Beiträge von 123

    Nun ist ja eine Unterstützung etwas anderes als aufpassen.

    Sehe ich genauso. Ich unterstütze meinen Mann, indem ich beispielsweise da bin, wenn er einen Rückfalltraum hatte und es dann okay für mich ist, dass er mich wecken darf und wir drüber reden. Ich unterstütze ihn auch gerne, wenn er Suchtdruck bekommt, indem wir beispielsweise (er kommuniziert dies auch und fragt dann nach Unterstützung) gemeinsam ein Gesellschaftsspiel spielen oder etwas anderes machen, was ihn ablenkt.

    Was ich nicht mache ist, wenn er beschließen würde, er kippt sich jetzt einen rein, ihn in irgendeiner Art und Weise davon abhalten. Das ist dann seine Entscheidung in dem Moment, da werde ich nicht "aufpassen", dass er es nicht tut. Dann bin ich nämlich wieder die Co, die seinen Konsum kontrollieren wollen würde und dass klappt bekanntermaßen nicht.

    Zu Unterstützung gehört für mich auch, wie im Fall von Rene72 , mit meinem Partner Lösungen zu finden, wie ein gemeinsamer Urlaub ohne ein bewusstes Risiko aussehen kann. Oder halt auch im kleinen, dass der Haushalt alkoholfrei ist, ohne dass ich als Partnerin seine Sucht irgendwie in Frage stelle.

    Ich sollte mich ändern.. und das tut ich auch nachweislich.. ich passe mich an, ich stelle keinerlei Forderungen oder Ansprüche wie der Tag oder das Wochenende gestaltet werden soll..

    Äh, dass ist aber nicht damit gemeint. Änderung bedeutet, dass du dir selber so viel Wert sein kannst, dass du dich über diese vergiftete Beziehung stellst. Kein Mensch hat das Recht, dich schlecht zu behandeln.

    Du kannst selber über dein Leben und deine Wochenenden entscheiden, wie du deine Zeit verbringst. Finde raus, was dir Spaß macht und wer du bist, ohne einen nassen Alkoholiker an deiner Seite, der keine Einsicht hat. Geh raus und hab Spaß, du hast nur dieses eine Leben. Und wenn du erstmal nur alleine in ein Cafe gehst und dich selber zu Kaffee und Torte einlädst und ein schönes Buch mitnimmst.

    Du bist so viel mehr als diese sich selber kleinhaltende Frau!

    Erstmal drücke ich dir natürlich die Daumen, dass du den Platz bekommst.

    . Im Haus herrscht striktes Alkohol Verbot , auch kein angetrunken Zustand wird geduldet.

    Ist dein Partner denn bereit dazu, in eine qualifizierte Entgiftung zu gehen und will er ein nüchterne Leben? Ich habe dass doch richtig verstanden, dass dein Partner da mit einziehen soll, oder?

    Du solltest dich darauf einstellen, dass dein Partner die Einrichtung innerhalb von kürzester Zeit wieder verlassen muss. Deswegen richte den Fokus auf dich und dein ungeborenes Kind und bereite dich innerlich darauf vor, dass er aus der Einrichtung fliegen wird und dann von dir verlangen wird, dass du mitkommst. Sichere dich da im Vorfeld ab und kommuniziere es auch mit dem dortigen Betreuungspersonal. Nutz die Chance, die sich dir grade bietet.

    Hallo Nicky,

    Ich habe ihm heute die ALLER ALLER letzte Chance eine Zukunft mit Kind zu haben

    Ich denke, dass es grade mehr darum gehen sollte, dass du eine gemeinsame Zukunft mit deinem Kind hast. Du schilderst da grade Umstände, in denen es nicht unwahrscheinlich ist, dass du dein Kind nicht behalten darfst.

    Ich habe ihm heute die ALLER ALLER letzte Chance eine Zukunft mit Kind zu haben

    Wenigstens konnte ich ihn heute mal waschen. Denn er wäre fast nicht mehr Lage gewesen sich selbst zu waschen und anzuziehen.

    Wir haben nichts mehr zu essen zu Hause.

    Seine besoffene Aussage ist dann meistens dass ich gucken muss was wir fressen....

    Geschlagen hat er mich mehrmals schon.

    da wir unzumutbaren Zuständen wohnen.

    Du musst schnellstens aus dieser Beziehung raus. Wie willst du ein Kind in diesen Umständen großziehen? Und was willst du deinem Kind Vorleben? Dass es okay ist, dass die Mutter geschlagen wird?

    Ich wünsche dir sehr, dass der Termin beim Jugendamt dir heute Klarheit bringt und eine Perspektive aufzeigt.

