Beiträge von Monstera

    Naja, was ich meine ist, dass die Liebe nicht das Gerüst ist auf dem man die Beziehung weiterführt, sondern das Muster.

    Vielleicht hab ich mal schlecht ausgedrückt, aber du hast meinen Satz ja auch halbiert.

    Ich habe das an anderer Stelle schonmal gesagt: Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstwert und Selbstwirksamkeit sind der Schlüssel.

    Ja das mag ja stimmen, aber wie lässt sich das umsetzen? Beim ersten Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, alles hinschmeissen?

    Guten Abend,

    Ich hab mal eine eher theoretische Frage, die gar nicht auf mein Thema bezogen werden muss und ich würde mich über Austausch freuen, sowohl mit Cos als auch Alkoholikern.

    Und zwar, wann beginnt oder begann für euch emotionale Erpressung & Manipulation in der Beziehung? Wir sind uns wohl alle mehr oder weniger einig, dass im späteren Verlauf kaum noch Liebe vorhanden ist, sondern sich eher ein dekonstruktives Muster eingeschlichen hat, dass jeden auf seiner Position hält. Manipulation und emotionale Erpressung von beiden Seiten eingeschlossen. Doch wie beginnt das? Sowas schleicht sich doch langsam ein, wie kann man das erkennen? Vor allem auch um in Zukunft gewappnet zu sein?
    Bei mir zumindest war es so dass ich schon früh gemerkt habe, dass hier und da mal ein abfälliger Spruch gefallen ist über zB meinen Musikgeschmack o.ä.. Aber das ist dann ja nicht wirklich „schlimm“ also gewöhnt man sich dran- man kann sich ja nicht immer einig sein, oder? Oder einen kleinen Streit provozieren um dann wieder eine Ausrede zum Trinken zu haben. Und plötzlich findet man sich selbst so unsicher wieder, dass man nicht mehr weiß ob der Himmel blau oder grün ist.


    Ich hoffe, man versteht was ich fragen möchte 😄

    Hallo mollyfisch und Nova,

    Ihr habt ja beide Recht, es wird nur schlimmer und ich kann es nicht verhindern.

    Vielleicht ist das ja auch dann der Moment in dem es bei ihm Klick macht, sollte er wirklich arbeitslos werden. Darauf baue ich aber nicht nur eine kleines Gedankenspiel.


    Lg und schönen Tag euch :)

    Hallo Elly,

    Danke für deine Antwort.
    Ob ich eine Beziehung noch will, weiß ich im Moment ehrlich gesagt gar nicht.

    Eigentlich will ich alles beenden. Doch ich drücke mich davor, auch weil ich nicht weiß wie er reagieren wird.

    Soll ich nicht lieber warten, bis er doch mal ein paar Tage nüchtern sein sollte?

    Hallo.

    Ich weiß nicht ob noch jemand wach ist, aber ich versuche es trotzdem mal.

    Kleines Update, Wohnungssuche läuft. Mit der Chefin habe ich gesprochen. Sie wusste schon von seinem Problem und hat damals den Ausbruch mitgenommen, was sie sehr mitgenommen hat und ich wollte sie auch einfach ein bisschen vorwarnen.

    Vielleicht finden das Einige übergriffig, aber für mich hat es sich richtig angefühlt.

    Er ist komplett im Sumpf der Sucht versunken. Gestern hatten wir unseren ersten gemeinsamen Arbeitstag nach dem letzten Ausbruch und es war schrecklich schwer. Er hat mich (so gut er auf der Arbeit eben konnte) ignoriert und ich hab halt versucht mein Ding zu machen. Er hat mich immer wieder beobachtet mit so einem grimmigen Blick, richtig starr und wenn ich mal aus seinem Blickfeld war, hat er mich gesucht, so als wolle er immer Wissen wo ich mich gerade aufhalte. Das hat er noch nie gemacht aber es hat mir irgendwie Angst gemacht.


    Abends hat er angerufen. Hab’s erst später gesehen. Und dann hat er mir noch eine Nachricht geschrieben in der er fragte ob er den Tisch in seinem Lieblingsrestaurant stornieren soll (er hat bald Geburtstag und wir wollten mit Freunden da hin).

