Beiträge von Typhoon1969

    Er lügt sobald er den Mund aufmacht.

    Ich kann das nachfühlen. Mache genau das Gleiche mit meiner Frau durch und hoffe auch, dass ich es schaffe, aus diesem "Kreislauf" auszubrechen. Ist schwer, man hat Hoffnung, es gab ja auch schöne Zeiten mit dem Partner, nach denen man sich wieder sehnt.

    Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du das schaffst.

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Hallo zusammen,

    die neue Mail an das Jugendamt habe ich gestern noch rausgeschickt und nochmal mit Nachdruck auf die Dringlichkeit hingewiesen. Heute habe ich auch schon Rückantwort bekommen: "Ich habe den Eindruck, die Situation spitzt sich extrem zu- vor allem auch für Ihre Kinder. Deswegen möchte ich noch einmal mit Nachdruck auf die Notwendigkeit der Familienberatung verweisen. Ich denke, egal in welche Richtung Sie ihre Wege ausrichten, benötigen sie dringend diese Begleitung"

    Ich wollte zwar eigentlich alleine ein Gespräch mit dem Jugendamt(die Mail ging auch an meine Frau), aber die Rückmeldung hört sich jetzt schon etwas resoluter an als die letzten Male. Meine Frau hat wohl auch gleich angerufen und versucht, mich dort zum "Sündenbock" zu machen (ist das eigentlich normal, habt ihr das auch so erlebt?).

    Mit dem Kindsvater meiner Stieftochter habe ich heute auch lange telefoniert und er hat mir bestätigt, dass meine Frau auch damals (vor 10 Jahren) schon alkoholkrank war und auch während der Schwangerschaft harten Alkohol getrunken hat. Er will mir hier zum Wohle seiner Tochter auch beistehen.

    Die ersten bzw. nächsten Schritte sind getan, aber ich fühle mich schrecklich..........

    Schönen Abend,

    Typhoon

    Na, sieh mal an - ein potenzieller Bündnispartner an Deiner Seite im Interesse des Wohls Deiner Stieftochter :wink: ?

    Hast Du Dich mit Ihrem leiblichen Vater mal persönlich getroffen?

    Nein, nur Telefonate. Er wohnt mehrere 100 Kilometer weit weg. Ein Bündnispartner wäre er allemal, aber ob er verlässlich wäre, weiß ich nicht. Er zahlt schon länger keinen Unterhalt mehr für die Stieftochter (und liegt auch deshalb mit meiner Frau im "Clinch"). Alles nicht so einfach bei uns :roll: . Das war vor meiner Zeit und hier steht dann seine Aussage gegen die meiner Frau.

    Ach Mensch, das liest sich wirklich alles so schlimm. Wie ist denn der Kontakt zu den leiblichen Vätern deiner Stiefkinder?

    Hallo Panama,

    zum leiblichen Vater des "Großen" habe ich keinen direkten Kontakt. Mit dem Vater der "Mittleren" habe ich schon mehrfach telefoniert und ihm erzählt, was bei uns alles so "abläuft". Auch da muss ich kurz ausschweifen: Als ich meine Frau vor 8 Jahren kennenlernte, hat sie mir nur Schlechtes über ihn erzählt. Er wäre ein starker Alkoholiker, der sie und sein Kind sehr schlecht behandelt hätte. Somit wollte ich nur den nötigsten Kontakt zu ihm. In unseren Telefonaten hat er mir nun aber erzählt, dass es damals genau andersrum lief. Meine Frau hatte dort schon extremen Alkoholkonsum und hat wohl auch in der Schwangerschaft des Kindes jede Menge harten Alkohol getrunken und auch randaliert. Das Sorgerecht hat aber damals trotzdem meine Frau bekommen.

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Hallo PetraPetra,

    ich denke schon, dass die Erzieher in der Kita das schon mitbekommen haben. Ich weiß, dass der Jüngste hier schon mit seinen Freunden in der Kita gesprochen hat, hat er mir erzählt. Ich werde auch hier versuchen, ein Gespräch zu suchen.

    Und auch in der Schule könnte dies schon bekannt sein. Auch die 10jährige hat da mit ihren Freundinnen über das Thema gesprochen. Außerdem sollte ja auffallen, wenn meine Frau statt mit dem Auto plötzlich zu Fuß kommt.