    Sei dir selber soviel Wert, dass du mit dem Gedanken abschließt, eine gemeinsame Zukunft mit dem Erzeuger des Kindes zu haben. Das wird nichts, ein nasser, gewalttätiger, uneinsichtiger Alkoholiker kann kein liebevoller Vater und Partner für dich sein.

    Halte uns gerne auf dem Laufenden, was dir das Jugendamt an Hilfe anbieten konnte.

    Viel Erfolg und Kraft!

    Okay, das ist eine Ansage. Was erwartest du denn für dich durch den Austausch in unserer Selbsthilfegruppe? Was ist dein Ziel, was möchtest du erreichen?

    Kann es sein, dass du die Hoffnung hast, von Paaren zu hören, die "es geschafft haben", damit du dein Ausharren in diese untragbare Situation dir gegenüber rechtfertigen kannst?

    Und toll das du es geschafft hast !!! Ich weiß wie schwer es für dich war!! Eine sucht ist eine Sucht!! Ein Teufelszeug!! Ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich mich deine Zeilen machen. Das macht Mut!!! Es geht also!!!

    Und was hilft es dir jetzt zu wissen, dass es bei Lebenskünstler geklappt hat und er und seine Frau wieder ein Paar geworden sind?

    Ja, es gibt Paare, die jeder für sich ihre Themen bearbeiten können und darüber wieder zueinander finden. Aber nur, wenn nicht jeglicher Respekt verloren gegangen ist und nicht schon seit Jahren massive Gewalt stattfindet.

    Wenn ich diesen Gedanken zuende denke , dann muss ich denen, die sagen " lieber ein Ende mit Schrecken , als Schrecken ohne Ende " leider Recht geben.

    Aber soweit bin ich noch nicht. Ich glaube aber , Du bist es, und Du weist es auch, brauchst es nur noch bestätigt.

    Ich hol das mal aus dem Faden von Nina.D. zu dir rüber, damit wir ihren Faden nicht zweckentfremden.

    Wie schlimm muss es noch für dich und deine Kinder werden, damit du merkst, dass ein Leben mit einem nassen uneinsichtigen Alkoholiker nur Schmerz mit sich bringt? Dass du und deine Kinder schaden nehmen und schon Schaden genommen haben? Wo ist deine Grenze? Und die Frage ist ganz ernst gemeint, keine Provokation.

    haben es ohne einander nicht geschafft.

    So etwas wie eine toxische Beziehung.

    Nein, du hast es nicht ohne ihn geschafft, er schafft es nicht ohne Alkohol. Und wieso erwartest du, dass er sein ungesundes und potenziell tödliches Verhalten aufgibt, wenn du nicht dazu bereit bist, dieses extrem schändliche Verhalten aufzugeben?

    Er ist süchtig und der Alkohol ist ihm wichtiger als du, jemanden trockenlieben funktioniert nicht.

    Bleibt es so, werden beide elendig zugrunde gehen, löst du dich aus dieser Beziehung, dann hast du zumindest die Chance, es zu überleben. Bleibst du, hältst du das ganze Suchtsystem weiter mit aufrecht, solange er nicht aus eigenem Antrieb trocken werden möchte.

    Und selbst wenn der Fall eintritt, dass er einen Abstinenwunsch entwickelt und trocken wird, dann ist eure Beziehung nicht gerettet. Die wirkliche Arbeit beginnt dann erst und es wird nicht alles automatisch gut. Es braucht Jahre an Arbeit, um die Beziehung wieder auf Augenhöhe zu bringen und die entstandenen Verletzungen zu bearbeiten, Verletzungen, die auf beiden Seiten entstanden wird.

    Es gibt nämlich nicht nur den bösen Alkoholiker und den armen Co-Abhängige, der nichts für seine Situation kann, weil "der Alkoholiker ist ja schuld, dass mein Leben die Hölle ist".

    Mache ich den Alkoholiker für meine schlechte Lebenssitation verantwortlich, ist es nichts anderes als der Alkoholiker, der dem Alkohol die Schuld gibt für seine Lage. Durch solche Schulzuweisungen gebe ich die Verantwortung für mich, mein Leben und meine Entscheidungen ab.

    Du kannst es schaffen, wieder Verantwortung für dein Leben zu übernehmen, aber dafür musst du raus aus der Opferrolle!

    Er tut mir einfach leid.

    Mitleid sorgt in einer Beziehung dafür, dass eine Schieflage entsteht, die Beziehung kann dann nicht mehr auf Augenhöhe funktionieren.

    Menschen in helfenden Berufen definieren ihren Selbstwert häufig darüber, dass sie Menschen helfen können und sich dadurch wertvoll fühlen. Das ist auf Dauer ungesund, seinen Selbstwert nur über andere Menschen zu beziehen.

