Beiträge von Siri

    Liebe Sare,

    dass das wahrscheinlich so sein wird, sehe ich auch. Ich rechne damit. Deshalb fühle ich mich nicht schlechter oder besser. Wenn ich ihr die eingehenden Heimplätze nicht anbieten würde, würde ich meine eigenen bisherigen Bemühungen selbst unterminieren. Darin sehe ich keinerlei Sinn. Eine Planänderung würde mich mehr Kraft kosten, da sowas ja Überlegung/mentale Energie kostet. Die Umsetzung werde ich aber weitgehend delegieren, das werde ich mir alles nicht antun.

    Die Vorwürfe meiner Mutter perlen an mir ab. Traurig daran macht mich nicht, was sie mir vorwirft, sondern dass solche Strategien, mich kleinzuhalten und von meinen Plänen abzubringen, früher so lange gefruchtet haben und ich diese falschen Bilder von mir selbst internalisiert habe. Das hat mich im Leben oft davon abgehalten, mich durchzusetzen. Es ist gut, das jetzt so genau anzusehen und zu durchschauen, wie diese Mechanismen funktionieren, an welchen Punkten sie bei mir ansetzen und welche Funktion sie für meine Mutter erfüllen sollen. Meine Mutter ist ja nicht die einzige Person auf der Welt, die Strategien anwendet, um andere kleinzuhalten und in ihrem Sinne zu manipulieren. Tatsächlich ist so etwas ja weit verbreitet. Menschen (ich auch) sind keine :saint:.

    Ich verspüre aber auch keine Rachegelüste nach dem Motto Soll-sie-doch-schauen-wie-sie-zurecht-kommt. Ich weiss ja, dass sie nicht ohne Hilfe zurecht kommt und werde das Erforderliche machen/veranlassen, aber auch nicht mehr als das.

    LG Siri

    Liebe Sare,

    ich verstehe Deine Sicht, aber ich habe meine Mutter ja bereits mit ihrem EInverständnis bei verschiedenen Heimen angemeldet und werde es so durchziehen wie geplant. Es ist für mich am einfachsten und wenigsten aufreibend, einfach den einmal gefassten Plan durchzuziehen.

    So klar ist es zudem nicht, dass meine Mutter einen Umzug generell ablehnt. Meine Mutter ist nicht mehr in der Lage ihre Situation richtig einzuschätzen. Sie überblickt ihre Situation nicht mehr und ich bin auch rechtlich verpflichtet Vorsorge zu treffen. Es wäre natürlich auch persönlich für mich eine große Entlastung sie in einem Pflegeheim versorgt zu wissen, auch wenn sie dort ebenso stürzen könnte. Ich hoffe einfach, dass sie bis zur Heimaufnahme nicht schwer verunglückt.

    Je öfter sie im KH oder beim Unfallarzt vorstellig wird, desto eher kann ich beim Betreuungsgericht eine Heimeinweisung erwirken. Diesen Weg werde ich gehen bzw. werde jetzt die Hausärztin bitten, das zu übernehmen, sobald es rechtlich aufgrund ihrer kognitiven und sonstigen Einschränkungen möglich ist. Die Diagnosen, die im KH erstellt wurden, helfen die Weichen hierfür zu stellen. Ich selber kriege die Arztberichte nicht, doch die Hausärztin erhält sie und hatte mir ja versprochen die Heimeinweisung zu erwirken, sobald es möglich ist.

    LG Siri

    Hallo Ihr Lieben,

    meine Mutter ist am frühen Morgen unserer Abreise leider wieder einmal schwer gestürzt und ins KH gekommen. Nach einem Tag Beobachtung wurde sie zum Glück wieder entlassen. Das hat unsere Rückreise überschattet. Sie ist nun bereits 3 Mal in 6 Wochen so schwer gestürzt, dass sie ärztliche Versorgung benötigt hat. Obwohl sie das selbst durchaus besorgt, zieht sie das Alleinewohnen weiterhin vor.

    Ich bewerte es nicht mehr, sondern werde einfach weiterhin meine Linie fahren und ihr Wohnheim-Plätze anbieten, sofern es sie denn geben sollte. Ob sie diese annimmt oder nicht, ist ihre Sache.

