir gehen es gemeinsam an, aber ich mache mich auch bei ihr nicht mehr zur Co. Ich kann Nein sagen…Wow. Auch wenn sich manchmal etwas in mir sträubt und das Gewissen mir sagen will, das und jenes könnte ich jetzt doch für sonstwen machen. Aber dann hör ich in mich rein, wie es mir damit geht und ob das okay für mich ist. Ist es das nicht, dann sag ich das auch und nehm mich raus.

    Mit meinem Ex läuft es mittlerweile auch wieder gut. Nach langer Kontaktsperre haben wir uns wieder getroffen, als ich das Gefühl hatte damit klar zu kommen und meine Denkweise ihm gegenüber hat sich total geändert. Nach wie vor möchte ich auf ihn als Mensch nicht verzichten. Ich lass aber nun sein Problem bei ihm. Es interessiert mich einfach nicht mehr, was er treibt, wann oder ob er trinkt. Mir egal!

    Trotzdem treffen wir uns hin und wieder und dann ist er klar und aufgeräumt, akzeptiert, dass wir uns nur nüchtern sehen können und es geht ihm und mir in dieser Zeit gut damit. Und wenn wir dann wieder auseinander gehen, dann stresst mich das überhaupt nicht mehr. Er kann tun und lassen was er will und ich mach mein Ding.

    Es fühlt sich gut an.

    Ich bleib bei mir und meinen Bedürfnissen. Eins davon, ist, ihn noch als Teil meines Lebens zuzulassen. Und wenn das so irgendwann für einen von uns beiden nicht mehr passt, dann ist das auch okay.

    Ich mach mir da auch nichts vor. Klar könnte jetzt kommen; oh je pass auf, du rutscht wieder ab. Aber NEIN!

    Ich weiß so deutlich, wie noch nie zuvor in meinem Leben, was ich will und wie ich das erreiche. Ich liebe meine neue Wohnung, meine Kurse tun mir so gut. Mein Leben fühlt sich wieder wertvoll an.

    Ich bin so dankbar!

    Hallo Sanni,

    Ich möchte dir auch ein paar Gedanken dalassen.

    Wenn der Partner nicht mehr trinken würde, wer wäre er dann? Glaubst du wirklich, dass diese Beziehung ohne Alkohol auf Augenhöhe wäre? Und selbst, wenn er sich entscheiden würde, ein trockenes Leben zu führen, wäre da immer noch deine Co.

    Du kannst ihn nicht ändern. Aber du kannst dich ändern! Du kannst aufhören, seine Krücke zu sein. Du kannst aufhören, sein Sündenbock zu sein! Du kannst anfangen, für dich da zu sein und Dinge zu machen, die dir gut tun. Du kannst lernen, dass du es Wert bist: auch ohne Partner! Und wenn du soweit bist, deinen Wert zu erkennen und danach zu leben, dann kommt auch sicher der Richtige.

    Kette dich nicht so jung schon an jemanden, der dir nicht gut tut. In einigen Jahren, schaust du sonst zurück und haderst mit deiner Entscheidung und fragst dich, was das Leben ohne die Co und ohne einen alkoholkranken Partner, für dich bereitgehalten hätte.