• Hallo,

    nachdem ich mich bereits richtig vorgestellt habe, nun hier meine Frage.

    Mein Mann ist alkoholiker und isch habe den Zustand einfach nicht mehr ertragen, bin körperlich und vorleem seelisch am Ende. Deshalb habe ich selbst den Cut gemacht und m ir eine Wohnung gesucht.

    Diese Wohnung richte ich zur Zeit noch ein, das ist mühseelig und zeitintensiv. Da ich in Vollzeitarbeite und auch noch zwei kleine Kinder habe, bleibt oft nur das Wochenende. Meine Kollegen auf Arbeit bieten mir Hilfe immer an, ich tue mich nur so schwer beim annehmen. Ich schäme mich immer noch so sehr. Selbst meiner besten Freundin, deren Eltern selbst Alkoholiker waren und zeitig verstorben sind, habe ich micherst vergagene Woche anvertraut. Dabei konnte sie mich von allen am allerbesten verstehen! Aber ich schäme mich so sehr.

    Da mein Mann nach Unterzeichnung des Mietvertrages die Augen endlich AUFGEMACHT hat, und den Weg zur Therapie gefunden hat, hat sich zwischenzeitlich so einiges getan. Er trinkt nichts mehr seit 3 Monaten, er geht regelmäßig zur Therapie und ist sichtlich bemüht um Besserung, seiner selbst Willen!

    Er unterstützt!!!!! mich sogar bei meinem Wohnungsvorhaben und hilft mir bei zwei - drei kleineren Dingen aus. Ist das normal? Das Resultat ist, das ich einen Schritt zurück gegangen bin, vielleicht auch einen Schritt vorwärts? Ich weiß es nicht.

    Statt ganz auszuziehen habe ich nun beschlossen, während der Woche mit den Kindern "zu Hause" zu bleiben, da sich auch die Kita so einfacher gestaltet und er die Kinder früh weiterhin zur Kita bringen kann. Am Wochenende bin ich dnn mit den Kindern in meiner Wohnung. Die Kinder sagen Ferienwohnung dazu, und können das gut akzeptieren.

    Ich habe noch nie ein Quasi-Lösung getroffen. Es gab für mich immer nur Entweder- Oder!

    Meine Frage an Euch. Ist dann nun ein Schritt vorwärts oder ein Schritt zurück? Meine Idee bei der Sache war: gehe ich ganz, fällt er um. Bleibe ich, dann gehts von vorne los, wie schon hunderte Male zuvor. Also habe ich mich die Wohnung entschlossen. In der Woche bleibe ich bei ihm, damit er nicht den Mut verliert. aber mir elbst geht es nicht gut dabei.
    Am Wochenende kann ich atmen und mir fehlt gar nichts. Ich möchte seinen Willen gern honorieren, aber ich habe kein Vertrauen dazu, und die Angst was in der Zukunft passieren wird, lähmt mich.

    Ich bin noch keine 30, meine Kinder sind noch ehr klein und ich will endlich wieder lachen können und ein normales Leben führen können, dass geht aber nicht, da mci die Schuldgefühle ihm nicht beigestanden zu haben und nicht wirklich alles versucht zu haben, auffressen. Das kann es doch nicht gewesen sein?

    Sorry, das der Text so lang geworden ist, aber nach den vielen Jahren des "Bei mir ist alles in Ordnung Lügens" wird es Zeit platz zu schaffen.

    Vielen Dank für´s Lesen!

    Liebe Grüße

    Bella

  • Hallo Herzenswärme,

    Danke für Deine Antwort.

    Ich habe es meinem Mann versucht begreiflich zu machen, ohne ihn dabei anzugreifen, oder zu verletzen. Er kann meine Entscheidung im großén und ganzen nachvollziehen, daher kommt wohl auch seine Unterstützung?!

    Er ist aber auch sehr ungeduldig und fragt mich regelmäßig wie es nun weiter gehen soll. Er will Hoffnung von mir haben, er will ein Ziel vor Augen sehen. Das Ziel welches er definieren sollte, sollte eigentlich heißen: "Ich will trocken sein/ und bleiben!" Sein Ziel ist aber: "Ich will méine Familie zurück und ein normales Familienleben!" berspringt er da nicht einen entscheidenen Schritt???

    Fakt ist aber, dass ich nicht weiß was die Zukunft bringt. Ich habe ihm gesagt, dass ich Abstand will und brauche, und ds ist ehrlich.

    Ich habe ihm aber nicht gesagt, dass meine Gefühle zu ihm derzeit gleich Null sind. Nichtsdestotrotz bedeutet er mir sehr viel. Aber ein Leben als Ehepaar kannich mir zur Zeit nicht vorstellen. Wenn ich ihm das so sage, resigniert er dann nicht????

    Was soll ich denn nur machen???

    Er treibt mich mit dieser Fragerei in die Enge und ich weiß nicht wie ich reagieren solol??? Diplomatisch oder so wie es ist? Und wenn doch alles gut wird, habe ich dann nicht vorzeitig die Flinte ins Korn geworfen???

    Ich möchte nur noch heulen, schreinen und davonlaufen!

    Liebe Grüße

    Bella

  • Liebe Bella,

    deine Situation kann ich gut nachempfinden aus eigener Erfahrung.

