Beiträge von wardasalles

    Hallo Caro,

    Doch seitdem ich hier lese habe ich dermaßen viele Denkanstöße mitgenommen, dass es in meinem Kopf viel rattert. Mein Blickwinkel auf ihn ist verändert und ich versuche den Fokus mehr auf mich zu legen.

    Das ist doch schon großartig. Wenn du anfängst, dich um dich selbst zu kümmern, ist schon ein großer Schritt getan. Ich wünsche dir, dass du auch deinen Weg findest.

    LG wardasalles

    Ja. Du empfindest halt viel für ihn.

    Das trifft es wohl.

    Bei allem darf man nicht vergessen, dass auch in Alkoholiker-Co-Beziehungen noch ganz viel Liebe drin stecken kann. Nicht alles ist Co-Verhalten. Ja, das ist schwer zu trennen, aber dennoch - Partner:in kamen irgendwann mal in Liebe zusammen (hoffentlich) und Liebe ist ein starker Klebstoff - die Verbindung hält viel aus, bis sie endgültig reißt. Wie ein Tesa-Streifen - der klebt ja auch noch ein bisschen, nachdem man ihn irgendwo abgezogen hat. Aber mit jedem Mal wird die Haltekraft geringer. So ist es zumindest mal bei mir und nur davon kann ich schreiben. Es ist meine ganz eigene Erfahrung.

    LG wardasalles

    Bei körperlicher Gewalt ist Schluss, dafür gibt es keine Entschuldigung! Du solltest sofort mit deiner Tochter weggehen, noch heute.

    Du bist nicht schuld, du hast nichts falsch gemacht! Lass dir das nicht einreden!!

    Gibt es in deiner Gegend ein Frauenhaus? Dann wende dich dorthin. Oder an den Sozialdienst. Zur Not an die Polizei. Hast du Freunde oder Verwandte, die dir helfen können? Sprich mit ihnen!

    Mach schnell den ersten Schritt, rette dein Leben und das deiner Tochter. An das Finanzielle kannst du später denken.

    LG wardasalles

    Danke, liebe Jump! aus dem Hamsterrad

    Setzt dich mit dir auseinander, gehst Schritt für Schritt und stellst dich und deine Bedürfnisse an erste Stelle.

    Ja, das ist gerade eine intensiver und auch schmerzhafter Prozess bei mir. Es kommt vieles hoch. Es wäre mir jetzt gar nicht möglich, mich um ihn zu kümmern. Das muss er nun selbst tun.

    Es dennoch zu begrüßen, dass dein Mann ein wenig Einsicht zeigt, sollte doch erlaubt sein.

    Und er zeigt tatsächlich Ansätze zur Selbsterkenntnis und geht den ersten Schritt - zum Arzt. Das finde ich sehr gut.

    Als ich mich hier im Forum angemeldet habe, war mein Ziel nicht zwingend eine Trennung. Wenn das nicht notwendig wäre, wäre ich glücklich damit. Es ist also offen. Und bleibt offen, bis ich anders entscheide.

    LG wardasalles

    Einerseits finde ich das gut, andererseits habe ich gerade begonnen, ein bischen Freude auch allein am Leven zu gewinnen.

    Hallo Liesel, das kannst du doch auch weiterhin genießen, oder nicht? Nur, weil er das gesagt hat, ist ja noch nicht alles wieder gut. Schau dir an, was passiert und kümmere dich um deine Tochter und dich selbst.

    Aber blind glauben, dass alles gut wird tue ich nicht mehr.

    Das ist wichtig. Behalte das bei. Ich glaube meinem Mann auch nicht alles. Erst will ich echte Taten und Fortschritt sehen, vorher kann es keinen gemeinsamen Weg mehr geben.

    LG wardasalles

    Ich habe eine Weile über deinen Beitrag nachdenken müssen.

    aber es klingt so als würdest Du Dich und Dein Wohl gerade wieder komplett abhängig davon machen, was Dein Mann macht.

