Beiträge von wintermute

    Hallo lunasole,

    Zitat

    er sagte ganz klar und bestimmt " ICH WILL DAS SCHAFFEN.... ich will NICHT mehr sooo leben. mit der angst, das mir der alk entgleitet. ICH WILL ES ÄNDERN in erster linie für mich und dann für uns. ich möchte deinen kopf wieder haben, und dein vertrauen und dafür werde ich alles tun.!

    Ui...welch Sinneswandel...und das innerhalb von ein paar Tagen? Verzeih, aber irgendwie kommt es mir so vor, als würde er dir lediglich nach dem Mund reden...Seine Rede wirkt auf mich wie ein Lippenbekenntnis, mehr nicht, so weh dir das jetzt wahrscheinlich auch tut.

    Ich habe wirklich so gut wie keine Erfahrung als Co, ich kann dir nur als Alki sagen, was ich davon halte: Papier und Worte sind geduldig.

    Aber warum überhaupt Worte? Ist es denn im Grunde genommen nicht völlig egal, was er sagt? Lass ihn reden... Eine Änderung kann für dich sowieso erst dann stattfinden, wenn sich etwas getan hat.

    Ist dir eigentlich etwas aufgefallen?
    Lies mal bitte nochmal den folgenden Satz genau:

    Zitat von Dein Freund

    ich möchte deinen kopf wieder haben, und dein vertrauen und dafür werde ich alles tun.!


    Und dann diesen:

    Zitat von Wolfgang [09.03.2007 15:16]

    Ich will sie nicht verlieren. Also schaue ich, dass ich meine Sucht in den Griff bekomme, dann ist sie wieder ganz für mich da.


    Ich hoffe, du erkennst die Ähnlichkeit.

    Damit würde sich zumindest für mich erübrigen, wie ich diese Worte zu beurteilen habe....

    Lass Taten sprechen, lunasole... Alles andere führt IMHO zu einer Kreisbewegung.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo ernetika,

    Zitat

    neverfree hat hier sehr interessante Aspekte eingebracht; man sieht es an den vielen und z.T. unterschiedlichen Antworten.

    Darum geht es doch meiner Ansicht nach gar nicht.

    Sicher hat Neverfree viele Aspekte und zum Teil auch wirklich gut und sorgfältig reflektierte Gedankengänge zum Besten gegeben.

    Aber die Frage ist doch:
    Wo ist hier der Bedarf an Hilfe?
    Und daraus schlussfolgernd:
    Wozu dieser Thread?

    Hätte Neverfree ihr geistiges Gut ganz gezielt auf einen jeweiligen Hilfebedürftigen/Threadersteller losgelassen gepaart mit dem aufrichtigen Wunsch auch wirklich Hilfe leisten zu wollen, wäre die Sinnfrage nach diesem Thread gar nicht erst aufgekommen.
    Wer jedoch fadenscheinig nach Hilfe schreit, nur um den hier anwesenden Usern so nach und nach mitzuteilen, man habe alles fest im Griff und handle seiner persönlichen Meinung nach goldrichtig, ohne auch nur die geringsten Anstalten zu machen, sich auch mal einer negativen Kritik gegenüber fair und sachlich zu verhalten, der braucht sich nicht zu wundern, wenn der eine oder andere in diesem Thread lediglich eine äußerst geschickte Selbstinszenierung in Konjunktion mit ebenfalls äußerst geschicktem fishing-for-compliments sieht.

    Und nur mal so nebenbei, was die Qualität von Neverfrees Aussagen betrifft: Es mag so manch vernünftiger Gedankengang dabei gewesen sein, aber Statements a la

    Zitat

    Vielleicht ist das der tiefere Sinn eines Selbsthilfeforums, ich habe jetzt eine Ahnung dafür bekommen.
    Ein sich selbsterhaltendes System, so ähnlich wie die Agentur für Arbeit....


    sorgen bei meiner Wenigkeit für eine etwas gereizte Stimmung.

