Beiträge von Stromer

    Hallo, vielen lieben Dank für euer Mitgefühl. Das hat mir bisher sehr geholfen. <3

    Natürlich fehlt mein Kater mir weiterhin an allen Ecken und Enden. Immer wieder denke ich, ich höre ihn herum tapsen oder an einer Türe kratzen. Ich vermisse seine Haare, die er hier und da verloren hat, ich vermisse die Katzenstreu, die er aus seinem Klo an seinen Pfötchen rausgeschleppt hat. Die Stellen wo sein Futterteller, seine Kratzbrettchen und seine Schlafkörbchen standen, sind so leer, wie alles hier. Ab und zu finde ich etwas von ihm. Eine Kralle, ein Schnurrhaar, Spielzeug hinter einem Schrank... Ich schaue immer wieder die vielen Bilder und Videos von ihm und bin noch weit davon entfernt, ihn loslassen zu wollen. Mittlerweile ist er wieder bei uns zuhause, seine Urne, eine weiße, unscheinbare Pyramide, steht in unserem Wohnzimmer, daneben ein Bild von ihm. Er war ein lieber, ruhiger und schöner Kerl.


    Thalia1913 Weißt Du, ich habe Jahrzehnte, seit meinem 16. Geburtstag getrunken, damals habe ich mir sehr gerne den Kopf weggeschossen. Wie das halt so ist, wenn man jung ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen habe ich aber nicht irgendwann das eingestellt oder wenigstens weniger getrunken. Ich brauchte Alkohol hauptsächlich zum Einschlafen. Und irgendwann kam dann bei mir so ein Punkt, an dem ich das alles nicht mehr toll, schön, entspannt fand sonder es ein Ballast wurde, der immer schwerer wurde. Es war nicht mehr schön sondern ein Zwang. Ich weiß nicht, wie viel Du von mir hier gelesen hast, ich bin ja nicht total abgestürzt sondern habe ein"normales" Leben geführt in dem ich nur abends trank und schon lange trinken musste, dabei mich aber nie ganz abschoss sondern mir das fast nicht anmerkte, das ich getrunken hatte. Dann kamen tagsüber die schlimmen Entzugserscheinungen dazu, die das ganze für mich zur Hölle auf Erden gemacht haben, jeden Tag aufs neue. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, das ich dies hinter mir lassen konnte und nicht anfangen musste, auch tagsüber zu trinken. Das hätte ja bedeutet, daß ich alles aber auch alles verloren hätte.

    So sitze ich heute nun in unserer Wohnung, musste nichts verlieren und mir ist so dermaßen bewusst, wie knapp das Anfang des Jahres war, ich bin einfach nur dankbar, das ich damals an einen solch tollen Arzt geraten bin, der so schnell und mutig reagiert hat!!! Er hat mir mein Leben gerettet. Das werde ich garantiert nicht mehr wegschmeißen. Nicht wegen einer harten, legalen Droge, die nur erlaubt ist, weil diese sich in den letzten Jahrhunderten in unserer westlichen Kultur so festgesetzt hat. Es gibt für mich nicht einen Grund mehr, Alkohol zu trinken.

    Evelin ich verstehe, was Du meinst. Mir ging es ähnlich wie Dir obwohl ich schon sehr deutliche Entzugserscheinungen hatte.

    Bei mir wusste keiner, daß ich ein Alkoholiker bin. Mein Chef hatte sich gewundert, das ich deutlich mit der Leistung nachgelassen hatte aber auch er ist aus allen Wolken gefallen, als ich ihm erzählt hatte, was mit mir los ist. Viele meiner Freunde wissen es bis heute nicht. Auch nicht mein großer Bruder und dessen Umfeld und auch nicht meine Mutter.

    Ich habe auch nichts verloren und mein Umfeld ist weitestgehend Alkoholfrei. Mein Arzt sagte, das dies alles mein Gerüst gewesen sei, was mir halt gegeben und ermöglicht hat, meinen Tag noch so zu leben, wie ich halt normal gelebt habe. Ohne das alles, Arbeit, Familie, Führerschein, Freunde wäre ich nicht mehr in der Lage gewesen, irgend etwas zu machen, hätte nur noch in einem Raum gesessen und diesen nur verlassen um Nachschub zu holen. Das hat gesessen! Ich hatte mich damals ganz anders gesehen, meine Situation vollkommen falsch eingeschätzt.