    Es ist hart, mitanzusehen, dass sie diesen schweren Weg nimmt. Sie fühlt sich allein, das merke ich ihr beim Telefonieren an. Zugleich nimmt es mich nicht mehr so sehr mit. Da meine Mutter versucht ihre eigene Schwäche zu überspielen, indem sie mir am Telefon Vorwürfe macht, fällt die Distanz nicht allzu schwer. Es ist gut, dass ich nun anders als in meiner Kindheit verstehe, mit welchen Mechanismen meine Mutter mich klein gehalten hat, um in allen Situationen nur ja immer die Oberhand und vermeintlich die Kontrolle zu behalten, und dass diese Mechanismen nicht mehr wirken. Dennoch ist es traurig, das so klar vor Augen zu haben. Dieses blöde und dumme Verhalten war für mich sehr schädlich. Und nun, wo es das nicht mehr ist, führt es zur völligen Isolation meiner Mutter. Denn ich kann und will mich nicht selbst verraten und beende dann immer konsequent das Gespräch, ohne dass ich mich aufrege oder ihr Vorwürfe mache, aber doch sehr bestimmt und unmittelbar.

    Ich vermisse den Strand und das Meer, aber heute habe ich die erste Nacht wieder durchgeschlafen. Der Nerv, der mich seit Monaten in den Wahnsinnn treibt, hat wohl endlich klein bei gegeben und tut nun kaum noch weh! Gleichzeitig bin ich unendlich müde und erschöpft, obwohl (oder vielleicht gerade weil?) sich die gruselige Versteifung und die Verspannungen langsam zu lösen beginnen.

    Es geht nun wohl endlich aufwärts und ich trete somit aus dem IAS-Club ab sofort wieder aus! :)

    Stattdessen werde ich mich bei einem Aquafit-Kurs anmelden. Das hat eine sehr hilfreiche persönliche fachärztliche Beratung bei meiner Krankenkasse als Option ergeben und wird, wenn alles gut geht, sogar von der Kasse über sehr lange Zeit unterstützt. Die wirklich hervorragende und detaillierte Beratung hat mich davor bewahrt, mich im Dschungel der IGEL - Leistungen zu verirren und alle Optionen dargelegt, die die gesetzliche Versorgung bereitstellt und wie man sie bekommt. Ich war sehr positiv überrascht und kann nur empfehlen, das kassenärztliche Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen, wenn man nicht mehr weiter weiss mit einer Erkrankung.

    LG Siri

    Schmerztabletten nehme ich keine, weil die üblichen gegen Nervenschmerzen nichts helfen und weil ich um den Teufelskreis weiß. Das einzige, was wohl Aussicht auf Erfolg hätte, wären sehr heftige Medis und Nervenblockaden, die Medis alle mit Suchtgefahr, die Blockaden mit hohen Risiken behaftet. Die Medis, zumal sie alle Benebeln kommen für mich nicht in Frage, bei der Option Nervenblockade bin ich am überlegen, das wäre im Krankenhaus. Besser wäre es ohne durchzukommen.

    Es wird aufhören, das weiss ich auch aus Erfahrung, deshalb ist Aufgeben keine Option. Aber es ist gerade sehr schwer, sich das immer und immer wieder vor Augen zu halten. Ich werde einfach Ausflüge für mich planen, um wenigstens kleine Ziele und dann auch Auszeiten zu haben.

    Liebe Linde,

    ja, das werde ich tun und regelmäßig ins Grüne fahren und spazieren. Das ist das einzige, was hilft, leider immer nur kurz. Ich kann seit Monaten wegen der Schmerzen gar nicht arbeiten, da ich nicht am Schreibtisch sitzen und mich Null konzentrieren kann vor Schmerzen. Es geht einfach nichts. Auch Hausarbeit führt zu mehr Schmerzen. Ich mach dennoch immer ein wenig, einfach als Zeichen für meinen Mann und auch, um wenigstens ein kleines Erfolgserlebnis zu haben. Sprechen ist oft auch schon zu anstregend ebenso wie hier zu schreiben, auch wenn ich gerne gerade bei den EKAs mehr schreiben würde. Es ist deprimierend, dass es so lange geht.