    Ich bin seit über 6 Jahren beruflich in 5 verschiedenen Foren unterwegs. Ich habe weit über 2.ooo Postings auf dem Buckel, ganz abgesehen von unzähligen PNs und Hilfen über Email.
    Aber ein derartiger Lötzinn wie oben zitiert ist mir dabei noch nicht unter die Augen gekommen...

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo summerdream,

    Zitat von summerdream

    wenn neverfree einen thread eröffnen möchte und diesen dann auch weiterführt, ist das ihr gutes recht und es ist ja nicht so, dass sie ihn alleine führt, also scheint er schon einige zu interessieren.

    Sorry, aber ganz so einfach verhält es sich meiner Meinung nach nicht. Dies ist ein Selbsthilfeforum für Alkoholabhängige.
    Ich finde, dieses Ziel sollte auch verfolgt werden, denn ansonsten kann es sein, dass wir hier bald Threads über das "Balzverhalten ostaustralischer Wanderameisen" oder über die "Bedeutung des Seins und Nichtseins des seienenden Seins im Nicht-Nichts" nach Martin Heidegger finden. Allein das Interesse an den von mir frei erfundenen Themen rechtfertig nicht ihre Daseinsberechtigung in diesem Forum, obwohl da bestimmt auch eine Menge interessante Antworten kommen würden.

    Das würde hier aber nur sehr wenigen gerecht werden - weder dem Betreiber dieses Forums noch den Leuten, die hier wirklich ernst- und gewissenhaft helfen wollen und sich mit ihrer Abhängigkeit und / oder Coabhängigkeit beschäftigen.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo Neverfree,

    ich kann da Spedi nur beipflichten: Auch ich sehe hier keinen Ansatzpunkt, wo bei dir Hilfe vonnöten wäre.
    Du hast deinen Rahmen ganz eng abgesteckt, weißt genau, was du willst, und richtest dementsprechend auch deine Handlungen danach aus.
    Da es sich hier aber um ein Selbsthilfe-Forum handelt, wäre es doch gut zu wissen, inwiefern bei dir überhaupt Bedarf an Hilfe besteht. Bis jetzt konnte ich da nichts Bedeutendes herauslesen.

    Aufgrund dieser Frage wundert es mich auch nicht, dass hier einige Forumsmitglieder auf die etwas verwegene Idee kommen, es könne sich bei deinen Postings lediglich um profilneurotische Selbstdarstellung handeln. Ich vermisse ein wenig die lebendige Diskussion - wenn eine der Parteien auf Gegenwind stößt, verhärten sich sofort die Fronten, anstatt auf einen gemeinsamen Konsens oder ein nützliches Ergebnis zu zielen.
    Unterstrichen wird meine Vermutung durch den Umstand, dass du Dank nur dann äußerst, wenn jemand für dich spricht oder sich auf deine Seite schlägt - es scheint jedoch so, als hätte dich keiner der hier geposteten Beiträge in irgendeiner Form weitergebracht: nicht in der Reflexion und auch nicht in der Praxis.

    Sehe ich das falsch?

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo karlo,

    warum siehst du es nicht andersrum?

    Zitat

    Da liegt meine Angst drin, das ich in einen Strudel komme der mich wieder ins Nasse fallen lässt und es immer so weiter geht.

    Sieh es doch einfach so, dass deine nasse Zeit lediglich die Zeit vor einer erneuten Trockenheit bedeutet, vor einem neuen Anlauf. Möglicherweise dein letzter?