    Die Gedanken, eine Trennung durchzuziehen, hat sich, seit ich in diesem Forum bin, gefestigt. Ich hoffe, dass ich mich nicht wieder durch meine Frau "einlullen" lasse. Sie wirft mir ja vor, bei dem "kleinsten" Problem gleich die Beziehung wegzuschmeißen. Aber ich mache mir schon viele Gedanken über das Leben und den Ablauf "danach". Das Schlimmste wäre halt für mich, wenn ich das Sorgerecht nicht bekommen würde......

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Oh Mann, das ist eine richtig miese Situation, in der du da steckst.

    Ich bin echt fassungslos, dass du so wenig Unterstützung von den Beratungsstellen und dem Jugendamt bekommst, das darf doch wohl nicht wahr sein. Wenn du genug Kraft hast, würde ich aber versuchen, da dran zu bleiben, vor allem für deinen Jüngsten.

    Dass die Schwiegerfamilie das Problem abstreitet... puh. Da weiß man ja kaum, was man dazu sagen soll. Immerhin ist es ja offiziell dokumentiert mit der Alkoholfahrt deiner Frau. Daraus kann ja auch keiner einen Strick drehen von wegen einmaliger Ausrutscher, denn wenn man mit 2 Promille überhaupt noch in der LAge ist, sich hinters Steuer zu setzen, dann muss man ja schon von einem hohen regelmäßigen Konsum und einer Toleranzentwicklung ausgehen.

    Und lass dir bloß nicht einreden, dass du der Grund bist, warum sie trinkt. Gründe und Ausreden wird sie immer finden, das gehört wohl zum Krankheitsbild dazu.

    Hallo Panama,

    ich werde heute noch eine neuerliche Mail an das Jugendamt verfassen und noch einmal auf die Dringlichkeit hinweisen. Die 2 Tage, die ich hier im Forum bin, haben mir neuen Mut gegeben. Hierfür danke ich Euch allen ganz herzlich!

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Da die älteren Kinder nicht Deine leiblichen Kinder sind, würde ich auch davon ausgehen, dass sie versuchen werden, im Konfliktfall ihrer Mutter beizustehen.

    Ich hätte bei den nicht leiblichen Kindern ja auch keine Chance auf ein Sorgerecht. Und um unseren Jüngsten werde ich kämpfen. Aber auch das wird ja dann wieder rumgedreht: Dann wird es heißen, ich bevorzuge mein eigenes Kind vor den anderen :roll: .

    Was ich aber jetzt schon weiß: Meine Frau wird mit allen Mitteln versuchen, mich in den Schmutz zu ziehen. Das hat sie im Dezember nach ihrer Alkoholfahrt schon einmal versucht. Ich hatte dort das erst Mal angedeutet, dass ich eine Trennung will. Damals war da mein Jobwechsel und sie wollte meinem ehemaligen Arbeitgeber anrufen, dass ich die Firma bestohlen hätte (was natürlich bei den Haaren herbeigezogen war!) und meinen neuen Arbeitgeber, dass ich ein Psychopath wäre. Ich bin dann in die Offensive gegangen und habe meinem ehemaligen Chef angerufen und habe ihm von der Krankheit meiner Frau erzählt. Mir wird auch wohl auch nichts anderes übrig bleiben, als hier mit meinem Vorgesetzen der neuen Firma zu sprechen. Ich finde das einfach nur traurig, das man versuchen will, mit Lügengeschichten das Leben eines Anderen zu zerstören :cry:.

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Typhoon1969 Ich möchte kurz auf Dein "anschwärze" reagieren. Dir eine andere Perspektive dazu geben. Ich komme nämlich aus einer Familie, in der der Suff maximal versteckt wurde. Ich wurde schon als kleines Kind gedrillt, dass etwas ganz Schlimmes passiert, wenn ich darüber rede, dass mein Vater trinkt, dass ich mir damit schade, dass ich meine Eltern verrate. Und so habe ich geschwiegen. Und gelitten. Und ausgehalten, bis mein Vater eines Morgens Blut gespuckt hat, umgefallen ist, ins Krankenhaus kam und verstarb. Ich bin mir sicher, dass trotz des Versteckspiels einige Verwandte, Nachbarn und Freunde mitbekommen haben, dass mit meinem Vater/mit unserer scheinbar so heilen Familie etwas nicht stimmt - und ebenfalls geschwiegen haben. Wir haben alle ein "alles in Ordnung Theater" gespielt - unter dem ich wahnsinnig gelitten habe. Ich hab mich unfassbar allein gefühlt. Und ich hab bis heute Probleme, das Alles zu verarbeiten. Dies ist kein Appell, dass man Hinz und Kunz das Suchtproblem eines Angehörigen auf die Nase binden soll - aber es ist aus meiner Sicht auch kein "Verrat" oder "Anschwärzen" ... sondern an vielen Stellen unglaublich wichtig, um Vertuschung zu verhindern - und denen zu helfen, die am meisten leiden - und so hilflos, verletzlich und schutzbedürftig sind: den Kindern!