    Ich wäre fast kurz schwach geworden, doch dann sind mir ein paar Dinge aufgefallen:

    1. Wieso stornieren, du kannst doch mit deinen Freunden trotzdem da hin?

    2. Klingt doch schon sehr nach „Ich bin das arme Opfer willst du mir das jetzt wirklich antun “ und

    3. Ich weiß einfach ganz genau dass der Tisch dort niemals reserviert wurde, da er schon seit Monaten solche Aufgaben überhaupt nicht mehr hinbekommt. Nie im Leben schafft er es gerade irgendwo anzurufen und einen Termin auszumachen, das war schon so oft Streitthema weil ich einfach keine Lust habe alles für ihn zu erledigen.

    Naja.

    Sein Freund, von dem ich anfangs dachte, ich könnte ihm vertrauen, hat sich leider auch als Pfeife herausgestellt. Aber naja was wundert es mich, die beiden sind seit Jahrzehnten befreundet, wenn er so lange die Augen schließen konnte, wird er sie jetzt nicht öffnen und er müsste dann ja auch evtl seinen eigenen Konsum überdenken…?


    Ich habe einfach Angst vor der Zukunft. So wie ich meinen xy kenne, wird er jetzt so lange weiter saufen bis was richtig schlimmes passiert. Und ich gehe auch davon aus dass er während der Arbeit trinken wird. Dadurch dass die Arbeit aber das einzige ist, das noch einigermaßen funktioniert und ihm einen Grund gibt nicht 24/7 durchzuhängen, wäre es fatal, wenn er den Job verliert.

    Was mir besonders große Sorgen macht: Jetzt wo ich mich so mit dem Thema auseinandergesetzt habe, sind mir körperliche Symptome an ihm aufgefallen. Schockierend, wenn man dachte, dass es noch nicht so schlimm um ihn stünde. Er muss dringend zum Arzt, das wird er aber nicht machen.

    Ich hab wirklich Angst davor, den Karren an die Wand fahren sehen zu müssen.
    Ich schaffe es kaum zu essen und bin immernoch wie unter Schock weil ich das alles gar nicht begreifen kann.

    Tut mir leid, dass das jetzt so ein Roman geworden ist. Ich freue mich wenn sich jmd die Zeit nimmt ihn zu lesen und/ oder zu antworten.

    Gute Nacht

    Danke erstmal nochmal für die ganzen Antworten, es hat schon sehr geholfen sich austauschen zu können und eure Geschichten haben mich berührt und motiviert.


    Also, gestern hat es bei mir richtig Klick gemacht. Ich habe gestern den Kontakt zu einem gemeinsamen Freund gesucht und ihm alles erzählt. Natürlich nicht jedes (teilweise erniedrigende) Detail, aber ich habe ganz klar gesagt: Er ist krank.

    Das hat den Freund natürlich sehr schockiert, auch weil er selbst ganz gut darin ist, die Augen zu schließen. Kein Vorwurf, habe ich ja auch lange gemacht. Es war aber genau die richtige Entscheidung, denn eine Stunde später stand er dann vor der Tür eben dieses Freundes und natürlich - betrunken.

    Diese Situation konnte der Freund dann natürlich ganz anders bewerten und er hat ihn auch darauf angesprochen. Mein Partner ist dann natürlich wütend geworden und gegangen.

    Zahllose Anrufe an mich folgten, doch ich bin nur beim ersten rangegangen. Wir redeten kurz, das Übliche: Beleidigungen, Schuldgefühle einreden, bla bla.

    Sein Ziel war vermutlich die Nacht bei mir verbringen zu können, aus Bequemlichkeit, hier in Ruhe seinen Rausch ausschlafen. Ich hab ihm gesagt er ist hier immer willkommen, aber NUR nüchtern. Das war sehr hart aber ich hab’s durchgezogen!

    Ich war dann natürlich eine Scheissfreundin und ich würde ihn im Stich lassen, wo er doch jetzt einfach mal ne Umarmung bräuchte.

    Doch was soll ich sagen Leute, es hat nicht mehr gewirkt. Plötzlich hab ich alles ganz klar gesehen, diese billigen Manipulationen. Auch dass er MICH beleidigt, obwohl er 5 Minuten vorher bei seinem Freund nicht das selbe gemacht hat, spricht doch schon Bände, oder?


    Ich bin raus! Mein letzter Zweifel wurde beseitigt denn ich fragte ihn gestern (als er noch halbwegs nüchtern war hatten wir kurz telefoniert) ob er wüsste dass er ein Problem hat- seine Antwort: „ich bin kein Alkoholiker!“


    Also war die Einsicht doch immer nur gespielt gewesen. Jetzt weiß ich alles was ich wissen muss. Nix da mit zusammen ziehen, hab mich heute morgen direkt in die Wohnungssuche gestürzt, für MEIN neues Zuhause.