    Nein, das mache ich nicht.Die Situation hat sich stark verändert. Meine Grenzen sind immer noch klar gesteckt - kein Alkoholkonsum in meiner Gegenwart und Abstand. Allerdings hat er jetzt zum ersten Mal überhaupt Einsicht in sein Problem. Ja, sein (!) Problem. Ich denke aber nicht über ihn nach, freue mich aber, wenn er sich entwickelt.

    Ich habe zur Zeit stark mit mir selbst und meinen Traumata zu tun. Mir fehlt die Energie, mich auch noch um ihn zu kümmern.

    Für mich hat sich in den vergangenen Wochen unglaublich viel bewegt, gerade im Vergleich zu den Jahren vorher, die eher Stillstand waren.

    LG wardasalles

    So, jetzt mal hier im offenen Bereich ein kleines Update von mir.

    Mit meinem Mann entwickelt sich gerade alles in eine gute Richtung. Zum ersten Mal hat er verstanden, dass es mir ernst ist und dass er etwas ändern muss, wenn er die Beziehung weiterführen will. Er hat diese Woche einen Arzttermin gemacht und ich hoffe, dass er da wirklich die Karten auf den Tisch legt.

    Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Aber natürlich bleibt auch die innere Anspannung und Ungewissheit bei mir noch bestehen. Ich wünsche mir noch immer einen gemeinsamen Weg, bin aber offen für die Trennung, wenn es diesmal nicht klappt. Das ist unsere letzte gemeinsame Chance.

    LG wardasalles

    Genau das dachte ich auch:

    Ja, er hat eine Neue - eine neue Coabhängige, die ihm an den Lippen hängt und ihre ganzen Kräfte mobilisiert weil sie die erste und einzige sein wird, die ihn retten kann. Wer's glaubt... Reine Spekulation meinerseits aber nicht so abwegig, oder? Ich hab es hier auch schon öfter so gelesen.

    Er hat nichts verstanden und keine Einsicht. Ohne ihn geht's dir sicher besser. Natürlich ärgerst du dich und bist auch traurig. Das ist normal. Aber du kommst darüber hinweg und kannst jetzt dein Leben leben.

    Du schaffst das! :thumbup:

    Hui, wie die Zeit vergeht! Seit ich im geschlossenen Bereich schreibe, habe ich fast vergessen, dass es auch hier noch ein Fädchen gibt. 🫣

    Ich bin in dieser Woche allein zuhause, mein Mann und ich haben uns geeinigt, dass wir Abstand brauchen. Mir geht's also gerade ziemlich gut, ich genieße es, mit mir allein zu sein.

    Ich lese gerade einige Bücher über Kriegsenkel - was ja auf mich zutrifft - und stelle fest, dass vieles aus meiner Kindheit große Auswirkungen in meinem Leben hatte und bis heute hat. Auch meine Partnerwahl ist davon beeinflusst. An diesem Punkt bin ich gerade und je mehr Erkenntnisse ich gewinne, umso klarer sehe ich.

    Es ist zum Glück nie zu spät für Erkenntnisse und Veränderungen.

    LG <3 wardasalles

    Hallo Mami123,

    ich finde diese Wortwahl wirklich sehr unangenehm:

    Dann noch für eine Frau die extrem Übergewicht hat und -edit -ist. Ich stehe unter Schock quasi.

    Es hört sich in meinen Ohren beleidigend und abwertend an (und ich habe noch nicht mal das gelesen, was später editiert wurde). Es komplett wurscht, wie diese Frau aussieht.

    Mein Eindruck aus deinen bisherigen Beiträgen ist, dass du deinen Ex-Partner einfach absolut nicht loslassen kannst oder willst. Ich glaube, es ist dir im Prinzip egal, welche Begründung er dir für seinen Wunsch nach Abstand gibt - ob das nun eine neue Liebe, eine Ruhepause oder eine geplante Weltreise ist - du willst es nicht akzeptieren.