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo lunasole,

    nur ganz kurz: Dass dein Gefährte heimlich trinkt, deutet mehr auf einen Pegelsäufer als auf einen Quartalssäufer hin.
    Das war die schlechte Nachricht.
    Die gute ist: Meine Meinung ist, dass bei einem Pegelsäufer die Heilungschancen höher sind. Sobald ich etwas mehr Zeit habe, werde ich dir meine Meinung erklären, wenn du möchtest.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo lunasole,

    meiner Meinung nach bist du auf dem richtigen Weg. Besonders gefreut hat mich, dass du einsiehst, dass man dich unter Druck setzt. Genau genommen handelt es sich bei Aussagen wie "ich weiß noch nicht, welchen Weg ich gehe" (welche ein "kann auch sein, dass ich in den Tod gehe" impliziert) um sogenannte emotionale Erpressung.
    Genau das ist nämlich der Kasus Knacktus: Er muss einsehen, dass er für sein Leben verantwortlich ist und nicht du. Mit der obigen Aussage spielt er dir den Ball der Verantwortung zu. Spiel ihn einfach zurück.
    Dass er ständig anruft, ist ein Zeichen, dass seine Welt zu bröckeln beginnt. Er registriert, dass er etwas ändern muss. Was dieses "etwas" ist, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Aber dies wird ganz allein er entscheiden. Und somit hast du völlig recht: Mehr kannst du nicht tun.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo lunasole,

    bitte bedenke nochmal die Worte von lilly:

    Zitat von lilly12

    Ich habe dafür gelogen, ich hätte Dir das Blaue vom Himmel versprochen, um an meine Droge zu kommen. Ich denke, ich hätte sogar im Notfall dafür gestohlen.

    Lass dich also bei einem Gespräch mit ihm nicht einlullen! Nochmal: Nasse Alkis sind nicht zwangsweise doof. Und wenn es darum geht, ihre kleine, nasse, versoffene Welt zu retten, entwickeln sie auf einmal ungeahnte Kräfte.

    Ich habe meiner vorherigen Beziehung (die vor 2 Jahren endete) auch mehrere Knöpfe an die Backe gelabert ("Therapie? Ja, ich kümmere mich nächste Woche drum..." nächste Woche dann: "Och, du siehst doch, es klappt auch ganz hervorragend ohne Therapie..." bis hin zu ganz subtilen, hinterlistigen Argumenten: "Du...ich glaube, andere haben die Therapie viel nötiger als ich, ich will doch niemandem den Platz wegnehmen...."...was natürlich ziemlich gewieft, aber dennoch vollkommener Blödsinn war...), bis sie dann endlich Ruhe gegeben hat...

    Du hast ein Ziel vor Augen. Veliere es nicht aus den Augen und lass dich nicht einwickeln.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo lunasole,

    erstmal danke für deinen Dank (klingt bescheuert, ich weiß ;) ).
    Ich helfe dir gerne, wenn ich kann - auch mir wird hier geholfen und darüber bin ich wiederum sehr dankbar.

    Deine Email ist sehr rührend und emotional. Dennoch sehe ich darin gewisse Gefahren, auch wenn dir das jetzt vielleicht die Nackenhaare zu Berge stehen lässt....

    Vielleicht sage ich dir zunächst einmal, wie ich in meinen nassen Zeiten auf solch eine Mail reagiert hätte. Meine Gedanken wären die folgenden gewesen:
    "Sie liebt dich und meint es gut mit dir. Sie ist da, wenn ich sie brauche. Ich will sie nicht verlieren. Also schaue ich, dass ich meine Sucht in den Griff bekomme, dann ist sie wieder ganz für mich da."

    Aber genau dieses Denken ist meiner Meinung nach falsch. Denn der eigentliche Motor für meine Handlungen wäre dann, meine Liebste wieder zu erobern, ihre Zuneigung und ihr Vertrauen wieder zu erlangen.

    Genau darum geht es aber nicht!

    Er schwebt mit seiner Alkoholsucht in ständiger Lebensgefahr, was eine ungeheure Belastung für sich und seine Umwelt darstellt. Also muss der Motor für sein Handeln die Rettung seines Lebens sein, seines Lebens. Die Beziehung kann hier erst an zweiter Stelle stehen.
    Er muss nicht aus Liebe zu dir handeln sondern aus Liebe zu sich. Er muss handeln, weil er sich liebt, weil er will, dass er weiterlebt; deswegen meinte ich auch, dass seine Herzkrankheit vielleicht der Rettungsanker ist.

