Beiträge von Leonie80

    Für mich ist das Forum auch sehr wichtig.

    Hätte ich mich hier nicht angemeldet, würde ich wohl immer noch saufen.

    Ich habe hier auch ganz viele Tipps, Hilfe und Unterstützung bekommen.
    Was und wie kann ich zu meinen Saufzeiten/gewissen Situationen ändern usw? Ich habe z.B. meinen Saufstuhl ausgewechselt. Habe mich zu den Saufzeiten in ein anderes Zimmer begeben, mir einen Tee gemacht, schöne Serien oder Filme geschaut. Mir leckeres Essen gegönnt. Letzten Endes habe ich durch glückliche Umstände auch den Wohnort gewechselt.
    Tu dir was gutes. Verwöhn dich.
    Mir hat es auch geholfen immer nur von Tag zu Tag zu denken und zu handeln. Kleine Schritte machen. Tag für Tag für Tag.
    Jeden Tag hab ich entschieden, heute trinke ich nicht. Aus jedem Tag sind jetzt schon viele Tage, sogar Monate geworden und es fühlt sich gut an. Dennoch muss ich für mich immer achtsam und demütig sein.

    Ich schicke dir ganz viel Kraft. Du schaffst das! Bleib dran!

    Jeder Tag ohne Alkohol ist ein schöner Tag und bedeutet für mich Freiheit. Freiheit, klar und nüchtern über mein Denken und Handeln zu entscheiden und nicht vom Alkohol gesteuert zu werden. Ich bin jetzt und heute selbstbestimmt und der Alkohol gibt mir NICHT mehr die Richtung vor.

    LG

    Leonie

    Darum habe gesoffen. Um die Vergangenheit und mich zu verdrängen. Mir sind viele unschöne Dinge passiert. Ich habe mich immer als wertloses, nutzloses Etwas empfunden. Mich in falsche Partnerschaften gestürzt, alles gegeben um akzeptiert und geliebt zu werden. Das konnte nicht funktionieren.

    Das Empfinden, ein wertloser, nichtsnutziger Mensch zu sein, hat aber letzten Endes der Alkohol aus mir gemacht. Durch ihn habe ich mich furchtbar verhalten. Er hat mir viel genommen. Aber es war meine Entscheidung zu saufen und es war meine Entscheidung das zu stoppen. Ich wurde von niemandem gezwungen noch hat jemand Schuld, dass ich gesoffen habe. Ich war und bin selbst für mich und mein Leben verantwortlich.

    Klar kommen dadurch auch immer wieder furchtbare Gedanken von früher und zu Tage. Die muss ich akzeptieren und damit klarkommen. Ich will aber nicht allzu sehr zurückblicken. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, ich muss sie annehmen und sie so sein lassen, wie sie nun mal war.

    Ich kann aber jeden Tag für mich wählen, wie ich ihn gestalte. Was ich daraus mache. Es sind jetzt über 5 Monate nüchtern. Es gab Höhen und auch viele Tiefschläge. Ich hätte vorher nie gedacht, diese ohne Alkohol bewältigen zu können. Aber es geht. Es ist manchmal nicht leicht aber ich habe es geschafft.

    Es ist nicht damit getan, einfach nicht mehr zu trinken. Es ist Schwerstarbeit.
    Aus dem Kreislauf von Saufen und Kater rauszukommen. Den Tagesablauf umstrukturieren. Gedanken und Gefühle zulassen, einordnen usw. Das hat der Alkohol ja alles unterdrückt.
    Ich bin so froh, dass ich diese Abwärtsspirale gestoppt habe. Und das ist es mal sowas von wert.

    Hinter dem Alkoholdunst steckt nämlich ein liebenswerter, guter Mensch. Ich. Und ich muss mich so gut es geht um mich kümmern, damit es mir eben gut geht. An guten und auch an schlechten Tagen. Ich bin für mich und mein Handeln selbst verantwortlich. Niemand sonst. Das habe ich auch gelernt in den letzten Monaten. Wegen dem Alkohol allem und jedem die Schuld für meine, beschissene Lage zu geben. Falsch!

    Das ist jetzt wieder etwas viel geworden. Es ist so schön, alles hier lassen zu dürfen, was einem gerade durch den Kopf spukt.

    Vielen vielen Dank für dieses Forum, eure Hilfe und Unterstützung.

    Ich wünsche euch einen wunderschönen Sonntag.

    Viele Grüße

    Leonie

    Hallo Stern,

    vielen Dank. Lieb, dass du fragst.
    Ja, ich hatte ein paar Tage Ruhe. Ich hab ziemlich viel geschlafen. Ich hab das richtig gebraucht. Es geht mir viel besser.

