Beiträge von Holdy

    Guten Morgen nach Deutschland! Viele Grüße aus Dubai bei 26 - 28 Grad Celsius. Herrlich! Dieses Jahr habe ich es geschafft, alleine aus diesem Alkoholelend auszubrechen und mit einem Single-Reiseveranstalter nach Dubai zu fliegen! Und ich habe mir sogar Business-Class gegönnt. Meine Frau hat schon ein halbes Haus an Geld versoffen, nun gönne ich mir mal was. Meine Frau, Alkoholikerin, kann sich Schnäpse an den Weihnachtsbaum zuhause hängen oder gleich literweise dieses Betäubungsmittel saufen! Jedoch muss ich mir dieses Elend nicht noch zu Weihnachten anschauen. Und nicht zu fassen, 50% der Teilnehmer/innen dieser Singlereise hat ähnliche Probleme: Renitente, suchtabhängige Partner:innen zuhause! Dafür gibt es einen Markt eines Veranstalters, einfach nur weg und flüchten. Und für Anfang 24 habe ich gestern entschieden, als nüchterner Angehöriger, reiche ich die Scheidung ein! Dafür ist das Leben zu kurz, sich mit einer Alkoholikerin alles kaputt machen zu lassen, was sie bisher sehr gut konnte. ALLEN hier ein friedvolles Weihnachten und ein gutes Neues Jahr. Das geht auch alles OHNE Alkohol oder andere Suchtmittel.

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    Und sagt das nicht allgemein, dass es eigentlich gar keine Süchte gibt? Der Magersüchtige kann doch essen, wenn er nur WIRKLICH will? Die Heroinabhängige kann die Nadel an den Nagel hängen, wenn sie nur WIRKLICH will?
    Wo ist der Unterschied?

    Schönen Tag!

    Evelin

    Guten Morgen Evelin,

    zu einer psychischen Verhaltensstörung gehört auch eine Suchterkrankung.

    Ich nutze es als Selbsthilfe. Zu der anderen Thematik gibt es einen Cut, zumal ich diesen Part in Präsenzseminaren besuche.

    Auch kenne ich einige Ärzte in Lungenfachkliniken, die Patienten täglich raten das Rauchen aufzugeben, aber selbst qualmen wie ein Schlot. Die kommen dann wohl auch nicht selbst in die Pötte?

    Freddy, wir haben viele Gemeinsamkeiten aber das sehe ich anders. Es gibt viele Suchtkliniken bei denen 55+j. Suchtberater:innen mit entsprechenden Erfahrungen als trockene Alkoholiker:innen oder COs mit entsprechenden Studien/Weiterbildungen besser geeignet sind als irgendwelche Mitte Zwanziger, erst fertig geworden auf der Uni, nie ein Alkoholproblem hatten und Null Lebens- und Berufserfahrungen haben.

    Ich hatte auch mal so einen schrägen Therapeuten, der wollte mir erzählen wie "gut" ich es doch habe. Mein xy würde ja arbeiten und noch Geld nach Hause bringen und auch er würde abends gerne mal einen Rotwein trinken. Da war ich aber ganz schnell weg. Meine Therapie soll mir helfen und mich stärken.


    lg Morgenrot

    Wir hatten auch einmal einen sehr erfahrenen Therapeuten, schon über 35 Jahre in der Suchtberatung tätig, der immer noch der festen Ansicht ist, dass Alkoholismus keine Krankheit ist, sondern ausschließlich eine Willensschwäche mit einer psychischen Verhaltensstörung. Und auch, dass die WHO Alkoholismus 1968 als anerkannte Krankheit bestätigt hat, wird seine Meinung darüber nicht ändern.

    Liebe Leute, danke!

    Nein, ich trinke auch keinen Tropfen Alkohol mehr, ich möchte nicht süchtig werden. Das Elend habe ich zuhause.

    Warum ich mich soviel weiterbilde über Alkoholismus und andere Suchterkrankungen? Ich bin ernsthaft dabei als Quereinsteiger im sozialen Bereich als Suchtberater Fuß zu fassen.

    Hallo Thomson, von was bist du erschüttert? Von meiner ganzen Story als Co?