    Du schreibst das du körperlich und seelisch am Ende bist Das ist auf die Dauer jeder der mit einem nassen Alkoholiker zusammenlebt.

    Nun ist es mal an der Zeit dich um deine eigenen Bedürfnisse zu kümmern.
    Du schreibst selbst das du dich in der neuen Wohnung sehr wohl fühlst und das die Pendellösung dich nicht zufrieden macht.

    Das ist der entscheidende Punkt. Wenn du da bleibst um ihn zu kontrollieren,
    wird sich das als Bummerang erweisen. Er ist für sich verantwortlich und du für dich. Das bleiben damit er nicht umfällt ist Manipulation und du bürdest dir eine Verantwortung auf die du nicht hast und die dir schwer zu schaffeen macht. Lass mal los, du bist nicht der liebe Gott, das glauben wir CO's oft von uns.
    Wenn er trocken werden will, dann wird er das auch. Wenn er es nur dir zuliebe versucht, dann kannst du soviel pendeln wie du willst.

    Die Schuldgefühle sind auch so ein Klammern an den Partner und heulen,schreien und davonlaufen sind typische Zeichen das es Zeit ist Grenzen zu setzen. Du hast einen guten Anfang gemacht indem du fürsorglich zu dir selbst geworden bist.

    Liebe Grüsse Smilla

    ---------------------------

  • Liebe Smilla,

    vielen Dank für Deine Worte. Mir fällt es immer noch sehr schwer, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und zu befriedigen. Obgleich ich natürlich bemerke, wie gut mir die Wohnung tut.

    gestern abend gab es dann wieder eine dieser Endlosdiskussionen, über ds Thema: "Ich will wissen, ob wir eine Chance haben!" Was soll ich denn nur darauf sagen????

    Ich habe ihm ehrlich gesagt was Sache ist, wass meine Seele schreit: "Ich weiß es nicht, gott verdammt noch mal, lass mich doch endlich in Frieden!" Ich kann ihm doch nicht wirklich eine Garantie geben, oder??? Trockener Alkooliker werden und bleiben ist doch nicht wie eine Waschmaschine kaufen und einen Garantiebeleg zu bekommen!

    Die Schuldgefühle habe ich nun mal und damit muß ich lernen umzugehen, ich werde mir wohl Rat holen müssen, bei einem Therapeuten, bzw. ich möchte mir Hilfe holen, ich will mir Hilfe holen. Das Forum hier hilft mir sehr, weil ich nun nicht mehr vorrangig das Gefühl habe egoistisch zu sein und meinem Mann im Stich zu lassen. Und es gibt noch so viele Mensche hier, denen es deutlich dreckiger geht als mir und alle haben ähnliche Sorgen. Es tut gut, nicht mehr alleine zu sein.

    Vielen Dank Smilla.

    Liebe Grüße

    Bella

  • Hallo Sturmtief Bella,

    vielleicht hätte Deine Anwort aber auch lauten können.....


    ....."Die Chance, die wir beide haben, ist die Chance, die Du Dir selbst gibst dein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen.....!!!!!"

    Aber dafür hat jeder seine eigenen Worte in diesen Momenten und deine waren eben so, und ehrlich noch dazu!!!

    Nein, eine Garantie gibt es hier leider nicht. Dazu "menschelt" es zu sehr......

    Deine Schuldgefühle sind ja in erster Linie mal "normal" für diese Situation......aber Sie werden mit der Zeit weniger werden....Du wirst es sehen.....!!!

    also......

    2 Schritte vor, 1 zurück, 2 vor......


    ***drückdichmalganzdoll***


    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Stoffel,
    Hallo Herzenswärme,

    erst einmal vielen lieben Dank für Eure Worte. Sie kamen zur richtigen Zeit.

    Vorallem Dein ***drückdichmalganzdoll***-Drücker, Stoffel, der tat mir gut. Danke.
    Du hast natürlich Recht mit Deiner um Längen galanteren Antwortmöglichkeit. Natürlich können wir nur die Chance haben, die er sich selbst gibt. Das sieht er aber nicht ein. Er ist sich selbst nichts wert und sein Ziel ist nicht sein Leben lebenswert zu gestalten, sondern seine "Familie" zu retten.

    Ich glaube ich tue ihm nicht gut. Er bekommt sich selbst nicht auf die Reihe und kann sich selbst nicht leiden. Gut ein wenig gönne ich ihm den Ekel vor sich selbst, wie es die letzten Jahre war, ich glaube das Ekelgefühl kann heilsam sein. Aber er tut mir auch unendlich leid, wenn er sich so hängen läßt sich selbst wehtut und erniedrigt. Warum tut er das denn???

    Er erwartet von mir das ich seinen Willen und seine ersten Schritte in Richtung Krankheitsbewältigung hornoriere. Das tue ich, zweifelslos, sonst wäre ich sicherlich nicht wankemütig und betrübt über seine Art sich selbst zu geiseln. Er denkt wirklich, dass es jetzt jeden Tag Veränderungen zwischen uns geben müßte. Ich kann das aber (noch) nicht. Im Moment ist es noch so, das ich abends nicht einschlafen kann, weil ich Angst habe, er könnte ins Schlafzimmer kommen. Dann ist es vorbei mit Schlafen, ich ertrage ihn (noch, vielleicht auch nie wieder) nicht in meiner Nähe.

