Beiträge von Hartmut

    Offensive ist da mein Stichwort.

    So ist es richtig, Fronten klären und gut ist. Du bist niemanden eine Rechenschaft schuldig, erkrankt zu sein.

    Das Paradoxe ist ja, dass gerade diejenigen, die die Stigmatisation anprangern, meist die sind, die sich nicht dazu bekennen. Mit ihren Verhalten beitragen, dass es stigmatisiert bleibt.

    Natürlich mit den all üblichen und immer wieder neu aufgefrischten Argumenten. Dabei hilft es mir, wenn es ein andere wissen.

    Aber wenn wir uns wegen weniger Tage / Wochen Trinkpausen freuen, gratuliert uns niemand zum Erfolg unseres partners. Oder freut sich für uns mit.

    Trinkpause ist kein Erfolg, sondern verlängert das Leiden auf beiden Seiten. Da kann ich mich nicht freuen. Toll weiter so, ist auch der falsche Ansatzpunkt. Es geht eben nicht um einen Schnupfen, sondern um einerseits ein tödliches Ende, auf der anderen Seite ein emotionaler und Abgrund.

    Wenn ich auf das Schulterklopfen geachtet hätte, wäre ich heute noch am Saufen. In der nassen Zeit klopften mir, die mit gesoffen hatten auf die Schulter, in der trockenen Zeit meist diejenigen, die auch trocken waren oder aus dem CO Leid sich befreit haben.

    Ich kann nur für mich trocken bleiben, sowie der Co es in der Hand hat für sich zu sorgen, dass es ihm gut geht.

    Das Einzige, was ich anerkenne, dass sich je nachdem ob Alkoholiker oder Co den Mumm hatte, sich Hilfe zu holen. Dafür gratuliere ich . Ansonsten sehe ich wenig Grund.

    Alles Gute den Damen hier im Forum zum Weltfrauentag. :mrgreen:

    Ein schöner Tag für Frauen auch mal inne zugehen und darüber nachzudenken, wie sie Ihr Leben frei von Süchten in der Zukunft gestalten.

    Hier im Forum sind sehr viele positiven Berichte und ein Arsenal von Threads, die Unterstützung geben.

    Es liegt an Euch. Macht was draus. Seid es Euch wert.

    Mache auch in normalen Alltagskonflikten mit Menschen gerne kleine Schritte.

    Nur handelt es sich nicht um einen Konflikt mit einem normalen Menschen . Er ist suchtkrank, das hebelt vieles aus. Hat ja nicht bei ihm funktioniert. Mal darüber nachgedacht, umzudenken?

    Wenn ich immer das mache , wie ich es immer gemacht habe, kommt auch immer dasselbe raus.

    Ich muss wirklich Schritt für Schritt gehen, ab und zu gibt es auch einen Rückschritt, aber ich sage es mir jeden Tag, dass ich jeden Tag etwas für mich machen muss, ob Gruss oder klein und seines bei ihm lasse.

    Was ist Schritt für Schritt und warum baust du dir das gleich einen Rückschritt ein? Auch eine Möglichkeit. Kann man sich gut dahinter verstecken, um der eigene Untätigkeit im Vorfeld schon eine Rechtfertigung zu geben.

    Ich bin meist sehr direkt und das hat auch einen Grund. Ich kenne beide Seiten, beide Süchte und das Herumeiern mit Vorschieben aller Floskeln. Darunter fallen" Schritt für Schritt, gehe in deiner Geschwindigkeit, jeder hat einen eigenen Weg oder ähnliches."

    Für mich ist das Bullshit. Gedankliche Mauern, die einen geraden Weg in die Zufriedenheit versperren. Einfach umsetzen und tun, mehr brauchte ich nicht.

    Zu hart? Dann beschwere dich gerne bei mir ;)

    Sevus

    ich komme mal hier rüber, da im Co Bereich geschrieben hast und sich die Süchte nur ansatzweise vergleichen lassen.

    Ich trinke kein Alkohol. Wenn jemand fragt verweise ich auf die Reha und wegen meiner Herz/Kreislauf Insuffizienz haben mir die Ärzte Alkohol verboten da ich auch Medikamente nehme. Punkt.