    Erst wenn er einsieht, dass sein Leben wertvoll ist (für sich und für dich und deine Kids) und er es retten will, weil er dies erkannt hat und danach handelt, sehe ich eine wirkliche Chance für euch beiden.

    Starker Tobak, ich weiß.

    Aber denk doch nur mal ein klein wenig weiter:
    Nehmen wir mal an, er würde es schaffen, 3, 4 oder 5 Monate trocken zu bleiben. Du würdest wieder auf ihn zugehen und alles wäre wieder beim alten.
    Jetzt gibt es aber keine Motivation mehr für ihn, sein trockenes Leben beizubehalten, denn er "hat" dich ja wieder, sein Ziel ist erreicht, mission complete.
    Erst wenn er eingesehen hat, dass es hier um sein Leben geht, das täglich gelebt werden will, und das jeden Tag aufs neue gelebt werden will, hat er auch die Motivation tatsächlich jeden Tag nichts zu trinken.
    Sein Ziel muss sein, leben zu wollen, nicht, dich zu erobern.
    Und genau das unterscheidet meiner Meinung nach einen trockenen Alkoholiker von einem zeitweiligen Abstinenzler.

    Falls du ein wenig Zeit hast, lies doch ein wenig mehr in diesem Forum. Du wirst schnell merken, dass die Hauptantriebskraft für einen trockenen Alkoholiker das Ziel ist, jeden Tag zu leben und damit trocken zu bleiben und nicht nur für eine bestimmte Zeit abstinent zu sein.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo lunasole,

    auch meine Worte werden dir nicht schmecken, dessen bin ich mir sicher, aber es ist momentan nicht die richtige Zeit für schöne Worte. Diese bekommst du in Form von Emails von deinem Freund. Was sie nutzen, brauche ich dir wohl nicht nahe legen. Papier ist geduldig.

    Zitat von lunasole

    er schafft das immer so ca. 3 wochen ohne einen tropfen , aber dann... gibt er sich halt die kante......entzugserscheinungen hat er keine

    Ich habe deine Postings nur überflogen, dein etwas holpriger Schreibstil macht es nicht einfach, sie zu lesen, wobei ich selbstverständlich Verständnis für deine Aufgeregtheit habe.

    Erinnere ich mich richtig? 2,7 Promille? Und dann keine Entzugserscheinungen? Wer's glaubt, wird selig....Entzugerscheinungen bedeuten nicht immer gleich ein Delirium Tremens mit all seinen Facetten. Diese können sich auch ganz anders äußern. Schwindelanfälle, Panikattacken, Depressionen, usw. usw. ...

    Zitat

    ..... wie nennt man das? " "Quartalssäufer"??


    Jepp, oder sogenannter

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    link entfernt
    edit

    Zitat

    Wenn der Mist mit dem kranken herzen nicht wäre


    Auch wenn du das jetzt vielleicht nicht auf Anhieb verstehen wirst: aber ich glaube genau das ist euer/sein rettender Anker. Genau darin sehe ich die Chance, das Ruder herumzureißen. Sobald er begreift, dass er (zunächst einmal ausschließlich) Verantwortung seinem Leben gegenüber hat und dass es sich durchaus lohnt, darin zu investieren, wird Heilung in Sicht kommen. Aber auch erst dann.
    Solange er jedoch noch mit seinen Lügen bei dir (und seinen Eltern?) landen kann, wäre er selten doof, etwas zu ändern.
    Du darfst nicht vergessen: Alkoholiker verblöden zwar mit der Zeit immer mehr, aber sie sind generell nicht dumm.
    Ich kann nur wiederholen, was hier schon mehrfach gesagt wurde: Er versucht dich, mit lieben Worten einzuwickeln und einzulullen. Sorry, aber auch wenn ein "ich liebe dich (bis zum Mond und wieder zurück)" äußerst vehement auf die Tränendrüsen drückt und noch so schön und "romantisch" klingt: Es bringt dich in deiner momentanen Situation kein Stück weiter, nicht einen Millimeter. Ich sage es nochmal: Lieben und Leben, das sind zwei Paar Stiefel. Und Worte? Die Zeit für Worte ist meiner Meinung nach vorbei - Taten sind angesagt. Bitte mach dir das bewusst, ansonsten kann keine Veränderung eintreten - allerhöchstens eine temporäre Ruhe vor der Sturm. Und wenn sich nichts ändert, wird es wieder stürmen. Vielleicht sogar heftiger als alles, was ihr bis jetzt erlebt habt.