    Er versteht das nicht. Ich kann ja begreifen, dass es für ihn sehr schwer ist, aber ich begreife auch nicht, warum er mich so in die Enge treibt.

    In dem Punkt gebe ich Dir, Herzenswärme, Recht. Ich hatte auch den Eindruck, dass das alles wohl nur passiert, weil er es mir beweisen will und seine Gewohnheit nicht verlieren will.

    Gestern wieder diese Diskussion, immer das gleiche. Ich ertrage es einfach nicht, die Fragerei, der verlust persönlicher Freiheit, der Verlust der Fähigkeit selbst entscheiden zu können, was ich mag und was nicht.

    Immerhin kann ich mich wieder im Spiegel ansehen, denn ich bin wieder ehrlich zu mir selbst und sage nicht mehr:"Bei mir ist alles wunderbar". Ich kann sagen: "Nein, ich will DAS SO nicht haben!" Das ist ein Anfang.
    Ich glaube ich habe noch einen weiten Weg vor mir, dabei dachte ich, ich bin mit meinem eigen Wohnungsschlüssel schon einen erheblichen Schritt weiter gekommen..... .

    Herzenswärme, ch find es Klasse, dass Du trotz Deiner eigenen Sorgen noch Kraft hast für andere, für mich. Du gibst mir Mut und ich drück Dich mal und sage Danke.

    Ich habe uch schon so einige Berichte von KLARO ´gelesen. Seine direkte Art gefällt mir gut und er drückt sich sehr treffend, wenn auch sehr schmerzhaft aus. Leider ist es nicht immer einfach, das kindliche ICH auszuschalten und den Verstand einzuschalten. ich ertappe mich dabei, dass ich mitleid habe und anfange zu wackeln.... .

    Unkraut vergeht nicht, und selbst dass braucht Wasser und Licht zum Leben... . Also fange ich mal am besten gleich an....

    Liebe Grüße

    Bella

  • Hallo Bella,

    tja, hmmmmm, jahrelang versucht mann/frau den Menschen Gegenüber zu Veränderungen zu bringen...........aber keine Reaktion, kein Verständnis, keine.....Veränderung!!!!

    Es ist nun aber die Zeit, in der er/sie so schnell, wie nur möglich Veränderung an seinem Partner sehen möchte, genau die Veränderung, die er/sie selbst so lange hinausgezogen hat und ihm/ihr "anscheinend" auch egal war.......

    Doch so einfach geht es halt auch nicht.........das braucht auch seine Zeit....und es hat noch niemanden geholfen, das man mit einer Brechstange etwas erzwingen wollte!!! Im Gegenteil, das bewirkt eher das Gegenteil.....!!!

    Wie dem auch sei.....


    ***fühldichverstandenundnochmaldollgedrückt***


    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Miteinander,
    Hallo Stoffelchen,

    die letzten tage habe ich es mir so richtig gut gehen lassen. Ich war mit Freunden auf einem super Konzert gewesen, richtig gute Musik und Stimmung dazu. Die lange Nacht steckte mir zwar noch ewig in den Knochen, muss ja auch früh raus auf Arbeit, aber das war es echt wert.

    Tja, und was soll ich sagen? Mir ging es richtig gut, mir hat nichts gefehlt, ich hatte einen super Abend und gute Unterhaltung.

    Am Wochenende habe ch dann prompt die Retourkutsche bekommen. Wie kann ich das nur mit ihm machen...., jetzt wo es hm gerade so schlecht geht. Er will doch ein Ziel, er will von mir doch die Garantie haben, dass alles wieder gut wird.
    Aber nun hätte er ja gesehen, dass ich mich auch ohne ihn amüsieren kann, also hat ja sowieso alles keinen Sinn!

    Das macht mich wahnsinnig! Habe ich mit dem Ehegelübte auch meine Freiheit verkauft? Mein eigens Denken und Handeln, meinen Entscheidungswillen??? Ich habe auf dem Konzert viele Betrunkene gesehen, manche waren bestimmt auch auf Droge. Meine Freunde konnten darüber lachen, wie sich erwachsenen (vorwiegend Männer) benehmen, wenn sie zuviel geladen haben... . Ich kann darüber gar nicht lachen. Ich empfinde dafür nur Ekel und Unverständnis. Wir alle hatten viel Spaß an dem Abend, auch ohne Alkohol.

    Genau das ist es, was ich in Zukunft will und was mich zufrieden macht.

    @ Stoffelchen: Du hast echt indem Du sagst, es bewirkt genau das Gegenteil. So ist es, je mehr er mich in die Enge treibt umso mehr blocke ich ab und weiche aus. Er ist aber von Hause aus nicht der geduldigst und das ist in dieser Sache nicht gerade hilfreich.

    Auf der anderen Seite verstehe ich ihn natürlich auch, e wäre sicherlich leichter für ihn, wenn ich ihn voll und ganz unterstützen würde, vorallem emotional. Ich stehe hinter ihm, bitte nicht falsch vertehen und ich unterstütze auch seine Therapie. Leider ist emotional doch sehr viel zerbrochen, sovel Kitt habe ich noch nicht auftreiben können. Ich glaube auch kaum, dass das in 3 Monaten gelingen kann.