    Prüfe für dich sehr genau, was du sonst noch gut kannst, wie wertvoll bist du für dich?

    Niemand hat es verdient, sich schlecht behandeln zu lassen. Du kannst jetzt eine Grenze ziehen, ihn rauswerfen und dir ein selbstbestimmtes und glückliches Leben gestalten. Auch alleine kann Frau glücklich sein, es braucht keinen Partner, um wertvoll zu sein.

    Liebe Grüße

    123

    So mache ich das auch...

    Den Alkoholkonsum sollte ich allerdings doch mal ansprechen, da ist schon eine gewisse Regelmäßigkeit und das mich dieses heimlich trinken nervt

    Es war gut das ich mal laut geworden bin und meine Meinung gesagt habe.

    Was denn nun? Auf der einen Seite sagst du deiner Frau, sie kann ruhig trinken wenn sie unterwegs ist, andererseits trinkt sie teilweise heimlich, es nervt dich und du findest IHREN Konsum bedenklich, in deiner Gegenwart trinkt sie aber auch, wenn ich mich richtig erinnere.

    Ich habe das Gefühl, dass du selber grade nicht weißt, welche Erwartungen du eigentlich an deine Frau hast und dass es im Grunde egal ist was sie tut, falsch ist es immer.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du es schaffst, deiner Abstinenz die oberste Priorität einzuräumen. Ist die nicht gesichert und stabil, dann brauchst du dir meiner Meinung nach auch keine großen Gedanken um deine Ehe zu machen.

    Daa klingt jetzt vielleicht sehr hart, aber sollte mein Partner jemals auf die (bekloppte) Idee kommen, dass es wichtiger ist, unsere Beziehungsprobleme (und die gibt es nunmal in jeder Beziehung) in den Griff zu bekommen und er es dafür in Kauf nimmt, seine Abstinenz zu gefährden.... dann fliegt er hochkant raus und muss sich dann gar keine Gedanken mehr um unsere Beziehung machen, weil die gibt es dann nicht mehr.

    Das gleiche gilt, wenn er seine Abstinenz dadurch gefährden würde, indem er mir vermeintlich etwas recht machen wollen würde. Das Beispiel ist etwas blöd, aber macht hoffentlich deutlich, was ich damit meine: wenn es (rein hypothetisch) mein absoluter Herzenswunsch wäre, dass ich eine eigene kleine Brauerei im Keller hätte und er würde das unterstützen, um mich glücklich zu machen und damit dann aber seine Abstinenz gefährden- da wäre die Beziehung für mich vorbei.

    Seine Abstinenz muss für ihn an oberster Stelle stehen, genauso wie für mich meine Abstinenz in Bezug aufs Co-Verhalten.

    Da trenne ich mich lieber, als dass ich einen (toten) Partner habe, der achtlos mit seiner Abstinenz umgegangen ist, um mich damit vermeintlich glücklich zu machen und meine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen.

    , mein Partner meinte im Vorfeld, wenn ich gerne mit den anderen etwas Sekt oder Bier trinken möchte, kann ich das gerne tun

    So mache ich das auch...

    Mein Partner hat diese Aussage für sich dann im Nachganh nochmal reflektiert und hat einen Tag später zu mir gesagt, dass er (unabhängig davon, dass ich keinen Alkohol trinke) diese Aussage so auch nicht mehr tätigen wird. Seine Begründung war, dass er es bei genauerem drüber nachdenken total daneben von sich gefunden hat, einem Menschen, den er liebt, quasi aufzufordern, sich ein potenziell tödliches Gift reinzuziehen. Drastisch formuliert, aber er hat total Recht damit.

    Mal kurz meine Gedanken zum Thema Ehefrau:

    In einer Beziehung hat, finde ich, jeder erstmal die Verantwortung für sich und sein Handeln. Als mein Partner trocken geworden ist, habe ich (war für mich selbstverständlich) aufgehört Alkohol zu konsumieren. Der Plan war eigentlich, dass ich nur nichts in seiner Gegenwart trinke und dass mein Zuhause (wir leben offiziell zwar nicht zusammen, nutzen aber beide Wohnungen abwechselnd gemeinsam) genauso alkoholfrei ist wie seins.

    Für mich war dann aber schnell klar, dass ich grundsätzlich nicht mehr trinke. Gestern Abend war ich mit Freundinnen verabredet, mein Partner meinte im Vorfeld, wenn ich gerne mit den anderen etwas Sekt oder Bier trinken möchte, kann ich das gerne tun, er will nicht, dass ich wegen ihm auf etwas verzichte. Ich habe ihn klar gesagt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke und dass ich das mittlerweile nicht mehr für ihn tue, sondern für mich.