    Alkohol spielt für mich nach nun 10 Monaten keine Rolle mehr. Ich will ihn nicht mehr. Auch wenn ich nicht alkoholkrank wäre, würde ich mit dem Wissen von heute keinen Schluck mehr trinken. Alkohol ist für mich eine harte Droge die leider immer noch legal ist. Ein Gift das über das Blut in jede Zelle im Körper dringt und dort Schäden hinterlässt. Ein Stoff der den Zustand eines Menschen so verändert das er nur noch peinlich ist. Ein Getränk, das mich stark süchtig gemacht hat und mir dadurch erhebliche Schmerzen zugefügt hat. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Ich will diesen Zustand, der immer schlimmer wurde, nie, nie wieder erleben. Das hat gesessen. Und ist für mich ein täglicher Ansporn, alles zu tun, damit ich das nie wieder erleben muss.

    Hallo A&R

    Du hast sicherlich hier in entsprechenden Bereichen schon gelesen und ahnst es schon: Es gibt für Dich nur einen Weg der Hilfe, die Trennung. Solange Du bei Deiner Frau bleibst, läuft es ja super für sie: sie kann ungestört ihrer Sauferei weiter nach gehen und Dir bleibt nur eins übrig nämlich bei Ihren Verfall zuzusehen und mitzuerleben, wie es immer schlimmer und schlimmer wird.

    Du hast Dir schon Hilfe gesucht, das ist sehr gut denn auch in einer solchen Situation ist eine Trennung alles andere als einfach. Nimm alle Hilfe an. Und lies hier weiterhin, es wird Dir helfen.

    Mein Kater Stromer ist tot. Gelebt hat er von Mai 2018 bis zum 12.12.2023. Sein Herz hat um 18:45 aufgehört zu schlagen.

    Die letzten Wochen waren für mich der Horror. Jedes Mal wenn wir dachten, das für ihn der Zeitpunkt gekommen ist, blüte er wieder auf, fraß, sprang über unsere 1,80m hohe Mauer und tat so, als wenn nie etwas wäre. Bis diese Woche.

    Die TÄ ist zu uns gekommen. Eine junge, total empathische Ärztin. Sie hat uns jede Menge Zeit gegeben, uns jeden Schritt erklärt, ihn betäubt, einen Zugang gelegt und anschließend seine letzten Medikamente gegeben. Ich war die ganze Zeit dabei und habe ihn gestreichelt.

    Er hat ein super tolles Leben gehabt. Die ersten 6 Monate seines Leben hat er sich mit dem durchgeschlagen, was seine wilde Mutter ihm beigebracht hat. Dann hat er bei uns das Igelfutter gefunden und nachdem ich ihn mit einer List gefangen habe und kastrieren ließ, hat er sich entschieden, bei uns zu bleiben. Er ist der absolute Schmusekater geworden und hat uns wie seine Engel behandelt, die ihn in sein Paradies aufgenommen haben. Bis zum Ausbruch seiner Krankheit ging es ihm super gut.

    Für mich hat im Moment die Welt aufgehört zu drehen und ich empfinde eine tiefe Leere in mir. Aber das Leben geht ja bekanntlich weiter. Irgendwie.


    Ich war die ganze Zeit stabil trocken. Alkohol spielt in meinem Leben keine Rolle mehr. Es wäre ja auch alles viel schlimmer mit Alkohol.

    Nein, ich bleibe weiterhin stabil trocken. Jetzt sind es 10 Monate und 1 Tag.

    Hallo,

    mir geht es weiterhin nicht gut. Alles dreht sich zur Zeit um Stromer, unseren totkranken Kater. Es ist echt nicht leicht. Ihm geht es offensichtlich meistens relativ gut. Heute war er wieder draußen in der Sonne und hat frische Luft in seinem geliebten Garten geschnuppert. Er frisst so lala, wir Stopfen echt alles in ihn hinein, was geht, von Leberwurst und Fleischwurst vom Metzger bis zum letzten Müll an Leckerlies, welche ich ihm normalerweise niemals gegeben hätte da darin ja der letzte Müll ist. Ist aber ja nun egal. Er bekommt die letzten Tage alles, was er mag.

