Vielen Dank nochmal an alle.
Ich habe die Woche voll durchgearbeitet. Als ich gestern Abend, Freitag, nachhause kam, war ich platt. Die Beerdigung ist erst übernächste Woche, im Monat November sei wohl die Schlange lang, weil so viele Leute sterben. 
Und meine Frau war die letzten 5 Tage im Vollrausch, morgens schon am Saufen, Wein und Hochprozentiges. Mitgefühl zum Tode meiner Mutter: Null!
Auch war sie gestern Abend wieder kurz davor, dass ich den Rettungsdienst bestellen musste. Sehr schlimmes Gefühl für mich, atmet sie noch,…? Von den Beschimpfungen, Beleidigungen etc. vorher, bevor sie in ihren Tiefschlaf und Narkose ging, mal etwas abgesehen, obwohl mich das auch sehr belastet.
Heute früh, noch nicht einmal am Wochenende ein gemeinsames Frühstück, sie ist wieder rummarschiert und hat noch überall nach Alkohol gesucht und noch ein paar Schnäpse gefunden, die sie sich schon vor etwas zu essen reingekippt hat. Furchtbar! Ich hätte mal erwartet, dass sie sagt, ‚Hier ist noch etwas, lass uns das jetzt gemeinsam wegkippen. Es ist morgen der 1. Advent, lass uns einen schönen Spaziergang machen, Tee trinken, Adventskranz genießen etc.‘. Aber alles wieder Hoffnungen und Träume, die zerplatzt sind für mich. Heute früh im Bett haben wir sogar noch die Notfallkoffer-Liste gemeinsam besprochen. Gähn, dies können wohl nur Betroffene und deren 100% COs machen, die die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben haben!? Und ich habe reflektiert und für mich ist meine Frau als Alkoholikerin 1000x mehr Belastung als der Tod meiner Mutter, krank oder?
Es geht jetzt in Richtung Weihnachten. Ihr glaubt gar nicht, wie ich Angst davor habe als CO. Mittags ist sie schon wieder besoffen, wie löst ihr denn diese Tage, die eigentlich besinnlich sein sollten, mit Frieden, Dankbarkeit und Demut. Ich habe leider keine guten Erinnerungen mehr, wenn ich über die letzten Jahre darüber nachdenke. Alles hat der Alkohol meiner Frau vermasselt. Ich war aber auch nicht in der Lage alleine wegzufahren und sie im Vollrausch einfach sitzen/liegen zu lassen. Was habt ihr da so erlebt, wie kann man das vermeiden und besser machen? Vielleicht mit Treffen von COs, die eigene Spaziergänge machen, Kirchen besuchen etc.? Oder wie vermeidet man es, dass es über diese so inzwischen schlimmen Tage mit Suchtabhängigen und COs weiter eskaliert etc.?