    Hallo Lanananana,

    das will ich ja: Den Kindern helfen. Nur wie gesagt, wenn die 10jährige mitbekommt, dass ich hier beim Klassenlehrer etwas sage, wird sie es nicht verstehen und es persönlich nehmen. Meine Frau wird alles abstreiten und mich vor meiner Ziehtochter und der Schule als Psychopath hinstellen (was ich in ihren Augen ja sowieso bin, da ich mich wehre). Vielleicht wird meine Ziehtochter es in 10 Jahren verstehen, das ich ihr eigentlich helfen will......

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Der Anregung von Petra kann ich mich anschließen, auch bei der Schule Eurer Kinder aufzuschlagen. Wenn z.B. die Klassenlehrer schon mal etwas vermeldet haben von wegen Auffälligkeiten (zu verträumt, Leistungseinbruch o.ä.), dann wäre der Boden für ehrliche Information schon mal bereitet.

    Oder tauscht sich bisher nur Deine Frau mit der Schule aus (Elternabend, Lernstandsgespräche)? Dann wäre es vermutlich kein strategischer Vorteil, wenn Du plötzlich an die Schule herantrittst.

    Hallo 9Leben,

    unser 6jähriger kommt erst dieses Jahr in die Schule. Ich bin mir sicher, das die Erzieherinnen das Alkoholproblem meiner Frau dort auch schon mitbekommen haben, aber da meine Frau den Kleinen zu 90 Prozent in den Kindergarten bringt und ihn auch wieder holt, macht es wie du schon schreibst, keinen Sinn, dass ich da was sage. Gleiches auch in der Schule der 10jährigen, ich bin da zwar bei Elternabenden dabei, aber das meiste läuft hier auch über meine Frau. Und ich denke, wenn meine Ziehtochter das mitbekommen würde, das ich in der Schule meine Frau "anschwärze", würde sie mir das nicht verzeihen.

    Einen schönen Sonntag und liebe Grüße,

    Typhoon

    Bitte mach deinem (mhhhhh wie soll ich ihn jetzt nennen) Ziehsohn/Sohn keine Vorwürfe. Es ist nicht seine Aufgabe dich dabei zu unterstützen, auch nicht die Aufgabe deiner neunjährige Tochter. Es ist für die Kinder eh schon alles schwer genug. Sie ist seine/ihre Mutter. Sie können und müssen nicht gegen ihre Mutter ankämpfen. Das du ihnen alles erklärst und sie nicht belügst ist der richtige Weg. Aber sag ihnen, es ist nicht ihre Schuld das ihre Mutter trinkt. Schenke ihnen liebe und vertrauen. Versuche sie soweit wie möglich aus diesem Prozess Unterstützung rauszuhalten. Dafür sind die kleinen viel zu klein und der große hat wirklich auch schon eine Menge erlebt. Er kann diese Last nicht auch noch tragen.

    Ich weiß, es ist schwer und mit Sicherheit fühlst du dich oft hilflos und alleingelassen. Hast du jemand Erwachsenen mit dem du dich über deine Sorgen und Probleme austauschen kannst?