    Ich habe mich auch mal durch Deine Geschichte gewühlt und muß sagen ich bin traurig, dass es für Dich nicht das Ende nahm, welches Du Dir am Anfang Deiner Geschichte für Euch vorgestellt hast.
    Ich bewundere Dich für Deine emotionale Stärke, obgleich Sie sicherlich nicht immer so ist/sein kann.

    Du machst das toll mit den Kindern und für Dich.

    Vielen Dank für deinen Drücker, die tuen immer sehr gut und ich schenk Dir einen zurück, damit Du weiter so machst.

    Liebe Grüße

    Bella

  • Hallo Bella,.......

    ......Danke, für deinen "Rückdrücker"... :wink:


    das Du hinter ihm stehst, was seine "Trockenheit" bzw. seine Krankheit betrifft, das ist ja auch so ok.......aber genau dieses, winzig kleine Ding, namens Emotion, ist es doch, was auch die "Gemeinsamkeit"ausmacht......und wenn das "abbröckelt,.....tja was dann.......

    ...dann passiert was......, irgendwie, irgendwo, irgendwann........

    ....aber es passiert...!!!!

    Zitat

    Tja, und was soll ich sagen? Mir ging es richtig gut, mir hat nichts gefehlt


    ***extraknuddeldrücker***


    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Soffelchen,
    Hallo Mondkind,

    erstmal ein herzliches Hallo hierim Forum, Mondkind! Und danke Dir für die ermutigenden Worte. Meein verstand gibt mir ja recht, aber eben dieses Mitleid. Nun gut. Mittlerweile ist sein Selbstmitleid bei mir umgeschlagen. Ich nehme mich dem nicht mehr an, sondern es nervt mich und ich habe eigentlich genug mit mir selbst und den Kindern zu tun.

    Ich kann mich auch nicht in die Ecke setzten und heulen und jammern, davon wird es icht besser. Sicherlich bin ich auch traurig über de Situation, und na klar habe ich auch Mitleid mit ihm. Und ja, ich wünsche ihm auch nur das beste. Er ist ebenfalls ein lieber, guter Kerl, aber ich kann weder die Emotionen an- noch ausknipsen.

    Hallo Stoffelchen, mich hat es selbst sehr erschrocken, dass mir an dem abend NICHTS gefehlt hat, noch mehr erschrocken hat es mich, dass Du es mir nochmal so deutlich angemarkert hast. Ich glaube das ich den innerlichen Schritt schon gegangen bin, nun muß ich ihn nur noch annehmen lernen.

    Ich drück Euch beide und wünsche einen schönen Abend!

    Liebe Grüße

    Bella

  • Hallo Mondkind,

    nochmals Danke für Deine Antwort.

    Wenn ich mich heute so betrachte, dann bin ch traurig. Was ist aus mir geworden? Ich habe immer viel und voallem gern gelacht. Ich war ein absoluter Optimist und ich habe sprichwörtlich aus Sch... Bonbons gemacht.

    Als ich vergangenes Jahr (nach dem erz.-urlub) wieder mit arbeiten anfing, habe ich gemerkt, wie mir das doch alles gefehlt hat. Auf Arbeit ging es mir immer gut. Es ist auch Streß, klar! Aber da hat alles das was ich in die Hand nahm auch geklappt. Nur zu Hause klappte rein gar nichts.

    Jetzt ist mr auch klar warum. Es war niemals meine Aufgabe, deshalb konnte ich sie auch nicht meistern. Es war und ist immer noch SEINE und zwar ganz alleine! Es ist Sein Problem und er muss es lösen, nicht ich für ihn. Ich habe eigene, genug!

    Ich bin ein absoluter Alkoholgegner und trinke auch keinen. Deshalb werde ich auch oft ausgegrenzt, weil ich mich eben nicht it hinsetze und wein trinke... . Aber ich brauche das nicht, mir schmeckt es nicht und ich habe zuviel gesehen um Alkohol mögen zu können!

    Ein Schlag ins Gesicht war für mich, als man MIR doch allen ernstes unterstelle ein Alkoholproblem zu haben! Und das nur weil eine Ärztin eine sehr bösartige Entzündung nicht zum stoppen brachte.

    MIR???!!! Klar, die Ärztin konnte es ja nicht wissen, aber warum MIR??!! Ich habe Alkohol literweise ausgeschüttet, ich glaube alle Ratten dieser Stadt sind inzwischen alkoholabhängig!!! Ich habe volle Flasche weggeschmissen. Ich habe dafür gekämpft, dass mein Mann zur Einsicht kommt! Und dann diese Unterstellung? Das war ein Schlag in die Magengrube. Aber ab diesem zeitpunkt erkannte ich wenigstens, dass ich ein Problem hatte. Aber nie mit Alkohol, sondern mit meinem Mann, dem Alkoholiker.

    Ich glaube die bösartige Erkrankung die ich damals hatte und immer noch in mir schlummert war eine Reaktion auf meine kaputte Seele. Wenn alle Kraftreserven aufgebraucht sind, dann gibt es irgendwo im Kopf einen Schalter, der wird umgelegt und ein STOP-SCHILD stellt sich auf. Ich habe die Vorfahrt nie wieder bekommen.