    Warum hast du das Gefühl, dich mit einer Lüge erklären zu müssen? Wenn du sagst, du trinkst keinen Alkohol reicht das doch, oder?

    Natürlich ist das Outen für Menschen, die selbst die Krankheit eventuell als Stigmatisation ansehen, nicht angenehm. Aber es zwingt doch niemand, sich erklären zu müssen.

    Nun werde ich ja nicht nur durch das Denken alleine oder durch das Glas wegstellen stabil oder zufrieden trocken. Wir empfehlen auch in den Anfängen Feste zu vermeiden, wo gesoffen wird. Ein alkoholfreies Umfeld schaffen. Zu Hause wie auswärts.

    Da kommt es doch nicht vor das mit Alkohol angeboten wird. Und wenn es mal unvermeidbar ist, reicht auch. Nein Danke. Oder?

    Zur Erklärung, weil du es im CO Bereich geschrieben hast. Bei der Co Krankheit ist Lügen für den Alkoholiker Programm. Davon sollen sie ja wegkommen, und nicht weiter machen.

    Ich habe aber noch nicht alles bei dir gelesen, deswegen kann sich auch was überschneiden.

    Wirklich? Also bist du im nassen Zustand zufällig in den Entzug gestolpert, und dir ist erst als nüchterner bewußt geworden dass du Alkoholiker bist? Nicht vorher?

    Ich bin in keinen Entzug gestolpert, da ich immer nach geschüttet hatte. Erst als am Tiefpunkt angelangt war, Blut und Galle kotze, habe ich mir hier Hilfe geholt und dann zum Arzt.

    Ich renne auch nicht mit dem Schild herum, dass ich Alkoholiker bin. Nur, wo ich es für notwendig erachte .

    Zudem du ja nicht verantwortlich für ihn bist.

    Und mal ehrlich. Meinst du diejenigen in deinem Umfeld sind so bescheuert, um nicht zu wissen, dass er zu viel gesoffen hatte und plötzlich nichts mehr trinkt, das da etwas nicht stimmt?

    Das "Maul" wenn ich das mal so sagen darf, wird, so oder so zerrissen.

    Viele schaffen es auch raus aus der Sucht und möchten ein trockenes Leben ohne Öffentlichkeit.

    Wenn meinst du mit viele? Woher hast du solche Informationen? Ich kenne keinen.

    Ist aber alt bekannt. Herausschleichen aus der Sucht nennen wir das. Es wird schon irgendwie schiefgehen. Glas weg stellen und alles im Verborgenen halten. Nö, das ist der äußerst schlechteste Weg .

    der Vergleich mit der Nussallergie passt nicht. Das ist eine Krankheit, die nicht schambelastet ist.

    Trockene Alkoholiker müssen auch auf das Essen schauen, ob mit oder ohne Alkohol gekocht wird. Sollen sie nun nicht nachfragen, weil es Scham belastet ist? Lieber ein Rückfall riskieren, weil jemand es stigmatisiert?

    Du bist doch selbst Alkoholiker, oder? Dann lassen wir mal den Thread Alexa. Alles weiter eventuell in deinem Thread

    Ach, und Hartmut, als du noch nicht trocken warst, konntest du da frei sagen: ich bin Alkoholiker? Oder hast du dich geschämt? Obwohl es ja "nur" eine Krankheit ist?

    Als ich noch gesoffen hatte, da brauchte ich mich ja nicht als Alkoholiker bezeichnen, denn da war ich aus meiner Sicht keiner.

    Erst als ich trocken werden konnte und gerade weil es eine Krankheit ist, habe ich mich nicht geschämt und da kommuniziert, wo es für mich wichtig war. Eine Bekannte hat eine Nussallergie, sie fragt in jedem Restaurant, ohne sich zu schämen, ob im Essen Nüsse enthalten sind.

    Ist es eventuell dein Denken über Alkoholiker /Alkoholismus das Problem und nicht die Reaktionen der Menschen um dich herum? Hast du selbst die Stigmatisierung im Kopf?

    Ich bin auf die Gegenargumente gespannt

    Hier geht es nicht um Argumente oder Gegenargumente, es geht um Erfahrungen.

