Hallo lunasole,
auch meine Worte werden dir nicht schmecken, dessen bin ich mir sicher, aber es ist momentan nicht die richtige Zeit für schöne Worte. Diese bekommst du in Form von Emails von deinem Freund. Was sie nutzen, brauche ich dir wohl nicht nahe legen. Papier ist geduldig.
Zitat von lunasole
er schafft das immer so ca. 3 wochen ohne einen tropfen , aber dann... gibt er sich halt die kante......entzugserscheinungen hat er keine
Ich habe deine Postings nur überflogen, dein etwas holpriger Schreibstil macht es nicht einfach, sie zu lesen, wobei ich selbstverständlich Verständnis für deine Aufgeregtheit habe.
Erinnere ich mich richtig? 2,7 Promille? Und dann keine Entzugserscheinungen? Wer's glaubt, wird selig....Entzugerscheinungen bedeuten nicht immer gleich ein Delirium Tremens mit all seinen Facetten. Diese können sich auch ganz anders äußern. Schwindelanfälle, Panikattacken, Depressionen, usw. usw. ...
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..... wie nennt man das? " "Quartalssäufer"??
Jepp, oder sogenannter
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link entfernt
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Wenn der Mist mit dem kranken herzen nicht wäre
Auch wenn du das jetzt vielleicht nicht auf Anhieb verstehen wirst: aber ich glaube genau das ist euer/sein rettender Anker. Genau darin sehe ich die Chance, das Ruder herumzureißen. Sobald er begreift, dass er (zunächst einmal ausschließlich) Verantwortung seinem Leben gegenüber hat und dass es sich durchaus lohnt, darin zu investieren, wird Heilung in Sicht kommen. Aber auch erst dann.
Solange er jedoch noch mit seinen Lügen bei dir (und seinen Eltern?) landen kann, wäre er selten doof, etwas zu ändern.
Du darfst nicht vergessen: Alkoholiker verblöden zwar mit der Zeit immer mehr, aber sie sind generell nicht dumm.
Ich kann nur wiederholen, was hier schon mehrfach gesagt wurde: Er versucht dich, mit lieben Worten einzuwickeln und einzulullen. Sorry, aber auch wenn ein "ich liebe dich (bis zum Mond und wieder zurück)" äußerst vehement auf die Tränendrüsen drückt und noch so schön und "romantisch" klingt: Es bringt dich in deiner momentanen Situation kein Stück weiter, nicht einen Millimeter. Ich sage es nochmal: Lieben und Leben, das sind zwei Paar Stiefel. Und Worte? Die Zeit für Worte ist meiner Meinung nach vorbei - Taten sind angesagt. Bitte mach dir das bewusst, ansonsten kann keine Veränderung eintreten - allerhöchstens eine temporäre Ruhe vor der Sturm. Und wenn sich nichts ändert, wird es wieder stürmen. Vielleicht sogar heftiger als alles, was ihr bis jetzt erlebt habt.
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jedem anderen freund würde ich auch helfen...
Ich glaube, auch das wurde schon gesagt: Helfen kann nur er sich selbst sonst niemand. Er muss den Willen zur Selbsthilfe haben.
Du kannst ihm auf Schritt und Tritt folgen, stets überwachen, was er trinkt - es würde alles nichts nützen. Er würde sich bevormundet vorkommen, seiner (Rest-)Verantwortung über sein Leben nun vollends entzogen. Die Reaktion wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit heimliches Trinken - was er bis zu einem gewissen Grad ja bereits tut.
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soll ich ihn echt hängen lassen,????
Weißt du, lunasole, ich weiß nicht, ob ich das überhaupt schreiben darf - ich will hier nicht als Beziehungskiller dastehen.
Ich schreibe es dennoch mal, mehr als ein Löschen des Postings kann nicht passieren...
Ich glaube, von "sollen" kann keine Rede sein. Meiner Meinung nach musst du ihn hängen lassen, auch wenn du ihn noch so sehr liebst. Wenn du weiterhin so funktionierst wie du es jetzt tust, machst du dich an seiner Alkoholkrankheit fast schon mitschuldig. Ein Alkoholiker braucht ein Erlebnis, das ihn aufwachen lässt, er braucht eine Art "Katalysator", der ihn dazu anspornt, wieder Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen. Solange in seiner kleinen Welt die Uhren alle richtig ticken, hat er keinen Grund, auch nur das geringste an seinem Leben zu ändern - aber ich wiederhole mich.
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er ist einfach sooo ein klasse mensch...
Genau diese Worte - wortwörtlich, sogar das sooo mit 3 "o" - habe ich so(oo) oft von meiner Lebensgefährtin gehört. So oft.
Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain, meine Oma....das waren auch alles so(oo) klasse Menschen.
Ich hätte meine Oma noch so dringend gebraucht. Ich war 12 Jahre alt und in einer ganz schwierigen Phase, als sie wegen ihres Alkohol- und Tablettenkonsums eingeliefert wurde und wegen einer Lungenembolie im Alter von 52 Jahren verstarb...
Liebe Grüße
Wolfgang