    Den Wink mit dem zaunsfeld (ein Zaunspfahl war das nicht mehr) habe ich dennoch lange nicht verstanden. Allmählich wird mir klar, dass ich viele Alarmsignale nicht oder zu spät erkannt habe. Oder aber ich habe Sie einfach ignoriert!?

    Jetzt nehme ich mich endlich wieder wahr, mich als Mensch und ich sehe, dass mich auch andere wahr nehmen und mich schätzen, so wie ich bin. Und ich darf auch Fehler haben und machen. Ich muss nicht mehr perfekt sein, bzw. so tun als wäre alles perfekt, dass war es nämlich nie.

    Vielleicht wid alles gut, ich weiß es nicht. Vielleicht auch nicht. Aber immerhin habe ich mein Schicksal (wenn es wirklich sowas gibt?) nun wieder selbst in der Hand!

    Ich betrahte meine Wohnung und die Trennung vom Gewohnten als Experiment: man weiß nie wie das Ergenis ausfällt. Ich freue mich darauf, obwohl ich natürlich auch eine gesunde Skepsis und Zukunftsangst habe. Schließlich geht e nicht nur um mich, sondern auch um 2 Kinder. Mein Mann sieht das anders, er mißtraut dem Experiment nd gibt dem keine chance. Ich mißtraue dem gewohnten, und gebe dem keine chance! Wo sollen wir uns also da treffen????

    vielleicht kann er irgendwnn, dieses Experiment als Chance betrachten, als einen Gewinn für jeden einzelnen von uns. Aber bis dahin ist er noch weit entfernt.

    Al ich zur Reha war, sagte der Therapeut zu mir: "Kümmern sie sich um sich selbst!" Wie recht er doch damit hatte, aber damals wr ich noch nicht soweit, es kamen zuerst immer andere, allen voran die Kinder und mein alkoholkranker Mann!

    So nun will ich vorerst enden. Abendbrot und Sandmann!!!!

    Liebe Grüße

    Bella

  • Hallo Hölzchen,

    na das klingt ja schon viel netter..... :D

    In der Tat bin ich einen Schritt weiter, wie Du. Denke ich. Aber emotional losgelöst habe ich mich eben auch noch nicht. Ich kenne das Gefühl von Hin- und Hergerissensein nur zu gut!

    In seinen nüchternen Phasen war alles wie immer, leider gab es davon nicht viele. Und dieser Ekel, den ch empfand wenn er besoffen war und in Unterhosen vor mir stand.... .

    Ich kam mir so erniedrigt vor.... . Ich habe ihn dafür gehaßt. Die eheliche Pflicht habe ich nicht mehr erfüllt, wie denn auch?? So tief wollte ich mich nicht verletzen lassen. Das war mein letztes Ehrgefühl. Tja und das war dann natürlich auch der Grund um wieder zu trinken usw usw.

    Die Heizugskontroll-Aktion, ach ja, DIE, die kenne ich auch. Und noch Rechnungen schreiben im Büro, DIE ?? Die kenne ich auch.

    Das schlechte Gewissen plagt mich so richtig, seit er zur Therapie geht und ich sehe, dass er nicht mehr trinkt. Aber so wie es Stoffelchen auch schon gesagt hat, ist con viel abgebröckelt.... .
    Es ist schade drum, weil eigentlich ist er en lieber Kerl und sehr gutmütig. Und ws mich am meißten ärgert, er ist so wahnsinnig intelligent, ist selbst Mediziner. Und ist Alkoholiker. das geht nicht in meinen Kopf!!!!!!! Das begreife ich einfach nicht.

    Okay, Alkohol war kein fairer Gegner für mich, ich habe den Kampf verloren, oder besser wir haben diesen Kampf verloren. Das ist Jammerschade. Aber jede Niederlage gibt uns auch die Möglichkeit einer Revanche. Ich nehme sie an, aber erst, wenn er sich im Griff hat. Ich hatte und habe Geduld mit ihm, jetzt ist er dran Geduld mit sich selbst und mit mir zu haben.

    So, nun will ich für heute enden, war ein sehr langer Tag und ch bin erledigt....

    Liebe Grüße an alle

    Bella

  • Hallo Hölzchen,

    genau das ist mein Problem.
    Ich bin zwar eine Frau, d.h. ich denke nicht nur schwarz-weiß (feix....) sondern eben auch in Grauzonen, dennoch ist es die bisher einzigste Quasilösung die ich getroffen habe. Normalerweise bin ich eher für so oder so zu haben.

    Wären die Kinder nicht, gäbe es diese Entscheidung wahrscheinlich so nicht.

    Mein Mann gibt sich mit der Hoffnung alleine nicht zufrieden. Er sagt das ist ihm zu wenig. Aber mehr kann ich ihm nicht geben und mehr will ich jetzt auch nicht. Alles andere wäre nicht ehrlich.
    Er muß nun damit umgehen und das fällt ihm schwer.

    Fakt ist, dass seit längerer Zeit in "unserem gemeinsamen Zuhause" der "Verfall" sichtbar wird. D.h., irgendwie ist da nichts mehr von mir. Weißt Du ich bin so eine Dekotante und lege ganz viel Wert auf Details, frische Blumen, penible Ordnung usw..... . Eine Bekannte meinte letztens: "Irgendwie wohnst Du hier nicht mehr....!"
    In meiner kleinen Wohnung allerdings, da tobe ich mich aus und alles sieht wieder nach mir aus... . Und es macht mir verdammt viel Spaß und ich fühle mich so wohl dabei.