    Wir haben uns dazu entschieden, ihn nicht in seinem geliebten Garten zu begraben sonder einäschern zu lassen und ihn dann in einer Urne zu uns zu nehmen. Mit dem Gedanken komme ich irgendwie besser klar, wenn er nicht im Garten langsam vergammelt sondern dann schon bei uns im Haus steht. Aber noch ist es nicht soweit.

    Wenn er sich abends so friedlich zu uns legt, könnte man meinen, das es bisher nur ein böser Traum gewesen wäre. Er schmust weiterhin sehr gerne und ist sehr gerne bei uns. Er putzt sich immer noch und schaut einfach toll aus. Er ist schon ein hübscher.

    Ich muss immer wieder sehr viel weinen, ich bekomme diese Zeit sehr schwer hin. Besonders schwer ist es, wenn ich zur Arbeit muss und nicht die letzte Zeit bei ihm sein kann. Dabei schläft er eh den ganzen Tag und möchte dann seine Ruhe.

    Ich genieße die letzte Zeit sehr mit ihm.

    Ich bin weiterhin stabil trocken. Ich habe auch in dieser für mich furchtbaren Zeit keinerlei Saufdruck. Alkohol würde ja alles nur noch viel schlimmer machen. Ich bin weiterhin so froh, das ich nicht mehr trinken muss!

    Stromer hat einen Tumor im Bauch der gestreut und auch seine Nieren befallen hat. Die Nierenwerte sind nun so schlimm, daß ihm schlecht wird und deshalb nicht mehr frisst. Das wurde am Mittwoch festgestellt. Heute wurde für ihn ein Palliativer Plan aufgestellt so das er schmerzfrei bleibt, ihm nicht mehr schlecht ist und der Krebs so gut es geht im Wachstum verlangsamt wird. Wie lange er noch hat, kann niemand sagen. Die Werte sind aber schon sehr schlecht. Ein schönes Wochenende hat er noch, vielleicht noch eine Woche, vielleicht auch noch ein Monat. Alles nicht leicht.

    Krebs kommt auch bei Kindern vor, da steckt man einfach nicht drin. Zum Glück haben wir eine ganz ganz tolle Tierärztin die unglaublich empathisch und wirklich tierlieb ist.

    Ich bin wieder etwas geerdeter nach dem Gespräch eben. Der Mittwoch und auch gestern war der Horror für mich. Ich hatte in der Klinik echt nichts verstanden und wusste nicht was ich machen sollte. Jetzt wo ich weiß, was Sache ist, kann ich mich schon besser darauf einstellen.

    An Alkohol habe ich bisher gar nicht gedacht. Der spielt bis heute keine Rolle in meinem Leben. Es gibt für mich keinen einzigen Grund zu trinken. Mit Alkohol würde alles viel, viel schlimmer.

    Mir geht es schlecht. Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte mal so elend gefühlt habe.

    Vor 5 Jahren hat uns ein Kater gefunden. Der war damals 5 Monate alt und hat sich über das Igelfutter hergemacht welches ich auf der Terrasse hatte. Er ist im NSG geboren worden und hatte sich bis dato mit dem durchgeschlagen, was seine wilde Mutter ihm beigebracht hat.

    Er wollte bei uns bleiben und ist mein bester Freund geworden. Ein enges Familienmitglied. Ein ganz besonders verschmust und lieber Seelentröster.

    Gestern haben wir die Diagnose bekommen, das er totkrank ist und nur noch wenige Tage leben wird.

    Ich bin fertig. Ich bin nur noch am flennen wie ein Schloßhund. Die Welt hat sich für mich aufgehört zu drehen.

    Dieses Tier hat mir im Leben so sehr geholfen, war immer für mich da wenn es mal so richtig dreckig lief, nie hat er mich im Stich gelassen.

    Jetzt sitzt er da, als sei nie etwas gewesen und möchte so gerne raus. Aber das geht leider nicht mehr. Nie mehr. Er ist schon sehr schwach auch wenn man ihm das so gar nicht ansieht.

    Ich weiß gar nicht, wie mein Leben ohne ihn weiter gehen soll und vor allem wie ich die nächsten Tage überstehen soll. Ich kann jetzt schon einfach nicht mehr.

    Ja ich weiß, alles selbstmitleid aber das ist mir gerade sowas von egal

    einem süchtigen medis in die hand geben und sagen wenn du darauf alk trinkst stirbst du. seeehr klug. weil süchtige auch so klar und überlegt handeln. mehr als sarkasmus fällt mir dazu echt nicht ein. sorry.