    Weil ich merke, dass es mir und meinem Körper viel besser geht ohne Alkohol. Da gibt es keine Verzichtsgedanken. Würde er wieder anfangen zu saufen, würde dass nichts an meiner Entscheidung ändern, keinen Alkohol mehr zu trinken.

    Ich hoffe, du kannst deine Themen gut lösen!

    Die Kliniken schreiben / sagen übrigens immer das man da nüchtern auftauchen soll. Täten sie das nicht, würden da nur noch auf der Trage liegende Schnapsleichen antreten. Es wird dann qualifiziert entgiftet, das gehört zum Programm.

    Bei mir wurde klar kommuniziert, dass ich zum stationären Entzug unter Alkoholeinfluss kommen darf. Ich sollte auch weiter trinken, aber am besten soweit reduzieren, wie ich kann. Aber die würden mich auch aufnehmen, wenn ich komplett voll wäre.

    Mein Mann musste bei Aufnahme pusten, wäre er nicht nüchtern gewesen, wäre er aufgenommen worden und hätte dann aber, bis er nüchtern ist, im Zimmer bleiben müssen, um die Mitpatienten nicht zu triggern. Die liebe Dame von der Aufnahme war eher irritiert, dass er nüchtern war, sie meinte, dass wäre eher selten. Ist ja aber auch eigentlich logisch....

    Es stimmt, ich hab im Grunde meines Herzens den Wunsch noch nicht losgelassen , dass er es schafft und habe mich deshalb auch noch nicht abgewendet.

    Denke dabei nur dran, dass nach der Reha nicht alles gut ist. Die Beziehung muss sich neu finden, alte Wunden sind immer noch da und es liegt viel Arbeit vor dir, vor ihm und vor euch als Paar. Ich stelle mir das sehr schwer vor, wenn das Fundament kaputt ist.

    Ich möchte einfach, dass er weiß, wie es mir damit geht.

    Ich kann diesem Wunsch nachvollziehen, aber selbst wenn er es weiß, es wird ihm egal sein. Und dass wird dir dann noch mehr weh tun als ohnehin schon, wenn du feststellst, dass ihm deine Gefühle, dein Leid, dein Kummer und deine Sorge um ihn und euer gemeinsames Leben egal sind. Und es ist ihm egal, die Sucht hat für ihn oberste Priorität. Du bist für ihn ein Störenfried, der sich zwischen ihn und den Alkohol stellen will.

    Den Brief zu schreiben kann dir helfen, deine eigene Gefühlslage zu sortieren. Aber ich glaube nicht, dass es etwas ändert, wenn er ihn liest.

    Da gibts übrigens Massenuntersuchungen in der USA dazu. Nichts macht zuverlässiger auf Dauer unglücklich, als zu viel zu trinken. Hoher Alkoholkonsum führt zuverlässig zu Schwierigkeiten. Abgesehen davon, dass es lt. WHO keinen risikolosen Konsum gibt. Die zwei Gläser Wein, die angeblich gesund sind, sind längst Geschichte.

    Ich habe eine Zeitlang (jetzt im Nachgang betrachtet) eindeutig zu viel getrunken. Seit mein Partner in der Entgiftung war, habe ich auch keinen Tropfen mehr angerührt und was soll ich sagen- es geht mir soviel besser ohne Alkohol, ich fühl mich fitter, die Haut ist besser und so weiter. Und vor allem fehlt mir nichts!

    Im Nachhinein schäme ich mich auch sehr dafür, dass ich mir manchmal richtig einen "reingekippt" habe, um meinem Partner eins auszuwischen, wusste ich doch, dass er es nicht mochte, wenn ich getrunken habe und ich mir dann dachte "was du kannst, kann ich schon lange"....

    Ich lese deine Beiträge übrigens sehr gerne, auch wenn ich von der Co-Seite bin 🌞

    Darf ich fragen was du außer reden schon alles probiert hast?

    Hallo, aus meiner Erfahrung heraus bringt alles Reden nichts, solange dein Mann nicht einsieht, dass er ein Problem hat und Hilfe will. Je mehr du auf ihn einredest, desto mehr gerät eure Beziehung in eine Schräglage.

    Solange dein Mann an seiner Situation nichts ändern will, wird sich nichts ändern. Mehr als Trinkpausen sind dann nicht drin, keine stabile Abstinenz.

    Aber du kannst was an deiner Situation ändern. Kümmere dich um dich selbst, mach Dinge die dir gut tun. Richte deinen Fokus auf dich selbst, damit es dir wieder gut geht!

    Liebe Grüße