    Zu Deinem "Spät-ins-Bett-Geh-Syndrom" (feix...):
    Ich kann das schon lange nicht mehr, ich meine mich neben ihn zu legen???!!! Er schläft im Wohnzimmer, ich im Bett. aber ich warte bis er schläft, erst dann gehe ich ins Bett, erst dann kann ich schlafen. Das ist meist erst nach 0:00 Uhr. Ich bin so müde!

    Wegen den fehlenden Ehelichen Pflichten gab es immer streß, es ging immer darum, und immer war ich ja dran schuld. Sicherlich habe ich ihn damit auch irgendwie bestrafen wollen. Sicherlich. Aber es ist auch rteiner Selbstschutz gewesen. Soviel war und bin ich mir immer noch wert. Aber ich gab ihm so eben auch immer einen Anlaß und eine Begründung um weiter zu trinken. Aber wenn ich es nicht gewesen wäre, dann hätte er auch tausend andere Gründe gefunden um zu trinken.
    Nicht zuletzt die Kinder, die ihm oft und unverblümt den Spiegel vor ´s Geicht hielten und ehrlich ihre Meinung sagten. In einer Art, wie es eben nur kleine Kinder tun.

    Er hat es aber nie begriffen. Er hat nie erkannt, was die Kinder ihm eigentlich sagen wollten. Stattdessen waren sie schuld! Sie wären respektlos und natürlich: (Auch das kam!) "ich habe ihnen das eingeredet!" ??????????? Er hat den Kindern sogar unterstellt, sie wären böse und kränken und verletzen ihn mit Absicht. Das tat mir sehr sehr weh. Das er die Hilferufe seiner eigenen Kinder einfach ignoriert hat und weiter nicht zu tun hatte als sich im Selbstmitleid weiter aufzulösen.

    Die Kinder fühlen sich mittlerweile in der Wohnung sehr wohl, sie helfen eifrig mit und sind zufrieden.

    Ich bin auf der einen Seite tottruig über die ganze Situation, andererseits, weiß ich nicht was die Zukunft noch bringt und ob nicht doh noch alles gut wird.

    Eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wenn ich bleibe, ändert sich nicht und ich komme kein Stück näher zu ihm (zurück).

    Irgendwie wird es schon werden, da bin ich mir sicher.

    Auch Du wirst Deine Entscheidung ganz alleine für Dich treffen müssen, da führt kein Weg dran vorbei. Ich glaube aber, dass es nur die wenigsten Paare schaffen, bis zum Ende durchzuhalten und sich dann noch bedingungslos lieben zu können.

    Menschen haben ein Gedächnis und das meldet sich dann und wann. Das ist das Problem. Ich kann verzeihen und ich habe ihn gebeten sich nicht mehr für das vergangene zu entschuldigen, das hat er bereits oft genug getan. Was gewesen ist, ist vorbei, man kann es nicht geradebiegen. Jetzt kann man nur am Tag "NULL" von vorn anfangen. Dennoch meldet sich das Gedächnis und für bestimmte Situationen, Gesichtsausdrücke, Phrasen usw. meldet sich wohl meine Alarmanlage und ich beginne von vorn zu suchen, im Keller, im Auto, im Büro, überall.

    Ob ich das jemals ablegen kann??? Kann man das gedächis überlisten und entrümpeln, den gewonnenen Platz mit Vertrauen füllen??

    Mal sehen.

    So, nun ende ich für heute und hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt. Das schreiben hier tut mir gut, es befreit irgendwie. Ein schlechtes Gewissen habe ich dennoch meinem Mann gegenüber, dass ich hier so offen "spreche".

    also dann alles Liebe Euch allen und einen schönes sonnigen Sonntag!

    Bella

  • Zitat

    Eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wenn ich bleibe, ändert sich nicht und ich komme kein Stück näher zu ihm (zurück).

    Genau........!!!!

    Zitat

    So, nun ende ich für heute und hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt

    Nein, mich auf keinen Fall......!!!!


    ***drückdichdu***


    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Stoffelchen, Hallo Hölzchen.

    Vielen Dank für Euren Zuspruch. Es wird sich irgendwie fügen. Geduld ist wohl dabei nicht des Menschens Stärke, und leider die meine noch die meines Mannes. Jetzt kann unserer ganzen Familie nur noch ganz viel Zeit, Geduld und Vertrauen helfen. Wobei letzteres erst wieder erlernt werden muss, von beiden Seiten.

    Dir Hölzchen wünsch´ich von Herzen alles, alles Gute und wünsche Dir so sehr, dass Dein Mann seinem Gegner in die Augen sieht und seinen wirklichen Feind mit all seiner Häßlichkeit wahrnimmt um ihn dann ernsthaft zu bekämpfen. Der Arzttermin ist der erste Schritt, der wichtigste! in die richtige Richtung.

    Und Dich Stofflechen, dich drück ich wieder zurück und zwar von Herzen.

    Ich melde mich später noch einmal, und bis dahin Euch allen alles Gute und einen schönen, sonnigen Tag.