    Es fällt mir gerade sehr schwer, die Schmerzen weiter auszuhalten und mir ist zum Heulen. Ich bin eigentlich sehr erfahren im Umgang mit chronischen Schmerzen, aber es ist gerade zu viel. Auch weil ich so auf Besserung durch die langen Urlaubsspaziergänge gehofft hatte. Vielleicht sollte ich versuchen in einer Schmerzklinik unterzukommen. Ich denke dann aber immer, dass es ja nichts Bleibendes und nichts Bedrohliches ist und beim Mangel an Plätzen ich es doch einfach durchstehen müsste. Zudem habe ich nun einen Platz in der Gruppentherapie ergattert, die für mich bald beginnt. Auch versuche ich mir es positiv darzustellen, denn so wie es mir geht, kann ich die Belastung mit meiner Mutter nicht selbst tragen und das konsequente Delegieren fällt mir so leichter...Im Moment hilft das aber alles nichts und ich fühle mich als IAS :cry: (musste Lachen als ich die Auflösung zur Abkürzung gelesen habe und versuche mir das nun ein wenig schmackhaft zu machen: gehörst halt zur Zeit zum IAS Club. Immerhin nimmt mich ein Club. Zum Glück kann man aber ja bei Gelegenheit wieder austreten! :mrgreen:)

    Übrigens: An Weihnachten habe ich seit langem wieder Mal ein wenig Wein getrunken (ich trinke nur ganz ganz selten etwas zu besonderen Anlässen und dann nur ganz wenig, denn schon nach einem Schluck bemerke ich eine Wirkung und es bleibt deshalb immer bei wenigen Schlucken, weil ich nicht betrunken sein will). Und das hat mir tatsächlich Erleichterung bei den Schmerzen verschafft. Das war für mich dann das Zeichen, auf keinen Fall in dieser Situation am zweiten Weihnachtsfeiertag erneut etwas zu trinken. Plötzlich wurde mir klar, wie so ein Weg in die Sucht aussehen könnte. Bisher konnte ich mir nicht vorstellen, wie so etwas gehen könnte.


    LG Siri

    Ihr Lieben

    meine Mutter hat den Heimplatz nicht angenommen. Es ist ihr noch zu früh. Es ist ihrs, wenn sie alles bis zur letzten Minute hinauszögert, wird sie nicht mehr wählen können. Ich habe ihr anboten, die anderen Heime, in denen ich sie angemeldet habe, anzusehen, so dass sie dann einen Platz sofort, sozusagen unbesehen, annehmen kann, wenn sie das möchte. Die Pflegeheime können den Bedarf nicht bewältigen und müssen im Grunde unmittelbar ein Zimmer neu belegen. Das hat meine Mutter jetzt überfordert, auch wenn ich sie seit Wochen darauf vorbereitet habe: die Aussicht innerhalb einer Woche umzuziehen und alles aufzugeben. Ich kann das verstehen und ich hätte auch meinen Urlaub sofort abbrechen müssen, wenn sie es angenommen hätte. So war ich also ganz froh, dass sie nicht wollte. Aber wenn sie dann bei den anderen Angeboten auch nicht mitmacht, macht sie nicht mit. Nach dem Schock jetzt wollte sie erstmal gar nichts besichtigen.

    Mein Urlaub am Meer geht heute zu Ende. Es war ganz wunderbar und ich bin gekräftigt, gleichzeitig dennoch von den extremen Dauerschmerzen, die ich wohl noch ein paar Monate auszuhalten habe, zermürbt. In jedem Fall tat der Urlaub sehr sehr gut. Das Laufen am Strand hat die Schmerzen immer phasenweise gebessert. Die Hoffnung, dass die Schmerzen hier schneller weggehen, hat sich nicht bestätigt. Es heisst weiter Geduld zu üben, sich abzulenken und sich viel zu bewegen, so gut es geht. Ich weiß, dass es besser werden wird und ungefährlich ist, bin aber gerade doch sehr niedergeschlagen und nah dran die Hoffnung zu verlieren, wohl auch weil es jetzt wieder in den Alltag in die Stadt zurückgeht.

    LG Siri

    Liebe Frida,

    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

    Der innere Abstand, von dem hier geschrieben wird, ist zentral. Das zu lernen und die Rettungshoffnung und Verlustängste wirklich ganz loszulassen, ist schwer und mit großer Trauer verbunden, zumindest war und ist das für mich so. Mir hilft auch der räumliche Abstand dabei und ich bin froh, nicht alles aus nächster Nähe erleben zu müssen.