    Ich war heute den ganzen Tag an der frischen Luft und hab mich richtig auspowern können. Ich bin nur stellenweise ziemlich verpeilt. Fühlt sich an wie Brain Fog. Ich müsste mal länger auf Reha weg. Vielleicht lässt sich das irgendwann einrichten. Aber die paar Tage jetzt waren besser als gar nichts. Ich muss einfach jeden Tag versuchen, mir kleine Pausen zu nehmen. Ich kann mich ja wegen jedem Mist so unheimlich unter Druck setzen 🙄 Ich bin immer so getrieben, von mir selbst! Das geht aber so nicht. Es wird zumindest besser. Kleine Schritte machen. Und wenn s nur mal kurz Innehalten ist und tief durchatmen. Wie geht es mir? Wie fühle ich mich?

    Ich werde jetzt wieder auf Schonkost umsteigen. Mein übersteigerter Schoki- und Kuchengenuss der letzten Zeit, ist mir etwas auf den Magen geschlagen. Find ich mal sowas von doof.

    Ansonsten war heute ein ziemlich guter Tag. An Alkohol muss ich gar nicht denken. Ich bin gerade sehr mit mir beschäftigt. Interessant finde ich das. Ich hatte das ja immer verdrängt bzw. gesoffen, dass ich genau das nicht machen muss.

    Und jetzt kann ich nüchtern herausfinden, wie es mir geht, was ich will, was ich nicht will und WER ich bin bzw. WER ich sein möchte. Was tut mir gut, was nicht. Es gibt gute und schlechte Tage. Irgendwie eine wunderschöne Reise zu mir selbst würd ich sagen. Mit allen Höhen und Tiefen.

    Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend.

    Liebe Grüße

    Leonie

    Mal ganz allgemein zum Kater-Gefühl: Ab und an habe ich das auch. Es beruhigt mich dann zu wissen, dass ich nichts getrunken habe und es andere Ursachen hat. Oft, wenn ich nicht zu meiner gewohnten Zeit ins Bett gehe und zu lange auf bin (und zu wenig schlafe).

    Viele Grüße

    Seeblick

    Das habe ich jetzt auch mal aufgeschlüsselt. Es war tatsächlich so, dass ich aus dem Gleichgewicht war. Müde, zu wenig Schlaf, zu wenig gegessen und zu wenig Flüssigkeit. Das über Tage und dann hatte ich den Salat!

    Ich fand es erschreckend, dass solche Gefühle hochkommen können aber künftig kann ich es dann einordnen.

    Hallo Leonie,

    wie war der Termin? Konnte der Arzt helfen?

    Hallo Seeblick,

    der Termin war ok. Mein Arzt ist ja sehr lieb. Er wollte mir Medikamente aufschreiben, die ich allerdings abgelehnt habe. Schlechte Erfahrungen. Ich habe mich für eine pflanzliche Variante entschieden, die auch ganz gut hilft.
    Ein paar Tage Ruhe und dann geht es hoffentlich besser.
    Die nächsten Tage soll auch nochmal ein Blutcheck gemacht werden.
    Ich bin froh, dass ich dort war. Tat auch gut, dass mir wieder gesagt wurde, ich kann mich jederzeit melden, falls etwas ist, es mir schlechter gehen sollte etc.
    Das vergesse ich auch gerne mal.

    Danke Hobbes.

    Es wird langsam und ich lerne, auf meinen Körper und meine Psyche zu achten. Wenn s auch schon wieder knapp ist. Ich will nicht nochmal, dass es mir so schlecht geht wie vor 5 Monaten.
    Es bringt mir nichts, mich durch den Alltag zu prügeln wenn ich dadurch krank werde und am Ende nicht mehr kann.

    Es ist ein Lernprozess, auf mich zu achten und zu sagen ok jetzt muss ich handeln, damit es mir besser geht.

    Ich lerne täglich was dazu und lerne mich selbst immer noch neu kennen, seit ich nicht mehr saufe. Auch das Forum hier hilft mir sehr.

    Ich bin so froh dass es euch gibt. Hättet ihr mir damals nicht geraten, sofort zum Arzt zu gehen, wer weiß. Für mich war Ende Gelände. Ich konnte nicht mehr.

    Wenn ich so überlege, was ich die letzten 5 Monate alles nüchtern geschafft habe. Ich bin demütig und ein wenig stolz auf mich. Nass wären bestimmte (schöne) Sachen und Situationen gar nicht eingetreten.
    Und die unangenehmen Dinge hätte ich gar nicht überstanden.

    Danke für eure lieben und aufmunternden Zeilen. Das tut gut.

    Hey ihr Lieben,

    mir geht es seit dem Wochenende gar nicht gut. Ich habe im Laufe der letzten Woche schon bemerkt, dass sich extreme Müdigkeit und sozialer Rückzug einschleicht. Ich habe mir nach der Arbeit Zeit für mich genommen, mich ausgeruht, schöne Filme und Serien geschaut. Dachte das ist ok und wird schon.

    Am Samstag fühlte ich mich plötzlich wie früher an den Katertagen. Als hätte ich am Vortag gesoffen. Ich habe nicht mal an Alkohol gedacht oder in irgendeiner Art und Weise Saufdruck etc. verspürt.