    Ganz liebe Grüße

    Bella

  • Hey Bella,

    danke fürs "Zurückdrücken" :wink:

    Vertrauen braucht seine Zeit!!!! Und das geht net von heute auf morgen......

    also laß Dir Zeit!!!!

    ***inarmnehmdrückdich***


    stoffel :wink: chen

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  • Hallo Stoffelchen,

    mir geht es heute richtig gut. Die Woche zuvor war zwar der blanke Horror, aber jetzt ist es besser.

    Wir haben viel geredet und sehr viel geweint. Ich weiß nicht wann ich zuletzt soviel geweint habe. Ich glaube, da hatte sich wohl eine ganze Menge angesammelt. Nun ja, die Frinten haben sich etwas entspannt und wir nähern uns einem gemeinsamen Weg an.

    Meine Wohnung behalte ich dennoch. vielleicht ist sie mein persönlicher Sicherheitsfaktor? Dennoch bemerken wir beide einen positive Trend. Er hat die Wohnung als solches akzeptiert, auch wenn sie für mich keinen unerheblichen finaziellen Brocken darstellt.

    Aber wenn doch irgendetwas schief geht, dann fange ich nicht wieder von vorn an. Vielleicht brauche ich diese Sicherheit jetzt einfach, für mich.
    Ich gebe ihn und uns nicht auf, das habe ich auch nie getan, aber am Ende war es doch auch viel Wut und Zorn die vorrangig in meinen Gedanken wüteten. Der Zorn ist gegangen und hat mir den Kopf wieder etwas klar gemacht. Wütend bin ich immer noch.

    Aber ich kann die ganze Situation nun etwas milder berachten und wage auch einen Schritt heraus aus meinen Schutzschild. Bisher bin ich ihm gegenüber eher als stiller Beobachter aufgetreten. Ich wage einen Schritt heraus aus diesem Schutz und begegne ihm wieder als Partner. Einen Schritt nach dem anderen.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese bittere und tränenreiche Unterhaltung wohl im wahrsten Sinne des Wortes bitter nötig war und uns beiden die Augen geöffnet hat. Ich muss lernen ihn zu verstehen nd er muss lernen meine Rolle zu verstehen. Bisher war er der Meinung, dass es seine Krankheit st und ich damit nichts zu tun habe. Dass die Jahre im Suff aber auch Spuren an und vorallem in mir hinterlassen haben, negierte er dabei völlig. Es fiel mir nicht leicht ihm zu sagen, was ich fühle und wie es mir wirklich ging und geht. Auch wenn ich dem Grunde nach ein sehr emotonaler mensch bin, dann doch eher bei engen Freunden als vor meinem Mann, der mich sowieso nur als starke Frau kennt. Schwächen haben, zeigen und zulassen sind eben doch ganz Unterschiedliche Dinge.

    Also im Moment bin ich zufrieden, zufrieden vorallem mit mir selbst, dass wir endlich mal auf einen Nenner gekommen sind und anfangen miteinander klarzukommen und uns nüchtern wahrnehmen können. Auch das ist ein erheblicher Unterschied.

    So, nun will ich enden und für den nächsten Tag denken und hoffen, dass wir weiter gemeinsam auf dem Weg bleiben. Nach dem ganzen Zick-Zack-Kurs wäre eine geradlinige Autobahn jetzt wirklich mal hilfreich.....
    Aber warum einfach wenn es auch schwer geht?

    Also dann, bis bald und ich hoffe Euch allen da draussen gehts gut.
    Und für Dich Stoffelchen gibts einen Drücker zurück! Wir haben soviele Jahre unserer Zeit verschwendet, dann können wir die jetztige auch in Wiederaufbauarbeit in Sachen vertrauen investieren. Der Lohn ist zumindet ein anderer, als seine Zeit in die Flasche zu investieren. Das ist auf Dauer doch sehr einseitig.

    Ganz liebe Grüße
    Bella

  • Hi Bella

    Zitat

    Aber wenn doch irgendetwas schief geht, dann fange ich nicht wieder von vorn an. Vielleicht brauche ich diese Sicherheit jetzt einfach, für mich

    ...das würde dich im Moment auf jedenfall so belassen....halte Dir noch dieses kleine Hintertürchen auf......gibt auch die gewisse "Sicherheit" im Auftritt gegenüber IHM.... :wink:

    Zitat

    Auch wenn ich dem Grunde nach ein sehr emotonaler mensch bin, dann doch eher bei engen Freunden als vor meinem Mann, der mich sowieso nur als starke Frau kennt. Schwächen haben, zeigen und zulassen sind eben doch ganz Unterschiedliche Dinge.

    ....hmmm, ja...diese "Starksein" kostet halt auch so viel Kraft,....und wenn man/frau doch mal verletzt wurde, dann ist´s halt auch nimmer so leicht,.....Schwächen zuzulassen.....nicht vor dem jenigen.........

    Zitat

    Wir haben soviele Jahre unserer Zeit verschwendet, dann können wir die jetztige auch in Wiederaufbauarbeit in Sachen vertrauen investieren. Der Lohn ist zumindet ein anderer, als seine Zeit in die Flasche zu investieren. Das ist auf Dauer doch sehr einseitig.