    Hallo Dorothea, Du hast Dir offensichtlich nicht meinen Thread hier durchgelesen. Das ist schade. Ich lade Dich aber hiermit ein, Dir Post #8 durchzulesen.

    Dieser Arzt hat mit seiner Entscheidung, mich kurzfristig ambulant zu entgiften, mir wahrscheinlich das Leben gerettet, mindestens aber einen vollkommenen Absturz mit Verlust von allem verhindert.

    Der Arzt vom Gesundheitsamt, der mich wegen der LZT untersucht hat, hat sich sehr für diese Entscheidung von meinem Arzt interessiert. Er hat diesem Arzt seinen allerhöchstens Respekt ausgedrückt, er hätte wirklich alles richtig gemacht: er hat sich die Zeit genommen, um mich genau kennenzulernen, er hat die vollkommen richtige Diagnose gestellt und ein genaues Bild von mir gemacht und hat im Anschluss für mich und meine Situation die beste Behandlung entschieden! Dafür werde ich diesem 71 Jahre alten Arzt auf ewig dankbar sein.

    Mir geht es heute sehr sehr gut. Ich lebe, ich liebe und das wichtigste: ich bin vollkommen zufrieden und glücklich! :)

    Soviel zu Deinem kommentar.

    Einen Rat möchte ich Dir aber noch mitgeben: man sollte nicht gleich verurteilen, wenn man nicht die geringste Ahnung über eine Situation hat. Die Krankheit Alkoholismus hat nicht nur eine Fasette sondern unendlich viele. Und es gibt nicht nur den einen Menschen. Jeder Mensch ist anders. Entsprechend unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten hat der entsprechende Arzt zur Verfügung.

    Ich wünsche Direinen glücklichen und zufriedenen Abend.

    Unter der Woche war das, nach der Arbeit dann nicht mehr sehr lange.

    Ging mir ja gleich wie Dir. Auch ich hatte erst abends nach der Arbeit gesoffen. Nur hat das meinem Körper zum Schluss ja nicht mehr gereicht und ich bekam tagsüber immer heftiger Entzug, bis ich Anfang des Jahres nicht mehr konnte. Da war dann die Option, schon morgens zu Saufen oder Entzug und totale Abstinenz. Ich habe mich für das zweite und damit für das Leben entschieden.

    Hallo, nun bin ich ca. 3 Wochen hier im Forum und es tut mir sehr, sehr gut. Es ist für mich sehr interessant aber auch unglaublich erschütternd, hier die unterschiedlichen Erlebnisse, Schicksale und Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu lesen. Aber es ist für mich auch hilfreich zu lesen, daß dies, was mich betrifft, auch bei anderen Menschen immer wieder praktisch das selbe ist. Ich bin nicht alleine. :)

    Mir geht es soweit sehr gut. Übermorgen bin ich 9 Monate trocken. Seit meiner Entgiftung hatte ich nicht einen Tag Saufdruck. Ich kenne dieses Gefühl weiterhin zum Glück nicht, bin aber sehr gut darauf vorbereitet, wenn es soweit ist.

    Schon vor meiner Entgiftung hatte ich mich vorbereitet, was ich danach trinke. Vorher war es abends praktisch nichts anderes als Alkohol. Ich mag sehr gerne Cola aus den 0,33L Glasflaschen. So habe ich mir eine Kiste davon geholt, habe mir ein 0,5L Glas in die Tiefkühltruhe gestellt und mir aus Cola Colawürfel gefroren. Wenn ich dann abends etwas trinken wollte, habe ich mir das Glas aus der TK geschnappt, mit Colaeiswürfel- und mit eiskalter Cola gefüllt. Hmmmmmmm :love:. In den ersten Monaten nach der Entgiftung, habe ich es mir gut gehen lassen und war nicht streng mit mir. Dadurch das ich keinen Alk mehr trinke, bin ich eh schon gut genug zu mir :) Mittlerweile trinke ich keine Cola mehr sondern habe eine Alternative für mich gefunden, die kein Zucker hat. Die Alternative wird aber auch so gehandhabt :mrgreen: Für mich ist es gut, das ich etwas sehr leckeres habe, worauf ich mich freue. Das hilft mir. Vielleicht auch ein Grund für den fehlenden Saufdruck.

