Ich bin jetzt 2 Jahre und 7 einhalb Monate nüchtern.
Wann habe ich denn ein gutes Grundgerüst?
Nach so und so vielen Jahren?
Nach so uns so vielen gut überstandenen Veranstaltungen?
Nach so und so vielen Momenten, in denen ich eben mit solchen Gefühlen umgehen musste?
Das sind gute Fragen, Danke. Sind aber auch nicht pauschal zu beantworten. Nur für jeden selbst.
Gibt für mich nur eine gefühlte Sicherheit. Ich gehe heute noch nicht zu irgendwelche willkürlichen nassen Veranstaltungen, warum sollte ich das tun? Für alle meine Freizeitaktivitäten gibt es auch einen trockenen Ersatz. Dafür habe ich ja jahrelang Schritt für Schritt gesorgt.
Es kommt jedoch auch vor, dass eine normale Feierlichkeit ansteht und ich daran teilnehme. Jedoch entscheide ich mich nach meiner Tagesfassung.
Natürlich fühle ich mich nach ca. 17 Jahren stabiler und ein trinkender Mensch gegenüber schmeißt mich nicht aus den Puschen. Aber was ist morgen? Was immer auch bei Langzeit Trockene unterschätzt wird, sind die begleitenden Emotionen.
Ich halte auch nichts davon, Gründe vorzuschieben oder welche suchen, um an etwas teilzunehmen. Zum Beispiel bei mir, weil erwähnt, das Tanzen. Ich tanze eh nicht und sollte ich irgendwo mal schreiben, ich gehe zum Tanzen in ein nasses Umfeld, wisst ihr Bescheid, es sind andere Gründe.
Dann ist es nicht das Tanzen, sondern mich treibt der Verzichtsgedanke oder das Gefühl nicht mehr dazuzugehören dahin.
Was mich bisher zufrieden, trocken werden lässt, ist meine uneingeschränkte Ehrlichkeit zu mir. Ich mache mir da nichts mehr vor.
Zudem hat mich auch der Kontrollverlust süchtig werden lassen und dieser ist nur gestoppt. Kontrollverlust ist nicht auf das Saufen beschränkt, schon die Gedanken zum Saufen, können unkontrolliert werden.