Liebe wardasalles,
sorry, aber ich blicke hier technisch noch nicht so durch... und wo und wem ich schreiben darf, offen oder hinter verschlossenen Türen..daher einfach mal hier...
Ich bewundere deine Entschlossenheit und deine Stärke. Du hast in den paar Wochen wirklich viel bewegt... ein inneres Erdbeben sozusagen. Ich finde es super, dass ihr beide an "dem Problem" arbeiten wollt. Wohin der Weg danach geht, wer weiß das schon. Fakt ist, dass man so viele Jahre nicht abhakt, es war ja nicht alles schlecht. Zumindest muss man sicher in der Erkenntnis sein, dass Veränderungen unumgänglich sind und man mit diesen Konsequenzen leben kann/möchte. Einen Versuch ist es wert, zumal du deutlich gemacht hast, dass du so nicht mehr weitermachen möchtest. Puh, ja ich weiß, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Zu mir kann ich nur sagen, dass eine Trennung aus räumlichen und finanziellen Grüden nur mit Blut, Schweiß und Tränen zu stemmen wäre. Und die habe ich nicht mehr. Wir leben in einer Wohnung und jeder lebt sein Leben, er sitzt lieber mit seinem geliebten Flaschenbier auf der Couch als mit mit. Zu mir ist er zickig und streitsüchtig, zumindest meistens. Das Zeitfenster, wo wir harmonieren wird immer kleiner, weil der Saufdruck da ist und ich der Erzfeind bin, der nicht kooperiert bzw. akzeptiert.
Doch seitdem ich hier lese habe ich dermaßen viele Denkanstöße mitgenommen, dass es in meinem Kopf viel rattert. Mein Blickwinkel auf ihn ist verändert und ich versuche den Fokus mehr auf mich zu legen. Ehrlich gesagt, nicht einfach, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen... Und ich merke wie ich mich innerlich immer mehr distanziere. Eigentlich macht mich das aber auch sehr traurig, doch wenn ich das nicht endlich verinnerliche frist der Alkohol mich auf...So habe ich mir das Leben im "Alter" nicht vorgestellt, aber er ist zufrieden. Wohnung sauber, Essen gekocht, Bier im Kühlschrank , nur ich bin unbequem, weil ich ihm das "Bierchen" nicht gönne. (seine Sichtweise)
An den Tagen wenn ich im Büro bin, weiß ich schon, wenn ich nach Hause komme hat er einen Glimmer und döst scharchend vor dem TV auf der Couch. Im Kühlschrank werden die Bierflaschen in der Gemüseschale unter anderen Lebensmitteln versteckt, der Nachschub ist im Keller, in der Garage, oder in Arbeitstaschen in einer Ecke versteckt... albern!. Das ist mir alles dermaßen zuwieder und in mir tobt der Sturm. Wenn ich dann etwas sagen würde, gäbe es sofort wieder Streit. Und er wird dabei äußerst unfair, weil er sich so sehr im Recht fühlt... ich übertreibe, andere Männer würden mehr trinken als er, ich würde ihm das Bierchen nicht gönnen, ihn nur kontrollieren wollen, und und und. Ich bin es so sehr leid! Aus seinem Blickwinkel gesehen habe ich Null Chance auf Veränderung, weil sein Bierkonsum mengenmäßig unbedeutend ist.
Daher, liebe wardasalles, finde ich es großartig, dass dein Mann etwas verändern möchte, ich wünsche euch von Herzen, dass es gelingt. .
Liebe Grüße Caro