    Jetzt muss ich es nur noch durchziehen.

    Ps.: Langsam wird einem dann auch klar wie stark sich der ganze Stress körperlich bemerkbar gemacht hat, ich habe letzte Nacht (ohne ihn) seit Monaten wieder richtig durchgeschlafen… sonst immer alle 2 Std aufgewacht. Würde mich sehr interessieren was ihr da so für positive Veränderungen bei euch gemerkt habt.

    Liebe Grüße

    Zieh die Reissleine! Kannst Du noch etwas abwenden?


    Plan war, vorübergehend bei ihm einzuziehen und in ein paar Monaten in die neue gemeinsame Wohnung. Da wir beide unabhängig voneinander umziehen wollen/ müssen, haben dann eher zufällig gemerkt dass zusammen ziehen Sinn machen würde.

    Wir haben alles genau geplant und in den schillerndsten Farben ausgemalt.

    Reissleine wäre also eigene Wohnung suchen, Job wechseln. Alles auf Anfang, ganz allein.

    Aber du hast wohl Recht, liebe Elly

    Vielleicht kann man mit dem alten Vermieter reden und die Kündigung eventuell zurücknehmen?

    Ich denke schon dass es Wege gibt dass alles rückgängig zu machen bzw. auch auf der Arbeit hinzubekommen, dass man sich weniger sieht…

    Ich hab einfach nur Sorge dass diese doppelte Belastung aus Organisatorischen und Emotionalen Abschied zu viel für mich wird und ich dann doch bleibe… Macht das irgendwie Sinn?

    Lg

    Also keinen Tiefpunkt vorher erreicht.
    Hart aber leider die Wahrheit

    Ja, wirklich hart, aber ich bin sehr dankbar für die Ehrlichkeit.

    Ich komme aus einer sehr dysfunktionalen Familie, mit Alkoholikerverwandten (beide daran verstorben) gewalttätiger, narzisstischer Mutter,… könnte noch lange weiter machen. Habe mich komplett von meiner Familie distanziert und bin jz ziemlich auf mich gestellt.

    Er hatte da etwas mehr Glück, seine Familie ist richtig lieb. Aber irgendwie scheine ich dieses Leid anzuziehen.

    Fakt ist jedenfalls, ich will diesen Kreislauf durchbrechen. Ich will dieses Lieben voller Leid nicht für mich und auch nicht für potenzielle zukünftige Kinder und schon gar nicht werde ich einen neuen Gewaltkreislauf beginnen.

    Danke für deine Zeit

    Ganz am Schluss als er alles verloren hatte saß mein Ex mit mir in der Klinik und hoffte das er als Notfall aufgenommen wird

    Und genau da liegt ein riesiges Problem! Mein Partner hat immer Glück und kommt irgendwie so glimpflich davon, dass er eben nicht ganz unten ankommt.

    Er hat einmal fast seinen Job verloren weil er betrunken aufgetaucht ist, und auf der Arbeit weiter getrunken hat, und dann dort ausgerastet ist. Aber er würde nicht gekündigt! Betrunken einenUnfall gehabt - nur ein blauer Fleck und eine Schramme!

    Naja und ich hab’s bis jetzt ja auch nicht geschafft, zu gehen!

    Also wird es wohl noch lange weitergehen, bis dieser Punkt erreicht ist, an dem dein Ex damals war und sich Hilfe sucht.

    Danke für deine Nachricht

    Liebe Elly,

    Es ist leider alles viel komplizierter… wir sind seit 8 Monaten ein Paar, kennen uns seit 2 Jahren (waren befreundet, bevor wir zusammen kamen).

    Meine Wohnung ist schon gekündigt, seine auch und wir arbeiten zusammen.
    Es fühlt sich an als würde ich bei einem Unfall zuschauen, nur dass dieser mein Leben ist.

    Eine Trennung wäre also nicht nur eine Trennung sondern einfach alles würde sich verändern.

    Ratlose Grüße

    Im Grunde wusstest Du das alles schon, bevor Du Dich hier angemeldet hast, nicht wahr?

    Ja, es stimmt - eigentlich weiß ich was zu tun ist. Aber es ist so schwer. Wir sind in dieser kurzen Zeit sehr zusammengewachsen, verbringen jeden einzelnen Tag miteinander. Ich weiß nicht ob ich nochmal jemanden finden werde, der mir so vertraut ist.