    Mein Suchtberater meinte, das meine unzähligen Interessen und Hobbys mir sehr helfen werden, trocken zu bleiben. Er wundert sich, daß dies bei mir so ist, da bei Suchtkranken ja in der Regel Interessen für andere Dinge verschwinden und nur noch die Sucht im Vordergrund stecht.Heute denke ich mir wenn ich zurück blicke, das der Alkohol gar nicht zu mir gepasst hat. Er hat mich so sehr eingeschränkt, das ich meinen Interessen gar nicht mehr so nachgehen konnte, wie ich gerne wollte. Ich bin so froh, trocken zu sein. Stand heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, Alkohol zu trinken.

    Ich Lüge nicht und schiebe auch nichts vor. Ich sage, wie es ist: ich habe in meinem Leben zuviel getrunken. Ich habe ausgetrunken. Daraus kann gan jeder machen, was er will.

    Ich habe das mal hierher gezogen. Diese Ansicht teile ich nicht.

    Alles nur eine Frage der Dosis, Stichwort "Goldener Schuss".:wink:

    Ab einer gewissen Menge ist alles tötlich. Ich habe von reinem Heroin geschrieben. Das ist ein starkes Schmerzmittel, welches von Bayer entwickelt wurde. Heroin, von dem Du stirbst, ist verunreinigt. Vom verunreinigtem Alkohol stirbst Du noch schneller.

    Du solltest da hinarbeiten, daß Du mit Deiner Abstinenz eine innere Zufriedenheit erlangst. Ich halte mir immer vor Augen, daß Alkohol eine harte Droge ist. Die einzige harte Droge, die man legal erwerben kann. Aber gleichzeitig die einzige harte Droge, die tödlich ist.

    An reinem Heroin stirbst Du nicht. An Kokain ebenfalls nicht. Und auch nicht an reinen anderen harten Drogen. Nur Alkohol zerstört den Körper auf Dauer so, das Du an den Folgen stirbst.

    Mit meinem heutigen Wissen, werde ich auch nicht mehr die legale, harte Droge Alkohol konsumieren. Auch nicht, weil alle anderen diese konsumieren. Sollen sie ruhig, ich gönne ihnen das auch.

    Ich habe allerdings es so übertrieben, daß es für mich nicht mehr in Frage komme. Und nicht nur das: ich genieße meine Nüchternheit aus dem tiefsten Inneren. Ich möchte nicht mehr benommen werden. Ich liebe meine erreichte Freiheit so sehr, ich liebe mein Leben. Das gebe ich nicht mehr auf.

    Hallo berniesu,

    Alkoholiker ist eine Krankheit. Es finden Veränderungen im Kopf statt, die nicht rückgängig zu machen sind. Dadurch verlierst Du einerseits die Kontrolle über das Trinkverhalten und die Psyche verändert sich.

    So wie Du deinen Mann beschreibst, ist er ein Spiegeltrinker. Diese benötigen immer einen Grundpegel, dann funktionieren sie. Das sie sich mal ganz abschiessen, ist selten. Sie brauchen mit der Zeit immer mehr um ihren Grundspiegel zu halten. Dabei haben sie natürlich so viel Alk im Blut wie normale Menschen. Man merkt dem Spiegeltrinker das aber nicht an. Fällt ihr Pegel, fangen Entzugserscheinungen an. Ich weiß wovon ich rede, ich war Spiegeltrinker. Ich bin nachts zitternd und mit 130er Rihepuls aufgewacht. Tagsüber war die Hölle da ich tagsüber nie getrunken hatte. Das ist aber ein anderes Thema.

    Es wird sich nur so viel ändern, das er immer mehr trinken wird. Und das darf er auch. Es ist in Deutschland nicht verboten, sich tot zu trinken. Und da er volljährig ist, hast Du ihm das auch nicht zu verbieten.

    Du kannst ihm vor die Wahl stellen: Du oder der Alkohol. Aber sei nicht zu enttäuscht, wenn er sich für seine Geliebte, den Alkohol entscheidet. Das ist nämlich in der Regel so. Sein Gehirn, die Sucht lässt nichts anderes zu. Erst wenn er für sich persönlich ganz unten angekommen ist, wird er eventuell seine Sucht ernsthaft angehen.

    Hallo Maeron, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu den vielen Monaten Abstinenz! Das ist doch schon einmal eine Leistung!