    Hallo PetraPetra,

    danke für die Gedankenanstöße. Du hast wohl recht, unserem "Großen" hier eine Mitschuld geben zu wollen, ist nicht fair. Muss mich hier etwas überdenken und ja, ich fühle mich oft hilflos und allein. Im Freundeskreis spreche ich unser familiäres Problem nicht an, beim engen familiären Umfeld (Eltern/Bruder) aber schon. Hier ist aber dann oft das Problem, dass sie automatisch auf meiner Seite sind, was ja natürlich auch gut ist. Als ich vor einem Jahr meinen Eltern und meinem Bruder von den Alkoholproblemen meiner Frau erzählt habe, hat meine Frau sofort den Kontakt zu ihnen abgebrochen. Sie geht seitdem nicht mehr auf Familienfeste mit und sagt, sie möchte nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Obwohl sie ihr (wenn möglich), gerne helfen würden. Bei den Eltern meiner Frau bin ich der "Staatsfeind Nummer 1", da ich es gewagt habe, die Krankheit vor ihnen auszusprechen. Sie möchten seitdem nichts mehr mit mir zu tun haben. Auch das ist für die Kinder nicht einfach, da sie hier ja auch alles mitbekommen :cry: .

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Noch einmal danke an Alle, die hier bisher geschrieben haben! Man fühlt sich mit seinen Problemen so alleine und denkt, dass man der Einzige ist, der Schlimmes erlebt. Ich habe hier zwischenzeitlich schon viele Beiträge gelesen und merke nun, dass ich nicht der Einzige bin und das viele noch Schlimmeres erleben oder erlebt haben.

    Ich wünsche allen viel Mut und viel Kraft!

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Guten Abend Aurora,

    vielen Dank für die Aufklärung. Ihr habt mir hier innerhalb eines Tages schon ein gutes Stück weiter geholfen. Ich werde nun auf jeden Fall einen Termin bei einem Anwalt für Familienrecht vereinbaren.

    Ich werde es auch weiterhin beim Jugendamt versuchen, in der Hoffnung, das sich hier etwas tut......

    Unser Mädchen wurde zwischenzeitlich leider so arg von ihrer Mama beeinflusst, dass ich hier noch wenig Hoffnung habe, dass sie zu einer Selbsthilfegruppe gehen wird. Hier werde ich als der Schuldige für alle Probleme angeprangert. Aber ich werde weiterkämpfen. Die Kinder haben es verdient, glücklich zu sein! Bei unserem Jüngsten habe ich hier wahrscheinlich/hoffentlich das meiste Mitspracherecht, da er mein leibliches Kind ist. Ich versuche auch, viel mit ihm zu reden, damit er kapiert, dass seine Mama krank ist. Ein erster Schritt war da auch das Fachbuch "Flaschenpost nach irgendwo", das ich im vorgelesen habe. Es ist nur sehr schwierig, da meine Frau ja der Meinung ist, dass ich die Kinder gegen sie ausspiele.....

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Guten Abend 9Leben,

    leider habe ich zu unserem Ältesten (20 Jahre) kein gutes Verhältnis mehr. Ich muss da kurz etwas ausschweifen: Er ist ein Scheidungskind aus erster Ehe und wurde seit seiner Kindheit gemobbt (er ist sehr stark gebaut). Da er bei seinem leiblichen Vater wohnte, dieser aber aus beruflichen Gründen keine Zeit für ihn hatte, haben wir ihn mit 14 Jahren zu uns genommen. Er ist dann das erste Jahr ziemlich abgestürzt, hat dann aber die Kurve bekommen und sein Weg hat einen positiven Verlauf genommen. Wir haben uns bis dahin gut verstanden. Leider hat er mich aber überhaupt nicht unterstützt, meiner Frau klar zu machen, das sie ein Problem hat. Er hat das total verdrängt und wollte nie mit mir über das Thema reden. Dies kreide ich ihm sehr an, vor allem, weil seine 9 jährige Schwester mich hier eine zeitlang total unterstützt hat, so dass wir meine Frau wenigstens dazu gebracht haben, ihre Sucht vor uns einzugestehen.

    Zu der Frage, wie meine Frau die Versorgung der Kinder vor der Alkoholfahrt hinbekommen hat, kann ich nur sagen: gar nicht!