    Und jetzt soll das alles vorbei sein, wegen einer blöden Krankheit? Es macht mich so wütend und traurig. Wir haben es doch verdient glücklich zu sein.

    Und dann ist da noch die Sorge, er wird zerfallen ohne mich. Es ist nicht meine Verantwortung und doch tut der Gedanke unerträglich weh…

    Danke dir für deine Antwort, liebe Elly.


    Grüße

    Hallo Stromer,

    Danke für deine Antwort, deine Nachricht hat mich sehr berührt.

    Das schlimme an dieser Krankheit ist, das sie nicht stehen bleibt. Sie wird immer schlimmer. Es ist wie ein Strick, den man um den Hals hat und der sich immer weiter zu zieht.


    Man redet sich ja irgendwie ein, dass es nicht so schlimm sei weil manche Bereiche noch nicht betroffen sind. NOCH nicht. Das hat mich nochmal wachgerüttelt.

    Wenn ich dich etwas fragen darf (natürlich kennst du meinen Partner nicht und kannst nur mutmaßen). Aber in manchen Gesprächen schien er wirklich verstanden zu haben, dass die Lage ernst sei. Dann wieder nicht.

    Ist es dann die Sucht, die mir sagt, was ich hören will, damit ich Ruhe gebe? Oder ist er es selbst, und „vergisst“/ verdrängt er einfach immer wieder wie groß sein Problem ist?

    Danke für deine Zeit

    Liebe Grüße

    Hi!
    Danke für eure Antworten, ich hab mich eben für den offenen Bereich beworben (hoffe ich zumindest, ich bin mir nicht sicher ob es geklappt hat 😅).

    Trinken tut man nicht, weil man Probleme hat, sondern weil man süchtig ist. Die Probleme und die Gründe findet der Alkoholiker dann schon von ganz allein und da wird gern die Partnerin genommen, um sie sozusagen ruhig zu stellen.


    Das hat mich wirklich etwas erleichtert, da ich dadurch, dass ich die einzige bin, die weiß wie schlimm es wirklich ist, das Gefühl hatte die komplette Verantwortung zu tragen. Und jetzt dann auch eben gescheitert zu sein. Dass es eigentlich nicht so ist, weiß ich eigentlich auch, aber es fühlst sich noch nicht ganz so an.


    Ich weiß einfach nicht genau, wie es weitergehen soll von alleine wird er sich nie die Hilfe suchen können, die er braucht. Allein schon weil er gar nicht denkt, DASS er sie braucht.

    So etwas passiert niemals in einem guten Team.

    Es fällt mir einfach schwer zu glauben, dass unsere Beziehung nicht gut ist, es gibt so viele schöne Momente und seine Gehässigkeiten sind auch bestimmt nicht kalkuliert, das glaube ich nicht. Eher aus einem Selbstschutz heraus…

    Das macht’s aber auch nicht besser, das ist mir eigentlich klar.

    Die glückliche Zukunft scheint irgendwie so greifbar aber eben doch unerreichbar. Manchmal denke ich mir wirklich: „was mache ich eigentlich hier?“ wenn es ganz schlimm ist und ich komplett verzweifle.

    „Warum bin ich bei ihm, wenn ich die ganze Arbeit allein machen muss, die sein Problem verursacht?“

    Und wie würde das eigentlich aussehen, wenn er sich Hilfe sucht? Macht das es dann überhaupt noch Sinn eine Bz zu führen, er sollte sich ja dann auf sich konzentrieren können. Ich weiß dass ich ihm gut tue, aber nur solange, wie ich eben funktioniere. Aber jeder braucht mal ne Pause und dann ist es ganz schnell alles wieder blöd. Ein wackeliges Gerüst.

    Naja, danke aufjeden Fall für eure bisherigen Tipps.

    Liebe Grüße

    Hallo.

    Ich habe bin heute auf das Forum gestoßen und habe mich stundenlang durch die Beiträge gelesen.


    Immer wieder Suchbegriffe eingegeben, und bestimmt 3 mal angefangen mir ein Konto zu erstellen, bis ich den Mut aufbringen konnte auf “Absenden” zu drücken.
    Jetzt bin ich hier.

    Es war so schwer, weil es alles irgendwie realer macht. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich überhaupt in einem Abhängigkeitsverhältnis stehe oder ob mein Partner schon als Alkoholiker gilt.

    Sein Konsum ist auf jeden Fall krankhaft. Außer mir scheint das aber keiner merken zu wollen, Freunde, Kollegen, sie schauen weg und ich helfe ihnen dabei - aus Scham.