    Er braucht Abstand und Ruhe, um selbst herausfinden zu können, was er möchte. Das musst du ihm lassen. Es ist sein Leben, er darf entscheiden, mit wem er es verbringen möchte.

    Fange endlich an, über dich nachzudenken. Überlege dir mal, warum dich das alles so sehr triggert? Welche Baustelle hast du da, die du ändern kannst und solltest?

    Ich wünsche dir, dass du bald ins Nachdenken kommst.

    LG wardasalles

    Mal ganz abgesehen davon was er mich auch an Schaden zugefügt hat mit Erniedrigung, Demütigung und Aggression - mein Selbstwert ist komplett zerstört und ich war eine lebensfrohe, selbstsichere und starke Frau die das Leben umarmt hat - jetzt nur noch ein Häufchen Elend.

    Liebe Norma,

    das ist ein großer Schaden an deiner Persönlichkeit. Aber du kannst da wieder herauskommen. Du hörst dich stark und gut strukturiert an. Du schaffst das.

    20 Jahre - herje, wie hast Du das ausgehalten?

    Es waren nicht 20 Jahre Leben mit einem Alkoholiker. Die erste Hälfte war wunderbar, so gute 12 Jahre. Erst dann hat sich - auch aufgrund von negativen Entwicklungen im Leben - sein Alkoholkonsum in ein Suchtverhalten gesteigert. Mein Mann war halt auch sehr, sehr selten aggressiv zu mir, und die wenigen Fälle beschränkten sich auf ein paar gemeine Bemerkungen und ein bisschen lauter reden - das endete natürlich meist in einem Streit. Und da das so schleichend gekommen ist, hat es auch lange gedauert, bis ich das überhaupt gecheckt habe, dass es ein Problem gibt. Und bis ich erkannt habe, dass ich ein Co-Verhalten entwickelt habe, hat es nochmal gedauert. Ich wusste das ja alles nicht, ich hatte keine Erfahrungen mit Suchtverhalten.
    Ja, und so gingen halt Jahre ins Land ... aber es nie zu spät, etwas zu verändern.

    LG wardasalles

    Bei dir sind es nur ein paar Jahre ... bei mir über 20. Ich liebe meinen Mann auch - jedenfalls den Mann, den ich damals kennen- und lieben gelernt habe. Manchmal frage ich mich, wer die Person ist, die mir so oft alkoholisiert gegenüber sitzt. Diese Person hätte ich nämlich sicher niemals geheiratet.

    Als ich hier ankam, war eine Trennung eigentlich noch keine Option. Nun, mit mehr Durchblick und vielen Aha-Momenten, kann ich dies auch nicht mehr ausschließen. Ob es durch räumliche Trennung noch mal einen Neustart geben kann? Vielleicht - es gibt solche Beispiele. Auch hier im Forum ist es einigen gelungen. Und Hoffnung darfst du natürlich haben. Aber jetzt solltest du erstmal sehen, dass du deinen Sohn und dich aus der Situation bringst.

    LG wardasalles

    Und du möchtest, dass er auszieht? Oder würdest du auch selbst umziehen? Was wäre für dich denkbar? Zum Beispiel, wenn er sich weigern würde, aus eurer gemeinsamen Wohnung auszuziehen? Wie sieht es mit seinem Arbeitsplatz aus? Hat er den Job noch, also ein Einkommen, um eine eigene Wohnung zu mieten?

    Diese ganzen Fragen solltest du am besten abklären, bevor er zurückkommt. Selbst wenn er bis dahin eine gewisse Selbsterkenntnis durch den Klinikaufenthalt gewonnen haben sollte, ist es auf jeden Fall sinnvoll, dass du über deine Möglichkeiten Bescheid weißt.