    Es wurde immer weniger im Haushalt gemacht, die Kinder haben teilweise nichts zu Essen bekommen. Ich habe das erst gar nicht mitbekommen, da ich zu dem Zeitpunkt noch im Aussendienst unterwegs und teilweise nur am Wochenende zu Hause war. Die Berge an Wäsche, Körperpflege der Kinder usw. habe ich dann am Wochenende übernommen. Im Laufe der Zeit haben die Kinder mir dann noch erzählt, dass sie teilweise mehrere Tage unter der Woche bis zu 3 Stunden alleine zu Hause waren (mit 6 und 9 Jahren!! Meine Frau hat dann irgendwo außerhalb ihren Alkohol getrunken). Das war dann für mich der Zeitpunkt, das Jungendamt einzuschalten. Als nächstes durften die Kinder dann mit anschauen, wie die Polizei ihre Mutter mit 2 Promille nach Hause brachten. Dann war Gott sei Dank erst einmal 2 Monate Ruhe. Vor 14 Tagen dann die ersten Rückfälle....ich habe inzwischen meinen Arbeitsplatz gewechselt und habe somit die Möglichkeit, die Kinder mit Essen und dem Nötigsten zu versorgen, falls nötig.

    Zu deiner Frage bezüglich der Kinder: Der Älteste ist aus erster Ehe, die Mittlere aus einer anderen Beziehung und unser Jüngster ist unser gemeinsamer Sohn.

    Eine Paar-/Eheberatung lehnt meine Frau ab mit der Begründung, dass sie dies zeitlich nicht hinbekäme wegen der ambulanten Therapie (die aber nur einmal die Woche ist :roll: )

    Und ja, seit Oktober letzten Jahren dokumentiere ich die alkoholbelastenden Erlebnisse ganz genau. Das war der Zeitpunkt, wo sie unseren Kleinen am Abend übel beleidigt hat und ich aus Verzweiflung mit ihm zur Polizei gefahren bin. Ab da wusste ich, dass es so nicht weitergehen kann und ich alles aufschreiben sollte.

    Und vielen, vielen Dank für die Aufklärung bezüglich eines Gesprächs mit einem Fachanwalt. Das war mir so nicht bewusst. Ich werde mir hier schnellst möglich einen Termin zur Beratung geben lassen.

    Liebe Grüße, Typhoon (jetzt wieder mit Pseudonym :lol:)

    Es gibt spezielle Beratungen für Angehörige von Suchtkranken, hier im Forum gibt es eine Liste. Oder google mal, ob es ein Angebot in deiner Nähe gibt. Die sind meistens kostenlos, oder zB bei mir sozial gestaffelt.

    Und wie 9Leben schreibt: hol dir fachliche Beratung bei Fachanwälten. Ich hab alles an Hilfe genommen, was ich kriegen konnte. Deine Frau muss da auch nicht mit ins Boot, das ist deine Segelreise.

    Hallo Kintsugi,

    da mir das Amt für Soziale und Psychologische Dienste nicht weiterhelfen konnte (oder aus Kostengründen wollte), werde ich mal nach Alternativen hier in der Nähe googeln. Danke für den Tipp!

    Und noch eine blöde Frage: Was genau erwartet mich bei einer Beratung beim Fachanwalt? In meiner Vorstellung läuft das relativ einfach ab, ich erzähle in der Beratung, was in unserer Familie bisher alles vorgefallen ist und der rät mir dann zur Trennung.

    Gibt es im Alltag einen Rückzugsort für dich? Was macht dir Spaß? Kleinigkeiten die du für dich tust, machen einen großen Unterschied.

    Einen Rückzugsort für mich selbst habe ich eher nicht. Hatte ich viele, aber durch die Probleme sind die hinten angestellt worden. Sollte ich aber wohl wieder in Angriff nehmen. Danke!

    LG, Typhoon

    Was hält Dich davon ab, allein nochmal das Gespräch beim Jugendamt zu suchen und ergänzend bei einem Fachanwalt für Familienrecht? Du weißt ja offenbar genau, welche Fragen Du für Dich klären willst.

    Hast Du mit den Kindern mal das Thema Alkoholabhängigkeit/Suchterkrankung angesprochen oder bist mit den Kindern mal gemeinsam bei einer Beratungsstelle gewesen? Manche größere Städte bieten kindgerechte Angebote an, auch für jüngere.