    Zitat

    jedem anderen freund würde ich auch helfen...


    Ich glaube, auch das wurde schon gesagt: Helfen kann nur er sich selbst sonst niemand. Er muss den Willen zur Selbsthilfe haben.
    Du kannst ihm auf Schritt und Tritt folgen, stets überwachen, was er trinkt - es würde alles nichts nützen. Er würde sich bevormundet vorkommen, seiner (Rest-)Verantwortung über sein Leben nun vollends entzogen. Die Reaktion wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit heimliches Trinken - was er bis zu einem gewissen Grad ja bereits tut.

    Zitat

    soll ich ihn echt hängen lassen,????


    Weißt du, lunasole, ich weiß nicht, ob ich das überhaupt schreiben darf - ich will hier nicht als Beziehungskiller dastehen.
    Ich schreibe es dennoch mal, mehr als ein Löschen des Postings kann nicht passieren...
    Ich glaube, von "sollen" kann keine Rede sein. Meiner Meinung nach musst du ihn hängen lassen, auch wenn du ihn noch so sehr liebst. Wenn du weiterhin so funktionierst wie du es jetzt tust, machst du dich an seiner Alkoholkrankheit fast schon mitschuldig. Ein Alkoholiker braucht ein Erlebnis, das ihn aufwachen lässt, er braucht eine Art "Katalysator", der ihn dazu anspornt, wieder Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen. Solange in seiner kleinen Welt die Uhren alle richtig ticken, hat er keinen Grund, auch nur das geringste an seinem Leben zu ändern - aber ich wiederhole mich.

    Zitat

    er ist einfach sooo ein klasse mensch...


    Genau diese Worte - wortwörtlich, sogar das sooo mit 3 "o" - habe ich so(oo) oft von meiner Lebensgefährtin gehört. So oft.
    Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain, meine Oma....das waren auch alles so(oo) klasse Menschen.
    Ich hätte meine Oma noch so dringend gebraucht. Ich war 12 Jahre alt und in einer ganz schwierigen Phase, als sie wegen ihres Alkohol- und Tablettenkonsums eingeliefert wurde und wegen einer Lungenembolie im Alter von 52 Jahren verstarb...

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    hallo lunasole,

    Zitat von lavendel

    die hier schreibenden alkoholiker werden dir bestätigen, dass dieses baden im selbstmitleid zu einem nassen alkoholiker gehört, nicht zu einem, der trocken ist oder werden will.

    Dann werde ich mal den Anfang machen:
    Ja, es ist tatsächlich so, dass diese Selbstmitleidsorgie eher dem Denken eines nassen Alkoholikers entspricht. Ich kann das aus eigener Erfahrung nur bestätigen.