    Auf alle Fälle kamen diese ganzen schrecklichen Sauf- und Katergefühle wieder hoch. Ich war kurz vor einer Panikattacke. Ich hab s geschafft, die abzuwenden.
    Sowas hatte ich bisher noch nicht. Sind das Flashbacks? Ich mache mir viele Gedanken seit dem Wochenende.
    Das ist für mich echt ne Herausforderung. Ich muss diese Gefühle ungefiltert und nüchtern zulassen und darf sie nicht verdrängen. Das ist noch schwer für mich!

    Am Sonntag habe ich es vom Bett auf die Couch geschafft und lag dort den ganzen Tag. Mehr ging nicht.

    Ich habe die Tage einen Arzttermin vereinbart. Ich fürchte ich schlittere wieder in einen Burnout oder bin schon drin. Jetzt, da die Gesamtsituation wieder ruhiger wird, schreien Körper und Geist nach Hilfe. Schmerzen, negative, traurige Gedanken, Schlafstörungen. Und ich habe es wieder nicht rechtzeitig bemerkt, wie schlecht es mir eigentlich geht.

    Ich wünsche euch einen schönen Abend.

    LG

    Leonie

    Bewundernswert. Ich kann es heut bei weit über 16 Jahre nicht sagen, ob mich was triggert oder nicht. Wie das Unterbewusstsein mit sowas umgeht. Was es mitnimmt, was abgespeichert wird und zu eventuellen späteren Anlass wieder hervorkommt.

    Für den Abend und die Tage danach war es absolut in Ordnung für mich. Da kam nichts zum Vorschein. Aber du hast recht, gefeit ist man für künftige Anlässe oder generell dadurch natürlich nicht.
    Ich bin einfach froh um jeden Tag, an dem die Sucht gestoppt ist. Aber ich muss trotzdem immer wachsam bleiben und in mich hören und fühlen. Das habe ich gelernt und muss das auch weiterhin tun, für mich. Damit ich nicht fahrlässig werde.

    Am Wochenende war ich auf einer Kabarett-Veranstaltung. Es hat sehr gut getan und es wurde viel gelacht.

    Meine Begleitung wusste, dass ich trockene Alkoholikerin bin. Ich habe mich daher auch sehr sicher gefühlt.
    Natürlich wurde dort Alkohol ausgeschenkt. Es hat mich nicht gestört oder getriggert. Ich habe aber im Vorfeld schon in mich hineingefühlt und auch während der Veranstaltung. Wäre mir unwohl gewesen, wäre ich nicht hingegangen oder wir hätten sie verlassen.

    Ich habe mir die Tage viel Zeit für mich genommen. Wie geht es mir? Wie fühle ich mich?

    Gibt es ein Problem, das mich (sehr)stresst, notiere ich es mir und ein paar Lösungsmöglichkeiten dazu, gehe diese dann gedanklich durch (in der Therapie gelernt). Somit relativiert sich das Problem und ich komme nicht auf so ein hohes Stresslevel. Dann bleibt mein Suchthirn auch ruhig.

    Ich passe auf, will mich aber nicht mehr so extrem viel mit dem Thema Alkohol befassen und ihm Raum geben. Ich brauche das Zeug nicht und ich will es auch nicht. Trotzdem immer achtsam bleiben und schauen, wie es mir geht und mich selbst nicht übergehen.

    Ich wünsche euch einen tollen, nüchternen und sonnigen Tag.

    Viele liebe Grüße

    Leonie



    Nimm dir Zeit für dich.
    Nichts ist so wichtig wie du und dein nüchternes Leben.

    Danke. Ja da muss ich jetzt wieder ganz stark dranbleiben und mir Zeit für mich nehmen. Ich weiß ja wie schön das ist und wie gut es mir tut.
    Nüchtern sein ist so schön. Die letzten Monate waren trotz Stress so klar und ich weiß noch so vieles. Was ich von den letzten Jahren nicht behaupten kann, da ich sie versoffen habe.



    Viel Arbeit wird nicht weniger, wenn ich Zeit damit verschwende, mir immer wieder vor Augen zu führen, wieviel da jetzt zu tun ist.
    Anfangen und eins nach dem anderen abarbeiten….funktioniert immer besser.

    Eins nach dem anderen….so wäre es richtig. Das schaffe ich meist nicht. Es muss am besten alles auf einmal sein. Ich bin mein eigener Sklaventreiber der sich selbst bis zur Erschöpfung vorwärts peitscht. Sowas nennt man wohl zwangsgestört.



    Was könntest du denn machen, was dir gut tut?
    Hast du denn viel Stress im Alltag?
    Ich frage, weil du schreibst, dass du dir mehr Zeit für dich nehmen willst.

    Die letzten Monate waren sehr stressig. Eine räumliche Veränderung und diverse Schwierigkeiten.

    Ich möchte wieder mehr meditieren, gesünder essen, wieder mehr an die frische Luft. Ich habe das zuletzt nicht mehr auf die Reihe bekommen.