    Hallo 9 Leben,

    leider will das Jugendamt immer beide Eltern an einem Tisch zum Gespräch haben (wahrscheinlich um sich ein genaues Bild zu machen. Ich habe genau wie du damals Angst vor dem Leben nach der Trennung (und die Kinder dann eventuell gar nicht mehr zu sehen) und die Hoffnung, dass irgendwann alles wieder ins Lot kommt und wir wieder ein normales Familienleben führen können. Dass das wahrscheinlich nicht klappen wird, ist mir aber auch bewusst. Selbst wenn meine Frau es schaffen würde, müsste ich den Vertrauensverlust, die Enttäuschung und die Wut für mich selbst erst einmal verarbeiten können. Deshalb habe ich auch noch keinen Fachanwalt hinzu gezogen, den Schritt habe ich noch nicht gewagt, das sieht für mich dann so endgültig aus.....

    Mit den Kindern habe ich schon oft über die Krankheit ihrer Mama gesprochen, die Zehnjährige hat mich da Anfangs auch unterstützt, meiner Frau klar machen zu versuchen, dass es so nicht weitergeht. Im Moment geht es aber eher in die andere Richtung, sie entgleitet mir. Mit unserem sechsjährigen spreche ich auch oft, er ist da aber sehr in sich gekehrt. Ich habe ein Fachbuch gekauft, damit er die Krankheit seiner Mutter besser versteht. Und wie schon geschrieben, die psychologische Beratungsstelle hier hat uns wieder an das Jugendamt verwiesen, mehr als ein Tipp für das Fachbuch und eine vage Andeutung, dass es irgendwann im Laufe des Jahres eine Selbsthilfegruppe für Kinder geben wird, gab es da leider nicht.

    LG, Olaf

    Hallo Kintsugi,

    vielen Dank für deine Antwort.

    leider habe ich (momentan) nicht die Kraft, auf mich selbst zu schauen. Ich muss ja irgendwie schauen, dass es wenigstens den beiden jüngeren Kindern gut geht. Leider werden die Streitereien der Eltern viel zu oft vor den Kindern ausgetragen. Und da sie extrem unter der Situation leiden, versuche ich mein Bestes, sie im "normalen" Familienleben glücklich zu machen. Doch ich habe das Gefühl, dass sie mir langsam entgleiten. Klar, sie verbringen ja auch die meiste Zeit mit ihrer Mutter, während ich arbeite.

    Ich habe bereits beim Jugendamt als auch bei der psychologischen Beratungsstelle nach Hilfe für die Kinder und für mich angefragt. Leider ohne Erfolg. Die Beratungsstelle hat mich wieder an das Jugendamt verwiesen wegen der Kosten. Und beim Jugendamt waren meine Frau und ich zweimal zu Gesprächen, aber meine Frau willigt für eine Familienberatung nicht ein und somit gab es hier dann auch keine Hilfe.

    Zu der Frage, was ich tun könnte, damit es mir besser geht: Grundsätzlich ist da natürlich der Gedanke der Scheidung. Würde ich ohne Kinder auch sofort durchziehen. Nur mit den Kindern ist das nicht so einfach. Würde ich das Sorgerecht bekommen? Oder würden sie bei meiner alkoholkranken Frau bleiben?

    Liebe Grüße,

    Typhoon

    Hallo zusammen,

    ich stelle mich zuerst einmal vor:

    Ich bin 54 Jahre, habe 3 Kinder (2 davon aus Beziehungen vor mir mit 20 und 10 Jahren und einen 6 jährigen Sohn aus unserer Beziehung). Meine Frau trinkt nun seit über 3 Jahren und es wird immer schlimmer. Ich habe lange versucht mit ihr zu reden, wurde aber immer abgewiesen. Die Streitigkeiten wurden immer schlimmer und die Kinder leiden unter der Situation extrem. Da sie betrunken auch schon unseren Kleinsten übel beschimpft hat, war ich auch schon bei der Polizei und beim Jugendamt. Es gab dann zwar Gespräche (mit dem Jugendamt), aber viel getan hat sich nicht. Ende letzten Jahres wurde meine Frau dann mit dem Auto mit über 2 Promille erwischt. Danach hat sie sich für eine ambulante Therapie entschieden und sie war erst einmal 2 Monate trocken. Doch seit kurzem trinkt sie wieder heimlich, wenn ich sie darauf anspreche, wird alles abgestritten. Leider schafft sie es trotz der Trinkerei, die Kinder auf ihre Seite zu ziehen, da ich ja ein Psychopath wäre und sie unter anderem ja deshalb trinkt. Ich bin inzwischen so kraftlos und merke, dass ich mich familiär immer weiter zurückziehe. ;(

    Liebe Grüße,

    Typhoon