    Gestern hatte er einen Absturz.
    Er hatte schon einige Biere getrunken als wir uns verabschiedeten (ich hatte auch etwas getrunken)

    Er meinte, er wolle mal einen Abend für sich.

    Mein Handy klingelte dann um 03 Uhr morgens und er meinte, er würde jetzt zu mir kommen ( ich hatte schon geschlafen).

    14 Anrufe, 20 Nachrichten und 1 Std warten meinerseits bis er es endlich geschafft hatte bei mir anzukommen. 5 min für das Treppenhaus, weil er nicht mehr gehen konnte.

    Heute Morgen wachte er auf und tat als wäre nichts gewesen… “ich bin so fertig, ich glaub ich muss heute viel schlafen”. Als ich ihm sagte dass ich die gestrige Nacht schlimm fand (es macht mir Angst ihn so zu sehen) zuckte er nur die Schultern. Dann fragte ich ihn was er machen würde, damit das nicht mehr passiert…”Einfach aufhören zu trinken.” kam da nur.

    STOP hat es in mir gerufen. Ich sagte ihm, dass er keiner dieser Menschen sei, die einfach aufhören konnten zu trinken (wir haben das schon versucht) und dass das Problem von alleine nicht mehr gehen wird.

    Ich sagte ihm, wie ernst die Lage sei, wie sehr ich mich schäme und mich jeden Tag sorge, dass ich immer versuche Situationen zu umgehen in denen er trinken würde und seinen Pegel überwache. Dass ich Abstand brauche und er sich entscheiden muss. Der Alkohol oder ich.

    Ich weiß das so ein Ultimatum Blödsinn ist da er nur aufhören kann, wenn ER es will und nicht wenn er es für mich tut.

    Ich spiele eine Rolle in seinem Problem, das weiß ich. Anfangs wollte ich es nicht wahrhaben und wir haben noch versucht irgendwie einen angemessenen Umgang einzubringen und es schien zu klappen. Er hörte auf heimlich zu trinken und sagte mir immer wenn er vor hatte was zu trinken. Nur dass es immer wieder häufiger wird. Bis er abstürzt. Dann Reue, Besserung, und wieder von vorne.


    Ich bin so verwirrt. Wir wollen demnächst zusammenziehen, doch wäre das nicht Wahnsinn, sich selbst in so eine Situation zu bringen? Er ist mir wirklich unheimlich wichtig und ich ihm auch, das weiß ich.

    Wir funktionieren eigentlich, wir sind ein gutes Team. Es gab auch Zeiten in denen er problemlos nichts getrunken hat oder kleine Mengen. Das es keinen gesunden Umgang mehr für ihn geben kann habe ich begriffen. Und ich weiß auch dass es über die Jahre schlimmer wird, deswegen will ich auch JETZT etwas machen.

    Ich muss ehrlich sein- ich wusste von Anfang an, dass er dieses Problem hat. Wir sind auch noch nicht lange zusammen (8 Monate) und ich konnte am Anfang nicht ahnen dass es so ernst zwischen uns werden würde. Ich wollte einfach mit ihm Zeit verbringen und für ihn da sein. Jetzt steck ich da irgendwie mit drin, als wäre ich sein Komplize in einem bizarren Theaterstück.

    Es gibt auch niemanden mit dem ich wirklich reden kann, seine Familie verschließt die Augen, meine wenigen Freunde kennen ihn kaum bis gar nicht und wenn ich mit einem Freund von ihm sprechen möchte, dem ich auch sehr vertraue, fühlt er sich hintergangen.


    Ich fühl mich gefangen. Er kann manchmal so gemein sein. Nicht erniedrigend, oder kontrollierend viel subtiler. Ich weiß kaum wie ich es beschreiben soll, nur dass ich einfach manchmal nicht mehr weiß ob das was ich fühle real ist oder ob ich übertreibe…

    Jetzt zu meiner eigentlichen Frage (entschuldigt das Chaos in meiner Nachricht aber in meinem Kopf ist gerade auch einfach nur Chaos): Gibt es Hoffnung für unsere Beziehung, die eindeutig toxische Tendenzen und eine beginnende Alkoholsucht aufweisen? Oder ist alles zum Scheitern verurteilt und ich kann uns beiden nur helfen wenn ich es beende?
    Ich kann nicht behaupten, dass ich mich momentan dazu imstande sehe, aber ich würde einfach gerne wissen- kann alles wieder gut werden? Und wie?

    Danke fürs Lesen.

    Liebe Grüße