    Mit geht es sehr schlecht, da ich mir täglich Gedanken über meine saufende Frau mache. Letzte Woche habe ich wieder gedacht, dass sie sich ‚totsaufen‘ möchte. Ich dachte es geht zu Ende. Ich habe den Rettungsdienst bestellt und der Notarzt hat mir bestätigt, dass es richtig war, ihn zu rufen. Aber nach einem Tag ausnüchtern kam sie auf mich zu, dass es nicht in Ordnung war den Rettungsdienst zu bestellen. Sie ging am Spätvormittag wieder los, um Nachschub zu kaufen. Krank oder? Natürlich krank, denn wieder nichts draus gelernt. Schon Wahnsinn, was so ein Körper oder die Nieren, Leber vertragen. Wie lange noch?

    Hallo Nessa, gut, dass du so offen bist. Dein Mann war wohl zum Ausnüchtern eine Nacht in der Klinik, wie ich es verstanden habe? Nun, dies war doch sein Problem und nicht deins. Was hat/hätte er denn erwartet? Vielleicht, dass du die ganze Nacht bei im bist oder bleibst? Sorry, du hast zwei Kinder, die müssen versorgt werden. Mache dir also keine Vorwürfe, er hat getrunken und alles verbockt.

    Durch Kindheitstraumata sind bei mir noch heute einige Anteile nicht erwachsen und ich trage die alleinige Verantwortung dafür mich weiterzuentwickeln. Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich Zugang dazu hast, um was es geht. Eventuell wäre therapeutische Begleitung für dich was?

    Ich bin als Co 2x wöchentlich in Therapie. Meine Frau als Alkoholikerin nur 1x alle 6 Wochen beim Psychiater. So zur unterschiedlichen Verteilung. Und ich bilde mich ca. 10h die Woche über Alkoholismus fort, obwohl ich keinen einzigen Tropfen Alkohol, sorry max. 1 Glas Bier im Jahr, trinke. Mir ist es dermaßen vergangen, obwohl ich die vollste Kontrolle über mich habe, weil ich das Elend von Säufern tagtäglich sehe.

    Wann ist man eigentlich erwachsen genug zu wissen, dass höchstens ein Begleiten aus der Sucht möglich ist, aber kein Trockenlegen oder Beeinflussen. Wann tritt bei einem CO der Lerneffekt ein?

    Dies ist natürlich keine Antwort eines Co, sondern eines ehemaligen Betroffenen? Denn die CO’s sind natürlich Störfaktoren beim Saufen, denn sonst müssten die Betroffenen ja auch nicht aus Scham etc. sich unendliche Verstecke mit großen Vorräten anlegen etc.

    Zu deiner konkreten Fragen meine Antwort: Der Lerneffekt kann bei CO’s schnell, langsam oder gar nicht eintreten. Es soll CO‘s geben, die sind schneller im Grab als die Betroffenen selbst. :(

    Es stellt sich für mich die Frage, ab wann eine Person sich nicht mehr ändern kann/will!? Ein Kind in der Erziehung ist ja noch lernfähig. Ein Erwachsener ab einem gewissen Alter wohl nicht mehr, oder hat sich aufgegeben!? Auch müsste er doch noch aus seinem Umfeld beeinflussbar sein. Oder schließt dieses Starrsinn etc. aus?

    Mache dir einen verbindlichen Termin aus, informiere dazu eine Freundin zuvor, die kann dich dann hinfahren, auch wenn sie auf dem Parkplatz auf dich dann wartet. So bleibt der Termin dann höchstwahrscheinlich verbindlich. Und im Anschluss gehst du mit ihr in dein Lieblingsrestaurant zum Essen. Vielleicht ist das eine Strategie den Termin 100%ig durchzuziehen.

    Sei wie ein Bürostuhl, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen :)

    Spass beiseite, die Gleichgültigkeit macht sich langsam aber sicher breit, wenn man erst verinnerlicht hat, dass es beim Thema Alkoholsucht kein Spielraum oder Handlungsmöglichkeiten für uns als Angehörige gibt. Wir sind nur Statisten am Spielfeld.

    Danke Freddy für deine Antwort und den Vergleich. Ich denke jeden Tag mehr an die Stühle, dies hilft mir sehr.