    Ich möchte dir deine Geschichte aus der anderen Perspektive erzählen. Nicht aus deiner sondern aus der deines Freundes.
    Bis Dezember letzten Jahres war ich mit einer Frau zusammen, die ich wirklich über alles liebte. Als ich sie fragte, ob sie mit mir zusammen leben wollte, antwortete sie mit einem klaren "nein". Ich verstand zunächst die Welt nicht mehr. In zig Gesprächen, die wir über drei Monate hinweg führten, stellte sich letztlich heraus, dass sie mit meinem Alkoholkonsum nicht klarkam. Sie wollte es mir nie so deutlich auf's Butterbrot schmieren, weil sie stets Angst hatte, mich in meiner Person und auch Persönlichkeit anzugreifen. Sie meinte: "Wolfgang, ich kann und will dich nicht ändern. Ich liebe dich so wie du bist. Wenn ich dich ändern würde, wärst du nicht mehr du selbst. Mag sein, dass eine andere Frau mit deinem Konsum zurecht kommt - ich tue es jedenfalls nicht und ich traue mir das zukünftig auch nicht zu."
    Mein erster Gedanke war: "Das soll Liebe sein? Wenn sie mich lieben würde, würde sie mich so nehmen wie ich bin!".
    Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich begriff, dass Lieben und Leben zwei Paar Schuhe sind. Auch wenn du einen Menschen noch so sehr liebst - das ist noch lange Garantie dafür, dass du mit ihm auch leben kannst.

    Selbstverständlich fiel ich in ein tiefes Loch, dessen tiefste Stelle Montag vor einer Woche erreicht war. Die Tatsache, dass sie mich verlassen hatte war schlimm genug. Noch schlimmer war allerdings, dass dies bereits meine 3. Beziehung war, die aufgrund von Alkohol in die Brüche ging. Ich soff, wie ich noch nie im Leben gesoffen hatte.

    Aber dann wachte ich auf.

    Heute muss ich eingestehen, dass sie das einzig Richtige gemacht hatte: sich selbst und ihre beiden Kinder in Schutz genommen. Und ehrlich gesagt habe ich Schuldgefühle ihr gegenüber, weil ich sie wie selbstverständlich in diesen Sumpf mit hineinzog. Ihre warnenden Hinweise, dass ich ihr einfach zu viel trank, habe ich entweder großzügig überhört oder mir abends in die Vergessenheit gesoffen. Ich war ja glücklich, sie war da, alles lief wie am Schnürchen, sie funktionierte als Co prächtig. Dies dachte ich zwar damals nicht bewusst - bewusst ist mir das alles erst heute im unvernebelten Zustand- , aber im Grunde genommen war es so: warum hätte ich auch etwas ändern sollen?
    Dass ich mir Vollsuff ein Teil meines Fingers abschnitt, weil ich auf die wortwörtliche Schnapsidee kam, mir nach 11 Biers noch ein leckeres Essen zu kochen und anschließend mit dem Notarzt abgeholt werden musste, muss der absolute Schock für sie gewesen sein. Selbstverständlich sah ich das damals ganz anders als heute: Schließlich war [b]ich[/i] der Verletzte. Dass ich sie jedoch damit viel mehr verletzt hatte, weil ihre Träume von einem Zusammenleben mit mir damit zerbrachen, weil sie in ihrer Hilflosigkeit nicht handeln konnte und somit mit der schieren Verzweiflung kämpfen musste, das war mir damals nicht bewusst. Und kaum kamen auch nur annähernd solche Gedanken auf, wurden sie mit viel Ethanol auch gleich wieder weggespült. Ich war viel zu selbst mit meinem Selbstmitleid beschäftigt, als dass da noch Platz für das Leid anderer in meinem Kopf gewesen wäre. Typisch nass, kann ich da nur sagen, wie Lavendel ja schon schrieb.

    Möchtest du das alles auch erleben?

    Es liegt an dir.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    Hallo Mike,

    ich glaube, es gibt keine Zahlen, die dir "versprechen" können, nach welcher Zeit du körperlich entgiftet bist. Da spielen sicherlich viele Faktoren eine Rolle:

    • Wie lange hast du getrunken?
    • Wieviel hast du getrunken?
    • Hast du täglich, wöchentlich getrunken oder zählst du zu den sogenannten Epsilon-Trinkern?
    • usw. usw.