    Aus meiner Erfahrung mit meiner bald 80ig-jährigen Mutter, die ich nun seit einem Jahr begleite und (aus der Ferne mithilfe eines ambulanten Pflegedienstes) zu unterstützen versuche, ist das nicht nur wichtig für Dich, sondern auch die Voraussetzung dafür Deiner Mutter offen zu begegnen. Niemand möchte bevormundet werden, auch jemand, der schwer suchtkrank ist, nicht. Deine Mutter hat ja betont, dass sie Dir und Deinem Geschwister nicht zur Last fallen möchte. Meine Erfahrung mit meiner Mutter ist jedenfalls so, dass sie auch bei den besten Absichten sehr sensibel auf leiseste Bevormundungsanzeichen reagiert und dann alles abwehrt. Oft können die Profis besser helfen als ich.

    Es ist sehr schwer zu akzeptieren, dass nur der Suchtkranke selbst, auch wenn es ja eine lebensbedrohliche Situtation ist, sich retten kann. Ich musste lernen zu akzeptieren, dass ich nicht beeinflussen kann, wie es für meine Mutter ausgehen wird. Geholfen hat mir dabei zu sehen, dass ich selbst oft gar nicht beurteilen kann, was nun gut für meine Mutter ist. Oftmals ist es so, dass aus meiner Perspektive sich rein gar nichts gut und richtig anfühlt, für meine Mutter selbst etwas aber durchaus gut und stimmig ist.

    Hilfe durch Nichthilfe, wie hier oft geschrieben wird, ist wirklich zentral. Nur so hat Deine Mutter die Chance (mithilfe der professionellen Suchthilfen und Reha) Selbstwirksamkeit erfahren. Auch für meine Mutter ist es wichtig, sich als selbstwirksam zu erfahren, auch wenn sie selbst nicht anstrebt ein Leben ohne Alkohol zu führen.

    Liebe Grüße und alles Gute und viel Kraft für Dich,

    Siri

    Danke Dir Lanananana, das mache ich! Es ist hier am Meer wunderschön und das Wandern am Strand tut so gut. Heute hat die Sonne den ganzen Tag gestrahlt. Ich fühle sie immer noch auf meinem Gesicht. Es schafft mich aber auch ziemlich: ich falle jeden Tag todmüde und ein wenig wackelig auf den Beinen ins Bett.

    LG Siri

    Liebe Lea, liebe Lanananana,

    meine Mutter hat mich positv überrascht und wird das Heim besichtigen! Das ist ein sehr großer Schritt.

    Die Empfehlung, die Besichtigung in den Vordergrund zu rücken und die Wahlfreiheit zu betonen, welche die Pflegerin gegeben hat, hat funktioniert. Meine Mutter springt über ihren eigenen Schatten und schaut sich das Heim zumindest einmal an.

    Mal sehen, wie es ihr dort gefällt. Vielleicht nutzt sie diese Chance.

    Für mich wäre es eine große Erleichterung, sie nicht mehr allein zu wissen, auch wenn ich vor diesem Schritt großen Respekt und auch ein wenig Angst habe. Empfehlungen und ein Eindruck sind das eine, die Realität im alltäglichen Zusammenleben ja dann etwas anderes. Ich hoffe einfach, dass sie meine Mutter dort gut pflegen würden und eine gute Balance finden, ihr weitestmögliche Eigenständigkeit gewähren. Meine Mutter macht ja die Nacht zum Tag und meinte gleich, ob sie das dort so weiter halten dürfte.

    Ich bin sehr froh, dass der Pflegedienst es übernimmt, meine Mutter dorthin zu begleiten. Zugleich bin ich aber auch besorgt, weil ich das Heim und die Leute dort dann nicht selbst kennenlerne. Da plagt sofort ein Schuldgefühl.

    Liebe Grüße Siri

    Ja, ich bin jetzt auch selbst etwas positiver eingestellt! Jetzt hoffe ich einfach, dass meine Mutter sich auf die Besichtigung einlässt. Wer weiß, vielleicht merkt sie ja selbst, das es zunehmend prekärer wird für sie, allein zu wohnen. Und das Heim ist wirklich wunderschön gelegen und nicht riesengroß. Das ist ja vielleicht auch ein Vorteil für sie, dass es dort übersichtlicher und nicht ganz so anonym wäre.