    Eindeutig ja, mit nem kleinen Aber.....das Vertrauen immer auf Gegenseitigkeit beruht.....mach mal die Augen zu und versuche zu spüren, in wie weit dieses Gefühl der "Schwärze" Bauchweh verursacht.....

    .....kein Bauchweh = gut = Vertrauen, Bauchweh = net so gut!!!! = net so viel Vertrauen...

    alles in allem, gehen gerade 2 Fußpaare in eine Richtung.....wie weit????


    ***DrückDichSchöne(bella) :wink: ***


    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Miteinander,
    Hallo Stoffelchen,

    nach dem Höhenflug, folgt der tiefe, tiefe Fall.
    Zwar ist mein Mann immer noch trocken, zum Glück und ja, ich bin auch sehr stolz auf ihn.
    Ich finde es prima, dass er so viel Disziplin zeigt.

    Aber die ganze Therapie bringt auch sehr viele veränderungen mit sich. Sein verhalten, sein ganzes Wesen ändert sich. Das ist nich leicht für mich. Denn ich bin ja immer noch ich.

    Leider habe ich im Moment einfach keine Zeit eine geeignete Therapie für mich zu finden. Für mich und vielleicht ach für die Kinder. Obwohl es beiden im Moment wirklich gut geht.

    Es gibt Tage, da klappt es zwischen uns wirklich wieder prima, und ich denke wir sind auf dem richtigen Weg. Und dann gibt es eben auch so Situationen wo ich nicht weiter weiß, wo ich so schockiert bin über seine Aussagen, seine Einstellung und seinen Egoismus.

    Die letzten Jahre drehte sich ja immer alles nur um ihn und seine Sucht. Jetzt therapiert er und es dreht sich wieder alles nur um ihn. Er tut all das was ihm gut tut. Soll er ja auch. Ich habe dafür auch Verständnis, und ich freue mich das er endlich was für sich tut. Es wäre nur zur Abwechslung auch mal schön, wenn ich mal was für mich tun könnte und mir auch mal die Freiheit nehmen könnte für mich ganz ALLEINE zu sein. Das geht aber nicht, weil nunmal die ganze Verantwortung (Kinder) immer noch auf mir ganz alleine lastet.

    Die letzten Jahre habe ich alles irgendwoie alleine gemacht und jetzt wo er klar im Kopf ist, genießt er sein neues Leben und ich stehe wieder alleine da. Klar, das gehört alles dazu, habe ich schon hundertmal gelesen, aber für den Co ist es doch trotzdem wie ein Schlag in´s Gesicht.

    Ich glaube, wir haben da noch einen ganz harten Weg vor uns, und müssen wohl die schönen Tage so lange wie möglich wach halten um die weniger schönen zu überdauern. Aber das ist nicht immer leicht.

    Ich habe zur Zeit das gefühl, innerlich zu zerplatzen, ich bin so wütend und auch irgendwie hilflos. Ich will ja, dass alles besser wird, aber ich muss auch was für mich tun. Der Tag hat 24 Stunden, aber die Zeit reicht einfach nicht.

    Ich weiß nicht was am Ende von meinem Mann übrig ist. Trockener Alkoholiker? Das wäre toll, aber mit einer Persönlichkeit und einem Verhalten mit dem ich nicht zurecht komme? Wenn habe ich denn eigentlich geheiratet? Ich hoffe er wird sich finden und es handelt sich nur um eine verübergehende Phase bedingt durch die Therapie. Aber auf Dauer halte ich das auch nicht durch.

    Ich möchte auch einmal in meinem Leben egoistisch sein, und sagen: "So lieber Mann, hier sind die Kinder, ich bin dann mal weg für 2 Wochen. Denn das brauche ich jetzt dringend, hat mir mein Therapeut empfohlen!" Klasse! Das würde ich auch gerne mal machen, alles hinter mir lassen, Sorgen zu Hause lassen, mich einfach mal verpi... und mich mal nur um mich selber kümmern. Das wäre mal was.

    Aber nee, das mache ich nicht. Dfür bin ich Mutter, dafür habe ich eine Familie und ich nehme nicht meinen Jahresurlaub für mich alleine. Das ist der Unterschied.

    Oje, ich bin heute schrecklich wütend und frustriert und entsetzlich enttäuscht. Vielleicht bin ich auch nur wütend auf mich selbst, weil ich es nicht fertig bringe an mich selbst zu denken.

    Heute ist ein richtig beschi.... Tag, und das zum Wochenende.

    So, nun mache ich erstmal Schluß, ich gehe jetzt in den Keller und schreie die Türen an, das tut denen wenigstens nicht weh, niemand hört es und mir gehts besser.

    Bis dann.

    Bella

    Stoffewlchen, Du hast wie immer recht, der Augen mach zu test, verursacht immer noch Wehen. Aber keine Geburtswehen mehr. Das ist ja immerhin schon etwas..... ;)

  • hallo bella,

    es gibt nix gutes, außer man tut es.

    es bringt nichts nur zu träumen, handeln ist gefragt.
    wenn du freiräume brauchst, solltest du dir welche verschaffen und da gibt es sicher auch andere wege, als sich auf seinen mann zu verlassen.
    und wenn du glaubst, dir würden ein paar freie tage gut tun, dann nehm sie dir.

    gruß apfel

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