    Wenn du entziehen willst, dann begib dich in ärztliche Hilfe. Dafür sind Ärzte da: sie können dir sagen, wann du körperlich entgiftet bist und werden dich nach einem erfolgreichen stationären Entzug wohlwissend entlassen.
    So wie ich das bis jetzt hier gelesen habe, dauert der Entzug im Schnitt ca. fünf bis zehn Tage.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    ja, gute nacht....

    aber ein paar letzte gedanken...an gevatter allohohl....

    du warst die lösung, immer.....immer, wenn ich dich gebraucht habe, warst du da....für mich...aber du hast nix gelöst....gar nix...du hast probleme geschaffen, die für mich existenziell sind..., du löst nicht das problem, sondern inwzwischen bist du das problem geworden....

    du warst immer da...klar....du wirst auch immer da sein...an der tanke, im supermarkt....du bist billig, ich kann dich mir leisten....du bist allgegenwärtig.....wie ein gott.....du bist willig...du schreist nach mir...."kauf mich!"....ja, du bist gewieft....aber ab morgen werde ich gewiefter sein als du....du bist nicht mein freund.....du hast mich lange begleitet....aber du hast mich getäuscht, mein freund....du bist hinterlistig......du hast dafür gesorgt, dass ich morgens kaum noch atmen kann....du bist ein falscher freund.....

    du bist....nein...du warst....du warst.....du sollst nicht länger in mein leben eintreten, du sack....du hast mich hintergangen....lebe du dein leben...ich lebe meins.....akzeptier das endlich.....du bist nicht mein freund...du hast ich nur eingeschlichen in mein leben.....du hast dich angebiedert....du bist meine lösung...aber das bist du nicht.....du bist eine 0815-lösung....für alles.... du bist eigentlich gar keine lösung....

    verschwinde endlich, dämon....verschwinde aus meinem leben.....und werbe nicht in fernsehsendungen für dich.....mach dich dünne....ich mag dich nicht...denn ich bin besoffen....und trotzdem mag ich dich nicht....und trotzdem mag ich dich nicht....und lass mich nicht gegen dich kämpfen....denn du bist einen kampf nicht wert....du nicht!

    verschwinde einfach...bitte verschwinde!

    Zitat von linuxgeek81

    Sorry wenn ich sage... aber Du laberst ziemlichen bull daher. Wenn Du nicht trocken werden willst und Dich totsaufen dann ist das Deine Sache

    dann wäre ich nicht hier, ganz bestimmt nicht...
    ich habe es oft genug gesagt: ich will leben!

    ja, ich habe getrunken...bis morgen...okay?

    gruß
    wolfgang

    ach ja...
    und falls sich manche fragen, warum ich hier so diszipliniert schreiben kann: ich bin ein "funktionierender alkoholiker"...was immer das auch sein mag....ich habe jetzt 12 biers intus...und ich kann immer noch schreiben....ich funktioniere halt einfach...habe ich bis heute jedenfalls getan....

    gruß
    wolfgang

    linux,

    ja, ich weiß, um was es geht....
    und ich habe die chance, nochmal an einem punkt anzusetzen, an dem es gilt....gott sei dank....

    wenn ich nur das "neue geistige konzept" hätte, wie es von mir verlangt wird...dann wäre schon ein großer schritt getan....ich suche danach...ich hoffe, ich werde es finden....ich will leben!

    gruß
    wolfgang

    Hallo Karsten,

    der Notarzt?
    Der kann mir nicht wirklich helfen....was weiß der schon von mir?
    der kann mich stilllegen...mit distra....
    ich brauch kein distraneurin...
    ich brauch kein rattengift....

    ich werde morgen wieder hier sein.....kalt oder warm? wen juckt das schon?

    glaubst du im ernst, das würde jemanden jucken?

    der sorgen-fabrizierer
    wolfgang

    ja.....

    ich muss endlich mal einsehen, dass nicht der alk der schlüssel zu meinen problemen ist sondern ich

    ja

    ich bin es....das arschloch...das geschlagen wurde....und getreten wurde....ich...ich, ganz allein....

    ein weiter weg....aber ich werde ihn gehen.....

    schreibwütig, immer noch....
    wolfgang