Was bedeutet für Dich " ausreichend" ? 24/7 ?
Darauf habe ich keine Antwort. Im Moment täglich und ich würde es gerne noch intensiver tun... was mich direkt zu deinem nächsten Hinweis bringt:
Trockendruck ? Lieber Trockenarbeit.
Du kannst die verlorene Sauf-Zeit nicht wieder rückgängig machen. Dieses Druckgefühl gepaart mit einer Anfangseuphorie ist nicht hilfreich für eine gewisse Gelassenheit oder Zufriedenheit.
Ich verstehe was du meinst. Auf der anderen Seite tu ich mir sehr schwer das auf mich zu übertragen, bzw. zwischen Druck und Arbeit zu unterscheiden.
Vielleicht zu meiner Geschichte und ich lass jetzt tief blicken: ich wurde zum "braven" Mädchen erzogen, nicht auffallen und Anerkennung gab es für Leistung. Schon mit vier Jahren wurde ich sportlich und musikalisch "gefördert". Das artete bald aus. Es gab keine freie und selbstbestimmte Zeit. So verlief auch meine Jugend: Gut sein in der Schule, erfolgreich im Leistungssport und fleißig am Üben für Musikunterricht und Orchester.
Ich komme aus einfachen Verhältnissen und meine Eltern haben es gut gemeint und nicht besser gekonnt.
Die Familie war in der Gastronomie tätig, sind Winzer, haben das Brennrecht,... Alkohol war ein normaler Bestandteil des Lebens.
Mein Onkel ist trockener Alkoholiker und mindestens ein Teil meiner Familie hat einen missbräuchlichen Umgang mit Alkohol, der sicherlich nicht reflektiert wird. Deshalb gehe ich davon aus, dass ich genetisch Voraussetzungen mit bekommen habe (was nun auch keine Rolle mehr spielt, aber trotzdem in meine Sucht Vita gehört).
Ich bin also der Typ Leistungsträger, damit fühl ich mich sicher - das kann ich, das kenne ich und damit fühle ich mich gut.
Fehlertolleranz habe ich gegenüber anderen, für mich selber gehe ich da extrem streng ins Gericht.
Soziale Kontakte pflegen und mich mit freier Zeit beschäftigen - nicht gerade meine Kernkompetenz...
Das brave Mädchen habe ich zum Glück schon lange abgelegt - kommt aber in unsicheren Momenten, alias in Kombination mit meiner Erkranung, immer wieder zum Vorschein.
--> Das ist lediglich eine Bestandaufnahme und nichts was ich besonders toll an mir finde.
Ich schreib das Ganze frei von Emotionen. So bin ich und das ist in ganz vielen Punkten auch gut so. Um nun aber auf den Punkt zu kommen: aktuell funktioniert meine Trockenarbeit sehr gut unter Druck, weil ich genau das kann.
Gelassenheit, freie Zeit, Entspannung sind aus meiner aktuellen Perspektive eher ein Risiko für mich.
Und trotzdem weiß ich das Druck auch ein Risiko darstellt.
Somit tanze ich gerade auf einem dünnen Seil, ich weiß um das Risiko, aber nutz die Möglichkeiten die ich habe und weiß dass das mit der Zeit immer stabiler wird und ich dann auch an persönliche Themen ran gehen kann.
Vielleicht besteht die Erkentniss darin, dass ich gerade auf einem guten Weg bin, der Balanceakt natürlich schwierig und wackelig ist. Aber ich das im Moment gut ausbalanciere...
Wie habt ihr so schön gesagt "ein Schritt nach dem anderen"... ich über mich darin.