    Für mich klingt Dein ehemaliges Trinkverhalten so, das Du so etwas wie ein Quatalstrinker bist. Seltener Alkoholkonsum aber wenn dann heftig und mit totalem Kontrollverlust, nur halt nicht über Tage. Das schlimme ist: es wird immer schlimmer und immer heftiger, bis Du alles verloren hast: Frau, Haus, Arbeit, Führerschein.

    Ich war vor Jahren mal bei (damals meinem) Arzt und habe ihm erklärt, das ich Alkoholprobleme habe. Leider kannte er sich offensichtlich gar nicht damit aus. Er lehnte sich zurück und erklärte mir selbstsicher, daß ich doch kein Alkoholiker wäre. Ich sollte mir mal meine Blutwerte anschauen, wie ein Neugeborener, darauf sollte ich stolz sein und mir mal einen Sekt aufmachen. Er hat mich gar nicht ernst genommen. Vielleicht habe ich mich aber auch nicht deutlich ausgedrückt. Wahrscheinlich war ich vom Kopf her noch nicht so weit. Oder mir ging es noch nicht schlecht genug. Jedenfalls musste ich erst einmal weitere Jahre lang weiter Saufen. Ich habe Jahrzehnte verplempert, jede Menge Zeit weggeschmissen, war peinlich, doof, weil ich Alkohol konsumieren wollte und zum Schluss musste.

    Es liegt einzig und alleine an unserer Gesellschaft, das immer noch so viel getrunken wird. Es wird einem das Gefühl vermittelt, das Alkohol cool wäre. Ohne Alk kann man nicht richtig feiern. Ohne Alk ist man nicht richtig gut ddrauf.ohne Alk steht man auf Parties alleine da. Alles in Wirklichkeit vollkommener Blödsinn! Wenn man Alkohol getrunken hat, wird man peinlich. Man fängt an, Dinge zu sagen, die man gar nicht sagen will. Mit steigendem Pegel macht man Dinge, die man gar nicht machen möchte. Und vom Tag danach fange ich erst gar nicht an. Das muss ich Dir ja gar nicht erzählen, das weisst Du ja selber.

    Warum also soll man noch Alkohol trinken? Es gibt keinen Grund ihn zu trinken. Aber jede Menge Gründe ihn stehen zu lassen.

    Hallo treibsand , danke für Deine Offenheit und das Du mir dies alles geschrieben hast. Ich habe mir extra Zeit gelassen um Deinen Text und die Nachricht darin zu sehen und zu verstehen.

    Du hast auch schon viel im Leben erlebt und mitgemacht. Erfahrungen, die prägen.

    Ich weiss, das ich falsch verstanden werde, wenn ich schreib, das mir Alkohol nichts ausmacht. Es ist gar nicht so, das ich mich oft unter alkoholtrinkenden Menschen aufhalte.

    Ich bin ja erst ganz am Anfang meiner Trockenheit. Ich bin sehr vorsichtig, mit allem. Da ich bei uns koche und täglich einkaufe, habe ich damals auch täglich meinen Alkohol gekauft und beim Kochen die 2 Bier getrunken. Beim Essen fing ich dann mit dem Wein an.

    Als ich entgiftet habe, habe ich anfangs meine Frau zum Einkaufen geschickt. Auch hat sie die ersten Tage gekocht damit ich aus den alten Ritualen raus komme. Ich habe mich sehr intensiv beobachtet. Irgendwann habe ich dann wieder das Einkaufen und das Kochen übernommen und festgestellt, daß mir dies überhaupt nichts ausmacht. Ich kann an den Gängen der Getränkeabteilung vorbei gehen ohne getriggert zu werden. Stolz stehe ich ohne Alkohol an der Kasse ohne schlechtes Gewissen, da die Kassierer eh schon wussten, was mit mir los ist. Ich hatte zuletzt sonst schon mal die Geschäfte gewechselt um nicht so aufzufallen.

    Eine Einladung meines Freundes zur Geburtstagsfeier hatte ich abgesagt da mir das dort zu dolle geworden wäre. Das wäre in eine grosse Altstadt gegangen, für die Anderen bis zum Exitus. Ich kenne das noch von damals. Auf einen Polterabend bei einem Arbeitskollegen war ich hingegen genau so wie bei einer Firmenfeier. Beide habe ich als sehr schön empfunden obwohl um mich herum getrunken wurde. Ich habe mich an nicht trinkende Kollegen gehalten und bin dann irgendwann gefahren.