    LG wardasalles

    Er selbst ist sich der ganzen Sache gar nicht bewusst - glaubt nach den 3 Wochen ist alles durch und danach geht sein normales Leben wieder los. Er hat sich selbst nie mit der Thematik beschäftigt

    Ich fürchte, deine Sorge ist berechtigt, liebe Norma. Ohne dass er die Abstinenz selber will, wird sich nichts verändern. Deine Schilderung seiner Aggressionen machen mir, ehrlich gesagt, ziemlich Angst um dich.

    Wem gehört die Wohnung? Wer steht im Mietvertrag? Ihr beide? Nur du? Kannst du umziehen, bevor er zurückkommt? Hast du jemanden, dem du dich anvertrauen kannst? Deine Familie? Gute Freundin? Vertraue dich unbedingt jemandem an, der nichts mit ihm zu tun hat - also niemand von seinen Freunden.

    LG wardasalles

    Ich will und kann diese Bürde nicht weiter tragen und ich denke auch dass er den Raum für sich ebenfalls benötigt. Alles andere wird die Zeit bringen. Ich tue mir nun Gutes und blicke nach vorn - Fokus auf mich und meinen Sohn.

    Hallo Norma,

    ich habe mir mal diesen Satz aus deinem Text herausgepickt. Für mich steht das das entscheidende drin: Du äußerst sehr klar, dass du so nicht mehr weiterleben möchtest und dir Gutes tun willst. Das ist die richtige Richtung.

    Eine Frage stellt sich mir noch: Wie alt ist dein Sohn?

    LG wardasalles

    Wardasalles hat woanders geschrieben, dass eine äußere Veränderung nichts bringt, wenn man Innen nicht auch was verändert (so hab ich es jedenfalls verstanden). Ich denke das stimmt. Oft braucht man aber auch erst die äußere Veränderung (Auszug, Trennung), um die Innere hinzukriegen. Ist bestimmt bei jedem anders. Ich selbst hatte ja schon mal zwei Jahre eine Zweit-Wohnung. Hatte bei mir nur dazu geführt mich umso mehr zu binden...

    Ich habe im Moment das Gefühl meine Erkenntnisse gallopieren mir davon und ich komme einfach nicht hinterher.

    Jump! 🏵️

    Hallo Jump,

    ja, so hatte ich das gemeint. Bei mir ist es so, dass mir erst die inneren Erkenntnisse, also das Wissen über mich und die Gründe, warum ich mich so verhalte, wie ich es tue, die Möglichkeit geben, auch im Leben etwas zu verändern. Wenn ich sofort "das Außen" ändere, habe ich ja keinen Grund mehr, über mich selbst und die Ursprünge nachzudenken, weil quasi der Anlass dazu weg ist. Dann könnte ich einfach so bleiben. Aber ich darf nicht so bleiben, da mir dann genau das Gleiche wieder passieren kann. Und so ist es auch oft genug gewesen. Weil ich nicht wusste, warum das ist und was ich ändern kann und muss.

    Meine Erkenntnisse sind gerade auch auf Karussellfahrt ... oder eher Spirale? Oder Achterbahn? Anstrengend, aufregend, schmerzhaft, spannend - all das zusammen und noch viel mehr! Aber ich spüre, dass sich bei mir drin etwas bewegt. Und das ist gut.

    LG <3 wardasalles

    Hallo Frau S,

    Was kann ich tun? Dulden möchte/kann ich es nicht.

    Du kannst es ihm jedoch auch nicht verbieten. Er ist erwachsen und darf selbst entscheiden, was er tut. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schlimm diese Erkenntnis ist. Dass man ei fach nichts tun kann, um den trinkenden Angehörigen davon abzubringen. Lies einmal, was andere hier so berichten. Du wirst dich an vielen Stellen wieder erkennen.

    P.S. Darf ich in anderen Threads nichts schreiben? Schade.

    Doch, das darfst du. Aber dein Hauptaugenmerk sollte auf dir selbst liegen. Darauf, was du tun kannst, damit es dir besser geht.

    LG wardasalles