    LG Siri

    Jetzt habe ich gleich mit dem Pflegedienst telefoniert. Sie würden am Donnerstag mit meiner Mutter zur Heimbesichtigung gehen!

    Jetzt hoffe ich einfach, dass meine Mutter bereit ist, das Heim zu besichtigen. Die Pflegerin meinte, ich sollte es möglichst offen kommunizieren: als Möglichkeit, die ihr immer noch die Entscheidung lässt.

    Auch wenn meine Mutter nicht aus ihrem gewohnten Zuhause möchte, wäre es auch aus Sicht der ambulanten Pflege eine große Verbesserung für sie. Die ambulante Pflege kommt immer mehr an ihre Grenzen und das Sturzrisiko ist einfach auch sehr hoch.

    Vielen Dank für Eure prompte Unterstützung, Lea und Lanananana, das hilft so sehr einen klaren Kopf zu behalten!

    Liebe Lanananana,

    das wird wohl schwierig, ich hatte bereits angedeutet, dass ich gerade im Urlaub bin. Sie haben ja immer viele Interessenten, ich muss morgen Bescheid geben, ob Interesse bei meiner Mutter besteht. Dazu kommt nun auch noch der Bahnstreik – wir haben kein Auto.

    LG Siri

    Könnte deine Mutter mit einer Pflegerin oder mit irgend wem anderen die Besichtigung machen 🤔

    Danke Dir Lea. Ich werde die Pflegerin fragen, ob das ginge, andere Kontakte hat meine Mutter leider nicht mehr. Ich denke, dass das aber nur Sinn macht, wenn meine Mutter einigermaßen positiv auf das Angebot reagiert. Der Pflegedienst ist sehr knapp mit den Kapazitäten und meine Mutter toleriert nur eine einzige Person dort.

    Mir graut ehrlich gesagt vor dem Anruf bei meiner Mutter heute Abend.

    Hallo liebes Forum,

    ich mache gerade Urlaub und es ist ganz wunderbar: Sonne, Wind und Meer. 8) Meine Fitness, die wegen der extremen Schmerzen in den letzten Monaten ziemlich gelitten hat, wird immer besser. Die Schmerzen sind leider immer noch da.

    Heute kam eine Nachricht von einem Pflegeheim, das für meine Mutter einen Platz hätte. Einerseits bin ich sehr erleichtert, dass sie sie dort nehmen würden, andererseits weiß ich aus vorangegangenen Gesprächen mit meiner Mutter, dass sie dies wohl vehement ablehnen wird. Es kommt für sie "zu früh". Sie hat mich am Telefon in den letzten Wochen immer wieder regelrecht angefleht, nicht zu früh ausziehen zu müssen. Jetzt kommt aber noch dazu: Ich müsste meinen Urlaub abbrechen, um mit ihr das Heim zu besichtigen und dann innerhalb einer Woche den Umzug zu organisieren.

    Ich merke gerade, dass ich dazu nicht bereit bin. Ich brauche die Erholung und tendiere deshalb dazu, dieses Angebot nicht wahrzunehmen, auch wenn es ein hervorragendes Heim ist (es ist meine erste Wahl). Aber mir ist jetzt tastächlich das Risiko zu groß, dass meine Mutter zwar sehr gerne das Heim anschauen wird, doch dann eben nicht bereit ist dort auch einzuziehen. Das mag egoistisch sein, aber meine Kräfte sind auch aufgrund der zermürbenden Schmerzen gerade nicht sehr ausgeprägt. Es ist ein sehr schön gelegenes und sehr gut geführtes Haus, es wäre eine echte Chance für meine Mutter. Dagegen steht mein Urlaub (noch 8 Tage) und die zunehmende Erholung. Aber wenn meine Mutter negativ reagiert und dies nicht als Chance sieht, werde ich diese Chance für sie vorüberziehen lassen. Moralisch ist das wohl ziemlich fragwürdig: meine 8 Tage Erholung gegen das zukünftige Leben meiner Mutter. :/

    Wie seht ihr das?


    LG Siri