    Ich bin sehr gut vorbereitet und wachsam. Ich hatte bisher nicht ein mal das Gefühl, das ich etwas vermisse. Im Gegenteil: so oft denke ich mir: normalerweise würden jetzt wieder diese Schmerzen kommen. Dann wäre ich zuletzt nicht mehr in der Lage gewesen, nur eins meiner vielen Hobbys nachzugehen. Es hilft mir sehr, diese furchtbare Erfahrung über einen solch langen Zeitraum gemacht zu haben. Zuletzt habe ich echt nicht mehr gerne getrunken. Es war nur noch Mittel zum Zweck. Es war so schlimm!

    Übrigens zählt für mich nicht, wie lange ich trocken bin. Ich schaue nach vorne. Ich freue mich auf das, was noch kommt. Trocken diese tolle Welt auf links drehen :)

    Ich bin sehr naturverbunden. Ich fotografiere leidenschaftlich, wander viel und halte mich in der Natur auf. Ich fahre leidenschaftlich schon mein Leben lang Motorrad und liebe den Geruch des Waldes, des frisch geschnittenen Gras auf den Feldern oder der Geruch des umgepflügten Boden. Ich interessiere mich aber auch für Industriekultur. Im Ruhrgebiet und auch anderswo gibt es bemerkenswerte Objekte zu besichtigen. Ich bin gerne Unterlage in Bergwerken. Und ich habe noch sooo viele andere Interessen und Leidenschaften. Die alle war ich zuletzt praktisch nicht mehr imstande, nachzugehen. Ich konnte nicht mehr. Diese Erfahrung werde ich nicht wieder los werden und das ist auch gut so. Alkohol passt sogesehen gar nicht in mein Leben.

    Ich habe mit Interesse eure Meinung über Therapien gelesen Hartmut und treibsand . Da mag sicher etwas dran sein bezüglich des Geld verdienen oder eingeschränkte Möglichkeiten durch zu wenig Zuschuss. Ich hatte bisher das grosse Glück, das ich an ganz tolle Menschen gekommen bin die mir bisher echt gut helfen konnten. Auch um mich herum die Menschen zu sehen und zu erleben, die nicht so zeitig die Kurve bekommen haben wie ich und alles verlieren mussten, auch das hilft mir. Da gibt es so viele, die so dringend Hilfe benötigen. Eine geschlossene LZT kenne ich gar nicht. Ich bin bisher bei der ambulanten LZT. 1 mal die Woche für 2 Stunden mit bis zu 8 weiteren Teilnehmern. Das tut mir sehr gut. Dann habe ich noch alle 2 Wochen für eine Stunde Einzelgespräche mit meinem Therapeuten. Ist auch gut, der Mann hat unglaublich viel Erfahrung auch wenn er nur ein Amatuer ist. Beides zahlt die Rentenkasse. Und dann bin ich nun hier. Nur nicht trinken reicht nicht.

    Ich fühle mich weiterhin stabil. Auch wenn ich immer wieder gesagt habe, das mir Alkohol zur Zeit nichts ausmacht, komme ich so gut wie nicht dazu, irgendwo hinzugehen, wo getrunken wird, bis auf die beiden Feiern oben. Wir gehen sehr selten essen oder sonst weg, wo Alkohol getrunken wird. Ich habe ja die letzten Jahre praktisch ausschliesslich zuhause getrunken. Immer gleich: ab 18:00Uhr 2 Bier beim Kochen und dann beim Essen und danach vorm Fernseher 1 Liter Wein. Zuletzt konnte ich abends nichts anderes mehr und war gezwungen, ab 18:00 Uhr zuhause zu sein was meine Frau extrem gestört hat. Sie hätte gerne mal etwas unternommen oder wäre mal nach der Motorradtour abends mal irgendwo essen gefahren (sie fährt auch Motorrad). Aber das ging ja nicht. Motorradfahren ging zum Schluss eh fast nicht mehr, das wurde echt anstrengend. Letztes Jahr bin ich fast gar nicht mehr gefahren.

    Ich verstehe euch schon sehr gut mit euren Warnungen an mich. Ich werde nicht leichtfertig. Ich werde diese schlimmen Erfahrungen nicht vergessen.

    Es gibt für mich keinen einzigen Grund mehr zu trinken. Ich habe ausgetrunken.