    Ungestoppt endet Alkoholismus nun mal tödlich. Egal wie du dich siehst, wem du es sagst oder was du denkst. Offenheit gegenüber den Menschen in meinem Umfeld ist ein eigener Schutz.

    Ich möchte ihn nicht stigmatisieren, denn seien wir uns doch ehrlich, außerhalb dieses Forums ist es ein großes Thema zu sagen, man ist Alkoholiker.. und um ehrlich zu sein, ich möchte mich auch nicht offenlegen... denn eine Partnerschaft weiter zu führen mit einem Alkoholiker, da wird sofort zu einem Schlussstrich geraten.. auch hier das Forum..

    Ist nicht deine Aufgabe, ihn offen zulegen. Ich habe nicht ganz deinen Thread gelesen, aber ich gehe mal davon aus, dass er nicht entmündigt ist. Es ist seins. Es ist auch seins, ob er säuft oder nicht, ob er sich als Alkoholiker sieht und was er aus seinem Leben mit dem Saufen macht.

    Es wird nicht immer geraten sich zu trennen, es ist nur ratsam sowas in Betracht zu ziehen. Wenn dein Leid größer ist, wie das Zusammenleben, dann wird es eine Entscheidung geben, eventuell müssen.

    Ich halte es besser, im Vorfeld schon einen Plan B in der Tasche zu haben, falls Plan A sich nicht verwirklichen lässt.

    Solange ein Alkoholiker nass ist, dann steht die Flasche immer vor der Beziehung. Das ist nun mal Fakt. Oder warum säuft er sonst weiter, wenn man ihm sagt, dass es einem stört, wenn er das macht? Ein Nichtsüchtiger nimmt da Rücksicht. Er muss ja nicht trinken.

    Du bestimmst dein Wohlergehen. Oder nicht?

    Große Hoffnung liegt in den Gesprächen bei dem Kreuzbund und der Caritas.

    Die Hoffnung in andere zu setzen, dass ich trocken bleibe, habe ich ganz schnell in die Tonne getreten. . Mit Erkenntnissen alleine wurde ich nicht trocken. Es gab ja nach den erste Wochen erstmal auch nichts Neues zu erfahren. Ich musste also vieles erst umsetzen

    Es war eben mal zwischendurch der Saufdruck da und mit dem musste ich lernen umzugehen. Da wäre vor dem Saufen die Möglichkeit gewesen, sich irgendwo zu melden. Zum Beispiel hier.

    Mein Hirn schaltet ja nicht auf Durchzug, wenn ich wegfahre, mir Alkohol kaufe. Da weiß ich doch, dass ich nun saufen will. Und dass die Sucht mir alle mögliche Gründe für die Rechtfertigung anbietet, kannte ich aus den nassen Zeiten.

    In deinem Fall also kein Unfall. Es war ein bewusster Rückfall. Du wolltest Trinken. Dass es schwer ist da wieder in die Trocken Spur zu kommen, wenn es im Kopf schon beschlossen ist, das streit nicht ab. Es hat jedoch ein Beginn und das Ende ist bekannt.

    Also zwischendurch abstoppen. Sich schützen vor sich selbst. Ist passiert lässt sich nicht ändern, nach jammmern oder sich Vorwürfe zu machen. Aufstehen, weiter machen

    Die Artikel von den Grundbausteinen und vom Notfallkoffer hast du gelesen?


    Der Notfallkoffer - Alkoholiker Forum (alkoholiker-forum.de)

    Grundbausteine für ein nüchternes Leben - Alkoholiker Forum (alkoholiker-forum.de)

    Das Thema Therapie hattest du im Januar schon mal.

    Nun habe ich ihn angesprochen, ob er eine Therapie machen möchte, was er verneint hat.

    Da hast geantwortet das du ihn ja nicht zwingst, aber anscheint, wiederholst du ständig deinen Wunsch.

    Therapie ist doch nicht die Lösung eurer Probleme. Es wäre eventuell nur eine Lösung für seine Sucht. Das auch nur, wenn es von ihm aus kommt.

    Das Denken eine Therapie überzustülpen ist leider weit verbreitet. Auch Ärzte, die wenige mit der Sucht zu tun haben, preisen es wie ein Stück trockenes Brot an. Es ist nur eine unter vielen Möglichkeiten für den Alkoholiker trocken bleiben zu können.

    Jedoch muss alles vom Alkoholiker aus gehen. Sonst wird das nichts.

    Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest. Denn auch du bist für dich und dein Kind verantwortlich.

    atte heute mal geschrieben, dass ich sogar ein wenig froh über die Symptome bin, da sie mir Angst machen und mich daran erinnern wie wichtig es ist nie wieder zu trinken

    Und wenn die Symptome weg sind, du dich eventuell geheilt fühlst, dann kannst ja wieder etwas trinken, oder? Mal überspitzt formuliert.

    Ich hatte auch aufgehört, weil es mir mal schlechter ging, aufgehört, weil ich mehre Tage Gift und Galle gekotzt hatte, aufgehört um mein aufgedunsenes Gesicht wieder eine Form zu geben. Weil ich mal krank war, ein zeitlicher Reset und vieles mehr.

    Aber eben immer wieder angefangen, wenn es mir besser ging.

    Genau deswegen halte ich solche Gedanken für gefährlich. Der Antrieb für eine stabile Trockenheit kann nur aus der Erkenntnis heraus, die Sucht sein. Alles andere um sich herum kann nur temporär helfen.

    Übrigens ich bin fast 17 Jahre trocken und habe erst jetzt die Polyneuropathie diagnostiziert bekommen. Herkunft unklar .

    Sehr viele Cos wünschen sich vom Alkoholkranken, dass er endlich in die Pötte kommt und etwas ändert! Sie sind selbst aber ebenfalls nicht bereit zeitnah endlich in die Pötte zu kommen und etwas zu ändern -sondern schieben, parallel zum Alkoholkranken, den ersten Schritt immer weiter hinaus. Oft Jahre!!!

    Ich bin echt verblüfft über die Parallelität in der Handlungsweise, die mir in dem vollen Ausmaß selbst erst mit Abstand so richtig auffällt.

    Stimmt. Nüchtern betrachtet:mrgreen: Sehe ich auch so.

    Jedoch können sich die Betroffenen beim Wissen auch dahinter verstecken.

    Kennst sicherlich den Spruch "Jeder in seinem Tempo". Eine nutzlose Floskel für mich. Wie oft wird er als Scheinargument oder Schutz genommen, nicht in die Pötte zu kommen?

    Wenn die Erkenntnis da, ist, steht das "Wie setze ich es um" im Vordergrund . Solange nicht erkannt, wird sich Jahre mit dem "Warum" herumgeschlagen.

    Was mir hier etwas Sorgen macht ist, dass ich vielleicht nicht "krank genug" bin.Ein Mitpatient erzählte mir, dass er auch Schwierigkeiten hat, da er nicht so Alkohol konsumiert hat, wie die meisten anderen. Sein Trinkmuster ist meinem ähnlich: Tage bzw. eine Woche oder zwei nichts, dann doch wieder. Laborwerte alle gut, wie bei mir auch.

    Was heißt krank genug? Ein bisschen schwanger? Wenn kein Alkoholiker bist, umso besser. Oder?

    In der nassen Zeit hatte ich mich nach den anderen gerichtet, was, wie viel sie und in welchen Zeitraum sie getrunken hatten. Ich habe mir immer welche ausgesucht, um mir zu bestätigen, dass ich kein Alkoholiker bin.

    Nur, was hatte sie mit mir zu tun? Nichts .

    Mein Beileid zu deinem schmerzlichen Verlust

    Gedanken kamen auf , wie „…. früher hättest Du jetzt zur Flasche gegriffen. Das würde jetzt helfen, es ist doch eine Ausnahmesituation…“.

    Das, auch wenn jetzt nicht erkennbar sind gute Zeichen . Die Sucht wird sich immer wieder mal in gewissen Situationen melden, aber anstatt zu saufen hast du dir Gedanken gemacht es nicht zu tun. Das ist der richtige Ansatz.

    Melde dich hier, wenn du Hilfe brauchst.